MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Gewinnserie in Seoul geht weiter

22.10.2025 / 10:00 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Nach den Kurszuwächsen der Vortage ist es am Mittwoch an den Börsen in Ostasien uneinheitlich zugegangen. In Hongkong (Späthandel) ging es um 0,9 Prozent abwärts, in Shanghai um 0,1 Prozent. Der Nikkei-225 in Tokio zeigte sich nach der vor allem politikgetriebenen Rally auf neue Rekordhochs behauptet, er schloss praktisch unverändert mit 49.308 Punkten.

Weiter nicht zu bremsen ist der Kospi in Seoul. Er stieg nicht nur stark um 1,6 Prozent, sondern damit auch den sechsten Handelstag in Folge. Ein starker Treiber ist laut Teilnehmern die Erwartung, dass bald ein Zoll- bzw. Handelsabkommen zwischen Südkorea und den USA abgeschlossen wird. SK Hynix gewannen 0,5 Prozent, Samsung Electronics 1,1 Prozent.

Im australischen Sydney ging es um 0,7 Prozent nach unten. Dort belasteten unter anderem Kursverluste im Rohstoffsektor, nachdem der Goldpreis am Vortag von seinem Rekordhoch sehr stark zurückgefallen war. Die Aktie des Goldschürfers Newmont knickte um fast 10 Prozent ein, auch wenn sich der Goldpreis leicht erholte.

In Tokio gab es Außenhandelsdaten für September zu verarbeiten. Die Exporte fielen zwar etwas unter der Erwartung von Ökonomen aus, dafür wuchsen sie aber erstmals seit fünf Monaten wieder. Zugleich stiegen die Importe deutlich stärker als erwartet. "Die heutigen Handelsdaten waren insgesamt positiv für das Wachstum", so die Analysten von ING. "Die Schwäche der US-Exporte wurde durch die starke Nachfrage aus dem Rest der Welt mehr als ausgeglichen."

Übergeordnet steht in Japan zunächst aber die Politik im Fokus, nachdem am Dienstag mit Sanae Takaichi erstmals eine Frau als Premierministerin vereidigt worden war. Sie will eine Politik im Stil der "Abenomics" wiederbeleben, die sich auf fiskalische Anreize und wirtschaftliche Sicherheit konzentriert. Ihr Problem dürfte es sein, die Wachstumsinitiativen mit Japans hoher öffentlicher Schuldenlast in Einklang zu bringen.

Die Kurse japanischer Staatsanleihen gaben leicht nach, die Marktzinsen stiegen also etwas. "Es wird erwartet, dass (Finanzministerin) Katayama eine proaktive Fiskalpolitik mit einem gewissen Maß an Disziplin verfolgen wird", so Analyst Naohiko Baba von Barclays FICC Research. Bei Zinserhöhungen scheine sie etwas vorsichtig zu sein, während sie die Notwendigkeit einer geldpolitischen Normalisierung anerkenne. Der Yen zeigte sich schwächer als zur gleichen Zeit am Vortag, der Dollar kostete zuletzt 151,81 Yen.

Andernorts waren die Handelsspannungen zwischen den USA und China weiter Thema. Zwar hat US-Präsident Trump gesagt, er erwarte, dass sein bevorstehendes Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu einem "guten Abkommen" führen werde. Er fügte aber hinzu, dass die Gespräche möglicherweise nicht zustande kommen würden. Eine indische Zeitung berichtete unterdessen, dass Indien und die USA kurz vor dem Abschluss eines seit langem erwarteten Handelsabkommens stehen sollen, mit dem die Importzölle auf Waren aus Indien von derzeit 50 auf etwa 15 bis 16 Prozent gesenkt werden könnten.

Unter den Einzelwerten in Tokio gaben Softbank nach den jüngsten Gewinnen mit 4,9 Prozent kräftig nach. Advantest büßten 1,7 Prozent ein. Automobilwerte legten dank des schwächeren Yen und mit der Spekulation über niedrigere Benzinsteuern in Japan zu. Toyota verteuerten sich um 3,3, Honda um 4,3 und Mazda um 2,6 Prozent.

 
INDEX                    zuletzt       +/- %          % YTD           Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    9.030,00       -0,7%         +10,7%          08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     49.307,79       -0,0%         +23,3%          08:30 
Kospi (Seoul)           3.883,68       +1,6%         +61,9%          08:30 
Shanghai-Comp.          3.913,76       -0,1%         +15,3%          09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     25.782,54       -0,9%         +29,0%          10:00 
 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %          00:00       Di, 9:35   % YTD 
EUR/USD                   1,1603        -0,0         1,1604         1,1629  +12,4% 
EUR/JPY                   176,18        -0,0         176,26         175,80   +7,7% 
EUR/GBP                   0,8709         0,3         0,8679         0,8689   +4,9% 
GBP/USD                   1,3323        -0,4         1,3370         1,3383   +7,2% 
USD/JPY                   151,85        -0,0         151,88         151,17   -4,2% 
USD/KRW                 1.431,10         0,1       1.430,11       1.427,29   -3,7% 
USD/CNY                   7,0998         0,0         7,0992         7,1007   -1,5% 
USD/CNH                   7,1279         0,0         7,1259         7,1188   -2,9% 
USD/HKD                   7,7701        -0,0         7,7711         7,7676      0% 
AUD/USD                   0,6500         0,2         0,6489         0,6489   +5,3% 
NZD/USD                   0,5750         0,2         0,5739         0,5719   +2,7% 
BTC/USD               107.914,25        -2,6     110.845,55     108.088,25  +16,8% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Schluss          +/- %        +/- USD   % YTD 
Brent/ICE                  62,43       61,32          +1,8%          +1,11  -18,7% 
 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                    4.138,70    4.122,85          +0,4%         +15,85  +66,0% 
Silber                     49,00      48,736          +0,5%          +0,26  +81,4% 
Platin                  1.321,93    1.340,84          -1,4%         -18,91  +61,0% 
Kupfer                      4,99        4,97          +0,6%          +0,03  +21,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 22, 2025 03:59 ET (07:59 GMT)

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