MÄRKTE EUROPA/Fester - Autowerte gesucht mit günstiger US-Regulierung
04.12.2025 / 14:08 Uhr
DOW JONES--Europas Börsen halten bis Donnerstagmittag an den Gewinnen fest. Die Hoffnung auf eine Jahresendrally treibt die Kurse an. Es dominiert weiter die Erwartung an eine US-Zinssenkung in der kommenden Woche, nachdem der ADP-Bericht wider Erwarten einen Rückgang der Stellen in der US-Privatwirtschaft gezeigt hatte und zugleich die Preiskomponente im ISM-Index deutlicher gesunken war. Schon um den Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt zu begegnen, dürfte die US-Notenbank dazu neigen, die Zinsen weiter zu senken, so die Überlegung am Markt. Eine Zinssenkung in den USA wird in der Zwischenzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 100 Prozent eingepreist.
Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 23.894 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es moderater um 0,4 Prozent nach oben. An den Anleihemärkten steigen die Renditen an, was allerdings Anleger nicht weiter beunruhigt. Bei der aktuellen Auktion 30-jähriger Staatsanleihen in Japan wurde laut QC Partners die höchste Bid-to-cover Ratio seit dem Jahr 2019 erreicht. "Das ist definitiv ein gutes Zeichen für den japanischen Rentenmarkt." Die Aussicht auf steigende Zinsen in Japan hatte zuletzt weltweit für Aufwärtsdruck bei den Renditen gesorgt. Mit 1,1676 Dollar notiert der Euro weiter auf einem erhöhten Niveau.
Mit Aufschlägen von 2,4 Prozent führt der Automobilsektor die Gewinnerliste in Europa mit weitem Abstand an. Weniger regulatorische Vorschriften, insbesondere bei den Kohlendioxid-Emissionen, werden der Autoindustrie die dringend benötigte Flexibilität geben, urteilen die Analysten der Bank of America. Die USA seien bei diesem Trend bereits führend und könnten die Kohlendioxid-Vorschriften sogar ganz abschaffen, sagen sie. Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Effizienzanforderungen an Verbrennermotoren zukünftig stark zu senken. BMW gewinnen 3,6, Prozent, Mercedes-Benz 4,4 Prozent oder VW 2,5 Prozent. Porsche AG machen einen Sprung von 3,8 Prozent.
Eine gute Vorlage für SAP durch den US-Wettbewerber Salesforce sorgt bei SAP für ein Plus von 2,5 Prozent. Salesforce übertraf die Gewinnerwartungen und gab eine Umsatzprognose ab, die über den bisherigen Annahmen von Analysten liegt.
Vorsichtige Wachstumsaussagen belasten Philips
Für die Philips-Aktie geht es dagegen 6,5 Prozent nach unten. Die Aktie wird belastet von vorsichtigen Wachstumsaussagen des Unternehmens. Von den Citi-Analysten heißt es dazu, organisch dürfte daraus ein Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent abzuleiten sein, der Konsens rechne aber schon mit 4,5 Prozent. "Aussagen zum Wachstum haben immer den größten Hebel", sagt ein Händler.
Siemens Energy verteuern sich mit einer Hochstufung durch JP Morgan auf "Overweight" und einem deutlich auf 160 Euro erhöhten Kursziel um 2,1 Prozent auf 116,40 Euro. Der Kurs der Mutter Siemens zieht um 0,6 Prozent an.
Im MDAX geht es für Aurubis um 3,7 Prozent nach oben. Der Kupferkonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 trotz Umsatzwachstums einen zweistelligen Ergebnisrückgang in Prozent verbucht, damit das selbstgesteckte Ziel aber dennoch erreicht. Die Aktionäre sollen 1,60 Dividende pro Anteilsschein bekommen, 10 Cent mehr als im Vorjahr. Die schon im Oktober genannten Ziele für 2025/26 wurden bestätigt.
Einen Satz um 7,7 Prozent machen Formycon. Das Biotechnologieunternehmen will sein Keytruda-Biosimilar "FYB206" künftig mithilfe eines Partners im Nahen Osten und Nordafrika vermarkten und erhält mit Unterzeichnung eine Vorabvergütung. Bei Erreichen bestimmter Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteine winken weitere Zahlungen.
Gesprächsthema am Markt sind auch die am Mittwochabend beschlossenen Änderungen der Indexzusammensetzungen in der DAX-Familie. Sie sind weitgehend wie von Indexexperten erwartet ausgefallen. Die Aktie der Thyssenkrupp-Marinetochter TKMS und die der Continental-Tochter Aumovio werden in den MDAX aufgenommen. Platz machen müssen dafür Hellofresh und Gerresheimer, für die es in den SDAX geht. Die Aktie des Börsenneulings Ottobock kommt in den SDAX und zugleich in den TecDAX, aus dem PNE absteigen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.718,60 +0,4% 24,04 +16,3% Stoxx-50 4.820,51 +0,3% 12,69 +11,6% DAX 23.894,26 +0,8% 200,55 +19,0% MDAX 29.547,49 +0,8% 221,30 +14,6% TecDAX 3.592,15 +1,0% 35,85 +4,1% SDAX 16.816,76 +1,4% 235,53 +20,9% CAC 8.121,02 +0,4% 33,60 +9,6% SMI 12.907,75 +0,4% 49,42 +10,8% ATX 5.063,33 +0,3% 13,16 +37,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:01 % YTD EUR/USD 1,1668 -0,0% 1,1671 1,1606 +12,7% EUR/JPY 180,57 -0,3% 181,15 180,95 +11,2% EUR/CHF 0,9340 +0,1% 0,9331 0,9337 -0,6% EUR/GBP 0,8745 +0,0% 0,8742 0,8792 +5,6% USD/JPY 154,76 -0,3% 155,22 155,91 -1,3% GBP/USD 1,3342 -0,1% 1,3351 1,3200 +6,7% USD/CNY 7,0777 +0,1% 7,0730 7,0709 -1,9% USD/CNH 7,0689 +0,2% 7,0574 7,0695 -3,8% AUS/USD 0,6607 +0,1% 0,6600 0,6568 +6,7% Bitcoin/USD 92.677,90 -1,2% 93.834,75 91.061,10 -1,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,29 58,95 +0,6% 0,34 -18,0% Brent/ICE 62,96 62,67 +0,5% 0,29 -16,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.189,94 4.203,20 -0,3% -13,27 +60,2% Silber 57,25 58,50 -2,1% -1,25 +102,6% Platin 1.408,51 1.433,88 -1,8% -25,37 +63,7% Kupfer 5,27 5,31 -0,7% -0,04 +28,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/flf
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December 04, 2025 08:07 ET (13:07 GMT)
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