MÄRKTE EUROPA/Aussicht auf geopolitische Entspannung sorgt für "Risk-On"
19.08.2025 / 18:07 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Börsen haben am Dienstag im Plus geschlossen. Der Ukraine-Gipfel zwischen US-Präsident Trump, dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs wurde leicht positiv gewertet, er könnte ein erster kleiner Schritt hin zu einer geopolitischen Entspannung sein. Die jetzt geplanten Gipfeltreffen wertet Berenberg dahingehend, dass der Prozess in Richtung einer möglichen Konfliktlösung am Leben gehalten werde.
Trump habe bestätigte, dass die USA im Falle eines Friedensabkommens an Sicherheitsgarantien für die Ukraine beteiligt sein werden, wenn im Gegenzug die Ukraine US-Waffen im Wert von 90 Milliarden Dollar kaufen würde. Das Gespräch zwischen Trump und Selenskyj sei besser verlaufen als ihre bisherigen Treffen. Dies korrigiere teilweise den Vorteil, den Putin durch Trumps "roten Teppich" in Alaska erhalten hatte. Nun steige der Druck auf Putin, einem bilateralen Treffen mit Selenskyj auf Augenhöhe zuzustimmen, was er bisher verweigert habe. Lehne Putin ab, riskiere er möglicherweise Trumps Zorn.
Der DAX schloss 0,4 Prozent höher bei 24.423 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 5.483 Punkte. Zu den Tagesfavoriten zählten die Rohstoffaktien, deren Stoxx-Subindex um 1,6 Prozent anzog. Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro auf seinem am Vortag etwas ermäßigten Niveau gegenüber dem Dollar wenig verändert bei rund 1,1660 Dollar.
Die Anleger dürften sich nun noch mehr mit dem am Donnerstag beginnenden Notenbankertreffen in Jackson Hole befassen. Börsianer hoffen auf Signale von US-Notenbankchef Jerome Powell hinsichtlich der im September anstehenden Zinsentscheidung, zumal zuletzt die feste Erwartung einer Zinssenkung die Aktienkurse nach oben trug. Powell hat seinen Auftritt am Freitag.
Nach dem Treffen im Weißen Haus standen Rüstungsaktien unter Druck. HSBC wertete den Gipfel leicht positiv; die Aussicht auf einen Waffenstillstand sei etwas gestiegen. Und beim entscheidenden Thema Sicherheitsgarantien habe Trump erklärt, die USA seien involviert. Nachdem sie vor dem Gipfel am Montag gestiegen waren, ging es für Rheinmetall um 4,9 Prozent, für Hensoldt um 9,5 Prozent und für Leonardo um 10,2 Prozent abwärts. Renk verloren 8,3 Prozent. Auch bei anderen Rüstungsaktien wie Thales, BAE Systems oder Kongsberg fanden Gewinnmitnahmen auch im Hinblick auf die hohen Bewertungen statt.
Unternehmensseitig gab es nach dem Ende der Berichtssaison wenig Nachrichten. BHP hat beim EBITDA laut Jefferies die Erwartungen knapp geschlagen. Positiv hoben die Analysten aber die Nettoverschuldung von 12,9 Milliarden Dollar hervor, die klar unter der Erwartung von 13,4 Milliarden Dollar liege. Grund sei ein besserer Freier Cashflow. Dass das Management die Verschuldungsspanne auf 10 bis 20 von zuvor 5 bis 15 Milliarden Dollar verändert habe, könnte auf größere Übernahmeaktivitäten hindeuten, so die Analysten.
Mit einem Plus von 4,5 Prozent reagierten Stratec überraschend positiv auf den Ausweis von Halbjahreszahlen. Diese sind nach Einschätzung aus dem Handel im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Den Ausblick hat das Unternehmen, das Analysensysteme, Software und Verbrauchsmaterialien herstellt, bestätigt. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn im Minus.
Docmorris brachen um 11,6 Prozent ein. Die Halbjahresumsätze haben laut Baader die Konsenserwartung um 2 Prozent verfehlt. Die Analysten sprachen von einem ungünstigen Wachstumsmomentum im Vergleich zu Redcare Pharmacy. Docmorris habe die Umsätze in Deutschland mit verschreibungspflichtigen Medikamenten im ersten Halbjahr um 40,5 Prozent gesteigert, Redcare aber um 160 Prozent. Redcare legten um 0,6 Prozent zu.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.483,28 +0,9% +11,0% Stoxx-50 4.596,74 +0,8% +5,8% Stoxx-600 557,81 +0,7% +9,1% XETRA-DAX 24.423,07 +0,4% +22,1% FTSE-100 London 9.157,74 k.A. +10,3% CAC-40 Paris 7.979,08 +1,2% +6,8% AEX Amsterdam 901,95 +0,6% +2,1% ATHEX-20 Athen 5.278,21 +0,2% +47,6% BEL-20 Bruessel 4.795,71 -0,3% +12,8% BUX Budapest 106.542,74 +1,0% +33,0% OMXH-25 Helsinki 4.953,54 +1,2% +13,4% ISE NAT. 30 Istanbul 10.962,02 k.A. +11,2% OMXC-20 Kopenhagen 1.574,51 +0,8% -25,7% PSI 20 Lissabon 7.962,93 +1,0% +23,6% IBEX-35 Madrid 15.303,80 +0,3% +31,5% FTSE-MIB Mailand 43.021,22 +0,9% +24,7% OBX Oslo 1.552,42 -0,0% +16,8% PX Prag 2.317,51 +0,1% +31,6% OMXS-30 Stockholm 2.659,86 +1,3% +5,7% WIG-20 Warschau 2.993,07 +1,0% +35,1% ATX Wien 4.848,87 +1,5% +30,5% SMI Zuerich 12.212,19 +1,2% +4,1% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 18:22 % YTD EUR/USD 1,1662 +0,0% 1,1662 1,1665 +12,6% EUR/JPY 172,19 -0,1% 172,39 172,35 +5,8% EUR/CHF 0,9411 -0,1% 0,9416 0,9414 +0,3% EUR/GBP 0,8644 +0,1% 0,8632 0,8627 +4,3% USD/JPY 147,65 -0,1% 147,83 147,76 -6,0% GBP/USD 1,3492 -0,1% 1,3509 1,3521 +7,9% USD/CNY 7,1350 0% 7,1350 7,1338 -1,0% USD/CNH 7,1865 -0,0% 7,1872 7,1874 -2,0% AUS/USD 0,6460 -0,5% 0,6492 0,6494 +4,9% Bitcoin/USD 113.895,50 -2,4% 116.722,60 116.133,20 +23,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,77 63,42 -1,0% -0,65 -12,2% Brent/ICE 66,01 66,60 -0,9% -0,59 -11,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.323,51 3.334,00 -0,3% -10,49 +27,0% Silber 37,46 38,03 -1,5% -0,56 +31,7% Platin 1.131,33 1.137,93 -0,6% -6,60 +29,9% Kupfer 4,43 4,47 -0,9% -0,04 +7,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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