MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
22.07.2025 / 07:35 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
SAP hat seinen robusten Wachstumstrend im zweiten Quartal ungeachtet des schwierigen konjunkturellen Umfelds und der Unsicherheit wegen der US-Zölle fortgesetzt. Das Management hat sich während des Quartals zuversichtlich geäußert, etwa bei der Kundenveranstaltung Sapphire im Mai. Analysten, die wie der Rest des Marktes vor allem auf das Wachstum im Cloud-Geschäfts schauen, erwarten bei der Veröffentlichung der Ergebnisse am späten Dienstagabend nach US-Handelsschluss gute Zahlen und eine Bestätigung des Ausblicks für 2025. Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, nach IFRS):
. PROG PROG PROG 2. QUARTAL 2025 2Q25 ggVj Zahl 2Q24 Operative Marge 26,7 -- 21 23,4 Umsatzerlöse 9.061 +9% 20 8.288 Cloud- und Softwareerlöse 7.961 +11% 18 7.175 Softwarelizenzen 169 -26% 18 229 Softwaresupport 2.622 -6% 18 2.792 Clouderlöse 5.171 +25% 18 4.153 Operatives Ergebnis 2.425 +25% 21 1.940 Ergebnis nach Steuern 1.653 +29% 17 1.278 Ergebnis je Aktie 1,42 +29% 12 1,10 Current Cloud Backlog 18.561 +25% 9 14.808 Free Cashflow 1.525 +18% 11 1.291
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Weitere Termine:
07:00 CH/Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG, Ergebnis 1H
07:00 CH/Julius Bär Group AG, Ergebnis 1H
07:00 NL/Akzo Nobel NV, Ergebnis 2Q
12:30 US/General Motors Co (GM), Ergebnis 2Q
13:00 US/Coca-Cola Co, Ergebnis 2Q
13:00 US/Philip Morris International Inc, Ergebnis 1H
13:30 US/Lockheed Martin Corp, Ergebnis 2Q
18:00 DE/Flatexdegiro AG, vorläufiges Ergebnis 1H
19:00 AT/Telekom Austria AG, Ergebnis 1H
22:01 US/Texas Instruments Inc, Ergebnis 2Q
22:05 DE/SAP SE, Ergebnis 2Q (23:00 Analystenkonferenz)
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine relevanten Daten angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.284,00 -0,2% E-Mini-Future S&P-500 6.304,40 +0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.147,80 -0,1% Nikkei-225 (Tokio) 39.666,77 -0,4% Hang-Seng (Hongk.) 25.098,97 +0,4% Schanghai-Comp. 3.577,78 +0,5% Montag: DAX 24.307,80 +0,1% DAX-Future 24.343,00 -0,2% XDAX 24.255,92 -0,2% MDAX 31.339,69 +0,8% TecDAX 3.925,30 -0,4% SDAX 17.931,39 -0,6% Euro-Stoxx-50 5.342,98 -0,3% Stoxx-50 4.484,93 -0,3% Dow-Jones 44.323,07 -0,0% S&P-500 6.305,60 +0,1% Nasdaq Composite 20.974,18 +0,4%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Weiter mit einem vorsichtigen Geschäft rechnen Händler auch am Dienstag. Europas Börsen dürften zumeist seitwärts tendieren. Klare Vorgaben kamen weder aus Asien noch den USA. Die internationalen Märkte warten weiter auf eine Einigung im Handelsstreit mit den USA. Das US-Ultimatum mit Datum 1. August rückt täglich näher, während es im Gegensatz zu vorherigen Monaten auffallend ruhig ist bei offiziellen Äusserungen. Allerdings nimmt das Interesse der Börsen an Handelsgesprächen zum Start der Berichtssaison deutlich ab. "Der Zollkram schwirrt zwar im Hintergrund herum, aber die Sorgen darüber ziehen die Märkte nicht mehr so herunter wie noch im April", sagt Michael Antonelli von Baird. Grund sei, dass sich die Spanne der möglichen Ergebnisse eingrenze und nun in den Rahmen von Markterwartungen falle.
