MORNING BRIEFING - USA/Asien

18.09.2025 / 07:49 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt, weil sie der Ansicht ist, dass die jüngste Schwäche des Arbeitsmarktes die Inflationsproblematik überwiegt. Eine knappe Mehrheit der Zentralbanker geht von mindestens zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr aus, was auf aufeinanderfolgende Senkungen bei den beiden verbleibenden Sitzungen im Oktober und Dezember hindeutet. Die mittlere Prognose der Zentralbanker deutet auf drei zusätzliche Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bis 2026 hin, gegenüber zwei in ihrer Prognose vom Juni. Die Entscheidung, den Schlüsselzins auf 4,00 bis 4,25 Prozent zu senken, fiel mit einer Gegenstimme. Der gerade erst in den Gouverneursrat gekommene Trump-Wirtschaftsberater Stephen Miran votierte für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Der Zinsbeschluss erfolgte vor dem Hintergrund eines noch nie dagewesenen politischen Drucks auf eine Zentralbank. Präsident Trump schimpft seit Monaten über Fed-Chef Jerome Powell, weil die Zentralbank die Zinsen nicht deutlich senkt.

Die Fed-Projektionen deuten derweil auf zunehmende Besorgnis über eine Verschlechterung der Arbeitsmarktslage hin, die durch politische Entwicklungen, die die wirtschaftliche Lage schwerer einschätzbar machen, noch verstärkt wird. Die Erklärung der Fed nach der Sitzung wies auf diese Bedenken hin, als sie erklärte, die Zinssenkung sei "angesichts der Verschiebung des Risikogleichgewichts" gerechtfertigt. In der Erklärung wurde der Arbeitsmarkt nicht mehr als "solide" bezeichnet. Die Verantwortlichen strichen auch einen wichtigen Satz, der in diesem Jahr verwendet worden war, um die Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen zu dämpfen, was weiter unterstreicht, wie wahrscheinlich Zinssenkungen bei den kommenden Sitzungen geworden sind.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

22:00 US/Fedex Corp, Ergebnis 1Q

Im Laufe des Tages:

- KR/Hyundai Motor Co, Investorentag zu Strategie und Finanzplanung

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

 
- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 240.000 
          zuvor:    263.000 
 
          Philadelphia-Fed-Index September 
          PROGNOSE: +2,0 
          zuvor:    -0,3 
 
    16:00 Index der Frühindikatoren August 
          PROGNOSE: -0,2% gg Vm 
          zuvor:    -0,1% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

                            zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.258,80  +0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  22.906,90  +0,6% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.760,00  -0,7% 
Nikkei-225 (Tokio)        45.315,54  +1,2% 
Hang-Seng (Hongk.)        26.668,45  -0,9% 
Schanghai-Comp.            3.869,67  -0,2% 
Kospi (Seoul)              3.454,21  +1,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Nachdem die US-Notenbank am Vorabend wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte in die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent gesenkt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt hat, markieren die Indizes in Tokio und Seoul neue Rekordhochs. In Tokio kommt Unterstützung vom zur gleichen Vortageszeit schwächeren Yen. Hier sind die Blicke auf die japanische Notenbank gerichtet, die von der schon länger avisierten Erhöhung der Zinsen am Freitag erneut absehen dürfte. Im Oktober könnte es dann soweit sein. In Seoul geht es wieder nach oben, nachdem dort am Vortag eine elftägige Gewinnerie gerissen war. In Hongkong gibt der Kospi nach der Rally vom Vortag leicht nach. Nachgebend zeigen sich die Indizes in Australien und Neuseeland nach enttäuschenden Wirtschaftsdatenm. Unter den Einzelwerten geht es in der gesamten Region für Aktien mit KI-Fantasie wieder aufwärts. In Seoul verteuern sich SK Hynix um 6,6 und Samsung Electronics um über 2 Prozent. In Tokio legen Advantest um 4,5 Prozent zu, in Hongkong SMIC um 6,6 Prozent. Außerdem steigen dort Baidu nach der Vortagesrally um weitere 4,1 Prozent, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, einen Chip zum Trainieren seiner KI-Modelle einzusetzen. Am Vortag hatte die Financial Times berichtet, chinesische Behörden hätten einheimische Technologieunternehmen angewiesen, nicht mehr alle Chips für künstliche Intelligenz von Nvidia zu kaufen und ihre bestehenden Bestellungen zu stornieren. In Sydney knicken Santos um über 12 Prozent ein, nachdem ein von der Abu Dhabi National Oil angeführtes Konsortium ein Übernahmeangebot in Höhe von 18,7 Milliarden Dollar zurückgezogen hat.

