MÄRKTE USA/Deutliche Erholung - Hoffnung auf Dezember-Zinssenkung gestiegen
21.11.2025 / 22:44 Uhr
DOW JONES--Die Wall Street hat sich zum Wochenschluss von den Vortagesverlusten erholt und im Plus geschlossen. Für deutlichen Rückenwind sorgte die Rede von John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank von New York, der die Hoffnungen der Anleger auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank beim nächsten Zinsentscheid am 10. Dezember am Leben hielt. Eine weitere Zinssenkung "in naher Zukunft" könnte gerechtfertigt sein, um die Zinssätze näher an einen neutralen Bereich heranzuführen", die das Wachstum weder ankurbele noch bremse, so Williams. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung stieg laut FedWatch-Tool der CME von etwa 40 Prozent vor seiner Rede auf über 70 Prozent.
Die Kursgewinne bildeten den Abschluss einer volatilen Woche, in der die Anleger über hohe Technologiebewertungen und aggressive Ausgabenpläne für künstliche Intelligenz debattiert hatten. Der Dow-Jones-Index legte um 1,1 Prozent auf 46.245 Punkte zu, auch dank Kursgewinnen bei Sherwin-Williams (+2,8 Prozent), Merck & Co (+2,9 Prozent) und Home Depot (+3,4 Prozent). Der S&P kletterte um 1 Prozent auf 6.603 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es 0,8 Prozent nach oben. Den 2.228 (Donnerstag: 669) Kursgewinnern an der Nyse standen 540 (2.115) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen (47) 60 Titel.
Die Erholung reichte jedoch nicht aus, um die starken Rückgänge zu Beginn der Woche wettzumachen. Alle drei großen Indizes haben in den letzten fünf Tagen deutlich Federn lassen müssen, der Dow-Jones-Index verlor 1,9 Prozent, der S&P-500-Index 2 Prozent unter der Nasdaq-Composite 2,7 Prozent. Der Tech-Sektor blieb in dieser Woche angeschlagen und verzeichnete einen Wochenverlust von über 4 Prozent. Die jüngsten Ängste der Anleger hatten den hochfliegenden Tech-Aktien und anderen als riskant angesehenen Vermögenswerten wie Bitcoin, die weiterhin unter Druck standen, einen Dämpfer verpasst. Der Cboe-Volatilitätsindex, das Angstbarometer der Wall Street, schwächte sich ab, blieb aber auf einem hohen Niveau nahe 24.
Bei den Einzelwerten stiegen Intel stieg um 2,6 Prozent. CEO Lip-Bu Tan wies Gerüchte zurück, wonach ein kürzlich eingestellter Mitarbeiter von Taiwan Semiconductor Manufacturing Firmendaten des taiwanesischen Chipherstellers entwendet habe. Lokale Medien berichteten diese Woche, dass taiwanesische Beamte gegen den Mitarbeiter ermitteln, der im Oktober zu Intel kam. Die Marktkapitalisierung von Eli Lilly überschritt am Freitag dank der Kursgewinne die Marke von 1 Billionen Dollar, die Aktie schloss mit einem Plus von 1,6 Prozent. Das Unternehmen ist der einzige Arzneimittelhersteller, der diesen Meilenstein erreicht hat, und eines von insgesamt nur 10 Unternehmen in dieser Sphäre.
Bei den Einzelhandelswerten gewann die Gap-Aktie 8,2 Prozent, nachdem der Bekleidungseinzelhändler den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben hat. Der Einzelhändler Ross Stores hat besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen veröffentlicht und ebenfalls den Ausblick angehoben. Der Kurs stieg um 8,4 Prozent. Die Quartalsergebnisse des Finanztechnologieunternehmens Intuit übertrafen die Prognosen, angetrieben durch die Nachfrage nach KI von mittelständischen Unternehmen. Die Aktien verbesserten sich um 4 Prozent.
Auf der Verliererseite standen Oracle, die weiter unter den Befürchtungen einer möglichen KI-Blase litten. Zum Teil liegt das daran, dass der Konzern eine beträchtliche Schuldenlast angehäuft hat, um seine amtemberaubenden Umsatzprognosen zu erfüllen. Die Aktie verlor 5,6 Prozent.
Dollar-Erholung - Brent-Öl gibt deutlicher nach
Der Dollar holt seine Vortagesabgaben wieder auf. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Experten sind sich uneinig, ob das jüngste Beschäftigungswachstum für eine geldpolitische Lockerung zu stark oder für eine restriktive Haltung zu schwach ist. Laut CME gehen die meisten Wetten an den Terminmärkten jedoch von einer Beibehaltung der Zinsen im Dezember aus.
Der Goldpreis erholte sich zwar von zwischenzeitlichen Abgaben, blieb aber volatil und zeigte sich zur Schlussglocke mit einem Minus von 0,2 Prozent. "Das Beschäftigungswachstum in den USA hat im September die Erwartungen übertroffen, aber die Arbeitslosenquote ist weiter gestiegen", so die Analysten von ANZ. "Dies unterstreicht die anhaltende Fragilität des Arbeitsmarktes."
Der Ölpreis fiel weiter zurück. Die Notierung für Brent büßte 1,5 Prozent ein, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zugestimmt hat, an einem von den USA entworfenen Friedensplan zu arbeiten, wodurch sich die geopolitischen Bedenken reduzieren. Zudem könnte durch ein Embargo-Ende vermehrt russisches Öl an den Markt kommen und für ein Überangebot sorgen, heißt es.
Am Anleihemarkt gaben die Renditen weiter nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 4 Basispunkte auf 4,063 Prozent. Hier belastete weiter die Unsicherheit über die US-Zinssätze und die Angst vor einer möglichen AI-Blase habe die Nachfrage nach Staatsanleihen angetrieben, sagte ein Händler.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 46.245,41 +1,1% 493,15 +7,5% S&P-500 6.602,99 +1,0% 64,23 +11,2% NASDAQ Comp 22.273,08 +0,8% 195,03 +15,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:04 % YTD EUR/USD 1,1514 -0,1% 1,1530 1,1531 +11,3% EUR/JPY 180,11 -0,8% 181,56 181,70 +11,4% EUR/CHF 0,9305 +0,2% 0,9290 0,9296 -1,0% EUR/GBP 0,8788 -0,4% 0,8819 0,8805 +6,5% USD/JPY 156,42 -0,7% 157,47 157,57 +0,1% GBP/USD 1,3102 +0,2% 1,3073 1,3095 +4,5% USD/CNY 7,0808 -0,2% 7,0946 7,0929 -1,6% USD/CNH 7,1039 -0,2% 7,1178 7,1174 -3,0% AUS/USD 0,6458 +0,2% 0,6448 0,6476 +4,1% Bitcoin/USD 85.237,55 -3,1% 87.965,70 89.496,15 -7,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD Brent/ICE 62,46 63,38 -1,5% -0,92 -15,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.066,77 4.076,85 -0,2% -10,09 +55,4% Silber 50,01 50,65 -1,3% -0,64 +75,1% Platin 1.323,07 1.315,77 +0,6% 7,30 +50,2% Kupfer 4,94 4,97 -0,7% -0,03 +20,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/cbr
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