Rückblick: Die Börsen warten weiterhin auf ein Handelsabkommen zwischen der EU und den USA. Für Zurückhaltung sorgten Medienberichte, laut denen US-Präsident Donald Trump Minimalzölle von 15 bis 20 Prozent auf Importe aus Europa fordert. Gleichzeitig sickern die ersten Berichte über eventuelle Gegenmaßnahmen Europas durch. Mit Aufschlägen von 2,9 Prozent lag der Rohstoffsektor weit vorne. Gesucht waren sowohl Minen- als auch Stahlwerte. Die Minenwerte folgten dem Preisanstieg der Rohstoffe in Asien. Dort wurde der Start des Bauprojektes für das größte Wasserkraftwerk der Welt in Tibet gefeiert. "Das wird als Startschuss zu den erhofften Stimulusmaßnahmen gewertet", sagte ein Händler. Unter anderem gewannen Rio Tinto 2,7 Prozent. Für Ryanair ging es nach überzeugenden Zahlen zum ersten Geschäftsquartal um 5,7 Prozent nach oben. Trotz einer Gewinnwarnung gewannen Stellantis nach volatilem Verlauf 1,5 Prozent. Dies habe Stellantis aber qualitativ bereits mit dem gesenkten Ausblick im April signalisiert. Roche verloren 1,1 Prozent nach zwei Zwischenberichten zu Medikamenten-Studien zur COPD-Lungen-Krankheit. Während die Aliento-Studie ihren primären Endpunkt erreicht habe, sei dies der Arnasa-Studie in Phase 3 nicht gelungen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Behauptet - Munich Re (+0,7%) hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als am Markt erwartet. An der Jahresprognose eines Nettogewinns von 6 Milliarden Euro hält der Konzern fest. Mit 16,9 Prozent Minus reagierten Evotec auf ihren gesenkten Umsatzausblick für 2025. Mit guten Vorgaben aus dem Rohstoffsektor waren Stahlaktien gesucht: Thyssenkrupp gewannen 4 Prozent und Salzgitter 8,1 Prozent. Für gute Stimmung bei Luftfahrtaktien sorgten bessere Geschäftszahlen von Ryanair: Für Lufthansa ging es in der Folge um 0,9 Prozent nach oben. Knorr-Bremse gewannen 3,3 Prozent, nachdem sie nach Angaben aus dem Handel von KeplerCheuvreux auf "Buy" nach "Hold" mit Kursziel 96 Euro erhöht worden waren. Delivery Hero rückten um 16,3 Prozent vor. Damit erholte sich die Aktie vollständig vom Abgabedruck am Freitag. Belastend hatte ein Bloomberg-Artikel gewirkt. Danach hat Anteilseigner Prosus den europäischen Wettbewerbsbehörden angeboten, den 27-Prozent-Anteil an Delivery Hero zu verkaufen, um auf diesem Weg grünes Licht für den Kauf von Just Eat Takeaway zu erhalten.
XETRA-NACHBÖRSE
Mit den Kursen ist es am Montag im nachbörslichen Handel etwas nach unten gegangen, nachdem an der Wall Street die Gewinne gebröckelt waren. SMA Solar fielen bei Lang & Schwarz um rund 7 Prozent, nachdem das Unternehmen mit einigen vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal die Konsensschätzungen verfehlt hatte. Hawesko zeigten sich kaum verändert, nachdem der Weinhandelskonzern bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen zum zweiten Quartal die Jahresziele gesenkt hatte. Deutsche Konsum büßten 0,5 Prozent ein. Nach einer Abwertung des Immobilienportfolios droht der Gesellschaft der Verlust ihrer Steuerbefreiung als Real-Estate-Investment-Trust (REIT), weil sie die vorgeschriebenen Eigenkapitalanforderungen nach dem REIT-Gesetz von mindestens 45 Prozent voraussichtlich das dritte Geschäftsjahr in Folge nicht einhalten kann. AAP Implantate sanken um 1,5 Prozent. Das Unternehmen hatte seinen finalen, testierten Konzernabschluss für 2024 vorgelegt. Die Zahlen deckten sich mit den im Juni veröffentlichten vorläufigen Eckdaten.
