MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
22.08.2025 / 07:32 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In London bleiben die Börsen anlässlich des August-Bankfeiertags geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Südzucker kann seine Jahresprognose nicht halten. Dem Konzern machen die anhaltend niedrigen Weltmarktpreise für Zucker und Bioethanol zu schaffen. Außerdem habe die Ethanol-Tochter Cropenergies mit technischen Schwierigkeiten im Anschluss an einen planmäßigen Wartungsstillstand zu kämpfen, so das Unternehmen. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 bis Ende Februar rechnet Südzucker nun mit einem Umsatzrückgang auf 8,3 bis 8,7 Milliarden Euro von 9,7 Milliarden im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte auf 470 bis 570 von 723 Millionen Euro sinken. Das operative Ergebnis wird jetzt bei 100 bis 200 Millionen Euro gesehen, nachdem es im Vorjahr 350 Millionen Euro erreicht hatte. Bisher war Südzucker von einem operativen Gewinn von 150 bis 300 Millionen Euro, einem EBITDA von 525 bis 675 Millionen Euro und einem Umsatz von 8,7 bis 9,2 Milliarden Euro ausgegangen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Keine wichtigen Termine angekündigt.
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende ADM Hamburg 13,58 Euro Cliq Digital 0,04 Euro
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 08:00 BIP (2. Veröffentlichung) 2Q kalender- und saisonbereinigt gg Vq PROGNOSE: -0,1% gg Vq 1. Veröff.: -0,1% gg Vq 1. Quartal. +0,3% gg Vq kalenderbereinigt gg Vj PROGNOSE: +0,4% gg Vj 1. Veröff.: +0,4% gg Vj 1. Quartal. +0,3% gg Vj - FR 08:45 Geschäftsklimaindex August PROGNOSE: 96 zuvor: 96
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.287,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 6.368,00 +0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.114,40 -0,1% Nikkei-225 (Tokio) 42.573,60 -0,1% Hang-Seng (Hongk.) 25.196,04 +0,4% Schanghai-Comp. 3.798,06 +0,7% Donnerstag: DAX 24.293,34 +0,1% DAX-Future 24.312,00 -0,1% XDAX 24.267,89 -0,1% MDAX 30.677,61 -0,6% TecDAX 3.755,17 -0,0% SDAX 17.018,09 +0,0% Euro-Stoxx-50 5.462,16 -0,2% Stoxx-50 4.618,36 +0,1% Dow-Jones 44.785,50 -0,3% S&P-500 6.370,17 -0,4% Nasdaq Composite 21.100,31 -0,3%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden vor der Rede von Fed-Chairman Jerome Powell am Nachmittag knapp behauptet erwartet. Powells Rede um 16 Uhr MESZ gilt als richtungsweisend für die September- bis Dezember-Sitzungen der Fed. Trotz schwacher Arbeitsmarktdaten dürfte eine Zinssenkung im September schwer zu rechtfertigen sein, solange die Inflation deutlich über dem Ziel liegt. Zusätzlich erhöhen Zölle und politische Risiken die Unsicherheit, ob die Märkte mit weiter steigenden Renditen rechnen müssen.
