XETRA-SCHLUSS/Kräftige Verluste vor US-Zinsentscheid
16.09.2025 / 17:59 Uhr
DOW JONES--Mit kräftigen Verlusten hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Der DAX rutschte um 1,8 Prozent auf 23.329 Zähler ab. Vor der wegweisenden Zinssitzung der US-Notenbank herrschte ein massiver Käuferstreik, die Kurse fielen schon bei kleineren Verkaufsorders ohne Gegenwehr. Am Markt kamen Sorgen auf über negative Folgen von US-Zinssenkungen, dazu sind die deutschen Konjunkturaussichten schlecht.
Ohnehin gebe es international auch keine attraktiven Anlagethemen in Deutschland, außer vielleicht Rüstung, hieß es im Handel. Technisch habe sich das DAX-Bild stark verschlechtert, da der Index mehrfach im Bereich von 23.800 Zählern gescheitert war. Möglicherweise werde nun bis zum Großen Verfalltag am Freitag an den internationalen Derivate-Börsen sogar die 23.000er-Marke getestet.
Nur US-Notenbank im Fokus - Kräftigen Druck auf Banken und Versicherer
Im Fokus der Märkte standen nur die US-Notenbank und die Folgen ihrer Beschlüsse. Sorgen darüber brachten sämtliche Finanzwerte unter Druck. Zudem finden weiter "politische Auseinandersetzungen" um die Fed statt, die die Märkte beunruhigen.
Der Sektor-Index der Banken im Stoxx-600 fiel um 1,9 Prozent, Schlusslicht waren die Versicherer mit 2,1 Prozent Minus. Der Markt könnte es mit Zinssenkungshoffungen übertrieben haben, hieß es. Portfolio-Manager Maik Komoss von Vates Invest warnte: "Eine Zinssenkung in einem Umfeld weiterhin erhöhter Inflation könnte nicht zu einer Entlastung der Märkte führen, sondern im Gegenteil die Zinsstrukturkurve der USA versteilern - mit gravierenden Folgen für Investitionsentscheidungen, Kreditkosten und geldpolitische Glaubwürdigkeit".
Eine steilere Zinskurve führt zu Verlusten bei langen Bonds - die vorzugsweise von Versicherern gehalten werden. Bei den Versicherern gaben Munich Re und Hannover Re ja 2,7 Prozent ab. Deutsche Bank fielen um 3,4 Prozent und Commerzbank sogar um 4,1 Prozent.
Konjunkturaussicht für Deutschland schlecht
Die Konjunkturaussichten für Deutschland sehen weiter schlecht aus. So erwartet der wichtige Verband der Maschinenbauer VDMA für 2026 nur eine marginale Erholung der Produktion um 1 Prozent. Jedoch dürfte sie im aktuellen Jahr um 5 Prozent eingebrochen sein. Die Kapazitäten der Industrie seien nur zu knapp 78 Prozent ausgelastet. Für Arbeitsplätze und Konsum ist das ein Menetekel. Der etwas bessere ZEW-Konjunktur-Index wurde daher vom Markt ignoriert.
Ein heftige Prognosesenkung drückte Prosieben um 2,5 Prozent. Grund ist ein schwaches Werbegeschäft. Der TV-Sender erwartet nun nur noch ein adjustiertes EBITDA von 420 bis 470 (zuvor noch 520) Millionen Euro. Das zog auch RTL um 2,1 Prozent tiefer.
Gute Nachrichten gab es aber auch: Bei Thyssenkrupp traf eine Interessenbekundung an deren Stahlgeschäft von der indischen Jindal Stell ein. Die Aktien stiegen um 4,4 Prozent.
Schaeffler lieferte auf ihrem Investorentag einen optimistischen Ausblick: Die verlustbringende E-Auto-Sparte soll bis 2028 in die Gewinnzone kommen, gleichzeitig die Marge für den Autozulieferer auf 6 bis 8 Prozent verdoppelt werden. Die Aktien stiegen um 1,3 Prozent.
Puma kletterten um 2,9 Prozent. Hier inspirierte ein spekulativer Bericht der italienischen Internetseite Dagospia. Demnach könnte Adidas bereitstehen, Puma zu kaufen.
Mit einer Kaufempfehlung stiegen Atoss Software um 3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 23.329,24 -1,8% +19,3% DAX-Future 23.341,00 -1,7% +17,0% XDAX 23.332,30 -1,7% +19,6% MDAX 30.100,16 -1,2% +19,1% TecDAX 3.548,66 -0,9% +4,8% SDAX 16.630,94 -0,5% +21,9% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 128,68 0 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Aktien Umsatz Vortag Aktien Vortag DAX 2 38 0 3.737,9 51,2 3.028,5 40,2 MDAX 9 41 0 613,3 34,0 429,3 20,1 TecDAX 9 21 0 884,0 20,0 886,3 14,8 SDAX 16 49 4 k.A. k.A. k.A. k.A. Umsätze in Millionen Euro bzw. Stück ===
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