MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
19.09.2025 / 07:32 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Ströer kann seine Jahresprognose nicht halten. Der Außenwerber begründete die Senkung des Ausblicks mit den andauernden geopolitischen und volkswirtschaftlichen Unsicherheiten und den sich daraus ergebenden Effekten auf den Werbemarkt. Die Bestätigung des Ausblicks im Halbjahresbericht habe auf der zeitnahen und finalen Einigung im Zollstreit mit den USA basiert, allerdings bei einer stärkeren Abhängigkeit vom vierten Quartal. Ströer erwartet nun einen Umsatz und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf Vorjahresniveau von 2,05 Milliarden Euro bzw. 626 Millionen Euro. Bislang war ein organisches Umsatzwachstum auf dem Niveau von 2024 von 6,4 Prozent angepeilt worden, beim EBITDA eine Entwicklung leicht oberhalb des Umsatzwachstums.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Keine wichtigen Unternehmenstermine angekündigt.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 08:00 Erzeugerpreise August PROGNOSE: -0,1% gg Vm/-1,8% gg Vj zuvor: -0,1% gg Vm/-1,5% gg Vj - FR 08:45 Geschäftsklimaindex September PROGNOSE: 95 zuvor: 96
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: zuletzt +/- % DAX Futures 23.815,00 -0,0% E-Mini-Future S&P-500 6.639,50 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 24.473,50 +0,1% Nikkei-225 (Tokio) 45.188,82 -0,3% Hang-Seng (Hongk.) 26.552,41 +0,0% Shanghai-Comp. 3.836,75 +0,1% Donnerstag: DAX 23.674,53 +1,4% DAX-Future 23.693,00 +1,5% XDAX 23.691,43 +0,1% MDAX 30.470,71 +0,8% TecDAX 3.655,31 +2,3% SDAX 16.931,84 +1,4% Euro-Stoxx-50 5.456,67 +1,6% Stoxx-50 4.594,33 +1,2% Dow-Jones 46.142,42 +0,3% S&P-500 6.631,96 +0,5% Nasdaq Composite 22.470,73 +0,9%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einer positiven Tendenz an den Börsen rechnen Händler am Freitag. Die Vorgaben aus den USA sind gut, wobei erneut Technologieaktien favorisiert wurden. Händler führen dies auf die intakte Zinssenkungsfantasie in den USA nach der Zinssenkung der Fed und die Nvidia-Finanzspritze für Intel zurück. Im Fokus am Freitag dürfte der große Verfalltag an den Terminbörsen stehen. Dann verfallen alle Optionen und Futures mit Termin September. Dies bringt immer wieder kurzfristige Volatilität an die Märkte. Mittags verfallen die Kontrakte auf die großen Indizes wie Euro-Stoxx und DAX, am Abend dann die Optionen auf Einzelaktien. Bei den Konjunkturdaten wird auf die Revision der deutschen Erzeugerpreise geblickt.
Rückblick: Sehr fest - Mit der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in den USA ging es kräftig nach oben. Mit einem Plus von 4,1 Prozent führten Technologiewerte mit großem Abstand die Gewinnerliste bei den Sektoren an. Niedrigere Zinsen gelten als für die Branche grundsätzlich positiv, auch im Hinblick auf die oft hohen Bewertungen. Daneben trieb die wieder zunehmenden KI-Fantasie die Kurse. Unter den deutschen Einzelwerten machten Siltronic einen weiteren Satz um 8,1 Prozent. In den vergangen fünf Tagen summiert sich das Plus bei der Aktie bereits auf rund 40 Prozent. Daneben gewannen Aixtron 9 und Suss Microtec 6,7 Prozent. Im DAX stiegen Infineon um 3,2 Prozent, in Amsterdam ASML um 7,7 und in Paris STMicro um 4,6 Prozent. Gut kamen neue Studienergebnisse zu Ozempic von Novo Nordisk an, die Aktie stieg um 6,2 Prozent. Das Medikament, das vor allem als Abnehmmittel bekannt ist, senkt auch andere Risiken wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Nach einer Gewinnwarnung ging es in Zürich für den Kurs des Verpackungsexperten SIG um 24,4 Prozent abwärts. Um 6 Prozent nach oben schossen Wolters Kluwer in Amsterdam. Das Verlagshaus bestätigte, dass die Jahresziele erreicht werden, vor allem soll aber der laufende Aktienrückkauf zwei Monate schneller als geplant abgeschlossen werden.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Fest - Wegen der Abspaltung der Sparte Aumovio von Continental umfasste der DAX für einen Tag 41 Werte. Continental verbilligten sich um 22 Prozent, nachdem die Aktionäre für zwei Continental-Aktien je eine Aumovio erhalten hatten. Aumovio schlossen mit 38,62 Euro. In Summe bedeutete das ein Plus von gut 4 Prozent, Evonik gaben um 3,1 Prozent nach. Der unerwartete Weggang des Finanzchefs sorgte für Verunsicherung. Krones verbilligten sich um 4,1 Prozent nach einer negativen Studie von BNP Paribas.
