MÄRKTE EUROPA/Leichter - Verunsicherung bleibt hoch
05.09.2025 / 18:01 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Börsen sind leichter aus dem Freitag gegangen. Nachdem DAX und Euro-Stoxx-50 über weite Strecken stabil gehandelt worden waren, setzten im späten Geschäft Verkäufe ein. "Einige Marktteilnehmer sind angesichts der Entwicklung in Frankreich vorsichtig", so ein Händler mit Blick auf die Haushaltskrise in Frankreich und die Vertrauensfrage des Regierungschefs François Bayrou, die für Montag geplant ist. Zudem geriet auch die Wall Street nach einem schwachen Arbeitsmarktbericht unter Druck. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 23.597 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 5.318 Punkte nach.
Der Stellenzuwachs in den USA lag im August nur noch bei 22.000 Stellen. Bereits die Prognose von 75.000 neuen Stellen hatte eine schwache Verfassung angekündigt. Nach den Zahlen stieg der Euro auf 1,1730 Dollar. Die Renditen am langen Ende kamen weiter zurück, und der Goldpreis markierte neue Allzeithochs.
Weiter im Blick des Marktes steht auch der Kampf um die Unabhängigkeit der US-Notenbank. Am Vorabend stellte sich mit Stephen Miran ein Gefolgsmann von US-Präsident Donald Trump als Kandidat für die US-Notenbank vor. Miran sagte vor Senatoren, ein Verfechter der Fed-Unabhängigkeit zu sein, will aber gleichzeitig seinen Regierungsjob behalten.
Finanztitel und Ölaktien unter Druck
Unter Druck gerieten nach den Arbeitsmarktdaten und mit den fallenden Renditen der Langläufer vor allem Finanztitel. "Für die Banken und Versicherungen in Europa sind die flacheren Zinskurven eher schlecht", so ein Marktteilnehmer. Allianz fielen um 0,8 Prozent, Munich Re um 1,4 Prozent und Deutsche Bank um 1,3 Prozent. Der europäische Stoxx-Index der Banken verlor 1,1 Prozent, der Index der Versicherer gab 0,6 Prozent ab.
Noch stärker unter Druck gerieten die Öltitel, auch weil die US-Arbeitsmarktdaten auf eine Konjunkturschwäche hinweisen und damit auf eine geringere Ölnachfrage. BP fielen um 2,6 Prozent und Total um 1,8 Prozent. Der Stoxx-Index der Öltitel gab um 1,9 Prozent nach.
Immobilienaktien Gewinner der Entwicklung
Zu den Gewinnern des schwachen US-Arbeitsmarktberichts wurden die Immobilientitel: Ein Marktteilnehmer verwies darauf, dass sowohl die kurzen als auch die langen Zinsen sinken, was für die Branche ein Treiber sei. An der DAX-Spitze lagen Vonovia mit einem Plus von 2,5 Prozent. In der zweiten Reihe stiegen Aroundtown um 2,7 Prozent und LEG um 3,1 Prozent. Der europäische Stoxx-Real-Estate zog um 1,4 Prozent an.
Aufwärts ging es auch mit ausgewählten Halbleiteraktien: Infineon gewannen 1 Prozent, Suss Microtec 4 Prozent, STMicroelectronics legten sogar um 3,8 Prozent zu, ASML um 1,9 Prozent. Hier stützten Geschäftszahlen des US-Chipherstellers Broadcom, die besser als erwartet ausgefallen sind. Die wiederholte Ankündigung neuer Zölle auf Chip-Importe durch US-Präsident Trump belastete nicht mehr. Ausgenommen davon sollen Unternehmen sein, die in den USA produzieren oder produzieren wollen.
Volkswagen kommt bei dem im Dezember beschlossenen Sparprogramm nach Einschätzung von Markenchef Thomas Schäfer gut voran. "Wir haben die Fabrikkosten, also die Aufwendungen, die direkt und indirekt für die Produktion unserer Autos anfallen, an den deutschen Standorten schon um mehr als 20 Prozent gesenkt", sagte der Manager der FAZ. VW notierten 0,8 Prozent höher. Eon rückten um 1,5 Prozent vor. Das Unternehmen verkauft sein Gasverteilnetz in der Tschechischen Republik. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.
In der zweiten Reihe konnten sich SMA Solar um gut 10 Prozent erholen. Bereits in China hatten die Solartitel kräftig zulegt mit Branchenaussagen, der Sektor in China habe die Talsohle durchschritten. Biontech zogen um etwa 10 Prozent an. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen Meilenstein in der Krebsforschung erreicht.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.318,15 -0,5% +9,2% Stoxx-50 4.546,65 -0,6% +6,1% Stoxx-600 549,21 -0,2% +8,4% XETRA-DAX 23.596,98 -0,7% +19,4% FTSE-100 London 9.216,87 k.A. +10,4% CAC-40 Paris 7.674,78 -0,3% +4,3% AEX Amsterdam 898,68 -0,2% +2,5% ATHEX-20 Athen 5.093,31 -0,5% +43,3% BEL-20 Bruessel 4.768,82 +0,5% +11,3% BUX Budapest 103.178,71 -1,2% +31,7% OMXH-25 Helsinki 4.982,01 +0,9% +14,5% ISE NAT. 30 Istanbul 10.729,49 k.A. +10,2% OMXC-20 Kopenhagen 1.556,51 -1,1% -25,2% PSI 20 Lissabon 7.704,26 -0,6% +21,5% IBEX-35 Madrid 14.850,90 -0,5% +28,7% FTSE-MIB Mailand 41.607,81 -0,9% +22,8% OBX Oslo 1.550,91 -0,3% +17,0% PX Prag 2.284,65 +0,4% +29,3% OMXS-30 Stockholm 2.626,65 +0,7% +5,0% WIG-20 Warschau 2.805,02 -0,8% +29,0% ATX Wien 4.597,61 -0,5% +26,2% SMI Zuerich 12.370,57 -0,1% +6,7% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1758 +0,9% 1,1650 1,1745 +12,5% EUR/JPY 172,67 -0,1% 172,91 172,60 +6,1% EUR/CHF 0,9358 -0,3% 0,9386 0,9359 -0,0% EUR/GBP 0,8684 +0,1% 0,8673 0,8683 +4,8% USD/JPY 146,85 -1,1% 148,42 146,96 -5,6% GBP/USD 1,3540 +0,8% 1,3433 1,3525 +7,4% USD/CNY 7,0925 -0,2% 7,1060 7,0954 -1,4% USD/CNH 7,1228 -0,2% 7,1385 7,1243 -2,7% AUS/USD 0,6567 +0,8% 0,6516 0,6561 +5,3% Bitcoin/USD 110.732,65 +0,2% 110.511,25 110.783,80 +16,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,07 62,69 -2,6% -1,62 -11,2% Brent/ICE 65,28 66,99 -2,6% -1,71 -10,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.592,59 3.549,00 +1,2% 43,59 +35,3% Silber 41,00 40,73 +0,7% 0,28 +40,9% Platin 1.173,39 1.177,32 -0,3% -3,93 +34,4% Kupfer 4,56 4,56 -0,1% 0,00 +10,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
DJG/hru/cln
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September 05, 2025 12:00 ET (16:00 GMT)
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