MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

05.06.2025 / 07:37 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DONNERSTAG: In Kopenhagen findet wegen des Feiertages "Grundlovsdag" kein Handel statt.

FREITAG: In Seoul bleibt die Börse wegen des "Memorial Day" geschlossen. In Stockholm findet aufgrund des Nationalfeiertages kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die EZB dürfte eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen. Es wäre der sechste Zinsschritt nach unten in Folge und - wie manche Marktteilnehmer meinen - auch der letzte im aktuellen Zyklus. Für eine Zinssenkung spricht sowohl die Inflationsentwicklung als auch die Kommunikation von EZB-Offiziellen. Für eine anschließende Zinspause spricht zum einen das inzwischen erreichte Leitzinsniveau und zum anderen die Unsicherheit darüber, wie hoch die US-Einfuhrzölle ausfallen und wie genau sie sich auf den Inflationsausblick auswirken werden. Eben weil die Unsicherheit so hoch ist, dürfte sich das Gremium hinsichtlich des Zinsausblicks weiterhin bedeckt halten. Schon im März hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärt, dass Marktteilnehmer von nun an nicht mehr davon ausgehen könnten, dass der Leitzins bei der nächsten Sitzung erneut gesenkt werde. Im April bewegten die US-Zölle den Rat zu einem weiteren Schritt nach unten, zu dem es andernfalls vielleicht nicht gekommen wäre. Für den Zinskurs der nächsten Monate wird nun vieles von den aktuellen Inflationsprognosen des EZB-Stabs abhängen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Heidelberger Druckmaschinen AG, ausführliches Jahresergebnis (10:00 BI-PK)

08:00 DE/Gerresheimer AG, HV

10:00 DE/Scout24 SE, HV

10:00 DE/Deutsche Pfandbriefbank AG, HV

10:00 DE/GFT Technologies SE, HV

10:00 DE/Sixt SE, HV

10:00 DE/Springer Nature AG & Co KGaA, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Cewe Stiftung             2,85 EUR 
Edding                    0,51 EUR 
Gelsenwasser             21,16 EUR 
Mediclin                  0,04 EUR 
Mueller Lila Logistik     0,10 EUR 
Patrizia SE               0,35 EUR 
Procredit Holding         0,59 EUR 
Renk Group                0,42 EUR 
Ströer SE                 2,30 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-DE 
    08:00 Auftragseingang April 
          saisonbereinigt 
          PROGNOSE:    -1,7% gg Vm 
          zuvor:       +3,6% gg Vm 
 
-EU 
    11:00 Erzeugerpreise April 
          Eurozone 
          PROGNOSE:    -2,0% gg Vm/+1,2% gg Vj 
          zuvor:       -1,6% gg Vm/+1,9% gg Vj 
 
    14:15 EZB, Ergebnis der Ratssitzung und 
          und Stabsprojektion für Wachstum und  Inflation in der Eurozone 
          Einlagensatz 
          PROGNOSE:     2,00% 
          zuvor:        2,25% 
 
-US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 236.000 
          zuvor:    240.000 
 
          Handelsbilanz April 
          PROGNOSE:  -66,3 Mrd USD 
          zuvor:    -140,5 Mrd USD 
 
          Produktivität ex Agrar (2. Veröffentlichung) 1Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:     -0,8% gg Vq 
          1. Veröff.:   -0,8% gg Vq 
          4. Quartal:   +1,7% gg Vq 
          Lohnstückkosten 
          PROGNOSE:     +5,7% gg Vq 
          1. Veröff.:   +5,7% gg Vq 
          4. Quartal:   +2,0% gg Vq 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.279,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500      5.973,50  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.729,75  -0,2% 
Nikkei-225 (Tokio)        37.583,41  -0,4% 
Hang-Seng (Hongk.)        23.759,82  +0,4% 
Schanghai-Comp.            3.375,69  -0,0% 
 
Mittwoch: 
DAX               24.276,48  +0,8% 
DAX-Future        24.287,00  +0,7% 
XDAX              24.262,23  -0,1% 
MDAX              31.029,82  +0,8% 
TecDAX             3.925,96  +1,5% 
SDAX              16.897,55  +1,2% 
Euro-Stoxx-50      5.405,15  +0,5% 
Stoxx-50           4.568,18  +0,5% 
Dow-Jones         42.427,74  -0,2% 
S&P-500            5.970,81  +0,0% 
Nasdaq Composite  19.460,49  +0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer behaupteten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Donnerstag. "Der DAX dürfte die jüngsten Rallygewinne erst einmal verteidigen", heißt es. Damit bleibe er in "Lauerstellung" am neuen Allzeithoch. Weder von den Vorlagen der überwiegend wenig veränderten Auslandsbörsen noch vom Zins- oder Währungsumfeld kommen neue Impulse. Zwar spiegelt das so genannte Beige Book die zunehmende Unsicherheit in der US-Wirtschaft wider. Im Blick steht aber voll und ganz die EZB-Sitzung mit den Ergebnissen am Nachmittag. Erwartet wird, dass die EZB den Leitzins weiter herunterschleust, zum sechsten Mal in Folge auf einen Einlagensatz von 2 Prozent zum Beginn der nächsten Mindestreserveperiode. "Entscheidend wird der Ausblick sein", so der Marktteilnehmer. Die Frage sei, wieviel Spielraum die Notenbank für weitere Senkungen sieht", meint er. Zuletzt waren am Markt etwa anderthalb weitere Schritte eingepreist, bis April 2026.

