MÄRKTE EUROPA/Kleine Erholung nach schwachem Dienstag
17.09.2025 / 10:41 Uhr
DOW JONES--Mit einem Erholungsansatz zeigen sich Europas Börsen am Mittwoch im Vormittagshandel. Nach dem überraschend kräftigen Rücksetzer am Vortag legt der DAX um 0,4 Prozent auf 23.430 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 5.386 Punkte. Aus technischer Sicht heißt es im Handel, dass die ausgeprägte jüngste DAX-Schwäche nahelege, dass bis zum großen September-Verfalltag am Freitag ein Fall unter die 23.000er-Marke drohe.Anleihen und der Euro zeigen sich mit Seitwärtstendenzen. Der Goldpreis kommt von seinem neuen Rekord über 3.700 Dollar etwas deutlicher zurück.
Angesichts der Zinsentscheidung und Projektionen der US-Notenbank nach dem europäischem Handelsschluss dürfte das Geschäft im Tagesverlauf noch umsatzärmer werden als schon zuletzt. "Es macht wirklich keinen Sinn, Positionen aufzubauen, bevor die Fed etwas über ihren wahrscheinlichen Zinspfad und Inflationsprojektionen gesagt hat", sagt ein Händler. Bei den Terminen blickt man am Vormittag auf revidierte Inflationsdaten aus Europa und Großbritannien.
Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wird fest erwartet - ob dieser aber ein Zinssenkungszyklus folgt, ist offen. "Der Fokus liegt auf der Forward Guidance der Fed, besonders auf Signalen, ob es zu schnelleren Senkungen noch 2025 und dann 2026 kommt", blickt Lloyd Chan von MUFG voraus. Um die taubenhaften Erwartungen des Marktes zu erfüllen, müsse die Zentralbank einen längeren Senkungszyklus signalisieren.
Analysten halten die Fed-Sitzung für eine der spannendsten des Jahres, zumal sie innerhalb des Offenmarktausschusses deutlich abweichende Meinungen bringen dürfte. Dazu habe Fed-Chef Powell mit schwerem politischen Fahrwasser zu kämpfen. Der Versuch, Fed-Gouverbeurin Lisa Cook loszuwerden, sei der Trump-Administration zwar nicht gelungen, allerdings habe sie Stephen Miran in das Komitee gebracht. Miran, oberster Wirtschaftsberater des Präsidenten, will dessen ungeachtet nicht von seinem Posten im Weißen Haus zurücktreten. Gegen diesen offensichtlichen Verstoß gegen die Unabhängigkeit der Notenbank haben die Demokraten nun einen Gesetzesvorschlag eingebracht. Mirans Teilnahme an der Ratssitzung dürfte das Ergebnis zwar sehr wahrscheinlich nicht ändern, es dürfte ihm aber möglich sein, Wirtschaftsprognosen abzugeben, die die Markterwartungen über den geldpolitischen Pfad beeinflussen können. Einige Analysten glauben, dass er zugunsten einer größeren Zinssenkung von der Mehrheitsmeinung abweichen wird.
SAP kräftig erholt
Von "Fortsetzungsgeschichten" sprechen Händler beim Blick auf größere Einzelkursbewegungen. So fallen MFE in Mailand um 5,2 Prozent nach der Prognosesenkung von Prosieben, die weitere 6,6 Prozent einbüßen. Thyssenkrupp steigen um 1,0 Prozent, nachdem Interesse aus Indien für die Stahlsparte bekannt wurde. Der Kurs des Windparkbetreibers Orsted bricht in Kopenhagen um 44 Prozent ein mit dem Bezugsrechtsabschlag im Zuge der Kapitalerhöhung. Laut Händlern ist das aber positiv, denn der theoretische Preisabschlag betrage 67 Prozent.
Im DAX zeigen sich SAP sehr kräftig von den Vortagesverlusten erholt, sie legen um 3,8 Prozent zu. Beiersdorf liegen nach Anfangsverlusten unverändert im Markt nach einer Aktienplatzierung duch einen noch unbekannten Verkäufer. Wacker Chemie fallen um 1,7 Prozent nach einer Abstufung durch Morgan Stanley.
Thales gewinnen 1,4 Prozent. Der französische Flugzeugausrüster hat mit einem Wartungsvertrag für die indische Fluglinie Indigo einen großen Deal gelandet. Allerdings liegen europaweit auch andere Rüstungsaktien, zu denen auch Thales gezählt werden, fest im Markt.
Nestle geben um 0,5 Prozent nach mit der Nachricht, dass nach dem CEO nun auch der Verwaltungsratspräsident geht. Im Handel heißt es dazu, er sei für zwei erfolglose CEOs verantwortlich und es brauche nun einen Neubeginn mit einer neuen Strategie des Verwaltungsrats.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.386,41 +0,3% 14,10 +9,7% Stoxx-50 4.543,04 +0,1% 5,59 +6,4% DAX 23.429,91 +0,4% 100,67 +19,3% MDAX 30.125,06 +0,1% 24,90 +17,6% TecDAX 3.573,39 +0,7% 24,73 +3,8% SDAX 16.670,48 +0,2% 39,54 +21,9% CAC 7.820,97 +0,0% 2,75 +5,9% SMI 11.996,83 -0,2% -21,83 +3,6% ATX 4.587,64 +0,2% 9,69 +25,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1842 -0,2% 1,1863 1,1839 +14,6% EUR/JPY 173,66 -0,1% 173,77 173,56 +6,5% EUR/CHF 0,9327 -0,0% 0,9328 0,9330 -0,6% EUR/GBP 0,8684 -0,1% 0,8691 0,8677 +5,1% USD/JPY 146,64 +0,1% 146,49 146,60 -6,3% GBP/USD 1,3637 -0,1% 1,3648 1,3644 +8,8% USD/CNY 7,0872 +0,0% 7,0843 7,0861 -1,6% USD/CNH 7,1044 -0,0% 7,1050 7,1078 -3,0% AUS/USD 0,6668 -0,2% 0,6683 0,6669 +7,8% Bitcoin/USD 117.038,90 +0,2% 116.856,70 115.154,30 +22,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,21 64,52 -0,5% -0,31 -10,3% Brent/ICE 68,14 68,47 -0,5% -0,33 -8,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.665,97 3.689,73 -0,6% -23,76 +40,2% Silber 41,72 42,58 -2,0% -0,86 +47,8% Platin 1.170,18 1.175,39 -0,4% -5,21 +36,7% Kupfer 4,62 4,69 -1,6% -0,08 +12,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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