MÄRKTE EUROPA/Bessere US-Daten lösen Stimmungswechsel aus

05.11.2025 / 18:02 Uhr

DOW JONES--Nach einem volatilen Verlauf hat der europäische Aktienmarkt am Mittwoch mit leichten Gewinnen geschlossen. Nachdem im frühen Geschäft noch die Risk-off-Stimmung überwog angesichts der jüngsten Sorgen um eine KI-Blase, setzte sich am Nachmittag eine positive Stimmung durch nach besseren ADP-Arbeitsmarktdaten sowie einer besseren ISM-Lesung für das nicht-verarbeitende Gewerbe. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 24.050 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,2 Prozent auf 5.669 Punkte nach oben. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro wenig verändert bei 1,1485 Dollar. An den Anleihemärkten stiegen nach den günstigen US-Daten die Renditen.

Akzente an den Märkten könnte die Anhörung vor dem US-Verfassungsgericht wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump setzen. Das Gericht soll untersuchen, ob die mit Verweis auf die Nationale Sicherheit (International Emergency Economic Powers Act (IEEPA)) erlassenen Gesetze verfassungskonform sind. Unterrangige Gerichte haben die Zollgesetze für rechtwidrig erklärt, die Urteile bis zur Klärung durch das US-Verfassungsgericht allerdings ausgesetzt. Nach Einschätzung der Deutschen Bank wird sich der Supreme Court für eine Entscheidung zwar Zeit nehmen, könnte aber durchaus eine erste Einschätzung abgeben.

Weiter galt es für Anleger, Geschäftsberichte einzuordnen. Für Siemens Healthineers ging es um 8,6 Prozent nach unten. Belastend wirkte der Ausblick. Das Unternehmen hat eine Prognose für das Geschäftsjahr 2026 abgegeben, die laut Citi am Mittelwert der Spanne Kürzungen der Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie im hohen einstelligen Prozentbereich impliziert. Aber auch im vierten Quartal sei es bereits nicht gut gelaufen. Siemens Healthineers meldete für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025 Umsätze, die ca. 2 Prozent unter der Citi-Erwartung lagen.

BMW-Zahlen überzeugen

BMW zogen dagegen um 6,9 Prozent an. Der Automobilhersteller hat im Quartal trotz leicht gesunkener Umsätze wieder mehr verdient und liegt damit auf Kurs für das Erreichen der Jahresziele. Die operativen Renditen im Autogeschäft stiegen in den drei Monaten deutlicher als Analysten im Konsens erwartet hatten. Die zuletzt gesenkte Prognose für 2025 bestätigten die Münchener, wie an der Börse erwartet. Die Analysten von Raiffeisen sprachen von "erfreulichen Zahlen zum dritten Quartal."

Qiagen schlossen 3,7 Prozent leichter. Mit Blick auf den Drittquartalsbericht sprach die Deutsche Bank von Licht und Schatten. Die Zahlen seien zwar besser ausgefallen. Dies werde aber überschattet vom Abgang von CEO Thierry Bernard und einem marginal nach unten genommenen bereinigten EBIT-Ausblick, so die Analysten. Positiv sei das neue Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 500 Millionen Dollar zu werten.

Fresenius verloren 1,0 Prozent. Der Gesundheitskonzern hat seine Erwartungen an die EBIT-Wachstumsspanne im Gesamtjahr 2025 nach einem guten dritten Quartal angehoben. Fresenius rechnet nun mit einem währungsbereinigten EBIT-Anstieg von 4 bis 8 Prozent. Zuvor waren 3 bis 7 Prozent in Aussicht gestellt worden. Beim Umsatz plant Fresenius weiterhin mit einem organischen Wachstum von 5 bis 7 Prozent. Citi mahnt jedoch eine stärkere Kostendisziplin an.

