MÄRKTE USA/Etwas leichter - Pfizer fest - Unitedhealth weiter erholt

20.05.2025 / 22:18 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Nach einem etwas leichteren Start, sind die Indizes an der Wall Street am Dienstag in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent im Minus bei 42.677Punkten. Die breiteren S&P-500 und die Nasdaq-Indizes büßten 0,4 Prozent ein. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.001 (Montag: 1.133) Kursgewinner und 1.734 (1.620) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 69 (57) Titel. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen erneut, aber nur minimal - im Zehnjahresbereich um 1 Basispunkt auf 4,48 Prozent.

Thema am Markt war weiter die sich verschlechternde Haushaltslage der USA, nachdem am Wochenende mit Moody's die letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonität entzogen hatte - eben mit Verweis auf die sich verschlechternde Haushaltslage. Am Montag hatten die US-Börsen darauf nur anfangs mit Einbußen reagiert, auch wenn dies die staatliche Kreditaufnahme verteuern dürfte.

Der Chef der Notenbankfiliale von Atlanta, Raphael Bostic, hatte zudem gewarnt, die Bonitätsherabstufung dürfte Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben. Auch angesichts der Unsicherheit über die Trump'sche Zollpolitik plädiere er daher für eine abwartende Geldpolitik, um zunächst mehr Klarheit zu erlangen. Ähnlich äußerte sich am Berichtstag der Chef der Notenbank von St. Louis, Alberto Musalem. Die Inflation könnte laut Bostic wegen der Zölle erst 2027 das Fed-Ziel von 2 Prozent erreichen, während das BIP-Wachstum in diesem Jahr sinken dürfte.

Der Dollar gab nach, der Euro kostete zuletzt 1,1280 Dollar, womit er das Vortageshoch fast wieder erreichte. Der Goldpreis stieg kräftig um 68 Dollar oder 2,1 Prozent auf 3.295 je Feinunze. Zum einen stützte der billigere Dollar, Haupttreiber dürfte aber gewesen sein, dass das Edelmetall Zulauf in seiner Funktion als sicherer Hafen fand vor dem Hintergrund von Zollfragen, Bonitätsabstufung und geopolitischen Risiken.

Am Ölmarkt verbilligte sich die US-Sorte WTI um 0,7 Prozent, während Brentöl 0,2 Prozent teurer wurde. Marktteilnehmer thematisierten die Verhandlungen über einen Frieden im Ukrainekrieg und im Atomstreit mit dem Iran. Sollte es dort jeweils Fortschritte geben, könne dies ein höheres globales Ölangebot zur Folge haben, so die Überlegung.

Home Depot von Zahlen kaum bewegt

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren rar. Die Baumarktkette Home Depot legte Zahlen zum ersten Quartal vor. Der Umsatz stieg zwar stärker als angenommen, doch ging der Gewinn überraschend deutlich zurück. Das Unternehmen will trotz höherer Zölle seine Preise stabil halten. Die Aktie gab um 0,6 Prozent nach. Lowe's kamen um 1,5 Prozent zurück. Der Wettbewerber wird seine Quartalszahlen am Mittwoch veröffentlichen.

Vertex Pharmaceuticals stiegen um 1,5 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen ließ sich einen Aktienrückkauf von 4 Milliarden Dollar autorisieren, nannte aber keinen Zeitrahmen für den möglichen Rückkauf.

Der Kurs des Pharmariesen Pfizer legte um 2,3 Prozent zu vor dem Hintergrund eines 6 Milliarden Dollar schweren Lizenzvertrags mit der chinesischen 3SBio. Dabei geht es um die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung eines Krebsmedikaments von 3SBio außerhalb Chinas. 3S Bio waren mit der Neuigkeit in Hongkong um 32 Prozent nach oben geschossen.

Levi Strauss verkauft die Marke Dockers für 311 Millionen Dollar an die Authentic Brands Group, wobei der Preis noch steigen könnte. Levi stiegen um 1,5 Prozent. Der Wäschehersteller Victoria's Secret will mit einer sogenannten Giftpille einen aktivistischen australischen Investor daran hindern, eine Mehrheitsbeteiligung zu erwerben. Aktionären soll ermöglicht werden, Aktien mit einem Rabatt von 50 Prozent zu kaufen, wenn ein einzelner Investor 15 Prozent oder mehr des ausstehenden Aktienkapitals des Unternehmens anhäuft bzw. 20 Prozent, wenn der betreffende Investor als passiv gilt. Der Kurs legte um 3,2 Prozent zu.

Unitedhealth zogen nach dem rund 8-prozentigen Plus vom Vortag den dritten Tag in Folge an, diesmal um 1,8 Prozent. Der Kurs des Krankenversicherers war zuvor regelrecht abgestürzt, belastet unter anderem von Betrugsvorwürfen und dem Ausscheiden des Unternehmenschefs.

 
INDEX               zuletzt       +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA              42.677,24       -0,3%     -114,83          +0,3% 
S&P-500            5.940,46       -0,4%      -23,14          +1,3% 
NASDAQ Comp       19.142,71       -0,4%      -72,75          -0,5% 
NASDAQ 100        21.367,37       -0,4%      -79,68          +2,1% 
 
DEVISEN             zuletzt       +/- %        0:00      Mo., 9:39   % YTD 
EUR/USD              1,1281       +0,3%      1,1244         1,1240   +8,6% 
EUR/JPY              163,04       +0,1%      162,88         162,60   +0,0% 
EUR/CHF              0,9356       -0,3%      0,9382         0,9364   +0,4% 
EUR/GBP              0,8426       +0,1%      0,8416         0,8408   +1,8% 
USD/JPY              144,53       -0,2%      144,87         144,67   -7,9% 
GBP/USD              1,3388       +0,2%      1,3359         1,3368   +6,7% 
USD/CNY              7,1993       +0,0%      7,1990         7,1949   -0,1% 
USD/CNH              7,2148       +0,0%      7,2144         7,2121   -1,6% 
AUS/USD              0,6420       -0,6%      0,6458         0,6427   +4,4% 
Bitcoin/USD      106.838,95       +1,3%  105.499,95     102.979,00  +13,1% 
 
ROHOEL              zuletzt  VT-Schluss       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex             62,28        62,7       -0,7%          -0,42  -13,2% 
Brent/ICE             65,63       65,48       +0,2%           0,15  -12,8% 
 
 
METALLE             zuletzt      Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                3295,11     3226,10       +2,1%          69,01  +22,9% 
Silber                29,36       28,79       +2,0%           0,57   +3,1% 
Platin               936,72      892,06       +5,0%          44,66   +1,9% 
Kupfer                 4,64        4,63       +0,1%           0,00  +14,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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