MÄRKTE USA/Schwächer - Umschichtung aus Technologie- in defensive Aktien

19.08.2025 / 22:13 Uhr

DOW JONES--Schwächer haben die US-Börsen den Handel am Dienstag beendet. Technologiewerte gerieten stärker unter Druck, weil Anleger in defensive Aktien umschichteten, wie es am Markt hieß. Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 44.922 Punkten, gestützt vor allem von Home Depot. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fielen um 0,6 und 1,5 Prozent. Gesucht waren vor allem Aktien von Immobilienunternehmen und Anbietern von Massenkonsumgütern. An der Nyse wurden vorläufigen Angaben zufolge 1.509 (Montag: 1.533) Kursgewinner gesehen. Ihnen standen 1.262 (1.229) -verlierer gegenüber, während 54 (81) Titel unverändert aus dem Handel gingen. Das Treffen von US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und im Anschluss mit den europäischen Staats- und Regierungschefs zu einem Frieden in der Ukraine war ergebnislos geblieben. Eine rasche Beendigung des Krieges scheint nicht in Sicht. Nun werde gespannt auf die Rede von Fed-Chairman Jerome Powell auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole am Freitag gewartet, hieß es.

Das Ergebnis des Symposiums dürfte nicht das sein, was der Markt erwarte, schrieb Paul Eitelman von Russell Investments in einem Kommentar. Die Äußerungen von Powell könnten weniger dovish ausfallen als der Markt erwarte, so der globale Chefanlagestratege. "Der Fed-Chef wägt zwischen einem gespaltenen Offenmarktausschuss sowie den gegenläufigen Tendenzen aus Abwärtsrisiken für die Beschäftigung und Aufwärtsrisiken für die Inflation ab", erklärte Eitelman. Russell Investments hält eine Zinssenkung durch die Fed im September für "wahrscheinlich", aber nicht für "definitiv", und sie würde eher 25 Basispunkte als 50 Basispunkte betragen.

Daten vom Immobilienmarkt enthielten Licht und Schatten. Die Baubeginne legten im Juli deutlich zu, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Die Baugenehmigungen fielen stärker als prognostiziert.

Auf Unternehmensseite stand erneut die Intel-Aktie im Fokus. Nachdem am Vortag ein Bloomberg-Bericht, wonach die US-Regierung eine Beteiligung von 10 Prozent am Chiphersteller Intel erwägt, zu deutlichen Abgaben geführt hatte, ging es nun um rund 7 Prozent nach oben. Die Softbank Group wird in den angeschlagenen US-Chiphersteller investieren. Intel gab bekannt, dass der Tech-Investor Aktien im Wert von 2 Milliarden Dollar zu einem Preis von 23 Dollar pro Aktie erwerben wird. Softbank kommt damit auf etwa 87 Millionen Intel-Aktien, mit einem Anteil von etwa 2 Prozent werden die Japaner laut S&P Global Market Intelligence sechstgrößter Anteilseigner von Intel.

In der laufenden Woche werden mehrere große Einzelhandelskonzerne Geschäftszahlen vorlegen. Den Anfang machte am Dienstag Home Depot. Die Baumarktkette hat im zweiten Geschäftsquartal mehr umgesetzt, das Wachstum fiel aber nicht so deutlich aus wie erwartet, wozu unter anderem ungünstige Wechselkursentwicklungen beitrugen. Zudem hält Home Depot nun moderate Preiserhöhungen für möglich, um einen Teil der höheren Einfuhrzölle an die Kunden weiterzugeben. Seine Jahresziele bestätigte der Konzern gleichwohl. Die Aktie gewann 3,1 Prozent. Der Kurs des Wettbewerbers Lowe's, der seine Zahlen am Mittwoch vorlegen wird, kletterte um 2,2 Prozent. Ebenfalls am Mittwoch werden Quartalszahlen von Target (+0,4%) erwartet, am Donnerstag folgt Walmart (+0,6%).

Palo Alto Networks stiegen um 3,1 Prozent, nachdem das IT-Sicherheitsunternehmen die Gewinnerwartungen für das vierte Geschäftsquartal übertroffen hatte. Die Prognosen für das erste Quartal sowie das Geschäftsjahr 2026 lagen zudem über den Schätzungen der Analysten.