USA - AKTIEN
Gut behauptet - Anleger setzten darauf, dass die Bilanzsaison, die in den kommenden Tagen ihren Höhepunkt erreicht, überzeugen wird. Etwas Unterstützung kaum auch von sinkenden Marktzinsen. Unter den Einzelaktien schlossen Microsoft kaum verändert. Der Software-Gigant hatte eine Warnung über "aktive Angriffe" auf seine Server-Software herausgegeben und die Kunden aufgefordert, die neuen Sicherheits-Updates zu installieren. Tesla sanken um 0,3 Prozent. CEO Elon Musk hatte mitgeteilt, dass er wieder voll im Einsatz für den E-Autobauer sei. Verizon Communications (+4,1%) hat die Erwartungen der Analysten im zweiten Quartal übertroffen und ihren Ausblick für Cashflow und Gewinn erhöht. Sarepta Therapeutics fielen um weitere 5,5 Prozent, bereits am vergangenen Freitag war der Kurs um 36 Prozent eingebrochen. Das Unternehmen hatte am Freitag nach Börsenschluss bekanntgegeben, es werde weiterhin Elevidys vertreiben, nachdem die Gesundheitsbehörde FDA darum gebeten hatte, die Lieferungen der Gentherapie für Duchenne-Muskeldystrophie einzustellen. Die Gesellschaft sieht aktuell keine Hinweise auf Gefahren für Patienten. Block (+7,3%) rücken am Mittwoch in den S&P-500 auf und ersetzen dort Hess, die von Chevron geschluckt werden.
USA - ANLEIHEN
Die Verunsicherung wegen der Zollpolitik verschaffte dem Anleihemarkt Zulauf. Die Zehnjahresrendite fiel um 6 Basispunkte auf 4,37 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1687 -0,0% 1,1693 1,1715 +12,3% EUR/JPY 172,66 +0,2% 172,24 172,54 +5,8% EUR/CHF 0,9330 -0,0% 0,9331 0,9333 -0,7% EUR/GBP 0,8674 +0,1% 0,8667 0,8673 +4,7% USD/JPY 147,73 +0,3% 147,31 147,28 -5,8% GBP/USD 1,3474 -0,1% 1,3492 1,3508 +7,3% USD/CNY 7,1437 +0,0% 7,1429 7,1429 -0,8% USD/CNH 7,1732 +0,0% 7,1710 7,1702 -2,1% AUS/USD 0,6514 -0,1% 0,6523 0,6536 +5,3% Bitcoin/USD 117.258,80 -0,0% 117.307,75 119.000,10 +24,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die sinkenden Marktzinsen belasteten den Dollar, der Dollar-Index büßte 0,6 Prozent ein - auch wegen des festen Yen. Die RBC-Analysten erkärten die Yen-Stärke mit dem Umstand, dass der japanische Premierminister Shigeru Ishiba beschlossen hat, im Amt zu bleiben - trotz des schwachen Wahlergebnisses der Regierungsparteien im japanischen Oberhaus.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,29 67,20 -2,8% -1,91 -6,4% Brent/ICE 67,63 67,61 +0,0% 0,02 -7,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise tendierten knapp behauptet. Der Preis für das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte sich um 0,2 Prozent auf 67,20 Euro. Anleger wögen die Auswirkungen der jüngsten EU-Sanktionen auf russische Ölexporte und die Entwicklungen der Handelsgespräche ab. Der Markt sei nicht von der Wirksamkeit dieser Sanktionen überzeugt, urteilte die ING mit Blick auf die neuen EU-Sanktionen gegen Russland.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.387,83 3.394,30 -0,2% -6,47 +27,7% Silber 33,21 33,29 -0,2% -0,08 +17,6% Platin 1.243,59 1234,24 +0,8% 9,35 +40,5% Kupfer 5,61 5,61 0% 0,00 +37,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Dollar-Schwäche und sinkende Marktzinsen trieben den Goldpreis um 1,4 Prozent pro Feinunze nach oben - auch die bestehenden Zolldrohungen stützten das Edelmetall.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
WIRTSCHAFTSPOLITIK DEUTSCHLAND
Deutsche Konzerne wollen frische 100 Milliarden Euro in den Standort investieren - wenn die Regierung ihre Reformversprechen einhält. Die Bundesregierung rechnet mit "einer der größten Investitionsinitiativen, die wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach einem Treffen mit mehreren Managern deutscher und internationaler Großkonzerne, wie das Handelsblatt berichtet. Insgesamt 61 Unternehmen haben sich der Initiative "Made for Germany" angeschlossen, in deren Rahmen insgesamt 631 Milliarden Euro bis 2028 in Deutschland investiert werden sollen.
