KONJUNKTUR IM BLICK/Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im November
21.11.2025 / 15:43 Uhr
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Wie steht es um die deutsche Wirtschaft und wie stand es vor kurzen um sie? Antwort auf diese Fragen bieten zwei Veröffentlichungen in der vor uns liegenden Woche: Das Ifo-Institut informiert am Montag (10.00 Uhr) über die Entwicklung des Geschäftsklimas, und das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht am Dienstag (8.00 Uhr) Details zur Entwicklung der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal. Daneben stehen Verbraucherpreisdaten aus Deutschland, Frankreich sowie Spanien an.
Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im November leicht
Das Geschäftsklima in Deutschland dürfte sich im November etwas aufgehellt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 88,5 (Oktober: 88,4) Punkte gestiegen ist. Das viel beachtete Konjunkturbarometer war zwischen März und August stetig gestiegen, hatte im September einen Rücksetzer, um dann im Oktober fast wieder auf das August-Niveau zu steigen. Getragen war die jüngste Verbesserung ausschließlich von den Geschäftserwartungen, während sich die Geschäftslagebeurteilung zum vierten Mal in Folge eintrübte.
Destatis bestätigt BIP-Stagnation im dritten Quartal
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hatte in erster Veröffentlichung wie erwartet geschätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands im dritten Quartal stagniert hat. Wie üblich lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch keine Daten für den letzten Monat des Quartals vor. Die seither veröffentlichten Daten waren tendenziell schwächer ausgefallen: Die Produktion im produzierenden Sektor stieg im September nur halb so stark wie erwartet, und die Einzelhandelsumsätze stagnierten, anstatt wie erwartet um 0,3 Prozent zu steigen. Die Exporte enttäuschten ebenfalls. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten gleichwohl, dass Destatis das Ergebnis der ersten Veröffentlichung bestätigen wird.
Deutsche HVPI-Teuerung steigt im November etwas
Der Inflationsdruck in Deutschland könnte im November etwas zugenommen haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 2,4 (Oktober: 2,3) Prozent gestiegen ist. Die Erwartung speist sich aus einem Basiseffekt, auf den auch die Bundesbank hingewiesen hat: Im November 2024 waren die Preise von Reisedienstleistungen deutlich gesunken, was sich jetzt erhöhend auf die Inflationsrate auswirkt. Die Bundesbank sieht darin aber nur eine vorübergehende Episode. Bereits am Vormittag werden Verbraucherpreisdaten von sechs Bundesländern veröffentlicht. Für den nationalen Verbraucherpreisindex wird eine unveränderte Teuerungsrate von (2,3) Prozent prognostiziert. Destatis veröffentlicht die Preisdaten am Freitag (14.00 Uhr).
Bereits am Vormittag werden Verbraucherpreisdaten von sechs Bundesländern veröffentlicht. Zudem kommen Inflationszahlen aus Frankreich (7.30 Uhr) und Spanien (9.00 Uhr). Für Frankreich wird ein Anstieg der HVPI-Teuerung auf 0,9 (0,8) Prozent prognostiziert und für Spanien ein Rückgang auf 2,9 (3,2) Prozent.
EZB veröffentlicht Protokoll der Ratssitzung von 29./30. Oktober
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte Ende Oktober wie weithin erwartet beschlossen, den Leitzins bei 2,00 Prozent zu belassen, und Analysten erwarten überwiegend, dass es dabei vorerst bleiben wird: Die Inflation liegt nahe 2 Prozent, die erwartete Inflation ebenfalls, und das Lohnwachstum verlangsamt sich, wenn auch etwas langsamer als erwartet. Gleichwohl stehen einander in dem Gremium "Falken" und "Tauben" gegenüber, die sich im Hinblick auf den Inflationsausblick nicht einig sind. Die Falken sehen vor allem Aufwärtsrisiken, die Tauben Abwärtsrisiken. Über das Kräfteverhältnis könnte das am Donnerstag (13.30 Uhr) anstehende Sitzungsprotokoll Aufschluss geben.
Weitere Veröffentlichungstermine mit geldpolitischem Bezug: Am Mittwoch (4.00 Uhr) steht die Zinsentscheidung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) an. Analysten erwarten laut Factset-Konsens eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 2,50 Prozent. Im Oktober war der Leitzins bereits um 50 Basispunkte zurückgenommen worden. Am Mittwoch (20.00 Uhr) veröffentlicht die US-Notenbank ihr Beige Book und am Donnerstag (10.00 Uhr) die EZB-Daten zur Entwicklung von Geldmenge und Kreditvergabe.
Kontakt: hans.bentzien@dowjoners.com
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