XETRA-NACHBÖRSE
Nach der Gewinnwarnung von Ströer (s. Tagesthema) wurde die Aktie 4 Prozent niedriger gestellt. Stabilus verloren 4,4 Prozent. Das Unternehmen hatte wegen des schwierigen Umfelds Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt, für die Rückstellungen gebildet werden sollen, die wiederum das Konzernergebnis schmälern werden. Scout24 legten um 0,8 Prozent zu. Das Unternehmen verstärkt sich mit dem Kauf zweier Immobilienplattformen in Spanien.
USA - AKTIEN
Etwas fester - Die Zinssenkung der US-Notenbank um 25 Basispunkte, gepaart mit der Aussicht auf weitere Senkungen noch im laufenden Jahr, sorgte für Auftrieb. Erneut wurde dabei Technologieaktien in der Favoritenrolle gesehen. Bei den Einzelwerten schnellten Intel um rund 23 Prozent nach oben. Treiber war, dass Nvidia im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Chipkonzern 5 Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert. Nvidia stiegen um 3,5 Prozent. Für weniger Bewegung sorgte, dass Google und Paypal eine mehrjährige strategische Partnerschaft vereinbarten. Paypal gaben um 0,1 Prozent nach, der Kurs der Google-Mutter Alphabet stieg um 1 Prozent. 89bio machten einen Sprung von 85 Prozent. Roche kauft das Biopharma-Unternehmen für 3,5 Milliarden Dollar. Gesucht waren Atomenergiewertem, weil US-Präsident Trump der Branche in Handelsgesprächen weltweit eine zentrale Rolle einräumt. Dazu erklärte sich Großbritannien bereit, den heimischen Markt für mehr US-Technologie zu öffnen. Die Kurse der Reaktorentwickler Oklo und Nuscale Power verteuerten sich um 10,1 und 5,5 Prozent. Die Aktie des Kernbrennstoffentwicklers Centrus verbuchte ein Plus von 14 Prozent.
USA - ANLEIHEN
Am Anleihemarkt zogen die Renditen etwas an. Die Zehnjahresrendite stieg um 3 Basispunkte auf 4,10 Prozent. Die am Donnerstag veröffentlichten Daten zum Arbeitsmarkt und zur Aktivität in der Industrie hätten angedeutet, dass sich die Fed mit den avisierten weiteren geldpolitischen Lockerungen nicht zu sehr beeilen müsse, sagten Beobachter.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1775 -0,1% 1,1787 1,1778 +14,1% EUR/JPY 173,71 -0,4% 174,40 174,30 +6,6% EUR/CHF 0,9337 -0,0% 0,9341 0,9329 -0,7% EUR/GBP 0,8692 -0,0% 0,8695 0,8693 +4,7% USD/JPY 147,51 -0,3% 147,98 148,00 -6,6% GBP/USD 1,3548 -0,1% 1,3555 1,3548 +8,9% USD/CNH 7,1108 +0,0% 7,1082 7,1124 -3,2% AUS/USD 0,6602 -0,2% 0,6613 0,6611 +7,5% Bitcoin/USD 116.896,90 -0,4% 117.353,00 117.434,70 +22,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar baute seine Vortagesgewinne aus. Der Dollarindex gewann 0,5 Prozent. Die Fed habe die Zinsen wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt, allerdings habe der Tonfall von Fed-Chef Powell das von einigen erwartete Element der Dringlichkeit für Zinssenkungen vermissen lassen, so Devisenexpertin Jane Foley von der Rabobank. Es seien zwar weitere Zinssenkungen signalisiert worden, aber das "Tempo und das Ausmaß der Schritte dürften nicht so dynamisch sein, wie es einige der jüngsten Marktspekulationen angedeutet haben", ergänzte sie. Das Pfund gab nach, nachdem die Bank of England die Zinsen erwartungsgemäß unverändert gelassen hatte. Die Formulierung ihres Ausblicks änderte die Notenbank nicht. Dies habe die Annahme bestärkt, dass eine Zinssenkung noch in diesem Jahr möglich sei., hieß es im Handel.
