MÄRKTE USA/Wall Street mit Zinssenkungspekulationen im Plus
08.08.2025 / 22:22 Uhr
DOW JONES--Erneute Zinssenkungsspekulationen haben zum Wochenausklang an der Wall Street für Gewinne gesorgt. Ausgelöst wurden diese durch den überraschend schwachen monatlichen US-Arbeítsmarktbericht sowie zuletzt eher enttäuschende US-Konjunkturdaten. Der Markt erwartet mit großer Mehrheit eine Senkung bei der nächsten Sitzung der US-Notenbank im September. Der Nasdaq-Composite markierte ein neues Rekordhoch.
Dagegen traten die Sorgen um die US-Zollpolitik wieder etwas in den Hintergrund, nachdem am Vortag die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle in Kraft getreten sind. Einige Handelspartner versuchen allerdings noch, im Zuge von Verhandlungen die Zölle zu senken.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 44.176 Punkte. Für den breiteren S&P-500 ging es 0,8 Prozent nach oben. Die technologielastigeren Nasdaq-Indizes stiegen um bis zu 1,0 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.477 (Donnerstag: 1.303) Kursgewinner, 1.269 (1.437) -verlierer und 66 (101 unveränderte Aktien. Am Berichtstag standen keine wichtigen Konjunkturdaten an.
Gesprächsstoff lieferte eine wichtige Personalie. US-Präsident Trump hat seinen ehemaligen Wirtschaftsberater Stephen Miran zum Fed-Gouverneur nominiert. Er soll die kürzlich von diesem Posten zurückgetretene Adriana Kugler ersetzen. Miran gilt als geldpolitische Taube und dürfte daher ganz im Sinne des Präsidenten agieren, der schon seit geraumer Zeit auf Zinssenkungen drängt. Wichtig aus Marktsicht ist dabei aber, dass Miran nur übergangsweise die Restamtszeit von Kugler übernehmen soll. "In der Zwischenzeit werden wir weiterhin nach einem dauerhaften Nachfolger suchen", so Trump auf Truth Social. Unklar ist derweil noch, ob Miran bei der Zinsentscheidung der US-Notenbank Mitte September schon wird mitstimmen können.
Für unterschwellig weiter gute Stimmung sorgte die Berichtssaison. Nachdem mehr als zwei Drittel der S&P-500-Unternehmen über den Geschäftsverlauf berichtet haben, stellten die HSBC-Analysten fest, dass rund 80 Prozent der Unternehmen die Gewinnschätzungen übertroffen haben.
Pinterest knickten um 10,3 Prozent ein. Die Social-Media-Plattform hat zwar mit dem Umsatz im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen, doch enttäuschte das bereinigte Ergebnis. Mit Enttäuschung wurden auch die Zahlen von Trade Desk (-38,5%) aufgenommen. Motorola Solutions hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und den Ausblick angehoben. Das Unternehmen rechnet jedoch mit höheren Materialkosten in diesem Jahr. Der Kurs legte um 1,9 Prozent zu.
Soundhound machten einen Satz um 26,1 Prozent nach oben. Der Experte für Sprach-KI meldete Quartalsergebnisse, die besser als erwartet ausfielen, und hob seinen Jahresumsatzausblick an. Für Expedia ging es um 4,1 Prozent aufwärts, nachdem das Reiseportal seinen Ausblick erhöht hat. Auch Gilead Sciences (+8,3%) hat die Ziele erhöht.
Aktien des Goldsektors wurden gestützt von Berichten, dass die USA Zölle auf die Einfuhr von 1-Kilo-Goldbarren erheben wollen. Kinross Gold gewannen 1,2 Prozent und Barrick Mining 1,5 Prozent.
Der Goldpreis markierte im Verlauf ein neues Rekordhoch bei über 3.500 Dollar, gab im Anschluss die Gewinne aber wieder vollständig ab. Das Weiße Haus hatte mitgeteilt, dass es "Fehlinformationen" zu den Gold-Zöllen mit einer neuen Veröffentlichung in naher Zukunft klarstellen werde. Die Feinunze zeigte sich wenig verändert bei 3.398 Dollar. Auf Wochensicht steht ein Plus von knapp 3 Prozent zu Buche.
Der Dollar wurde etwas belastet von der Nominierung Mirans. Dieser habe sich für eine stärkere Kontrolle der Fed durch den Präsidenten ausgesprochen, kommentierte die Danske Bank. Der Dollar-Index fiel um 0,2 Prozent. Die Analysten von ING argumentierten hingegen, dass sich die Verluste des Dollar in Grenzen hielten aufgrund von Berichten, dass Fed-Gouverneur Christopher Waller als Favorit für die Nachfolge von Fed-Chairman Jerome Powell gehandelt werde.
Am Anleihemarkt legten die Renditen geringfügig zu, nachdem die Auktion von Longbonds am Vortag auf eine geringe Nachfrage gestoßen war. Die Zehnjahresrendite zeigte sich 2 Basispunkte höher bei 4,28 Prozent. Die Nachfrage nach Anleihen gehe seit den schwachen Arbeitsmarktdaten vom Freitag zurück und nun auch nach der Nominierung Mirans, so die Deutsche Bank.
Nach zuletzt sechs Handelstagen in Folge kam es bei den Ölpreisen zu einer Stabilisierung. Die Notierungen für Brent und WTI zeigten sich kaum verändert. Ein Großteil des Handels in dieser Woche konzentrierte sich auf die Reaktion Indiens auf die US-Zölle auf seine Käufe von russischem Öl und darauf, inwieweit Indien diese Käufe reduzieren wird, sagte Neil Crosby von Sparta Commodities.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.175,61 +0,5% 206,97 +3,3% S&P-500 6.389,45 +0,8% 49,45 +7,8% NASDAQ Comp 21.450,02 +1,0% 207,33 +10,0% NASDAQ 100 23.611,27 +0,9% 221,74 +11,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:13 % YTD EUR/USD 1,1643 -0,2% 1,1666 1,1660 +12,6% EUR/JPY 172,04 +0,3% 171,57 172,27 +5,3% EUR/CHF 0,9410 +0,0% 0,9409 0,9413 +0,2% EUR/GBP 0,8656 -0,3% 0,8679 0,8671 +4,9% USD/JPY 147,75 +0,5% 147,06 147,73 -6,5% GBP/USD 1,3450 +0,1% 1,3441 1,3448 +7,4% USD/CNY 7,1389 +0,1% 7,1319 7,1401 -1,1% USD/CNH 7,1894 +0,1% 7,1809 7,1904 -2,1% AUS/USD 0,6523 +0,0% 0,6522 0,6529 +5,3% Bitcoin/USD 116.499,45 -0,6% 117.166,65 116.234,00 +23,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,71 63,88 -0,3% -0,17 -11,3% Brent/ICE 66,46 66,43 +0,0% 0,03 -11,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.398,02 3.398,15 -0,0% -0,13 +29,5% Silber 32,98 32,85 +0,4% 0,13 +17,8% Platin 1.146,87 1.146,92 -0,0% -0,05 +31,0% Kupfer 4,47 4,40 +1,7% 0,07 +8,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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