MÄRKTE USA/Aktien von US-BIP und Fed wenig bewegt - Dollar steigt weiter

30.07.2025 / 22:20 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Trotz hochkarätiger Ereignisse haben sich am Mittwoch die Aktienindizes an der Wall Street unter dem Strich nur wenig bewegt. Zunächst zeigte der ADP-Bericht über neue Stellen in der US-Privatwirtschaft einen deutlicheren Anstieg als erwartet. Dann fiel das annualisierte US-BIP-Wachstum im zweiten Quartal mit einem Plus von 3,0 Prozent höher als erwartet aus und schließlich gab die US-Notenbank während des späten Aktienhandels ihre Zinsentscheidung bekannt. Erwartungsgemäß wurde der Leitzins nicht verändert, wobei die Abstimmung darüber aber nicht einstimmig ausfiel. Zwei Fed-Gouverneuer hatten für eine Zinssenkung plädiert.

US-Notenbankchef Powell schlug in der Pressekonferenz einen leicht falkenhaften Ton an. Zum einen gab er keine Hinweise darüber, in welche Richtung die Fed bei ihrem nächsten Treffen im September tendiert, zum anderen betonte er die Risiken, die sich aus der US-Zollpolitik für die Inflation ergäben und wies zugleich auf den weiter robusten Arbeitsmarkt hin.

Am Zinsterminmarkt sank darauf die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September von 55 auf 43 Prozent. Entsprechend ging es mit den Renditen am Anleihemarkt nach dem kräftigen Vortagesrückgang wieder nach oben, allerdings nur leicht. Im Zehnjahresbereich um 2 Basispunkten auf 4,38 Prozent.

Der ADP-Bericht, das BIP-Wachstum und die Powell-Aussagen verliehen dem Dollar weiteren Auftrieb. Er setzte seine Aufwertung der Vortage dynamisch fort, der Euro sank auf 1,1424 Dollar. Zum Wochenstart kostete er noch etwa 1,1760 Dollar. Der Goldpreis gab deutlich nach um 1,5 Prozent. Gedrückt wurde er vom festeren Dollar und auch den etwas gedämpften Zinssenkungserwartungen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent leichter mit 44.461 Punkten. Der S&P-500 tendierte knapp behauptet, die Nasdaq-Indizes stiegen um bis zu 0,2 Prozent. Alle Indizes hatten vor den Powell-Ausführungen einen Tick höher gelegen.

Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 686 (Dienstag: 1.367) Kursgewinner, 2.076 (1.400)-verlierer und 50 (52) unveränderte Aktien.

Die Ölpreise stiegen weiter, um gut 1 Prozent. Dass die US-Ölvorräte in der zurückliegenden Woche unerwartet gestiegen waren, bremste nicht. Erneut trieben Spekulationen, dass US-Sanktionen die Lieferungen von russischem Rohöl reduzieren könnten.

Mondelez unter Druck

Bei den Einzelwerten machte die Berichtssaison die Musik. Der Milka-Hersteller Mondelez erzielte einen höheren Gewinn und Umsatz. Treiber waren höhere Preise für Schokoladenprodukte, womit Mondelez die Inflation der Kakaokosten auszugleichen versucht. Gleichwohl sank die operative Marge. Mondelez plant weitere Preiserhöhungen. Die Aktie verlor 6,6 Prozent.

Kraft Heinz rutschte im zweiten Quartal aufgrund einer hohen Wertminderungsbelastung in die Verlustzone und verzeichnete einen weiteren Umsatzrückgang. Der Kurs büßte 0,2 Prozent ein. Altria gewannen 3,6 Prozent. Hier übertrafen die Zahlen die Erwartungen, zudem wurde die Untergrenze der Jahresprognose angehoben.

Visa büßten 0,1 Prozent ein, obwohl das Kreditkartenunternehmen einen Gewinn- und Umsatzanstieg berichtet hatte.

Electronic Arts verbesserten sich um 5,7 Prozent. Das Videospielunternehmen übertraf die Erwartungen der Analysten für die Buchungen im Vorfeld entscheidender Monate, in denen neue Spiele herauskommen sollen.

SoFi Technologies gaben um 2,4 Prozent nach. Das Finanztechnologieunternehmen kündigte eine Kapitalerhöhung an, nachdem der Kurs ein Rekordhoch erreicht und SoFi besser als erwartete Ergebnisse veröffentlicht und seine Prognosen angehoben hatte.

Der Speicherchiphersteller Seagate Technology übertraf zwar die Erwartungen im Berichtsquartal, enttäuschte aber mit dem Ausblick. Die Aktie gab um 3,4 Prozent nach.

Harley-Davidson machten einen Satz um über 13 Prozent, angetrieben vom Verkauf eines Anteils seiner Motorrad-Finanzierungssparte sowie eines Pools von Einzelhandelskrediten. Der Motorradhersteller will die dadurch zufließenden 1,25 Milliarden Dollar zur Reduzierung von Schulden und dem Rückkauf von Aktien verwenden.

INDEX                zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA               44.461,28        -0,4%     -171,71       +4,9% 
S&P-500             6.362,90        -0,1%       -7,96       +8,3% 
NASDAQ Comp        21.129,67        +0,1%       31,38       +9,3% 
NASDAQ 100         23.345,41        +0,2%       37,11      +10,9% 
 
DEVISEN              zuletzt        +/- %        0:00   Di, 17:55   % YTD 
EUR/USD               1,1429        -1,0%      1,1548      1,1533  +11,5% 
EUR/JPY               170,75        -0,4%      171,47      171,37   +5,2% 
EUR/CHF               0,9298        -0,1%      0,9305      0,9308   -0,9% 
EUR/GBP               0,8623        -0,3%      0,8651      0,8645   +4,5% 
USD/JPY               149,40        +0,6%      148,47      148,59   -5,6% 
GBP/USD               1,3254        -0,7%      1,3351      1,3341   +6,7% 
USD/CNY               7,1694        +0,3%      7,1480      7,1553   -0,8% 
USD/CNH               7,2098        +0,4%      7,1804      7,1817   -2,1% 
AUS/USD               0,6438        -1,2%      0,6513      0,6508   +5,2% 
Bitcoin/USD       117.230,15        -0,3%  117.620,90  117.505,75  +24,1% 
 
ROHÖL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              70,28        69,21       +1,5%        1,07   -3,3% 
Brent/ICE              73,51        72,51       +1,4%        1,00   -3,8% 
 
 
METALLE              zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                3.273,66     3.324,38       -1,5%      -50,72  +26,8% 
Silber                 32,39        33,10       -2,1%       -0,71  +18,4% 
Platin              1.152,09     1.211,49       -4,9%      -59,40  +38,3% 
Kupfer                  5,60         5,60          0%        0,00  +42,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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