MÄRKTE USA/Fester - Preisdaten nähren Zinssenkungsspekulationen
12.08.2025 / 22:12 Uhr
DOW JONES--Ermutigende Verbraucherpreise haben den US-Börsen am Dienstag zu deutlichen Kursgewinnen verholfen. Der Inflationsdruck in den USA hat sich im Juli entgegen den Erwartungen nicht verstärkt, wobei die Kerninflation etwas deutlicher als erwartet zunahm. Zinssenkungshoffnungen ließen Anleger zu Aktien greifen, während der Dollar nachgab und "sichere Häfen" wie US-Anleihen oder Gold nicht gefragt waren. Der Aktienmarkt habe überdies von dem anstehenden Treffen des US-Präsidenten mit seinem russischen Gegenpart profitiert, hieß es. Die Investoren hofften auf ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 44.459 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen um 1,1 und 1,4 Prozent. Vorläufigen Daten zufolge waren die Kursgewinner an der Nyse mit 2.232 (Montag: 1.217) Titeln klar in der Überzahl. Die Zahl der Kursverlierer wurde mit 557 (1.543) angegeben. Unverändert schlossen 42 (86) Titel.
Die Fed Fund Futures preisten eine Zinssenkung auf der nächsten Fed-Sitzung im September mit etwa 92 Prozent ein nach knapp 90 Prozent am Vortag. Gleichwohl stehen bis dahin noch weitere Daten an, die in die Fed-Entscheidung einfließen dürften.
Die Erwartungen an eine Zinssenkung in den USA waren zuletzt deutlicher gestiegen, ausgelöst vor allem durch einen überraschend schwachen monatlichen Arbeitsmarktbericht.
Der Dollar geriet nach den Daten unter Druck. Der Euro stieg dagegen auf rund 1,1670 Dollar und entfernte sich damit deutlicher von der Marke von 1,16 Dollar, bei der er vor der Bekanntgabe notiert hatte. Der Goldpreis reagierte dagegen nur sehr verhalten. Das Edelmetall profitiert zwar tendenziell von niedrigeren Zinsen, weil das zinslos gehaltene Gold dann relativ zu Anleihen attraktiver wird, die wieder risikofreudiger agierenden Anleger machten einen Bogen um "sichere Häfen". Aus diesem Grund sanken auch am Anleihemarkt die Notierungen leicht. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Papiere um einen Basispunkt auf 4,30 Prozent von 4,29 Prozent vor der Veröffentlichung.
Die Ölpreise standen erneut unter Druck. Händler verwiesen auf das geplante Treffen von US-Präsident Trump mit dem russischen Präsidenten Putin am Freitag. Dieses könnte auch zur Folge haben, dass weiter russisches Öl auf den Markt gelange. Und nicht zuletzt könnte die kürzlich beschlossene Fördermengenerhöhung der Opec+ zu einem Überangebot führen.
Daneben stand die Zoll-Thematik weiter im Fokus. Hier haben die USA China eine neue 90-tägige Zollschonfrist gewährt, während der weiter verhandelt werden kann. Dies war allerdings vom Markt weitgehend erwartet worden. US-Präsident Donald Trump hat zudem einen Nachfolger für die von ihm entlassene Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik gefunden. Er kündigte an, den Ökonomen E.J. Antoni zu ernennen, einen langjährigen Kritiker der Behörde und deren Umgang mit Arbeitsmarktdaten. "Unsere Wirtschaft boomt und E.J. wird sicherstellen, dass die veröffentlichten Zahlen EHRLICH und AKKURAT sind", schrieb Trump auf Truth Social.
Bei den Einzelwerten ging es für die Intel-Aktie um 5,6 Prozent nach oben. Nach seinem Treffen mit Intel-Chef Lip-Bu Tan hat Trump versöhnlichere Töne angeschlagen. Vergangenen Donnerstag hatte Trump Tan noch aufgefordert, von seinem Posten bei Intel zurückzutreten. Er warf ihm Interessenskonflikte vor. Zuvor hatte der republikanische Senator Tom Cotton in einem offenen Brief Tans Verbindungen zu chinesischen Unternehmen kritisiert.
Die Aktien von Nvidia gewannen in dem positiven Umfeld vergleichsweise bescheidene 0,6 Prozent, Advanced Micro Devices stiegen um 1,6 Prozent. Chinesische Unternehmen sollen nach dem Willen Pekings nicht die neuen H20-Chips von Nvidia nutzen. Das gilt insbesondere für Zwecke im Zusammenhang mit der Regierung, wie laut Bloomberg aus einer Mitteilung Pekings hervorging. Dies dürfte es Nvidia erschweren, verlorene Umsätze in China zurückzuholen. Außerdem schadet es der US-Regierung, die gemäß einer Übereinkunft mit Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD) einen Teil der China-Umsätze erhalten soll. Auch Halbleiter von AMD seien betroffen.
Celanese fielen um gut 13 Prozent. Der Chemiehersteller gab an, dass er in den meisten seiner wichtigen Märkte mit einer nachlassenden Nachfrage rechnet, und prognostizierte für das laufende Quartal einen geringeren Gewinn als von Analysten erwartet.
Cardinal Health verbilligten sich um 7,2 Prozent. Der Medikamentengroßhändler und Ausstatter von Gesundheitseinrichtungen hatte durchwachsene Geschäftszahlen vorgelegt und die Übernahme von Solaris Health, eines auf Urologie spezialisierten Anbieters von Gesundheitsleistungen, für 1,9 Milliarden Dollar in bar angekündigt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.458,61 +1,1% 483,52 +3,4% S&P-500 6.445,76 +1,1% 72,31 +8,4% NASDAQ Comp 21.681,90 +1,4% 296,50 +10,7% NASDAQ 100 23.839,20 +1,3% 312,56 +12,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1674 +0,5% 1,1616 1,1592 +12,1% EUR/JPY 172,50 +0,3% 172,05 171,63 +5,6% EUR/CHF 0,9418 -0,2% 0,9434 0,9422 +0,5% EUR/GBP 0,8651 +0,0% 0,8649 0,8649 +4,5% USD/JPY 147,77 -0,2% 148,11 148,06 -5,8% GBP/USD 1,3494 +0,5% 1,3432 1,3403 +7,3% USD/CNY 7,1353 -0,1% 7,1426 7,1412 -0,9% USD/CNH 7,1861 -0,1% 7,1949 7,1946 -1,9% AUS/USD 0,6530 +0,3% 0,6514 0,6504 +5,3% Bitcoin/USD 119.534,35 +0,7% 118.653,00 120.001,20 +25,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,21 63,96 -1,2% -0,75 -11,0% Brent/ICE 66,15 66,63 -0,7% -0,48 -10,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.346,66 3.345,13 +0,0% 1,54 +27,2% Silber 37,88 37,63 +0,7% 0,25 +30,3% Platin 1.147,72 1.146,33 +0,1% 1,39 +30,9% Kupfer 4,51 4,44 +1,7% 0,07 +9,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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