MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

02.06.2025 / 07:44 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Shanghai findet wegen des Drachenbootfestes kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Zölle auf importierten Stahl zu verdoppeln, um die heimische Industrie zu stärken und Arbeitsplätze in den USA zu schützen. Trump kündigte die höheren Zölle auf einer Kundgebung in der Nähe von Pittsburgh an, auf der er für ein 14-Milliarden-Dollar-Geschäft zwischen Nippon Steel und U.S. Steel warb, das nach Ansicht des Präsidenten die Kontrolle der USA über den traditionsreichen Stahlhersteller sicherstellen würde. Trump kündigte an, dass die Zölle auf importierten Stahl und Aluminium mit Wirkung vom 4. Juni von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent angehoben würden. Die EU erklärte, die Zollerhöhung untergrabe ihre laufenden Handelsverhandlungen mit den USA und könnte Vergeltungszölle auslösen. "Die EU ist bereit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, auch als Reaktion auf die jüngste Zollerhöhung der USA", sagte ein Sprecher.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Friedrich Vorwerk Group SE, HV

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-IT 
    09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Mai 
          zuvor: 49,3 
 
-FR 
    09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Mai 
          PROGNOSE:   49,5 
          1. Veröff.: 49,5 
          zuvor:      48,7 
 
-DE 
    09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Mai 
          PROGNOSE:   48,8 
          1. Veröff.: 48,8 
          zuvor:      48,4 
 
-EU 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (2. Veröffentlichung) Mai 
          PROGNOSE:   49,4 
          1. Veröff.: 49,4 
          zuvor:      49,0 
 
-GB 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Mai 
          1. Veröff.: 45,1 
          zuvor:      45,4 
 
-US 
     15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Mai 
           (2. Veröffentlichung) 
           PROGNOSE:   52,3 
           1. Veröff.: 52,3 
           zuvor:      50,2 
 
     16:00 Bauausgaben April 
           PROGNOSE:  +0,2% gg Vm 
           zuvor:     -0,5% gg Vm 
 
           ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Mai 
           PROGNOSE:  48,5 Punkte 
           zuvor:     48,7 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                            zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.957,00  -0,4% 
E-Mini-Future S&P-500      5.883,25  -0,6% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.223,50  -0,7% 
Nikkei-225 (Tokio)        37.474,63  -1,3% 
Hang-Seng (Hongk.)        22.847,96  -1,9% 
Schanghai-Comp.             Feiertag 
 
 
Freitag: 
DAX               23.997,48  +0,3% 
DAX-Future        24.090,00  +0,4% 
XDAX              24.059,00  +0,3% 
MDAX              30.594,39  -0,3% 
TecDAX             3.846,85  -0,1% 
SDAX              16.657,58  -0,3% 
Euro-Stoxx-50      5.366,59  -0,1% 
Stoxx-50           4.532,10  +0,3% 
Dow-Jones         42.270,07  +0,1% 
S&P-500            5.911,69  -0,0% 
Nasdaq Composite  19.113,77  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem vorsichtigen Start in den neuen Handelsmonat rechnen Händler am Montag. Wieder nimmt US-Präsident Trump die Weltwirtschaft mit seiner erratischen Politik in Geiselhaft. Seine neueste Eingebung ist eine Verdopplung der Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium auf 50 Prozent ab 4. Juni. Im Fokus der Börsen stehen umso mehr Konjunkturindikatoren, die Spuren der Trump-Zölle zeigen dürften.