WALL STREET

INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     46.018,32        +0,6%      260,42       +7,6% 
S&P-500                   6.600,35        -0,1%       -6,41      +12,3% 
NASDAQ Comp              22.261,33        -0,3%      -72,63      +15,7% 
NASDAQ 100               24.223,69        -0,2%      -50,56      +15,5% 
 
                     Mittwoch   Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,28 Mrd   1,19 Mrd 
Gewinner             1.379      1.273 
Verlierer            1.368      1.492 
Unverändert             90         81 
 

Knapp behauptet - Die Zinssenkung der US-Notenbank um 25 Basispunkte war ebenso weithin erwartet worden wie das Signal weiterer folgender Senkungen und sorgte nur zwischenzeitlich für etwas Bewegung bei den Indizes. Die Kurse von Aktien und Anleihen seien bereits im Vorfeld kräftig gestiegen. Bei den Einzelwerten ging es für Nvidia um 2,6 Prozent nach unten, nachdem China laut der Financial Times den größten Technologieunternehmen des Landes den Kauf von Nvidia-Chips für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz untersagt hat. Die Workday-Aktie legte um 7,3 Prozent zu. Elliott Investment Management hatte bekannt gegeben, mehr als 2 Milliarden Dollar in das Softwareunternehmen investiert zu haben, kurz nachdem Workday gemeldet hatte, das auf KI fokussierte Unternehmen Sana für 1,1 Milliarden Dollar zu kaufen. Ein enttäuschendes Börsendebüt verzeichnete der Online-Ticketanbieter Stubhub. Zum Handelsende stand die Aktie bei 22,20 Dollar, 5,5 Prozent unter dem Ausgabekurs von 23,50 Dollar.

USA - ANLEIHEN

Am Anleihemarkt sank die Zehnjahresrendite unmittelbar nach dem Fed-Entscheid knapp unter die Marke von 4,00 Prozent, zog danach aber wieder an und ging um 4 Basispunkte höher als am Vortag mit 4,07 Prozent aus dem Tag. Die erfolgte Zinssenkung um 25 Basispunkte sei vollständig eingepreist gewesen, hieß es zur Begründung.

DEVISEN

                  zuletzt       +/- %       00:00   Mi, 09:28   % YTD 
EUR/USD            1,1792        -0,2      1,1816      1,1842  +14,6% 
EUR/JPY            173,66         0,0      173,63      173,63   +6,7% 
EUR/GBP            0,8668        -0,0      0,8671      0,8685   +5,1% 
GBP/USD            1,3604        -0,2      1,3627      1,3635   +9,0% 
USD/JPY            147,27         0,2      146,95      146,63   -6,9% 
USD/KRW          1.386,33         0,4    1.380,72    1.381,27   -6,5% 
USD/CNY            7,0906         0,1      7,0855      7,0896   -1,7% 
USD/CNH            7,1072         0,1      7,1019      7,1054   -3,1% 
USD/HKD            7,7750        -0,0      7,7775      7,7784   +0,2% 
AUD/USD            0,6624        -0,4      0,6653      0,6671   +8,0% 
NZD/USD            0,5909        -0,9      0,5965      0,5970   +7,0% 
BTC/USD        117.299,90         1,1  116.076,10  117.237,40  +23,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar sackte unmittelbar nach den Fed-Beschlüssen und -Prognosen kurz auf 1,1919 je Euro ab, ein Vierjahrestief. Danach erholte er sich aber wieder und der Euro ging mit 1,1814 Dollar aus dem Handel. Ähnlich wie am Anleihemarkt hieß es, die Maßnahmen der US-Notenbank seien weitgehend so schon erwartet worden. Der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

              zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex       63,80       64,05       -0,4%       -0,25  -11,4% 
Brent/ICE       67,70       67,95       -0,4%       -0,25   -9,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben um bis zu 0,9 Prozent nach. Wider Erwarten kräftig gesunkene US-Rohölvorräte stützten nicht. Die Investoren wögen weiterhin die Risiken für russische Lieferungen ab, hieß es.

METALLE

           zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold      3.654,67    3.663,40       -0,2%       -8,74  +40,5% 
Silber       41,43      41,669       -0,6%       -0,23  +47,4% 
Platin    1.164,69    1.157,16       +0,7%       +7,53  +34,3% 
Kupfer        4,60        4,63       -0,6%       -0,03  +12,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Nach dem neuen Allzeithoch von knapp über 3.707 Dollar beim Goldpreis am Vortag ging es für das Edelmetall nach unten - trotz der von der US-Notenbank in Aussicht gestellten Zinssenkungen. Die Feinunze verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 3.661 Dollar. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR +++++

GOOGLE/PAYPAL

Google und Paypal haben eine mehrjährige strategische Partnerschaft vereinbart, um ihre Fähigkeiten im digitalen Handel zu vereinen und KI-basierte Einkaufserlebnisse zu entwickeln.

SAMSUNG GROUP

will in den nächsten fünf Jahren 60.000 Mitarbeiter in den Bereichen Halbleiter, Biotechnologie und Künstliche Intelligenz einstellen. Der Mischkonzern will jährlich 12.000 neue Mitarbeiter einstellen, um "bei der Förderung neuer Unternehmen und der Schaffung von Arbeitsplätzen für die Jugend an vorderster Front zu stehen". Die Regierung des neu ernannten südkoreanischen Präsidenten Lee Jae-myung steht unter Druck, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, ein zentrales Problem in dem Land, das mit einer alternden Bevölkerung und einer niedrigen Geburtenrate zu kämpfen hat.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 18, 2025 01:49 ET (05:49 GMT)

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