MÄRKTE USA/Freundlich - Entspannung im Handelsstreit trägt weiter
16.05.2025 / 22:12 Uhr
DOW JONES--An den US-Börsen hat sich am letzten Handelstag der Woche eine freundliche Stimmung durchgesetzt. Die Entspannungssignale im Zoll-Streit zwischen den USA und China unterstützten die Kurse weiterhin. Enttäuschende Konjunkturdaten bremsten nur vorübergehend. Der Dow-Jones-Index schloss 0,8 Prozent höher bei 42.655 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite rückten um 0,7 und 0,5 Prozent vor. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.916 (Donnerstag: 1.809) Kursgewinner und 831 (959) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 61 (56) Titel.
Etwas Unterstützung kam von den Marktzinsen, die nochmals leicht nachgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 2 Basispunkte auf 4,44 Prozent.
Die Zoll-Konflikte der USA sind unverändert ein zentrales Thema am Markt. Die US-Regierung will Kreisen zufolge mit der Europäischen Union die Agrarzölle und weitere Handelshemmnisse der EU in den Handelsgesprächen erörtern. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen weiter sagten, wollen die USA auch die Themen Wirtschaftssicherheit und Digitalisierung zur Sprache bringen.
Auch wenn das Zollthema noch nicht vom Tisch ist, sehen einige Investoren Grund zum Optimismus. Eine starke Bilanzsaison zum ersten Quartal und die Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA stimmten die Anleger zuversichtlich, kommentierte Alexandra Wilson-Elizondo von Goldman Sachs. Wenn man den Zollstreit außer acht lasse, zumindest die nächsten 90 Tage, rückten die Themen Haushalt, Steuern und Deregulierung in den Vordergrund. Hier gebe es zwar Risiken, doch dürfte man den Großteil der schlechten Nachrichten hinter sich haben.
Die US-Import-Preise sind im April stärker gestiegen als vom Markt befürchtet. Damit zeigen sich klare Spuren der Trump-Zölle vor allem gegen China. Die Importe stiegen um 0,1 Prozent zum Vormonat, "und das, obwohl zuvor befragte Volkswirte die Trump-Zölle schon kannten und eingepreist hatten", sagt ein Händler. Die Befragten hätten auf die dämpfende Wirkung niedrigerer Ölpreise gesetzt und ein Minus von 0,4 Prozent erwartet, was jedoch den Preisanstieg nicht voll auffangen konnte. Ohne die niedrigeren Ölpreise wäre der Import sogar um 0,4 Prozent zum Vormonat gestiegen. "Das zeigt einen heftigen Inflationsdruck durch die Zölle", so der Händler.
Die Baubeginne stiegen im April weniger stark als erwartet. Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan sank überraschend. Besonders negativ fielen aber die hohen Inflationserwartungen der Umfrage auf. Nach den höheren US-Import-Preisen sei dies die zweite schlechte Nachricht des Tages zum Inflationsschub durch Trumps Strafzölle, kommentierte ein Händler. Dies führe üblicherweise zu Kaufzurückhaltung oder Vorzieheffekten, nicht aber zur langfristigen Anschaffungsneigung.
Bei den Einzelwerten verloren Boeing 0,2 Prozent, obwohl Etihad Airways bei dem US-Flugzeugbauer 28 Großraumflugzeuge bestellt hat. Die Bestellung umfasst eine Mischung aus Boeing 787 und 777X mit GE-Triebwerken sowie ein Dienstleistungspaket. Allerdings dürften die neuen Maschinen erst Ende des Jahrzehnts in Dienst gestellt werden. Beobachter kritisierten auch, dass Boeing zu wenig Flugzeuge baut. Die Produktionszahlen haben sich noch nicht vollständig von dem Einbruch erholt, den sie nach dem Absturz zweier 737 MAX im Jahr 2019, dem Beginn der Covid-Pandemie und dem Zwischenfall im Januar 2024 erlitten, als eine Boeing-Maschine der Alaska Airlines ein Notausgangstür verlor.
Zwei der größten Kabel- und Breitbandanbieter in den USA schließen sich zusammen: Charter Communications übernimmt den Rivalen Cox Communications für 21,9 Milliarden US-Dollar. In dem Deal wird Cox mit 34,5 Milliarden Dollar inklusive Schulden bewertet. Die Aktien von Charter Communications gewannen 1,8 Prozent.
Applied Materials (-5,3%) hat im zweiten Quartal zwar besser abgeschnitten als erwartet, doch enttäuschte der Chipausrüster mit dem Ausblick auf die Umsatzentwicklung. Die Zahlen des Videospieleentwicklers Take-Two Interactive (-2,4%) zum vierten Geschäftsquartal enthielten Licht und Schatten. Die Erwartungen des Unternehmens an das laufende Geschäftsjahr verfehlten die Erwartungen des Markts.
Dollar leicht erholt - Ölpreise stabilisiert
Der Dollar erholte sich leicht; der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent. Die höheren Importpreise und die Inflationserwartungen sprachen eher gegen weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank.
Die Ölpreise erholten sich leicht nach dem Einbruch am Vortag. Bedenken hinsichtlich der Fördermengen der Opec+ und eines möglichen Iran-Abkommens belasteten aber weiterhin die Stimmung, hieß es. Ein Abkommen könnte zusätzliche iranische Lieferungen ermöglichen - zu einem Zeitpunkt, an dem der Markt sich bereits auf ein Überangebot einstellt. Der Goldpreis gab seine Vortagesgewinne wieder vollständig ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.654,74 +0,8% 331,99 -0,5% S&P-500 5.958,38 +0,7% 41,45 +0,2% NASDAQ Comp 19.211,10 +0,5% 98,78 -1,0% NASDAQ 100 21.427,94 +0,4% 92,11 +1,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr., 8:14 % YTD EUR/USD 1,1151 -0,3% 1,1190 1,1216 +8,1% EUR/JPY 162,70 -0,1% 162,92 162,96 +0,0% EUR/CHF 0,9356 +0,0% 0,9354 0,9351 +0,1% EUR/GBP 0,8398 -0,1% 0,8410 0,8417 +1,7% USD/JPY 145,91 +0,2% 145,62 145,29 -7,5% GBP/USD 1,3278 -0,2% 1,3305 1,3326 +6,2% USD/CNY 7,2026 +0,1% 7,1976 7,1905 -0,2% USD/CNH 7,2102 +0,1% 7,2063 7,1977 -1,7% AUS/USD 0,6406 +0,0% 0,6404 0,6428 +3,5% Bitcoin/USD 103.902,25 +0,6% 103.295,80 103.936,25 +10,7% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,41 61,69 +1,2% 0,72 -14,2% Brent/ICE 65,27 64,62 +1,0% 0,65 -13,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3198,25 3238,73 -1,2% -40,48 +23,4% Silber 28,95 29,22 -0,9% -0,27 +4,7% Platin 888,09 888,77 -0,1% -0,68 +1,5% Kupfer 4,55 4,64 -2,0% -0,09 +12,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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