MÄRKTE EUROPA/Handelsstreit belastet - VW nach Call sehr fest
14.10.2025 / 12:44 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Börsen zeigen sich am Dienstagmittag weiterhin in einer schwachen Verfassung. Der DAX verliert 1,3 Prozent auf 24.062 Punkte und der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,2 Prozent auf 5.503 Punkte. Auf die Stimmung drückt der eskalierende Handelsstreit zwischen China und den USA. US-Finanzminister Scott Bessent geht zwar weiterhin von einem Treffen zwischen den Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping aus, hat sich nach Einschätzung der Deutschen Bank aber "falkenhafter" geäußert. Den USA stünden noch erhebliche Hebel zur Verfügung, um Druck auf China auszuüben, die auch aggressiver ausfallen könnten als die Seltene-Erde-Politik Chinas, so Bessent in einem Interview mit der FT. Die immer höheren Gebühren für die Handelsschiffe der anderen Seite tragen ebenfalls nicht zur Beruhigung bei.
Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben laut der neuen Umfrage etwas zugelegt, das kann die Stimmung aber nicht stützen. Gefragt sind in dem labilen Umfeld so genannte sichere Häfen. Am Anleihemarkt steigen die Kurse, die Renditen fallen somit. Am Devisenmarkt zeigt der Euro volatil, geht aktuell mit 1,1556 Dollar aber wenig verändert um. Gold bleibt mit Ständen von 4.124 Dollar je Feinunze auf Rekordkurs. Allerdings hatte die Feinunze im asiatischen Handel mit gut 4.183 Dollar schon deutlich mehr gekostet.
Mit den Geschäftszahlen von JP Morgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und der Citigroup am Mittag beginnt in den USA die Berichtssaison für das dritte Quartal, diese dürfte zunehmend Akzente am Markt setzen. Die Deutsche Bank hält in der neuen Saison positive Überraschungen für möglich angesichts der nur niedrigen Markterwartungen. Einige Unternehmen könnten ihre Ziele mit Bekanntgabe der Geschäftszahlen sogar anheben, was Kurspotenzial an den Börsen eröffnen sollte.
Nach dem am Vorabend veranstalten Pre-Close-Call mit Analysten liegen VW 1,7 Prozent fester im Markt. Die Telefonkonferenz sei insgesamt "beruhigend" ausgefallen, urteilt Jefferies. Die widerstandsfähige Kernmarke sollte die Schwäche von Audi und Porsche ausgleichen, heißt es. Die Analysten erwarten eine bereinigte Marge von 4,3 Prozent im dritten Quartal, was im Rahmen der Prognose läge. Nach einer Gewinnwarnung fallen Michelin dagegen um 9 Prozent zurück - das zieht auch die Continental-Aktie um 4 Prozent nach unten.
Größter DAX-Verlierer sind Siemens Energy, die mit einem Minus von 4,4 Prozent unter Gewinnmitnahmen leiden. Auch Siemens liegen schwach im Markt, sie fallen um 3,8 Prozent. In der zweiten Reihe sinken Kion um 4,2 und Hensoldt um 3,9 Prozent. Auch europaweit stehen die Industrietitel unter Druck, dabei setzt sich auch in den Rüstungswerten die Korrektur fort. Gefragt sind dagegen mit den sinkenden Renditen Immobilientitel, so legen Vonovia um 1,7 Prozent. Fresenius steigen mit einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley um 1,6 Prozent auf 48,83 Euro.
Ericsson schießen nach oben - Quartal besser als erwartet
Für Ericsson geht es nach Drittquartalszahlen um fast 15 Prozent nach oben. Der Telekomausstatter hat Umsätze vorgelegt, die laut JP Morgan 1 Prozent über der Konsenserwartung ausgefallen sind. Auch EBITA und Marge waren besser. Wie die Analysten ausführen, ist die bessere Entwicklung aber ausschließlich der starken Entwicklung der Sparte Cloud Software and Services geschuldet.
In London steigen Easyjet um gut 5 Prozent. Zeitweise war der Kurs mit Übernahmespekulationen sogar doppelt so stark gestiegen. Im Handel heißt es aber, dass die als möglicher Käufer genannte Mediterranean Shipping Company ein Interesse an Easyjet kategorisch ausgeschlossen habe.
Trotz eines ordentlichen Zwischenberichts geben BP 1,9 Prozent ab. Jefferies spricht von einem besser als erwartet ausgefallenen Fördervolumen sowie soliden Raffinerie-Margen. Die Abgaben der BP-Aktie sollten angesichts der Schwäche am Gesamtmarkt sowie nach den starken Sektoraufschlägen am Vortag nicht überbewertet werden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.503,20 -1,2% -64,99 +13,0% Stoxx-50 4.675,62 -0,9% -44,31 +9,1% DAX 24.062,40 -1,3% -325,53 +21,8% MDAX 29.977,82 -1,5% -469,77 +18,2% TecDAX 3.640,55 -1,2% -44,13 +7,1% SDAX 16.959,76 -1,8% -309,66 +24,9% CAC 7.844,61 -1,1% -89,65 +7,3% SMI 12.428,42 -0,5% -56,38 +7,6% ATX 4.675,22 -1,1% -54,16 +27,4% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1557 -0,1% 1,1572 1,1568 +12,1% EUR/JPY 175,64 -0,3% 176,19 176,19 +8,3% EUR/CHF 0,9289 -0,2% 0,9304 0,9310 -0,9% EUR/GBP 0,8713 +0,4% 0,8678 0,8676 +5,1% USD/JPY 151,99 -0,2% 152,26 152,30 -3,4% GBP/USD 1,3263 -0,5% 1,3336 1,3333 +6,7% USD/CNY 7,1193 +0,1% 7,1116 7,1093 -1,2% USD/CNH 7,1472 +0,1% 7,1372 7,1350 -2,7% AUS/USD 0,6445 -1,1% 0,6516 0,6522 +5,1% Bitcoin/USD 110.544,05 -4,6% 115.828,85 114.392,65 +8,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,91 59,07 -2,0% -1,16 -17,3% Brent/ICE 62,12 63,32 -1,9% -1,20 -15,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.139,59 4.110,30 +0,7% 29,29 +53,1% Silber 51,50 52,26 -1,5% -0,77 +74,0% Platin 1.427,31 1.425,41 +0,1% 1,90 +56,9% Kupfer 4,97 5,14 -3,3% -0,17 +21,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 14, 2025 06:43 ET (10:43 GMT)
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