MÄRKTE USA/Defizit bremst - Solider Arbeitsmarkt mildert Abgaben

22.05.2025 / 15:42 Uhr

DOW JONES--Die ausufernde Staatsverschuldung der USA bremst die Wall Street auch am Donnerstag. Ermutigende Daten vom Arbeitsmarkt lindern indessen den Verkaufsdruck. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 41.795 Punkte. Der S&P-500 sinkt um ebenfalls 0,2 Prozent, der Nasdaq-Composite tendiert kaum verändert.

Das von den Republikanern geführte US-Repräsentantenhaus hat das Steuer- und Ausgabengesetz des US-Präsidenten Donald Trump gebilligt, nachdem Parteiführer in letzter Minute eine Reihe von Änderungen vorgenommen hatten. Nun muss noch der Senat zustimmen, in dem allerdings ebenfalls die Republikaner eine knappe Mehrheit haben. Sollte das Gesetz in Kraft treten, würde dies im kommenden Jahrzehnt voraussichtlich mehrere Billionen Dollar an zusätzlichen Schulden bedeuten. Zudem wird sich die Schuldenaufnahme für die USA verteuern, nachdem am Freitag Moody's als letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonitätsnote "AAA" entzogen hat.

Konjunkturseitig fiel der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) im April auf -0,25 von +0,03 Punkten im Vormonat. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der vergangenen Woche wider Erwarten etwas und deutet auf eine nach wie vor gute Beschäftigungslage hin. Nach der Startglocke folgen noch Einkaufsmanagerindizes für den Mai in erster Lesung sowie Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser.

Schon am Mittwoch hatten Sorgen um die ausufernde Staatsverschuldung der USA die Aktienkurse auf Talfahrt geschickt und die Marktzinsen nach oben getrieben. Eine Auktion zwanzigjähriger US-Anleihen war auf nur geringe Nachfrage gestoßen - ein Ausdruck des schwindenden Vertrauens der Anleger.

Am langen Ende der Zinskurve ist es mit den Renditen am Donnerstag zunächst weiter aufwärts gegangen, in Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten kamen sie aber wieder zurück. Die Zehnjahresrendite steht kaum verändert bei 4,60 Prozent.

Das Schuldenthema dürfte auch den Dollar auf Dauer belasten, meint Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank. Die Investoren fragten sich immer öfter, "ob dies zu schaffen ist und - noch wichtiger - ob die Risiken so gering sind, wie wir vorgeben". Aktuell macht der Dollar in einer Gegenbewegung etwas Boden gut; der Dollarindex steigt um 0,2 Prozent.

Aktien von Krankenversicherern stehen unter Druck, nachdem die US-Regierung eine Überprüfung der Medicare-Advantage-Pläne der staatlichen Krankenversicherung für Senioren angekündigt hat. Humana fallen um 3,6 Prozent, CVS Health um 2,5 und Unitedhealth um rund 2 Prozent.

Lumen Technologies springen um 15 Prozent nach oben, nachdem AT&T in den Kauf des restlichen Breitbandnetzes der Gesellschaft für 5,75 Milliarden Dollar eingewilligt hat. Nike gewinnen 0,6 Prozent; der Sportartikelhersteller will erstmals seit 2019 wieder seine Produkte über die US-Seite von Amazon verkaufen.

Geschäftszahlen kommen aus der zweiten Reihe: Urban Outfitters verteuern sich um über 22 Prozent. Der Textileinzelhändler hat den Gewinn all seiner Marken im ersten Quartal gesteigert. Auch Snowflake (+9,4%) hat überraschend gute Zahlen vorgelegt.

Die Ölpreise werden weiter vom am Vortag vermeldeten Anstieg der US-Ölvorräte belastet. Beim Gold kommt es zu kleineren Gewinnmitnahmen. Das Edelmetall war an den Tagen zuvor in seiner Eigenschaft als "sicherer Hafen" gesucht gewesen, hatte aber auch von der Abwertung des Dollar profitiert.

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INDEX                      zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     41.794,78       -0,2%      -65,66       -1,6% 
S&P-500                   5.833,89       -0,2%      -10,72       +1,0% 
NASDAQ Comp              18.879,78       +0,0%        7,14       -2,3% 
NASDAQ 100               21.085,16       +0,0%        4,80       +0,3% 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00   Do., 8:16   % YTD 
EUR/USD                     1,1296       -0,3%      1,1331      1,1338   +9,5% 
EUR/JPY                     162,20       -0,4%      162,78      162,34   -0,1% 
EUR/CHF                     0,9346       -0,0%      0,9348      0,9349   +0,0% 
EUR/GBP                     0,8420       -0,3%      0,8444      0,8445   +2,1% 
USD/JPY                     143,58       -0,1%      143,68      143,19   -8,7% 
GBP/USD                     1,3416       -0,0%      1,3418      1,3425   +7,1% 
USD/CNY                     7,1915       +0,0%      7,1896      7,1884   -0,3% 
USD/CNH                     7,2034       +0,0%      7,2012      7,2032   -1,8% 
AUS/USD                     0,6414       -0,3%      0,6436      0,6445   +4,0% 
Bitcoin/USD             111.241,00       +2,5%  108.506,65  110.925,25  +16,4% 
 
ROHOEL                     zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    60,74       61,33       -1,0%       -0,59  -13,2% 
Brent/ICE                    64,05       64,58       -0,8%       -0,53  -13,3% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                       3310,36     3316,83       -0,2%       -6,47  +26,4% 
Silber                       29,18       29,50       -1,1%       -0,32   +5,6% 
Platin                      951,77      954,55       -0,3%       -2,78   +9,0% 
Kupfer                        4,61        4,64       -0,7%       -0,03  +13,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/mgo/hab

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May 22, 2025 09:41 ET (13:41 GMT)

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