Viking Therapeutics brachen um 42 Prozent ein. Ein Medikament des Unternehmens zur Gewichtsabnahme hat in einer Phase-II-Studie zwar zu einer deutlichen Reduktion des Körpergewichts geführt, allerdings hat ein Fünftel der Probanden die Studie wegen starker Nebenwirkungen abgebrochen.

Dollar gibt leicht nach

Der US-Dollar zeigte sich mit einem leichten Minus nach den Ukraine-Gesprächen. Der Dollar-Index verlor 0,1 Prozent. Das Treffen zwischen Selenskyj und Trump lief sicherlich besser als befürchtet, so Volkmar Baur von der Commerzbank. Zumindest im Vergleich zum desaströsen Treffen im Februar. Ob wirklich Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe oder sogar eines Friedens in der Ukraine gemacht wurden, werde sich aber noch zeigen müssen. Zunächst einmal sei der Devisenmarkt unbeeindruckt, da der russische Präsident nicht gewillt gewesen sei, von seinen Forderungen abzurücken, während Trump offenbar das Interesse verliere.

Die Ölpreise gaben ihre Vortagesgewinne wieder ab und tendierten schwach. Die Bemühungen der USA, die Staats- und Regierungschefs Russlands und der Ukraine zusammenzubringen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden, verringerten die Wahrscheinlichkeit verschärfter Sanktionen gegen russisches Öl in naher Zukunft, hieß es aus dem Handel.

Etwas Zulauf verzeichneten die als "sicherer Hafen" geltenden Anleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 4 Basispunkte auf 4,30 Prozent. Hier stützte auch, dass Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit der USA bestätigt hatte. Die Analysten erwarten, dass die robusten Einnahmen aus dem eingeführten Zollsystem dazu beitragen werden, die erwartete Verschlechterung der Haushaltslage infolge der jüngsten Gesetzesänderungen auszugleichen.

Gold gab hingegen anfängliche Gewinne ab und zeigte sich etwas leichter. Die Ukraine-Gespräche seien zwar ohne Ergebnisse geblieben, doch sei auf der anderen Seite eine Eskalation ausgeblieben, so die Commerzbank. Damit verliere Gold einen Teil seiner geopolitischen Risikoprämie.

=== 
INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     44.922,27        +0,0%       10,45       +5,6% 
S&P-500                   6.411,37        -0,6%      -37,78       +9,6% 
NASDAQ Comp              21.314,95        -1,5%     -314,82      +12,0% 
NASDAQ 100               23.384,77        -1,4%     -328,99      +12,9% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Mo, 18:22   % YTD 
EUR/USD                     1,1647        -0,1%      1,1662      1,1665  +12,6% 
EUR/JPY                     171,93        -0,3%      172,39      172,35   +5,8% 
EUR/CHF                     0,9409        -0,1%      0,9416      0,9414   +0,3% 
EUR/GBP                     0,8633        +0,0%      0,8632      0,8627   +4,3% 
USD/JPY                     147,62        -0,1%      147,83      147,76   -6,0% 
GBP/USD                     1,3491        -0,1%      1,3509      1,3521   +7,9% 
USD/CNY                     7,1362        +0,0%      7,1350      7,1338   -1,0% 
USD/CNH                     7,1879        +0,0%      7,1872      7,1874   -2,0% 
AUS/USD                     0,6453        -0,6%      0,6492      0,6494   +4,9% 
Bitcoin/USD             112.984,20        -3,2%  116.722,60  116.133,20  +23,2% 
 
ROHOEL                     zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    62,32        63,42       -1,7%       -1,10  -12,2% 
Brent/ICE                    65,84        66,60       -1,1%       -0,76  -11,6% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.315,91     3.334,00       -0,5%      -18,09  +27,0% 
Silber                       37,33        38,03       -1,8%       -0,70  +31,7% 
Platin                    1.132,30     1.137,93       -0,5%       -5,63  +29,9% 
Kupfer                        4,43         4,47       -0,9%       -0,04   +7,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 19, 2025 16:12 ET (20:12 GMT)

zur Übersicht mit allen Meldungen

ein Service von
DOW JONES

Copyright © 2025 Tradegate Exchange GmbH
Bitte beachten Sie das Regelwerk

DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG

Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CEST (UTC+2)