Rückblick: Etwas fester - Die Börsen zeigten sich unbeeindruckt von schwachen ADP-Arbeitsmarktdaten und dem enttäuschenden ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA. Die Daten sprächen für eine lockere Gangart der US-Notenbank, hieß es. Positiv wurde gewertet, dass die Bundesregierung ein erstes Fiskalpaket auf den Weg gebracht hat. Dazu schwelte die Hoffnung, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China womöglich über ein Spitzengespräch zwischen den beiden Präsidenten gelöst werden kann. Der Beginn der neuen US-Strafzölle am Berichtstag von nun 50 statt 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte belastete nicht. Die Kurse der potenziell betroffenen Unternehmen zogen sogar kräftig an, weil am Markt Konjunkturzuversicht gespielt wurden. Thyssenkrupp um 3 Prozent, Salzgitter um 2,1 Prozent und Arcelormittal um 1,2 Prozent. Rohstoffwerte gewannen 1,1 Prozent. Voestalpine hatte Zahlen vorgelegt, die als solide bezeichnet wurden. Der Kurs stieg um 1,9 Prozent. Technologieaktien waren der Sektorgewinner mit plus 1,2 Prozent. Starke Vorlagen von Nvidia & Co halfen, vor allem aber ein Plus von über 11 Prozent bei STMicro. Hier trieben zuversichtliche Kommentare des Unternehmenschefs.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fester - Der DAX markierte bei 24.346 Punkten ein Rekordhoch. Airbus rückten um 2,3 Prozent vor. Chinesische Fluggesellschaften könnten in den kommenden Monaten "hunderte" von Flugzeugen bestellen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Aktie des Brennstoffzellenexperten SFC Energy verteuerte sich um 7,7 Prozent. Hier wurde ein Großauftrag positiv aufgenommen. Thyssenkrupp Nucera schossen um 15,4 Prozent nach oben. Für Kursfantasie sorgte, dass Nucera eine Machbarkeitsstudie für eine Wasserelektrolyseanlage durchführt. Wacker Neuson gewannen 8,4 Prozent. Stützend wirkte ein Bloomberg-Bericht. Danach sollen verschiedene Großaktionäre des Maschinenbauers über einen Verkauf ihrer Beteiligungen nachdenken. Bei Redcare senkten die Analysten von Kepler das Votum auf "Hold", der Kurs brach darauf um 13,9 Prozent ein.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffallende Sonderbewegungen bei Einzelwerten wurden erneut nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Wenig verändert - Konjunktursorgen bremsten nur vorübergehend, zumal sie zugleich Spekulationen auf sinkende Zinsen hervorriefen, was am Anleihemarkt die Marktzinsen stark drückte. Der ADP-Arbeitsmarktbefricht zeigte einen wesentlich schwächeren Beschäftigungsaufbau in der US-Privatwirtschaft als erhofft. Dazu blieb nach einem schon enttäuschenden ISM Index für das verarbeitende Gewerbe auch der entsprechende Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe unter den Erwartungen und fiel zudem unter die Expansionsschwelle von 50. Hewlett Packard Enterprise stiegen nach der Zahlenvorlage um 0,7 Prozent. Der Konzern hatte im zweiten Geschäftsquartal nach einem schwachen Jahresauftakt auch wegen eines Sparprogramms besser abgeschnitten als erwartet.

USA - ANLEIHEN

Die Anleihekurse stiegen kräftig, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen büßte 11 Basispunkte auf 4,35 Prozent ein. Eine Reihe enttäuschender US-Daten, gepaart mit einem ernüchternden Fed-Wirtschaftsbericht Beige Book drückten die Renditen auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                     zuletzt       +/- %  0:00 Vortag      Mi, 17:03   % YTD 
EUR/USD               1,1411       -0,1%       1,1418         1,1429   +9,9% 
EUR/JPY               163,30       +0,2%       163,00         163,64   +0,5% 
EUR/CHF               0,9348       +0,1%       0,9342         0,9358   +0,3% 
EUR/GBP               0,8423       -0,0%       0,8425         0,8419   +1,7% 
USD/JPY               143,10       +0,2%       142,79         143,18   -8,5% 
GBP/USD               1,3548       -0,0%       1,3551         1,3575   +7,9% 
USD/CNY               7,1752       +0,2%       7,1610         7,1717   -0,5% 
USD/CNH               7,1794       +0,1%       7,1718         7,1798   -1,9% 
AUS/USD               0,6492       +0,0%       0,6489         0,6498   +4,5% 
Bitcoin/USD       104.901,10       -0,1%   104.993,80     105.063,30  +13,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar geriet mit den schwachen Konjunkturdaten des tages und darauf sinkenden US-Marktzinsen unter Druck, der Dollarindex verlor 0,4 Prozent. Offenbar spekulierten Marktakteure nun verstärkt auf Zinssenkungen, hieß es. US-Präsident Trump berief sich indes auf den ADP-Bericht und forderte vehement Zinssenkungen von US-Notenbankchef Powell.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                     zuletzt  VT-Schluss        +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              62,60       62,75        -0,2%          -0,15  -11,7% 
Brent/ICE              64,72       64,91        -0,3%          -0,19  -12,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Notierungen für Brent und WTI reduzierten sich um bis zu 1,1 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die schwachen US-Konjunkturdaten, die Nachfragesorgen schürten. Die Ölpreise erhielten nach Aussage von Phil Flynn von Price Futures Group zugleich wenig Unterstützung durch den Rückgang der US-Rohölvorräte, der größer als erwartet ausfiel.

