Europäische CEOs fordern von EU Pause bei KI-Regelwerk
03.07.2025 / 14:26 Uhr
Von Edith Hancock
DOW JONES--Die Chefs großer europäischer Konzerne wollen die KI-Vorschriften der EU bremsen. In einem Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Vizepräsidentinnen Stephane Sejourne und Henna Virkkunen sowie Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis fordern sie die Kommission auf, die für August geplante Inkraftsetzung der KI-Regelungen für zwei Jahre zu verschieben. Zu den Unterzeichnern zählen die Chefs von Mercedes-Benz, ASML, Airbus und Mistral.
Die KI-Gesetze sind zwar schon vergangenes Jahr in Kraft getreten, bestimmte Auflagen für Unternehmen werden aber erst im Laufe der Jahre voll wirksam werden. Im August soll es für einige Governance-Regeln und Verpflichtungen für KI-Modelle so weit sein.
In dem Brief heißt es, die Fähigkeit der EU, im Bereich der aufkommenden KI eine Führungsrolle zu übernehmen, werde durch sich überschneidende und komplizierte Vorschriften beeinträchtigt. "Dies gefährdet Europas KI-Ambitionen, da es nicht nur die Entwicklung der europäischen Champions gefährdet, sondern auch die Fähigkeit aller Branchen, KI in dem Umfang einzusetzen, den der globale Wettbewerb erfordert". Die Manager fordern die Brüsseler Spitzenpolitiker auf, die wichtigsten Verpflichtungen des Gesetzes für zwei Jahre auszusetzen und die Durchsetzung zu verschieben, bis praktische Standards und Leitlinien vorliegen.
"Dieser Aufschub, gepaart mit der Verpflichtung, der Qualität der Vorschriften Vorrang vor der Geschwindigkeit zu geben, würde Innovatoren und Investoren in der ganzen Welt ein deutliches Signal geben, dass Europa es mit seiner Vereinfachungs- und Wettbewerbsagenda ernst meint", heißt es in dem Schreiben,
Die EU wurde in den letzten Wochen aufgefordert, ihr KI-Regelwerk zu überdenken und einen Verhaltenskodex für KI-Modelle wie ChatGPT von OpenAI zu erarbeiten. Dieser sollte bereits im Mai veröffentlicht werden, wurde aber verschoben. Die Kommission erklärte, dass die Experten nun darüber diskutieren, wann der Verhaltenskodex eingeführt werden soll und dass sie dies gegen Ende dieses Jahres in Erwägung ziehen. "Wir werden alles bereitstellen, was unsere [Mitgliedstaaten] und die Industrie brauchen, um die EU zu einem echten KI-Kontinent zu machen: Infrastruktur, Daten, Rechenleistung, Talente und natürlich Klarheit und Rechtssicherheit", sagte Sprecher Thomas Regnier.
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