SARTORIUS
hat im ersten Halbjahr das Ergebnis deutlich stärker gesteigert als den Umsatz und seine Jahresprognose bestätigt. "Wir haben im besonders margenstarken Geschäft mit Verbrauchsmaterialien für Pharma, das für uns die größte Relevanz hat, die erwartete Wachstumsdynamik gesehen", sagte Vorstandschef Michael Grosse. "Ich sehe uns auf einem guten Weg, trotz der schwierigen globalen Rahmenbedingungen die ambitionierten Jahresziele zu erreichen." Der Konzernumsatz legte im Zeitraum Januar bis Juni um 5,2 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro zu, wie der DAX-Konzern mitteilte. Zu dieser Steigerung trugen alle Geschäftsregionen bei. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 11,9 Prozent auf 527 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent. Unter dem Strich stand ein um 13,7 Prozent höherer Konzerngewinn von 169 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn je Stammaktie stieg von 2,15 Euro im Vorjahreszeitraum auf 2,44 Euro, je Vorzugsaktie verdiente Sartorius 2,45 Euro gegenüber 2,16 Euro.
SMA SOLAR
Das EBITDA betrug im Quartal nach vorläufigen Angaben minus 15,5 Millionen Euro; die Konsensschätzung habe bei minus 4,0 Millionen Euro gelegen. Das vorläufige EBIT habe minus 30,4 Millionen Euro betragen, die Konsensschätzung demgegenüber minus 19,0 Millionen Euro. Ursächlich seien Wertminderungsaufwendungen auf Vorräte in der Division Home & Business Solutions, deren Höhe SMA Solar mit 46,8 Millionen Euro angab.
DEUTSCHE KONSUM
Der Gesellschaft droht nach einer Abwertung ihres Immobilienportfolios der Verlust ihrer Steuerbefreiung als Real-Estate-Investment-Trust (REIT), weil sie die vorgeschriebenen Eigenkapitalanforderungen nach dem REIT-Gesetz von mindestens 45 Prozent voraussichtlich das dritte Geschäftsjahr in Folge nicht einhalten kann.
ENBW
hat gut eine Woche nach seiner Kapitalerhöhung eine grüne Hybridanleihe mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 30 Jahren und einen anfänglichen Kupon von 4,5 Prozent. Das Orderbuch war mit über 5 Milliarden Euro in der Spitze mehrfach überzeichnet.
ASTRAZENECA
Mit Astrazeneca hat ein weiterer Pharmahersteller eine deutliche Stärkung seiner US-Fertigung angekündigt. Der britische Konzern will 50 Milliarden US-Dollar bis 2030 in den USA investieren. Das umfasst eine neue Produktionsstätte mit Fokus auf chronische Krankheiten.
GIVAUDAN
hat im ersten Halbjahr ein Wachstum in beiden Sparten und über alle Regionen hinweg verzeichnet. Der Schweizer Duftstoff- und Aromenhersteller bestätigte seinen Ausblick. An Preiserhöhungen will er festhalten.
NXP
hat im zweiten Quartal weniger verdient und umgesetzt. Gleichwohl schnitt der niederländische Chiphersteller etwas besser ab als erwartet. Im laufenden Quartal dürften Umsatz und Gewinn erneut sinken.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 22, 2025 01:34 ET (05:34 GMT)
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