MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Flut von Quartalszahlen nach Fed

31.07.2025 / 10:00 Uhr

DOW JONES--Freundlich sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Für gute Laune sorgt zunächst eine Flut von Quartalszahlen aus allen Branchen mit überwiegend positiven Ergebnissen. Sobald dies eingepreist ist, dürfte sich der Markt dann der Diskussion der Fed-Sitzung vom Vorabend widmen. Denn überall macht sich ein schleichender Inflationsanstieg bemerkbar. Der DAX legt um 0,6 Prozent zu auf 24.402 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 5.414 Punkte.

Die US-Notenbank hat wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. Jedoch zeigten die Kommentare von Fed-Chef Powell, dass der Markt erneut zu blauäugig auf Zinssenkungen hofft. Powell ließ durchblicken, dass es im September nicht zwangsläufig dazu kommen müsse, wenn die Inflationsdaten dagegensprächen. Viele Volkswirte fürchten, dass das Zolldurcheinander von US-Präsident Trump gerade erst begonnen habe, die Inflation zu treiben.

Auch die Bank of Japan hat am Morgen ihren Leitzins unverändert gelassen. Sie ging noch deutlicher als Powell vor und erhöhte ihre Inflationsprognosen gleich deutlich. Dies macht sogar künftige Zinserhöhungen noch wahrscheinlicher.

Inflation in Europa und USA im Fokus - China-PMI enttäuscht

In Europa wird ebenfalls mit Argusaugen auf die Inflation geblickt. Hier stehen frische Verbraucherpreise (CPI) aus den Mitgliedsländern an. Die deutschen Daten werden um 14:00 Uhr vorgelegt. Danach folgt aus den USA der PCE-Preisindex, der von der Notenbank genau beobachtet wird. Hier erwarten Volkswirte einen Anstieg von 2,7 Prozent im Juni.

Für Enttäuschung sorgen Daten aus China: Dort sind die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für Juli überraschend gefallen. Der Industrie-PMI rutschte auf 49,3 ab und bleibt damit in Kontraktionsbereich. Der Service-PMI notiert mit 50,1 so gerade eben noch über der Expansionsschwelle. Marktteilnehmer hoffen aber, dass dies nur eine Folge der vorsichtigen Bestelltätigkeit auf Kundenseite angesichts der Trump-Zölle war.

Flut von Quartalszahlen - Mediamarkt wird chinesisch

Nachrichtlich steht das Übernahmeangebot für Ceconomy im Blick. Damit würde mit MediaMarkt-Saturn künftig die einzig große Handelskette für Elektronik in chinesische Hände wandern. Der Angebotspreis von JD.com liegt bei 4,60 Euro je Aktie und entspricht laut Händlern den Markterwartungen. Die Aktien klettern 1,6 Prozent auf 4,42 Euro.

Starke Zahlen kommen aus der Luftfahrtbranche: Die Aktien von Rolls-Royce springen in London um fast 11 Prozent. Hier wurden sämtliche Erwartungen deutlich übertroffen. Die Analysten von JP Morgan sprechen von herausragenden Geschäftszahlen. Unter anderem sprang der Gewinn um 37 Prozent.

Gute Daten hat auch Safran in Paris vorgelegt, hier steigen die Aktien um 4,5 Prozent. Auch MTU im DAX werden davon 1,4 Prozent nach oben gezogen. Airbus zeigen sich mit 0,3 Prozent Plus relativ unbeteiligt.

Bei Lufthansa sprechen Händler von eher durchwachsenen Geschäftszahlen, die Aktien geben 0,9 Prozent ab. Ganz anders beim Konkurrenten Air France-KLM: Die Aktien steigen um 3,3 Prozent dank eines stärkeren Umsatzes mit Premium-Passagieren.

Beim Radaranlagenhersteller Hensoldt geht es 2,4 Prozent höher nach guten Geschäftszahlen und starken Auftragseingängen. Bei den Banken werden die Geschäftszahlen der Societe Generale zum zweiten Quartal mit 7,2 Prozent Plus honoriert. Die Erwartungen der Analysten seien teils deutlich übertroffen worden - so vor allem bei Nettoergebnis von 1,45 Milliarden Euro, heißt es. Dazu kommt ein Aktienrückkauf von 1 Milliarde Euro, der deutlich über Erwartungen von Morgan Stanley von 500 Millionen Euro liegt. Credit Agricole büßen hingegen nach ihren Daten 1,2 Prozent ein. Auch bei Sanofi geht es 2,2 Prozent tiefer.

Einen Kurseinbruch von 7,2 Prozent verzeichnet der Brauer Anheuser-Busch Inbev. "Obwohl man nach der schlechten Absatzentwicklung bei Heineken darauf vorbereitet war, ist das noch viel schlechter", so ein Händler. So unterstreichen auch die Analysten der RBC einen starken Volumenrückgang von 1,9 Prozent. Der Konsens habe nur mit 0,3 Prozent Minus gerechnet.

BMW geben 0,7 Prozent ab. Der Gewinn ist im zweiten Quartal zwar deutlich zurückgegangen, der Vorsteuergewinn liegt aber nahe an den Schätzungen und das EBIT sogar leicht darüber. Nach den schwachen Zahlen von Mercedes-Benz sei dies besser als befürchtet, heißt es im Handel. Renault geben 1,5 Prozent ab. Während EBIT und EBIT-Marge über den Erwartungen liegen, hat der freie Cashflow die Schätzungen verfehlt.

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                          zuletzt         +/- %      absolut    +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.413,60        +0,4%       20,59      +10,2% 
Stoxx-50                  4.535,54        +0,4%       17,29       +4,9% 
DAX                      24.401,65        +0,6%      139,43      +21,9% 
MDAX                     31.116,79        +0,6%      176,11      +20,9% 
TecDAX                    3.934,03        +0,7%       26,20      +14,4% 
SDAX                     17.755,91        +0,2%       36,09      +29,2% 
CAC                       7.887,51        +0,3%       25,55       +6,5% 
SMI                      11.969,59        +0,3%       37,61       +2,9% 
ATX                       4.565,50        -0,4%      -17,40      +25,1% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 18:10   % YTD 
EUR/USD                     1,1449        +0,4%      1,1408      1,1467  +10,1% 
EUR/JPY                     171,05        +0,3%      170,51      170,96   +4,7% 
EUR/CHF                     0,9301        +0,0%      0,9299      0,9308   -0,9% 
EUR/GBP                     0,8634        +0,2%      0,8619      0,8640   +4,1% 
USD/JPY                     149,40        -0,0%      149,47      149,09   -5,0% 
GBP/USD                     1,3260        +0,2%      1,3236      1,3272   +5,8% 
USD/CNY                     7,1663        -0,1%      7,1735      7,1699   -0,5% 
USD/CNH                     7,1998        -0,1%      7,2104      7,2045   -1,7% 
AUS/USD                     0,6466        +0,5%      0,6436      0,6450   +4,0% 
Bitcoin/USD             118.645,70        +1,1%  117.343,40  117.707,30  +23,9% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    70,10           70       +0,1%        0,10   -2,4% 
Brent/ICE                    73,30        73,24       +0,1%        0,06   -3,0% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.304,32     3.276,45       +0,9%       27,87  +24,6% 
Silber                       32,28        32,56       -0,9%       -0,28  +16,1% 
Platin                    1.152,34     1.154,46       -0,2%       -2,12  +31,8% 
Kupfer                        5,60         5,60          0%        0,00  +42,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 31, 2025 03:59 ET (07:59 GMT)

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