Rückblick: Im Umfeld des jährlich stattfindenden Treffens von Notenbankern und Ökonomen in Jackson Hole herrschte Zurückhaltung. Im Fokus steht die Rede von US-Notenbankchef Powell am Freitag. Börsianer erhoffen sich Hinweise auf den weiteren Zinskurs. Die Frage ist, ob seine Aussagen in Richtung einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September zu interpretieren sind oder ob er sich alle Türen offenlässt. Etwas stützend wirkten am Nachmittag teils klar besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus den USA. Auch zuvor bereits gemeldete Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone enthielten Positives. Die abgeblasene Übernahme von Banca Generali durch Mediobanca sorgt für Kursverluste bei den beiden Aktien von 2,9 bzw. 1,4 Prozent. Mediobanca blies den Kauf für rund 6,3 Milliarden Euro ab, nachdem die eigenen Aktionäre gegen den Plan gestimmt hatten. Um 7,6 Prozent nach oben ging es für die Aegon-Aktie in Amsterdam. Der Versicherer hatte mitgeteilt, das Volumen des laufenden Aktienrückkaufprogramms um 200 Millionen auf insgesamt 400 Millionen Euro zu erhöhen. Außerdem denkt Aegon an eine Verlegung der Erstnotiz in die USA, was für Bewertungsfantasie sorgte. Rüstungsaktien konnten sich nach dem jüngsten Schwächefall im Zusammenhang mit den diplomatischen Bemühungen um eine Beendigung des Ukraine-Kriegs erholen: Rheinmetall rückten um 3,3 Prozent vor und waren DAX-Tagessieger. Im MDAX stiegen Hensoldt um 4,0 und Renk um 2,5 Prozent. In Mailand gewannen Leonardo 4,8 Prozent und in London BAE Systems 1,9 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Behauptet - CTS Eventim brachen um fast 17 Prozent ein. Der Ticketvermarkter und Tourneeveranstalter verfehlte im zweiten Quartal mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen, bestätigte aber die Ziele für das Gesamtjahr. Im DAX gaben Beiersdorf um 2,1 Prozent nach. Teilnehmer verwiesen auf schwache Zahlen des Wettbewerbers Estée Lauder am Vortag, denen nun auch noch schwache Zahlen des US-Kosmetikunternehmens Coty gefolgt seien. Positiv für Gerresheimer wertete ein Marktteilnehmer, dass der als aktivistischer Investor geltende Active Ownership mit 5,31 Prozent direkt und über weitere 1,88 Prozent indirekt eingestiegen ist. Der Kurs zog um 2,5 Prozent an. In der vierten Reihe verteuerten sich Ad Pepper Media um gut 11 Prozent. Das Online-Marketing-Unternehmen hatte starke Quartalszahlen berichtet.
XETRA-NACHBÖRSE
Nach einer Prognosesenkung am frühen Abend wurden Südzucker rund 3 Prozent niedriger gestellt.
USA - AKTIEN
Leichter - Vor dem Auftritt von US-Notenbankchef Powell am Freitag dominierte Zurückhaltung. Von ihm erhofft man sich Hinweise über den Zinskurs und wie es um die im September vom Markt mehrheitlich erwartete Zinssenkung steht. Allerdings brachte der Tag auch einige Konjunkturdaten, die möglicherweise noch Einfluss auf die Powell-Aussagen haben könnten. Insbesondere fiel der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie klar besser als erwartet aus und stieg deutlich in den Wachstum anzeigenden Bereich. Auch der Index für die Dienstleistungen übertraf die Prognosen. Am Aktienmarkt sorgten die guten Daten aber nur zwischenzeitlich dafür, dass die Indizes ihre Anfangsverluste fast komplett wieder wettmachten. Die Kehrseite der Daten ist nämlich, dass sie eher gegen Zinssenkungen sprechen. Walmartfielen um 4,5 Prozent. Der Einzelhandelsriese hatte enttäuschende Geschäftszahlen veröffentlicht. und sieht sich durch die Importzölle von Präsident Trump mit steigenden Kosten konfrontiert. Meta (-1,2%) hat seine KI-Rekrutierungskampagne beendet - zu einer Zeit, in der an den Börsen allgemeines Unbehagen über die jüngste KI-getriebene Marktrally herrscht. KI-Aktien wurden zuletzt durch einen Bericht belastet, wonach sich KI-Investitionen für die meisten Unternehmen kaum gerechnet haben. Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien gaben kräftig nach. Präsident Trump hatte in sozialen Medien erklärt, die USA würden keine Solar- oder Windkraftprojekte genehmigen. First Solar verloren 7,0, Sunrun um 4,7 und SolarEdge Technologies 5,8 Prozent.
