MÄRKTE USA/Leichte Erholung - Zinssenkungshoffnung schwindet

21.11.2025 / 15:40 Uhr

DOW JONES--Zum Wochenschluss erholt sich die Wall Street nach den deutlichen Vortagesverlusten leicht. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,4 Prozent auf 45.956 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,5 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,6 Prozent nach oben. Vor allem der Technologiesektor hatte am Vortag kräftige Verluste verzeichnet. Denn trotz des starken Nvidia-Quartalsberichts befürchten viele Investoren, dass die hohen Bewertungen der KI-Unternehmen und ihre weiter aggressiven Ausgabenpläne Anzeichen für eine Blase sein könnten, die irgendwann platzen dürfte. Die Aktien von Nvidia verliren aber weitere 0,6 Prozent.

Übergeordnet belastet aber weiterhin die Erwartung, dass die US-Notenbank nach dem starken Arbeitsmarktbericht für September am Vortag auf der Dezember-Sitzung wohl keine weitere Zinssenkung beschließen wird. "Es ist schwer, die Schuld für den globalen Ausverkauf dem verspäteten Bericht über die Arbeitsplätze im September zuzuschreiben, da Risikoanlagen die Daten zunächst gut aufgenommen haben", sagt Jim Reid, Makrostratege der Deutschen Bank. "Allerdings bot die Veröffentlichung genügend Spielraum, dass man je nachdem, auf welche Zeile man sich konzentrierte, völlig unterschiedliche Narrative konstruieren konnte."

Vor diesem Hintergrund dürften auch die nach der Startglocke anstehenden US-Konjunkturdaten genau unter die Lupe genommen werden. Dabei stehen vor allem die Einkaufsmanagerindizes für des verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe für November im Fokus. Dazu kommt der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan in zweiter Lesung.

Bei den Einzelwerten gewinnt die Gap-Aktie 6,9 Prozent, nachdem der Bekleidungseinzelhändler den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben hat. Der Einzelhändler Ross Stores hat besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen veröffentlicht und ebenfalls den Ausblick angehoben. Der Kurs steigt um 5,6 Prozent.

Die Quartalsergebnisse des Finanztechnologieunternehmens Intuit übertrafen die Prognosen, angetrieben durch die Nachfrage nach KI von mittelständischen Unternehmen. Die Aktien verbessern sich um 5,0 Prozent.

Der Dollar holt seine Vortagesabgaben wieder auf. Der Dollar-Index gewinnt 0,1 Prozent. Experten sind sich uneinig, ob das jüngste Beschäftigungswachstum für eine geldpolitische Lockerung zu stark oder für eine restriktive Haltung zu schwach ist. Laut CME gehen die meisten Wetten an den Terminmärkten jedoch von einer Beibehaltung der Zinsen im Dezember aus.

Für den Goldpreis geht es nach unten. Die Feinunze verliert 0,3 Prozent auf 4.064 Dollar und liegt damit nur noch knapp über der 4.000er-Marke. "Das Beschäftigungswachstum in den USA hat im September die Erwartungen übertroffen, aber die Arbeitslosenquote ist weiter gestiegen", sagen die Analysten von ANZ. "Dies unterstreicht die anhaltende Fragilität des Arbeitsmarktes." Händler preisen derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent ein, dass die US-Notenbank die Zinsen im Dezember weiter senken wird.

Der Ölpreis fällt zurück. Die Notierung für Brent büßt 1,5 Prozent ein, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zugestimmt hat, an einem von den USA entworfenen Friedensplan zu arbeiten, wodurch sich die geopolitischen Bedenken reduzieren. Zudem könnte durch ein Embargo-Ende vermehrt russisches Öl an den Markt kommen und für ein Überangebot sorgen, heißt es.

Am Anleihemarkt geben die Renditen weiter nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 3,0 Basispunkte auf 4,07 Prozent. Hier belastet weiter die Aussicht auf eine Zinspause der US-Notenbank, heißt es.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA                    45.956,19        +0,4%     203,93      +8,4% 
S&P-500                  6.570,30        +0,5%      31,54     +12,9% 
NASDAQ Comp             22.202,56        +0,6%     124,51     +16,8% 
NASDAQ 100              24.178,29        +0,5%     123,91     +17,3% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:04   % YTD 
EUR/USD                    1,1506        -0,2%     1,1530     1,1531  +11,4% 
EUR/JPY                    180,54        -0,6%     181,56     181,70  +11,3% 
EUR/CHF                    0,9297        +0,1%     0,9290     0,9296   -1,0% 
EUR/GBP                    0,8802        -0,2%     0,8819     0,8805   +6,8% 
USD/JPY                    156,91        -0,4%     157,47     157,57   -0,1% 
GBP/USD                    1,3073        -0,0%     1,3073     1,3095   +4,4% 
USD/CNY                    7,0857        -0,1%     7,0946     7,0929   -1,6% 
USD/CNH                    7,1125        -0,1%     7,1178     7,1174   -3,0% 
AUS/USD                    0,6435        -0,2%     0,6448     0,6476   +4,7% 
Bitcoin/USD             83.962,90        -4,6%  87.965,70  89.496,15   -4,5% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
Brent/ICE                   62,45        63,38      -1,5%      -0,93  -15,3% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold                     4.064,02     4.076,85      -0,3%     -12,84  +55,4% 
Silber                      49,47        50,65      -2,3%      -1,18  +77,1% 
Platin                   1.319,30     1.315,77      +0,3%       3,53  +53,3% 
Kupfer                       4,97         4,97      +0,1%       0,00  +21,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cbr

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November 21, 2025 09:39 ET (14:39 GMT)

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