Rückblick: Knapp behauptet - Hauptthema blieben die US-Zölle, denn die Zollaussetzung des US-Gerichts für Internationalen Handel wurde von einem Bundesberufungsgericht zunichte gemacht. Dazu verschärfte US-Präsident Donald Trump auch wieder den Tonfall gegenüber China. Trump warf Peking vor, gegen die Bedingungen des kürzlich vereinbarten Handelsabkommens verstoßen zu haben. Leicht positiv wirkten dagegen Preisdaten aus Europa, die tendenziell für weitere EZB-Zinssenkung sprachen. Sanofi verloren 4,8 Prozent, belastet von entträuschenden Studiendaten eines Medikamentenkandidaten. Mit Blick auf die Branchen hielten sich defensive ebenso besser wie zinsempfindliche. Für die Stoxx-Subinidizes Versorgung, Immobilien, Nahrungsmittelherstellung und Pharma ging es um bis zu 0,9 Prozent aufwärts.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Händler betonten zum Brückentag in Deutschland die dünnen Umsätrze, weshalb Kursbewegungen nicht überbewertet werden sollten. Im DAX gehörten Zalando, Munich Re und Fresenius zu den größeren Gewinnern. Auch SAP verbesserten sich um 1,3 Prozent. Bei den Nebenwerten stiegen Brockhaus-Technologies um 7,3 Prozent, gestützt von gut ausgefallenen Quartalszahlen.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Einzelkursbewegungen wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Wenig verändert - Weiter im Fokus stand die Handelspolitik der USA. Präsident Trump warf China vor, gegen die Bedingungen des kürzlich vereinbarten Handelsabkommens verstoßen zu haben. Auf der Stimmung lastete auch die Entscheidung eines Berufungsgerichts, wonach die von der US-Regierung eingeführten Strafzölle vorerst bestehen bleiben dürfen, nachdem sie zuvor von einem anderen Gericht für nichtig erklärt worden waren. Der Berufungserfolg hatte allerdings schon während des späten Handels am Donnerstag die Runde gemacht. Geldpolitisch gab es einen leicht positiven Impuls vom PCE-Preisindex. Das von der US-Notenbank stark beachtete Preismaß stieg auf Monatssicht im erwarteten Rahmen, im Vergleich zum Vorjahr jedoch etwas weniger als angenommen. Im Bekleidungssektor brachen Gap um 20,2 Prozent ein. Das Unternehmen rechnet damit, dass die US-Strafzölle seine Kosten deutlich erhöhen. American Eagle Outfitters verloren 2,0 Prozent. Das Unternehmen war im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht und kassierte den Jahresausblick.

USA - ANLEIHEN

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach, getrieben vom günstig ausgefallenen Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE-Deflator) im April in den USA. Die Zehnjahresrendite reduzierte sich um 4 Basispunkte auf 4,39 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                zuletzt       +/- %  0:00 Vortag   Fr, 17:07   % YTD 
EUR/USD          1,1375       +0,2%       1,1352      1,1356   +9,6% 
EUR/JPY          163,14       -0,1%       163,27      163,75   +0,3% 
EUR/CHF          0,9343       -0,0%       0,9347      0,9333   -0,1% 
EUR/GBP          0,8427       -0,1%       0,8436      0,8422   +2,0% 
USD/JPY          143,42       -0,3%       143,80      144,20   -8,5% 
GBP/USD          1,3498       +0,3%       1,3456      1,3483   +7,5% 
USD/CNY          7,1844       +0,0%       7,1844      7,1891   -0,3% 
USD/CNH          7,2167       +0,2%       7,2038      7,2004   -1,7% 
AUS/USD          0,6459       +0,4%       0,6435      0,6436   +3,9% 
Bitcoin/USD  104.771,35       -0,7%   105.517,85  105.624,60  +12,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar zeigte sich insgesamt kaum verändert. Im asiatisch dominierten Geschäft am Montag schwächelt er leicht, nachdem US-Präsident Trump höhere Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt hatte. Dazu äußerte sich US-Notenbanker Waller am Wochenende taubenhaft und stellte für das laufende Jahr Zinssenkungen in Aussicht.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                zuletzt  VT-Schluss        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         62,44       60,73        +2,8%        1,71  -15,6% 
Brent/ICE          63,9        63,9           0%        0,00  -16,3% 
 

Die Ölpreise gaben mit der Verbalattacke Trumps gegen China im US-Handel leicht nach, erholten sich aber im Verlauf von den Tiefs. Die Notierungen für Brent und WTI verloren bis zu 0,4 Prozent. Der Markt habe zudem auf das Ergebnis der Sitzung der Opec+ am Wochenende gewartet, hieß es. Dieses dürfte eine weitere Fördererhöhung bringen, hieß es. Im asiatischen Handel am Montag steigen die Ölpreise um bis zu knapp 3 Prozent. Zum einen erhöht die Opec+ wie erwartet ab Juli die Ölförderung, allerdings nicht so stark wie im Vorfeld vermutet worden war, sondern nur im Rahmen der jüngst bereits erfolgten Erhöhung. Dazu sorgt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine für steigende Preise, nachdem die Ukraine am Wochenende offenbar militärische Erfolge verzeichnete.

