MÄRKTE EUROPA/Börsen reduzieren Verluste
21.05.2025 / 15:58 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte reduzieren am Mittwochnachmittag die Verluste, bleiben aber anfällig für Gewinnmitnahmen. Von den Marktstrategen der Helaba heißt es, dass der DAX seit dem Kurseinbruch Anfang April infolge des Zoll-Chaos von US-Präsident Trump mittlerweile um etwa 5.500 Punkte zugelegt hat, oder annähernd 1.000 Punkte pro Woche. So wundere es nicht, dass es inzwischen Überkauftsignale gebe. Vor diesem Hintergrund sei die Gefahr von Rücksetzern erhöht. Auch sind die Aktienmärkte in der Zwischenzeit bewertungstechnisch teuer. Der DAX notiert 0,1 Prozent fester bei 24.054 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 5.449 Punkte nach unten.
Den Märkten fehlen zudem nach dem Ende der Berichtssaison Impulse. "Vor allem von der Entwicklung bei Zoll-Verhandlungen hört man fast gar nichts", so ein Händler. Die Märkte schienen sich selbstgefällig in Sicherheit zu wiegen. Dabei hatte US-Finanzminister Scott Bessent am Wochenende klargemacht, dass die Zölle ohne "Deals" vollumfänglich zurückkehren. Lisa Shalett, Investment-Chefin bei Morgan Stanley Wealth Management, sagt: "Es hat etwas von einem 'Warum soll ich mir Sorgen machen?'-Markt - und das ist genau dann, wenn Leute wie ich anfangen, sich Sorgen zu machen."
Pfund nach Inflationsdaten gesucht
Am Devisenmarkt steht das Pfund im Blick. Die Devise ist zum Dollar nach Veröffentlichung britischer Inflationsdaten zeitweise auf ein Dreijahreshoch gestiegen. Die jährliche Inflationsrate in Großbritannien ist im April weiter über das Ziel der Bank of England (BoE) gestiegen, da die Unternehmen ihre Preise als Reaktion auf höhere Lohnsteuern und Versorgungsgebühren erhöht haben. Am Ölmarkt zieht derweil Brent um 1 Prozent an. Treibend wirkt ein CNN-Bericht mit Verweis auf US-Offizielle, laut denen Israel angeblich Pläne für einen möglichen Angriff auf iranische Nuklearanlagen ausarbeitet. Wirklich neu ist das allerdings nicht.
Infineon (+2,2%) und Nvidia arbeiten zusammen, um die kommende Generation von Stromversorgungssystemen für KI-Rechenzentren zu entwickeln. Diese Systeme basieren auf einer neuen Architektur mit zentraler Stromerzeugung durch 800-V-Hochspannungsgleichstrom, so Infineon. Die neue Hochvolt-Gleichstrom-Verteilung gewährleistet eine sichere und noch effizientere Stromversorgung. Infineon hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, neue Standards in der Stromversorgung für KI-Rechenzentren zu schaffen.
Für die Aktie von Aixtron geht es dagegen 1,8 Prozent nach unten. Im Handel wird auf einen WSJ-Bericht verwiesen, wonach Wolfspeed mehreren Informanten zufolge einen Insolvenzantrag vorbereitet. Der US-Hersteller von Chip-Komponenten hat nach Angaben von mit der Angelegenheit vertrauten Personen Probleme, seinen Schuldenberg zu bewältigen. Wolfspeed sei Kunde im Siliziumkarbid-Halbleitersektor, hier könnten nun erwartete Aufträge ausbleiben. Die Aktie von Wolfspeed bricht in New York um fast 70 Prozent ein.
Als solide werden die Jahreszahlen von Hornbach Holding im Handel bezeichnet. Diese lägen allesamt im Rahmen der vorläufigen Zahlen, der Ausblick verstimme allerdings. Während der Umsatzausblick des Konzerns die Erwartungen von Baader sowie die Markterwartungen von +1 Prozent bzw. +3 Prozent erfüllt, bleibt die Prognose für das bereinigte EBIT mit +6,0 Prozent bzw. +6,4 Prozent unter den jeweiligen Erwartungen von Baader und des Marktes. Die Aktie handelt 8,8 Prozent im Minus.
Zahlen von JD Sports gefallen nicht
Um 8,4 Prozent fallen die Aktien von JD Sports. Der britische Sportartikel-Händler hatte im abgelaufenen Fiskaljahr einen Rückgang von 4 Prozent beim Vorsteuergewinn vermeldet. Im Ausblick weist er nun darauf hin, dass die Trump-Zölle die Nachfrage von US-Kunden belasten und die Preise der Markenpartner treiben könnten. Die Analysten von RBC merken dazu an, die Konsensschätzungen für den Gewinn könnten nun sinken. Adidas geben 0,3 Prozent nach, Puma 1,9 Prozent.
Julius Bär verlieren 4,3 Prozent, nachdem die Privatbank in ihrem Kreditportfolio eine Wertberichtigung von 130 Millionen Franken vorgenommen hat. Sie rechnet für das erste Halbjahr mit einem geringeren Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Zudem tauscht die Bank, die von der Insolvenz der österreichischen Immobiliengruppe Signa deutlich betroffen war, ihren Risikochef aus.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.448,72 -0,1% -5,93 +10,9% Stoxx-50 4.576,34 -0,1% -5,28 +5,7% DAX 24.054,43 +0,1% 18,32 +20,2% MDAX 30.464,87 -0,3% -85,96 +17,8% TecDAX 3.875,94 +0,1% 5,56 +12,7% SDAX 16.617,28 -0,8% -135,86 +21,4% CAC 7.913,91 -0,4% -28,51 +6,8% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi., 8:06 % YTD EUR/USD 1,1327 +0,4% 1,1285 1,1327 +8,6% EUR/JPY 162,92 -0,1% 163,03 162,75 +0,0% EUR/CHF 0,9347 -0,0% 0,9350 0,9320 +0,4% EUR/GBP 0,8436 +0,1% 0,8430 0,8435 +1,8% USD/JPY 143,84 -0,4% 144,49 143,69 -7,9% GBP/USD 1,3427 +0,3% 1,3386 1,3428 +6,7% USD/CNY 7,1878 -0,1% 7,1982 7,1918 -0,1% USD/CNH 7,2015 -0,2% 7,2165 7,2071 -1,6% AUS/USD 0,6444 +0,3% 0,6422 0,6446 +4,4% Bitcoin/USD 107.401,85 +0,7% 106.692,80 107.426,50 +13,1% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,44 62,26 +0,3% 0,18 -13,2% Brent/ICE 65,74 65,6 +0,2% 0,14 -12,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3300,49 3290,03 +0,3% 10,46 +22,9% Silber 29,27 29,31 -0,1% -0,04 +3,1% Platin 939,11 938,01 +0,1% 1,10 +1,9% Kupfer 4,65 4,62 +0,6% 0,03 +14,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
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DJG/mpt/cln
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