MÄRKTE USA/Schwächer - Verlust des Spitzenratings belastet Wall Street

19.05.2025 / 15:52 Uhr

DOW JONES--Die US-Börsen starten mit Verlusten in den Montagshandel, nachdem mit Moody's auch die letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonitätsnote "AAA" entzogen hat. Die Analysten begründen dies mit dem wachsenden Haushaltsdefizit. Dies bedeute, dass die Kreditaufnahme der US-Regierung immer schneller steigen werde, was langfristig die Zinsen nach oben treiben werde.

Dessen ungeachtet genehmigte der Haushaltsausschuss des US-Repräsentantenhauses eine Gesetzesvorlage des US-Präsidenten, die umfangreiche Steuersenkungen und höhere Ausgaben vorsieht, die das Haushaltsloch drastisch vergrößern dürften. Die Gesetzesvorlage muss allerdings noch durch das Repräsentantenhaus und den Senat.

US-Finanzminister Scott Bessent bezeichnete die Abstufung durch Moody's als "nachlaufenden Indikator". Auch Analysten messen ihr wenig Bedeutung bei. Die Abstufung sei "eher symbolisch" zu sehen, nachdem die beiden anderen großen Ratingagenturen - S&P und Fitch - die USA zuvor schon abgestuft hatten, heißt es es etwa von KBC. S&P Ratings senkte die Spitzenbonität bereits 2011.

Der Dow-Jones-Index fällt kurz nach der Startglocke um 0,5 Prozent. Der S&P-500 gibt 0,8 Prozent ab und der Nasdaq-Composite 1,1 Prozent. Am Anleihemarkt steigen passend zur schlechteren Bonität die Renditen, im Zehnjahresbereich um 10 Basispunkte auf 4,54 Prozent. Ein Ausverkauf von US-Anleihen ist nach Meinung der UBS aber unwahrscheinlich. Die Renditen dürften nur kurzfristig um 10 bis 15 Basispunkte steigen, ähnlich wie nach der Abstufung durch Fitch im Jahr 2023.

Der Dollar wertet ab; für den Dollarindex geht es um 0,8 Prozent nach unten. "Dieses Downgrade kommt als rechtzeitige Erinnerung, dass die steigende US-Verschuldung und die Defizite nicht unbemerkt geblieben sind", sagt Christopher Wong von OCBC. Der Mangel an fiskalischer Disziplin und die unsichere Politik "stellen den Status des US-Dollars als 'Safe Haven' und primäre Reservewährung weiter in Frage", so Wong.

Gold ist als sicherer Hafen gesucht, profitiert aber auch vom schwächeren Dollar. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,8 Prozent.

Die leichte Schwäche der Ölpreise erklären Beobachter mit Nachfragesorgen. Sie verweisen einerseits auf die Abstufung der USA durch Moody's, aber auch auf chinesische Konjunkturdaten, die auf eine Abschwächung der Wirtschaft hindeuteten.

Konjunkturseitig wird nur der Index der Frühindikatoren aus dem April veröffentlicht. Unternehmensnachrichten sind rar, denn die Bilanzsaison hat in den USA ihren Höhepunkt überschritten.

Die steigenden Marktzinsen belasten vor allem die als hoch bewertet geltenden Technologiewerte. Nvidia sinken um 1,1 Prozent. Die angekündigte Vertiefung der Partnerschaft mit der taiwanischen Foxconn stützt nicht. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam einen KI-Supercomputer bauen.

Walmart geben um 2,2 Prozent nach in Reaktion auf eine Verbalattacke des US-Präsidenten: Der sagte am Samstag, der Einzelhändler solle nicht seine Zollpolitik für steigende Preise verantwortlich machen, sondern die Zölle "essen". In den kommenden Tagen werden weitere Branchenunternehmen Zahlen vorlegen, darunter die Baumarktketten Home Depot und Lowe's am Dienstag und Mittwoch. Die Frage ist, ob auch andere Einzelhändler einen Zusammenhang von Zöllen und Preiserhöhungen sehen.

Novavax springen um rund 30 Prozent nach oben, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Covid-Impfstoff des Unternehmens zugelassen hat. Novavax fließt nun auch eine Meilensteinzahlung in Höhe von 175 Millionen Euro vom französischen Entwicklungspartner Sanofi zu.

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INDEX                      zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     42.442,15       -0,5%     -212,59       +0,3% 
S&P-500                   5.908,26       -0,8%      -50,12       +1,3% 
NASDAQ Comp              19.001,95       -1,1%     -209,15       -0,5% 
NASDAQ 100               21.211,70       -1,0%     -216,23       +2,0% 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00   Mo., 9:39   % YTD 
EUR/USD                     1,1258       +0,7%      1,1175      1,1240   +7,9% 
EUR/JPY                     163,14       +0,4%      162,56      162,60   -0,2% 
EUR/CHF                     0,9378       +0,2%      0,9356      0,9364   +0,0% 
EUR/GBP                     0,8420       +0,1%      0,8414      0,8408   +1,6% 
USD/JPY                     144,91       -0,4%      145,44      144,67   -7,4% 
GBP/USD                     1,3370       +0,7%      1,3278      1,3368   +6,1% 
USD/CNY                     7,1957       -0,2%      7,2067      7,1949   -0,0% 
USD/CNH                     7,2142       +0,1%      7,2098      7,2121   -1,7% 
AUS/USD                     0,6446       +0,6%      0,6404      0,6427   +3,5% 
Bitcoin/USD             102.839,65       -1,4%  104.279,00  102.979,00  +11,1% 
 
ROHOEL                     zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    62,41       62,41          0%        0,00  -13,2% 
Brent/ICE                    65,17       65,33       -0,2%       -0,16  -12,7% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                       3227,55     3203,12       +0,8%       24,43  +22,1% 
Silber                       28,70       28,93       -0,8%       -0,23   +3,7% 
Platin                      879,42      888,31       -1,0%       -8,89   +1,6% 
Kupfer                        4,60        4,56       +1,1%        0,05  +13,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewaehr) 
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Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

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May 19, 2025 09:51 ET (13:51 GMT)

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