METALLE

                zuletzt      Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold           3.319,37    3.289,37        +0,9%       30,00  +25,3% 
Silber            29,12       29,05        +0,2%        0,07   +4,1% 
Platin           927,87      931,98        -0,4%       -4,11   +6,5% 
Kupfer             4,87        4,68        +4,2%        0,19  +20,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der etwas festere Dollar drückte auf den Goldpreis, der auch unter Gewinnmitnahmen litt. Die Feinunze reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 3.294 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Konjunktur

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor hat sich im Mai auf 49,5 (April: 49,0) erhöht. Ökonomen hatten einen Stand von 49,6 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung. In der Dienstleistungsbranche sank der Index auf 50,3 (50,4) Punkte.

POLEN - Politik

Der Kandidat der rechtsnationalistischen PiS, Nawrocki, wird neuer polnischer Präsident. Er setzte sich nach Angaben der Wahlkommission knapp mit 50,89 Prozent in der Stichwahl durch. Bei der ersten Prognose hatte noch der Pro-Europäer Trzaskowski vorn gelegen.

RUSSLAND/UKRAINE

Die Ukraine hat am Wochenende nach eigenen Angaben vier Militärflugplätze in Russland mit Drohnen angegriffen und dabei mehr als 40 Kampfflugzeuge zerstört. Der Angriff habe eineinhalb Jahre Vorbereitung benötigt. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass bei ukrainischen Angriffen in den Regionen Murmansk und Irkutsk mehrere russische Flugzeuge in Brand geraten seien.

Russische und ukrainische Delegationen sollen sich am Montag in Istanbul zu Verhandlungen treffen, die auf eine Beendigung des Krieges abzielen. Selenskyj sagte, die Ukrainer forderten einen vollständigen Waffenstillstand, die Freilassung von Gefangenen und die Rückkehr der von Russland entführten Kinder. Russland habe vor den Gesprächen keine Vorschläge übermittelt, sagten ukrainische Beamte.

USA/CHINA

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat China mit scharfen Worten vor einem Angriff auf Taiwan gewarnt. "Um es klar zu sagen: Jeder Versuch des kommunistischen Chinas, Taiwan mit Gewalt zu erobern, hätte verheerende Folgen für den Indopazifik und die Welt. Wir werden es nicht beschönigen. Die Gefahr, die von China ausgeht, ist real. Und sie könnte unmittelbar bevorstehen", sagte Hegseth.

USA - Geldpolitik

Ein kurzfristiger Anstieg der zollbedingten Inflation könnte nach Aussage von Fed-Gouverneur Christopher Waller schnell genug vorübergehen, um Zinssenkungen in den USA noch in diesem Jahr zu ermöglichen. Die Inflation werde sich wahrscheinlich nicht so hartnäckig halten wie Anfang der 2020er Jahre, auch weil die Anspannung am Arbeitsmarkt und staatliche Konjunkturprogramme die Wirtschaft nicht mehr an ihre Grenzen brächten, sagte Waller. Das könnte die Fed in die Lage versetzen, die Leitzinsen in diesem Jahr zu senken, nicht weil die Wirtschaft ins Stocken gerate, sondern weil die Inflation unter Kontrolle sein werde, sagte Waller.

OPEC+

Die Opec+ erhöht die gemeinsame Tagesproduktion im Juli um 411.000 Barrel. Für Mai und Juni hatte es bereits ähnliche Produktionserhöhungen gegeben.

LANXESS

will in den nächsten Jahren auf Zukäufe verzichten. "Unser Portfolio steht jetzt erst einmal, und nun wollen wir das Maximale für unsere Geschäfte herausholen. Wir planen in den nächsten zwei bis drei Jahren keine Zukäufe", sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert der Rheinischen Post.

DATAGROUP

Der US-Finanzinvestor KKR hat eine Erhöhung seines Übernahmeangebots in Aussicht gestellt - allerdings nur unter der Bedingung, dass eine Annahmequote mindestens 80 Prozent erreicht wird. KKR bietet bisher 54,00 Euro pro Datagroup-Aktie. Sollte die Annahmequote mindestens 80 Prozent aller ausstehenden Aktien erreichen, werde der Angebotspreis auf 56,60 Euro je Aktie erhöht. Erreiche die Quote mindestens 90 Prozent, steige der Angebotspreis auf 58,00 Euro. NATWEST

Die britische Regierung hat sich vollständig von ihrer Beteiligung an der im Zuge der Finanzkrise von 2008 verstaatlichten Bankengruppe getrennt.

ALDI / MONDELEZ

Der Snackhersteller Mondelez hat den Discounter Aldi verklagt. Die Verpackungen der Eigenmarken des Discounters würden die Produkte von Mondelez "unverhohlen kopieren", so der Vorwurf des US-Konzerns.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 02, 2025 01:43 ET (05:43 GMT)

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