MARKT USA/Knapp behauptet - Schuldenthematik belastet weiter
23.05.2025 / 12:36 Uhr
Knapp im Minus dürften die US-Börsen am Freitag in den Handel starten. Auf der Stimmung lastet unverändert die hohe US-Verschuldung, die mit dem geplanten Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump noch weiter wachsen dürfte. Das Haushaltsbüro des US-Kongresses schätzt, dass infolge des Gesetzes zu den bestehenden Staatsschulden von 36,2 Billionen Dollar weitere 3,8 Billionen hinzukommen werden. Das US-Repräsentantenhaus hat die Gesetzesvorlage am Donnerstag mit knapper Mehrheit gebilligt. Nun muss noch der Senat zustimmen, in dem die Republikaner allerdings ebenfalls die Mehrheit haben.
Ein weiterer Stimmungsdämpfer dürfte sein, dass in den Zollverhandlungen der USA mit vielen Ländern zuletzt keine nennenswerten Fortschritte vermeldet wurden. Von der US-Notenbank dürfte vorerst auch keine Unterstützung für die Märkte kommen: Die Zinsen dürften in diesem Jahr nicht so bald oder vielleicht auch gar nicht gesenkt werden, sagte die Präsidentin der Federal Reserve von Boston, Susan Collins.
Zur Zurückhaltung der Anleger dürfte nicht zuletzt auch beitragen, dass in den USA ein langes Feiertagswochenende bevorsteht. Am Montag bleiben die Börsen wegen des Memorial Day geschlossen. Am Anleihemarkt endet der Handel am Freitag nach einer verkürzten Sitzung schon um 20.00 Uhr MESZ, so dass dort mit dünnen Umsätzen zu rechnen ist. An Konjunkturdaten stehen nur die Neubauverkäufe aus dem April auf der Agenda.
Die ausufernde Staatsverschuldung der USA hatte in den vergangenen Tagen zu einem Ausverkauf von US-Aktien und -Anleihen geführt. Die Anleiherenditen waren im Gegenzug gestiegen. Auch der Dollar war unter Druck geraten. Am vergangenen Freitag hatte Moody's als letzte der drei großen Ratingagenturen den USA das Spitzenrating "AAA" entzogen, was die Aufnahme von Schulden verteuert. Der Vertrauensverlust der Anleger zeigte sich bei einer Auktion 20-jähriger Anleihen am Mittwoch, die auf nur geringes Interesse stieß.
Der Dollar gibt am Freitag erneut nach; der Dollarindex fällt um 0,6 Prozent. Am Anleihemarkt sinken die Renditen etwas. Die Zehnjahresrendite fällt um 2 Basispunkte auf 4,53 Prozent. Die Preise für Öl und Gold profitieren vom schwächeren Dollar.
Unter den Einzelwerten steigen Autodesk vorbörslich um 2,4 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose für dieses Jahr erhöht hat. Dagegen enttäuschte der Ausblick von Deckers Outdoor auf das laufende Quartal. Eine Jahresprognose wagt das Unternehmen erst gar nicht. Die Aktie bricht um 17,5 Prozent ein.
Gut kommt dagegen der Ausblick von Intuit (+8,3%) an. Das Unternehmen hat seine Prognosen erhöht und sieht eine nur geringe Belastung durch die Zollpolitik.
Aktien von Kernenergie-Unternehmen profitieren von der Ankündigung des US-Präsidenten, schon am Freitag einen Erlass zu unterzeichnen, mit dem der Branche auf die Sprünge geholfen werden soll. Vistra Energy gewinnen 4 Prozent. Der Indexfonds Global X Uranium ETF springt um gut 9 Prozent nach oben.
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