Vonovia fallen trotz solider Zahlen zurück

Vonovia (-1,2%) habe einen soliden Bericht zu den ersten neun Monaten des Jahres 2025 vorgelegt, kommentierte die DZ Bank. Für 2026 stelle der Immobilienkonzern ein Wachstum in Aussicht. Geschäftszahlen und Ausblick hätten indessen den Erwartungen entsprochen, weshalb sich die Konsensschätzungen nicht signifikant ändern dürften. Belastend für die Aktie wirkten die steigenden Renditen an den Anleihemärkten.

Evotec brachen um 17,9 Prozent ein. Die Drittquartalszahlen sind laut RBC weit unter den Prognosen ausgefallen. Beim Umsatz wurde die Erwartung um 13 Prozent verfehlt, beim EBITDA vermeldete Evotec einen Verlust von 15 Millionen Euro statt der Prognose eines Plus von 9 Millionen Euro.

Positiv beurteilten Marktteilnehmer den Zwischenbericht von Ahold Delhaize (+0,7%). Der Einzelhandelskonzern hat die Umsatzerwartung im vergangenen Quartal um etwa 7 Prozent übertroffen. Zudem plant er nun ein Aktienrückkaufprogramm.

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Index                    Schluss  Entwicklung in %  Seit Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50           5.669,13             +0,2%              +15,6% 
Stoxx-50                4.771,97             +0,2%              +10,6% 
Stoxx-600                 571,90             +0,2%              +12,4% 
XETRA-DAX              24.049,74             +0,4%              +20,3% 
FTSE-100 London         9.714,96              k.A.              +17,6% 
CAC-40 Paris            8.074,23             +0,1%               +9,3% 
AEX Amsterdam             970,89             +0,2%              +10,3% 
ATHEX-20 Athen          5.082,37             +0,0%              +42,3% 
BEL-20 Bruessel         4.899,21             -0,4%              +15,4% 
BUX Budapest          107.479,46             -0,5%              +36,2% 
OMXH-25 Helsinki        5.387,30             -0,9%              +25,9% 
ISE NAT. 30 Istanbul   10.970,37              k.A.              +11,0% 
OMXC-20 Kopenhagen      1.490,76             -1,0%              -28,4% 
PSI 20 Lissabon         8.484,01             +0,7%              +32,1% 
IBEX-35 Madrid         16.098,40             +0,4%              +38,3% 
FTSE-MIB Mailand       43.438,49             +0,4%              +26,5% 
OBX Oslo                1.525,39             +0,3%              +14,4% 
PX  Prag                2.411,00             +0,3%              +36,6% 
OMXS-30 Stockholm       2.751,40             +0,4%              +10,4% 
WIG-20 Warschau         2.977,25             -0,0%              +35,9% 
ATX Wien                4.784,37             -0,2%              +30,9% 
SMI Zuerich            12.363,53             +0,5%               +6,1% 
*bezogen auf Vortagesschluss 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Di, 17:03   % YTD 
EUR/USD                     1,1485        +0,0%      1,1484      1,1491  +10,9% 
EUR/JPY                     176,99        +0,3%      176,46      176,27   +8,3% 
EUR/CHF                     0,9312        +0,1%      0,9304      0,9300   -0,9% 
EUR/GBP                     0,8802        -0,2%      0,8815      0,8807   +6,5% 
USD/JPY                     154,12        +0,3%      153,65      153,40   -2,3% 
GBP/USD                     1,3048        +0,2%      1,3027      1,3047   +4,1% 
USD/CNY                     7,0913        -0,1%      7,0949      7,0930   -1,6% 
USD/CNH                     7,1304        -0,1%      7,1350      7,1345   -2,7% 
AUS/USD                     0,6511        +0,3%      0,6492      0,6501   +4,9% 
Bitcoin/USD             103.984,75        +2,8%  101.156,65  103.247,30   +6,8% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    60,17        60,56       -0,6%       -0,39  -15,7% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.988,24     3.934,10       +1,4%       54,14  +49,8% 
Silber                       48,17        47,18       +2,1%        1,00  +63,2% 
Platin                    1.350,72     1.341,77       +0,7%        8,95  +53,2% 
Kupfer                        4,97         4,95       +0,4%        0,02  +20,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

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November 05, 2025 12:01 ET (17:01 GMT)

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