MÄRKTE EUROPA/Börsen holen nach US-Arbeitsmarktdaten Verluste auf

06.06.2025 / 16:15 Uhr

DOW JONES--Mit einer leichten Erholung reagieren die europäischen Aktienmärkte auf besser als erwartet US-Arbeitsmarktdaten. Im Mai hat die US-Wirtschaft 139.000 Stellen geschaffen, die Prognose lag bei 125.000. Das sorgt nach den zuletzt schwachen ADP-Daten für Erleichterung. Allerdings wurde der Stellenaufbau für die Monate März und April um insgesamt 95.000 nach unten revidiert. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Mai derweil stärker als erwartet aus. "Diese Werte könnten die Fed durchaus zum längeren Abwarten bewegen", heißt es bei QC Partners.

Der DAX notiert 0,1 Prozent im Minus bei 24.299 Punkten. Im Tagestief hatte der Index aber schon bei 24.215 Punkten gelegen. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 5.424 Punkte nach oben, gestützt durch anziehende Notierungen bei Banken und Finanzdienstleistern. Diese reagieren positiv auf die steigenden Renditen an den Anleihemärkten. Am Devisenmarkt fällt der Euro unter 1,1400 und geht aktuell bei 1,1394 Dollar um.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstagnachmittag für einen kleinen Rücksetzer gesorgt mit der Andeutung, der Zinssenkungszyklus sei nun beendet. Trotz des leicht falkenhaften Tons glauben einige Analysten, dass die EZB die Zinsen noch einmal senken könnte. "Der EZB-Rat wird von geldpolitischen Tauben dominiert, die grundsätzlich zu einer lockeren Geldpolitik neigen - auch um den Finanzministern der hoch verschuldeten Staaten zu helfen", so die Commerzbank. Sie rechnet mit der nächsten Senkung im September. Am Markt wird eine weitere Senkung aktuell nicht vollständig eingepreist.

UBS muss Kapitalpolster erhöhen

Mit Blick auf die Sektorentwicklung geht es für Banken 0,5 Prozent nach oben, Finanzdienstleister kommen sogar auf ein Plus von 1,3 Prozent. Auf der Verliererseite stehen Rohstoffaktien mit Verlusten von 1,1 Prozent.

Mit Aufschlägen von 4,0 Prozent reagiert die UBS-Aktie auf die von der Schweizer Regierung beschlossenen zusätzlichen Kapitalmaßnahmen. Die Bank soll ihren Kapitalpuffer um bis zu 26 Milliarden Dollar erhöhen und so die Bilanz stärken. Allerdings, so heißt es im Handel, können bereits zum Kernkapital gehörende AT1-Anleihen teilweise verrechnet werden, so dass sich der neue Kapitalbedarf um 8 Milliarden Dollar reduziere. Das erkläre die positive Aktienreaktion.

Bei den Einzeltiteln ist die Nachrichtenlage weiter dünn. Adidas geben 0,4 Prozent ab, Puma 1,1 Prozent. Sie werden etwas belastet von einer Gewinnwarnung des US-Yoga-Ausrüsters Lululemon, haben sich von den Tagestiefs aber deutlich erholt.

Bei Rüstungsaktien werden nach der Rally erst einmal Gewinne mitgenommen. Die Verteidigungsausgaben im engeren Sinn sollen zwar auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen, das gilt aber als eingepreist. Renk fallen um 5,0 Prozent zusätzlich gedrückt von einer Abstufung durch Exane BNP auf "Underperform". Hensoldt wurden zugleich auf "Neutral" erhöht. Die Aktie gibt dennoch um 5,3 Prozent nach. Rheinmetall büßen 4,1 Prozent auf 1.802,50 Euro ein, obwohl Exane das Kursziel auf 2.300 Euro erhöht hat. Leonardo verlieren in Mailand 2,5 Prozent und Thales in Paris 3,9 Prozent.

Fraport profitieren von einer Hochstufung auf "Halten" durch die Deutsche Bank, sie gewinnen 1,4 Prozent.

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                           zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.423,75       +0,2%       13,20      +10,5% 
Stoxx-50                  4.584,80       +0,4%       20,38       +5,9% 
DAX                      24.298,80       -0,1%      -24,78      +22,2% 
MDAX                     30.937,77       -0,6%     -197,82      +21,7% 
TecDAX                    3.948,32       -0,2%       -7,20      +15,8% 
SDAX                     17.000,42       -0,2%      -29,88      +24,2% 
CAC                       7.801,41       +0,1%       11,14       +5,5% 
SMI                      12.370,00       +0,4%       52,38       +6,2% 
ATX                       4.430,25       +0,3%       14,65      +20,5% 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00   Mi, 17:03   % YTD 
EUR/USD                     1,1394       -0,4%      1,1444      1,1429  +10,6% 
EUR/JPY                     165,15       +0,5%      164,27      163,64   +0,9% 
EUR/CHF                     0,9389       +0,1%      0,9378      0,9358   +0,3% 
EUR/GBP                     0,8427       -0,0%      0,8431      0,8419   +2,0% 
USD/JPY                     144,95       +1,0%      143,55      143,18   -8,8% 
GBP/USD                     1,3520       -0,4%      1,3576      1,3575   +8,4% 
USD/CNY                     7,1809       +0,1%      7,1710      7,1717   -0,5% 
USD/CNH                     7,1917       +0,3%      7,1734      7,1798   -2,1% 
AUS/USD                     0,6487       -0,3%      0,6504      0,6498   +5,1% 
Bitcoin/USD             104.150,55       +2,5%  101.617,30  105.063,30   +8,9% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    64,34       63,28       +1,7%        1,06  -11,9% 
Brent/ICE                    66,22       65,29       +1,4%        0,93  -12,6% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                       3338,73     3353,23       -0,4%      -14,49  +27,8% 
Silber                       31,66       31,61       +0,2%        0,05  +13,1% 
Platin                     1027,88      991,75       +3,6%       36,13  +13,2% 
Kupfer                        4,94        4,93       +0,2%        0,01  +21,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewaehr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 06, 2025 10:14 ET (14:14 GMT)

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