METALLE

             zuletzt      Vortag        +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold        3.363,93    3.376,30        -0,4%         -12,37  +27,8% 
Silber         30,20       30,63        -1,4%          -0,43   +8,7% 
Platin        959,80      953,92        +0,6%           5,88   +8,3% 
Kupfer          4,89        4,89        +0,0%           0,00  +20,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis legte nach dem Rücksetzer am Vortag zu. Für die Feinunze ging es um 0,6 Prozent auf 3.374 Dollar aufwärts. Stützend wirkten die Dollar-Schwäche und die sinkenden Marktzinsen.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Konjunktur

Im chinesischen Dienstleistungsbereich hat sich die Aktivität im Mai ungeachtet des Rückgangs bei den neuen Exportaufträgen belebt. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg auf 51,1 von 50,7 Punkten im April.

USA - Notenbank

Der US-Senat hat die Ernennung von Michelle Bowman als Vizechefin der US-Notenbank bestätigt. US-Präsident Donald Trump hatte das Fed-Direktoriumsmitglied als für die Bankenaufsicht zuständige Vizechefin nominiert. Die Bestätigung erfolgte mit einer hauchdünnen Mehrheit von 48 zu 46 Stimmen. Bowman, eine Republikanerin, die seit 2018 Fed-Direktoriumsmitglied ist, wird das neue Amt für vier Jahre übernehmen. Sie soll in den kommenden Tagen vereidigt werden.

USA / RUSSLAND

US-Präsident Donald Trump hat nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin von einem guten Gespräch gesprochen, es sei aber kein Gespräch gewesen, das zu einem sofortigen Frieden führen werde. "Präsident Putin hat gesagt, und zwar sehr nachdrücklich, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren muss", so Trump unter Bezugnahme auf die Drohnenangriffe der Ukraine auf vier russische Militärflughäfen am Wochenende.

USA - Konjunktur

Die wirtschaftliche Aktivität in den USA ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge leicht zurückgegangen. Laut dem "Beige Book" berichteten alle Distrikte von einem erhöhten Maß an wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit, was zu einer zögerlichen und vorsichtigen Haltung bei Entscheidungen von Unternehmen und Haushalten geführt habe.

INDEXÄNDERUNGEN

Ionos steigen in den MDAX auf und nehmen dort den Platz von Jenoptik ein, die in den SDAX absteigen. Die Ionos-Aktie erfüllt die sogenannten Fast-Entry-Kriterien für den MDAX. In den SDAX zurückkehren werden Nagarro und Mutares. Die Unternehmen hatten ihre Jahresabschlüsse nicht rechtzeitig vorgelegt, weswegen sie zwischenzeitlich abgestiegen waren. Weichen müssen Verbio und Medios. Die Änderungen treten mit Handelsbeginn am 23. Juni in Kraft.

WACKER NEUSON

Wichtige Aktionäre prüfen einem Agenturbericht zufolge einen Verkauf des Unternehmens. Wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit informierte Personen berichtet, wird Interesse an denn betreffenden Anteilen ausgelotet. Private-Equity-Firmen gehörten zu den Interessenten. Bei Wacker Neuson war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

STMICROELECTRONICS

wird laut CEO Jean-Marc Chery seine Prognosen für das laufende Quartal erreichen, weil die Nachfrage nach Halbleitern, insbesondere solchen, die in Elektrofahrzeugen und Industrieanlagen eingesetzt werden, wieder anziehe. Für das zweite Quartal stellt STMicroelectronics einen Umsatz von etwa 2,71 Milliarden Dollar in Aussicht, was einem Rückgang von mehr als 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber einem Anstieg von 7,7 Prozent im Vergleich mit dem ersten Quartal entspricht.

UNICREDIT / BANCO BPM

Die europäischen Wettbewerbshüter haben keine Einwände gegen eine Übernahme von Banco BPM durch Unicredit.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 05, 2025 01:36 ET (05:36 GMT)

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