Der Yen zieht am Freitag im asiatischen Geschäft etwas an. Zwar hat die japanische Notenbank wie erwartet die Zinsen nochmals unverändert gelassen. Weiter über dem Zielwert ausgefallene neue Preisdaten nähren aber die Spekulation, dass es demnächst so weit sein dürfte.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,46 63,57 -0,2% -0,11 -11,4% Brent/ICE 67,37 67,44 -0,1% -0,07 -9,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der festere Dollar drückte auf die Ölpreise, der Preis für das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI fiel um 0,8 Prozent.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.658,00 3.644,35 +0,4% 13,65 +39,5% Silber 42,30 41,83 +1,1% 0,47 +43,6% Platin 1.180,87 1.177,61 +0,3% 3,26 +32,1% Kupfer 4,62 4,60 +0,3% 0,02 +12,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis zeigte sich leichter, belastet von der Aufwertung des Dollar und der Aussicht auf weiter fallende Zinsen. Die Feinunze ermäßigte sich im US-Handel um 0,6 Prozent auf 3.642 Dollar, lag damit aber weiter in Reichweite des jüngsten Allzeithochs bei 3.707 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++
JAPAN - Geldpolitik
Die japanische Notenbank hat wie erwartet den Leitzins unverändert gelassen bei 0,5 Prozent.
JAPAN - Inflation
Japans Verbraucherpreise sind im August einen Tick langsamer gestiegen, blieben aber deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der Bank of Japan. Die Kernverbraucherpreise legten um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, verglichen mit einem Anstieg von 3,1 Prozent im Juli. Volkswirte hatten mit einer Teuerung in dieser Größenordnung gerechnet. Dien Gesamtinflation lag bei 3,3 Prozent.
FRESENIUS MEDICAL CARE (FMC)
hat die Beteiligung am operativen Segment Value-Based-Care (VBC) erhöht und treibt damit nach eigenen Angaben die Umsetzung der Strategie FME Reignite voran. FMC investierte 312 Millionen Euro.
SCOUT24
übernimmt die spanischen Immobilienplattformen Fotocasa und Habitaclia vom Finanzinvestor EQT. Der Unternehmenswert der Transaktion beträgt rund 153 Millionen Euro.
STABILUS
will Kosten senken, die Organisation straffen und das Standort-Netzwerk optimieren. Weltweit sollen rund 450 Stellen abgebaut werden. Noch im laufenden Geschäftsjahr bildet Stabilus dafür eine Rückstellung von 18 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2027 werden Einsparungen von 19 Millionen erwartet und ab dem Folgejahr jährliche Einsparungen von 32 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. September endet, erwartet Stabilus nun einen Konzerngewinn von rund 25 Millionen Euro. Der jüngste Vara-Konsens lautet auf 47,1 Millionen. Den Ausblick für den Umsatz, die bereinigte EBIT-Marge und den bereinigten freien Cashflow bestätigte Stabilus.
SOLVAY
tellt die Herstellung bestimmter Produkte an seinem Standort Bad Wimpfen bei Heilbronn ein.
VINCI
hat mit Partnern einen Großauftrag zur Elektrifizierung des Projekts Rail Baltica in Litauen, Lettland und Estland erhalten. Das Volumen beträgt insgesamt 1,77 Milliarden Euro, darauf entfallen 885 Millionen Euro auf die Vinci-Tochter Cobra. Das Projekt umfasst 870 Kilometer Gleise.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 19, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)
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19.09.2025 @ 11:30:41