MÄRKTE EUROPA/DAX mit Deeskalation im Zollkonflikt auf Allzeithoch
12.05.2025 / 12:49 Uhr
DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es zum Wochenstart kräftig nach oben. Die Hoffnung auf eine Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China treibt die Aktienmärkte, der DAX zieht um 1,0 Prozent auf 23.724 Punkte an und springt zwischenzeitlich auf ein neues Allzeithoch bei 23.912 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,8 Prozent auf 5.403 Punkte. "Es herrscht Risk-on-Stimmung", also zunehmende Risikobereitschaft, sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners, auch weil die bevorstehenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen möglicherweise dauerhaften Waffenstillstand positiv gesehen würden. Und auch die Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan stütze die Stimmung.
Die USA und China haben sich am Wochenende darauf geeinigt, die meisten Zölle auf Waren der jeweils anderen Seite zunächst für 90 Tage auszusetzen, während die Handelsverhandlungen weitergehen. Die USA erklärten, sie würden ihre reziproken Zölle auf chinesische Waren von 125 auf 10 Prozent senken. China erklärte, es werde seine Zölle auf US-Waren ebenfalls von 125 auf 10 Prozent senken. Die US-Zölle wegen Fentanyl und andere Maßnahmen würden allerdings beibehalten. Sichere Häfen wie Staatsanleihen oder Gold sind in diesem Umfeld nicht gesucht, entsprechend fallen ihre Notierungen.
Pharmasektor unter Druck
Die Hoffnungen auf eine nachhaltige und dauerhafte Beruhigung im US-chinesischen Zollstreit sorgen für einen Kurssprung vor allem bei Aktien aus konjunkturzyklischen und exportorientierten Branchen: So springt der Stoxx-Index der Rohstoffwerte um 5,2 Prozent nach oben, die Indizes der Auto- und der Technologiewerten legen um 3,8 und 3,3 Prozent zu. Bei defensiven Titeln aus den Bereichen Versorgung, Telekommunikation und Nahrungsmittel zeigen sich leichte Minuszeichen.
Der Stoxx-Pharmasektor ist das Schlusslicht mit einem Minus von 2,4 Prozent, nachdem US-Präsident Trump angekündigt hat, er werde die Arzneimittelpreise in den USA per Dekret deutlich senken, und zwar um bis zu 80 Prozent. "Sollte das umgesetzt werden, geraten die Margen der Konzerne in den USA unter Druck", sagt ein Marktteilnehmer. Für Novo Nordisk geht es um 4 Prozent abwärts, Astrazeneca verlieren 3,1 Prozent.
Prosiebensat1 schießen um 20 Prozent auf 7,16 Euro nach oben. Die PPF Group hat ein Angebot von 7,00 Euro je Aktie gemacht, um ihren Anteil auf bis zu 29,99 Prozent zu erhöhen. Das Unternehmen will unter anderem, dass sich Prosiebensat1 auf das Kerngeschäft TV konzentriert und sich dazu von den E-Commerce-Aktivitäten trennt.
Die Geschäftszahlen von Salzgitter (-5,6%) sind unterdessen noch etwas niedriger ausgefallen als erwartet. Die konjunkturelle Unsicherheit spiegelte sich hier deutlich in den Gewinnkennziffern wider. Der Jahresausblick wurde zwar bestätigt, allerdings schwankt er beim Vorsteuerergebnis zwischen 100 Millionen Euro Gewinn oder auch Verlust.
Gute Geschäftszahlen kommen von United Internet (+9,0%). Der Konzern hat im ersten Quartal dank eines Kundenwachstums trotz höherer Anlaufkosten bei 1&1 Mobilfunknetz sowie Abschreibungen operativ mehr verdient als erwartet. Bei der Umsatzerwartung für das Gesamtjahr wird United Internet optimistischer. Die Tochter Ionos hat dank Kundenwachstum mehr umgesetzt als erwartet. Auch das operative Ergebnis fiel besser aus als geschätzt. Der Webhosting- und Cloud-Anbieter Kontakt hat zudem den Ausblick angehoben, für die Aktie geht es um 8,5 Prozent nach oben.
Leicht positiv werten Händler die Geschäftszahlen von Evonik (+1,3%). Die Analysten von Morgan Stanley unterstreichen, Evonik habe trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen geliefert und ihre Prognose erfüllt.
Positiv kommen die Geschäftszahlen von Unicredit an - der Kurs zieht um 4,2 Prozent an. Die italienische Großbank hat ihren Ausblick für das laufende Jahr leicht erhöht bzw. präzisiert. Grund ist ein deutlich besser verlaufenes erstes Quartal.
Zu Gewinnmitnahmen kommt es bei den Rüstungswerten, nachdem diese dieses Jahr einen phänomenalen Lauf hatten. So geben Rheinmetall um knapp 5 Prozent nach, seit Jahresbeginn liegt der wert weiter rund 150 Prozent im Plus. Hensoldt verlieren 10 Prozent und Renk geben um 6,8 Prozent nach.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.402,70 +1,8% 92,96 +8,5% Stoxx-50 4.494,08 +0,7% 30,85 +3,6% DAX 23.723,96 +1,0% 224,64 +18,0% MDAX 29.841,81 +0,4% 111,68 +16,2% TecDAX 3.788,52 +1,1% 43,04 +9,6% SDAX 16.631,62 +1,6% 268,30 +19,3% CAC 7.852,14 +1,4% 108,39 +4,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 08:01 % YTD EUR/USD 1,1091 -1,1% 1,1216 1,1283 +8,7% EUR/JPY 164,64 +0,4% 163,96 162,72 +0,4% EUR/CHF 0,9386 +0,3% 0,9361 0,9328 +0,1% EUR/GBP 0,8425 -0,3% 0,8453 0,8491 +2,3% USD/JPY 148,45 +1,6% 146,17 144,21 -7,6% GBP/USD 1,3164 -0,8% 1,3271 1,3288 +6,2% USD/CNY 7,1994 -0,3% 7,2177 7,2147 +0,1% USD/CNH 7,2082 -0,2% 7,2250 7,2359 -1,2% AUS/USD 0,6390 -0,5% 0,6422 0,6426 +3,6% Bitcoin/USD 104.481,05 +0,1% 104.332,20 98.865,30 +10,4% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,89 61,05 +3,0% 1,84 -15,1% Brent/ICE 65,70 63,88 +2,8% 1,82 -14,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3214,81 3324,25 -3,3% -109,44 +26,7% Silber 28,95 29,08 -0,4% -0,13 +3,8% Platin 887,49 891,87 -0,5% -4,38 +1,6% Kupfer 4,61 4,61 -0,1% 0,00 +13,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
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