MÄRKTE USA/Zinssenkungshoffnung stützen Börse - Oracle fest
19.12.2025 / 22:12 Uhr
DOW JONES--Die positive Stimmung des Vortages hat sich am Freitag an der Wall Street gehalten. Die jüngst wieder entfachte Zinssenkungsspekulation nach zuletzt günstigen Inflationsdaten erhielt neue Nahrung. Denn die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im Dezember zwar aufgehellt, blieb aber in der Zweitlesung hinter den Erwartungen zurück. Zudem verringerte sich die Inflationserwartung der befragten Verbraucher. Die Daten lieferten damit kein Störfeuer für Hoffnungen auf Zinssenkungen. Für die US-Notenbanksitzung im April wurde am Zinsterminmarkt bereits wieder mit knapp 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf eine Zinssenkung gesetzt.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4 Prozent auf 48.135 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,9 bzw. 1,3 Prozent zu. An der Nyse wurden 1.408 (Donnerstag: 1.742) Kursgewinner gezählt und 1.363 (1.018) -verlierer, während 58 (70) Titel unverändert schlossen. "Ich bin seit Mai ein Aktienbulle und bleibe es auch jetzt noch. Das grundlegende Argument für weiteres Aufwärtspotenzial ist nach wie vor solide, mit robustem Gewinnwachstum, einer widerstandsfähigen Wirtschaft, einem zunehmend lockeren monetären Umfeld und einem weiterhin ruhigeren Ton an der Handelsfront", begründete Marktstratege Michael Brown von Pepperstone seinen Optimismus.
Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen ungeachtet der Zinssenkungsfantasien wieder nach oben, nachdem sie zuletzt in Reaktion auf die günstig ausgefallenen Preisdaten gesunken waren. Die Zehnjahresrendite stieg um 4 Basispunkte auf 4,15 Prozent. Am Markt wurde vereinzelt auf die Zinserhöhung der japanischen Zentralbank verwiesen. Die Analysten von BNP Paribas glaubten aber "weiterhin an eine Zinssenkung auf der Märzsitzung" in den USA. Der Dollar legte mit gestiegenen Marktzinsen zu, der Dollar-Index stieg um 0,2 Prozent. Der Greenback dürfte mittelfristig zum Euro abwerten, da die Fed die Zinsen senke und die Europäische Zentralbank stillhalte, erläuterte Analyst Mohamad Al-Saraf von Danske Bank.
Der Goldpreis (+0,2%) zog leicht mit den Zinssenkungsspekulationen an. Die Erdölpreise legten deutlicher zu (+1,2%). Angebotsrisiken aus Venezuela und wenig Aussicht auf ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine befeuerten die Ölpreise. US-Präsident Donald Trump verschärfte die Rhetorik gegenüber dem mittelamerikanischen Land noch einmal und sprach auch dessen Ölreserven an. Ritterbusch glaubte zudem, dass der Ukraine-Krieg sich bis weit ins Jahr 2026 hinziehen werde. Daher rechneten Marktteilnehmer nicht mit zusätzlichem Angebot aus Russland.
Unternehmensseitig standen FedEx und Nike mit neuen Geschäftszahlen im Blickpunkt sowie Oracle. Der Oracle-Kurs sprang um 6,9 Prozent nach oben, nachdem die TikTok-Mutter Bytedance Berichten zufolge Vereinbarungen zur Gründung eines neuen US-Gemeinschaftsunternehmens formalisiert hatte. Dadurch könnten die Chinesen das US-Geschäft fortführen. Demnach wird Oracle künftig 15 Prozent am US-Geschäft von TikTok halten.
Der Logistiker FedEx hatte die Erwartungen für das abgelaufene Quartal übertroffen und auch die Jahresprognose angehoben, allerdings nur das untere Ende. Die Aktie drehte 0,6 Prozent ins Plus. Nike knickten um 10,6 Prozent ein. Der Sportartikelriese rechnete für das laufende Quartal mit einem Umsatzrückgang angesichts des weiter schwach laufenden Geschäfts in China. Dazu sank die Bruttomarge im vergangenen Quartal, weil Zölle die Produktkosten in die Höhe trieben.
Micron Technology rückten um weitere 7 Prozent vor. Die Aktie des Speicherchipherstellers war am Vortag Spitzenreiter im S&P-500-Index mit einem Satz von mehr als 10 Prozent. Auslöser waren Quartalsergebnisse, die von Morgan Stanley als die besten in der Geschichte der US-Halbleiterindustrie außerhalb von Nvidia bezeichnet worden waren. Micron hatte außerdem die Gewinnprognose deutlich erhöht. Das Unternehmen ist für das gesamte Jahr 2026 praktisch ausverkauft.
KB Home hatte im vergangenen Quartal weniger Häuser geliefert und einen niedrigeren Gewinn verzeichnet, der Kurs stürzte um 8,6 Prozent ab. Die Kreuzfahrtreederei Carnival schnitt im vierten Quartal besser als gedacht ab und legte einen starken Ausblick vor, der Kurs stieg um 9,7 Prozent - im Schlepptau gewannen Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line 2,4 bzw. 6,5 Prozent.
Amicus Therapeutics wird von BioMarin Pharmaceutical übernommen, der Kurs sprang um 30,4 Prozent nach oben - BioMarin legten um 17,8 Prozent zu. Winnebago Industries kletterten um 8,2 Prozent, das Unternehmen schrieb nach Verlusten nun schwarze Zahlen und übertraf mit dem Umsatz die Markterwartung.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 48.134,89 +0,4% 183,04 +12,7% S&P-500 6.834,50 +0,9% 59,74 +15,2% NASDAQ Comp 23.307,62 +1,3% 301,26 +19,1% NASDAQ 100 25.346,18 +1,3% 326,81 +19,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 18:21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1713 -0,1% 1,1725 1,1717 +13,2% EUR/JPY 184,67 +1,2% 182,40 184,60 +12,0% EUR/CHF 0,9316 +0,0% 0,9313 0,9318 -0,8% EUR/GBP 0,8756 -0,1% 0,8762 0,8759 +5,9% USD/JPY 157,66 +1,3% 155,57 157,55 -1,1% GBP/USD 1,3377 -0,0% 1,3381 1,3378 +6,9% USD/CNY 7,0579 +0,0% 7,0562 7,0581 -2,1% USD/CNH 7,0339 -0,0% 7,0342 7,0348 -4,1% AUS/USD 0,6611 -0,0% 0,6611 0,6614 +6,8% Bitcoin/USD 87.848,05 +2,7% 85.517,65 88.046,10 -9,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD Brent/ICE 60,55 59,82 +1,2% 0,73 -20,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.337,96 4.327,86 +0,2% 10,09 +64,9% Silber 67,17 65,50 +2,6% 1,68 +126,8% Platin 1.682,88 1.639,25 +2,7% 43,63 +87,2% Kupfer 5,43 5,37 +1,2% 0,06 +32,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
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