US-ANLEIHEN
Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen nach den guten Konjunkturzahlen nach oben, im Zehnjahresbereich um 3 Basispunkte auf 4,33 Prozent. Am Zinsterminmarkt fiel die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September auf 73 Prozent. Vor Wochenfrist waren es noch 92 Prozent, am Vortag 83 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 18:15 % YTD EUR/USD 1,1587 -0,2% 1,1610 1,1602 +12,5% EUR/JPY 172,25 +0,0% 172,24 172,15 +5,4% EUR/CHF 0,9388 +0,0% 0,9385 0,9383 -0,2% EUR/GBP 0,8652 -0,1% 0,8656 0,8654 +4,6% USD/JPY 148,66 +0,2% 148,37 148,38 -6,3% GBP/USD 1,3393 -0,1% 1,3412 1,3408 +7,5% USD/CNY 7,1406 +0,1% 7,1334 7,1329 -1,0% USD/CNH 7,1891 +0,1% 7,1829 7,1854 -2,1% AUS/USD 0,6416 -0,1% 0,6420 0,6416 +4,0% Bitcoin/USD 112.846,30 +0,2% 112.603,30 112.822,10 +20,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar zog mit den guten Konjunkturdaten und den steigenden US-Marktzinsen an, der Euro fiel auf knapp über 1,16 Dollar zurück.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,51 63,52 -0,0% -0,01 -12,0% Brent/ICE 67,62 67,67 -0,1% -0,05 -10,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise stiegen um weitere gut 1 Prozent. Sie waren am Vortag nach einem deutlichen Rückgang der US-Ölvorräte um rund 2 Prozent gestiegen. Im Handel hieß es außerdem, die kaum ersichtlichen Fortschritte bei den Friedensbemühungen in der Ukraine, hätten die Ölpreise ebenfalls gestützt.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.328,27 3.339,75 -0,3% -11,49 +27,5% Silber 38,06 38,175 -0,3% -0,12 +31,3% Platin 1.163,84 1169,41 -0,5% -5,57 +31,6% Kupfer 4,44 4,44 -0,1% 0,00 +8,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis gab um 0,3 Prozent nach. Belastend wirkten der anziehende Dollar und steigende Anleiherenditen.
+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR GROßBRITANNIEN
Die Stimmung der britischen Verbraucher in Bezug auf ihre Finanzen hat sich einem wichtigen Indikator zufolge im August verbessert, als die Bank of England die Kreditkosten gesenkt hat. Jedoch bleibt die Stimmung weiterhin insgesamt vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Turbulenzen gedämpft. Das Verbrauchervertrauen hat sich im August um zwei Punkte verbessert - auf minus 17 von minus 19 im Juli. Dies geht aus dem monatlichen Index der GfK hervor.
KONJUNKTUR JAPAN
Die Verbraucherinflation in Japan hat sich im Juli abgekühlt, ist jedoch deutlich über dem Zielwert der Bank of Japan (BoJ) von 2 Prozent geblieben. Die Erwartung einer baldigen Zinserhöhung wurde dadurch verstärkt. Die Verbraucherpreise - ohne frische Lebensmittel - stiegen im vergangenen Monat um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, verglichen mit einem Anstieg von 3,3 Prozent im Juni. Damit fiel die Teuerung höher aus als die 3,0 Prozent, die in einer Umfrage des Datenanbieters Quick unter Ökonomen erwartet wurde.
IPO SWISS MARKETPLACE GROUP
SMG Swiss Marketplace Group erwägt einem Agenturbericht zufolge einen Börsengang in Zürich. Wie Bloomberg berichtet, könnte der Schweizer Online-Marktplatzbetreiber damit 1 Milliarde Franken einnehmen, womit das Unternehmen mit rund 4,5 Milliarden Franken bewertet würde. Ein Börsengang könnte bereits im September erfolgen. SMG teilte laut Bericht mit, es würden Meinungen von Investoren eingeholt. Über den Zeitplan sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden.
TESLA
ist wegen Versäumnissen bei Berichten zu Unfällen im Zusammenhang mit Assistenzsystemen ins Visier der Behörden geraten. Die Straßenverkehrsaufsicht National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) untersucht nun die verzögerte Einreichung von Berichten.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 22, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)
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