MÄRKTE EUROPA/Leichter - "Es riecht nach Sommerloch"

10.06.2025 / 16:02 Uhr

DOW JONES--Überwiegend etwas leichter zeigen sich Europas Börsen am Dienstagnachmittag. Der DAX fällt um 0,3 Prozent auf 24.109 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich kaum verändert bei 5.422 Punkten. Auch ein günstiger Sentix-Konjunkturindex kann die Stimmung bisher nicht drehen. "Dem DAX droht der Fall ins Sommerloch", so ein Händler. Daran werde wahrscheinlich auch der anstehende große Verfallstermin an der Eurex nichts mehr ändern. Berichtssaison und Dividendensaison seien gelaufen, die Aufwärtsdynamik lasse an allen wichtigen Märkten nach, und weder von der US-Notenbank noch von der Europäischen Zentralbank (EZB) werde für die kommenden Sitzungen noch etwas erwartet: Wahrscheinlich sei ein andauernder Seitwärtshandel mit relativ geringer Volatilität.

Beim Sentix-Konjunkturindex hat sich im Juni die Stimmung deutlich verbessert auf -5,9 nach -16,0 Punkten. Dies seien Spuren des Regierungswechsels und des damit verbesserten Investionsklimas, heißt es im Handel. Entsprechend stark seien daher die Zukunftserwartungen gestiegen.

Die Branchen in Europa zeigen sich orientierungslos: Gefragt sind Energiewerte und Autotitel, aber auch Gesundheitsaktien und Titel der Immobilienbranche. Verlierer sind Banken und Finanzdienstleister sowie die Titel der Rüstungsindustrie.

Zeitweise stellte der Bankensektor die fünf schwächsten Aktien im gesamteuropäischen Stoxx-50-Index. UBS verlieren mit den geforderten hohen Kapitalanforderungen 4,7 Prozent, und im Sog geben auch Santander, BNP Paribas, Sanpaolo Intesa sowie der Unicredit kräftig nach. Im DAX verlieren Commerzbank 1,4 Prozent.

Kräftige Gewinnmitnahmen bei Rüstung

Weiter kräftigen Druck gibt es auf die Rüstungsaktien. Renk fallen um 7,7 Prozent, Rheinmetall um 2,0 Prozent und Hensoldt um 1,8 Prozent. Bei Thales und Leonardo geht es bis zu 2,1 Prozent tiefer. "Es ist auffallend, dass der globale Verkauf der Rüstungs-Baskets und -ETFs nicht auf konkrete nachrichtliche Auslöser zurückzuführen ist", sagt ein Händler.

Auf der anderen Seite markieren Roll-Royce neue Allzeithochs. Der Kurs steigt um 2,1 Prozent auf 906,80 Pence. Der Triebwerkhersteller hat einen Auftrag der Regierung für so genannte Mikro-Nuklearreaktoren erhalten. Das Unternehmen spricht von einer signifikanten Wertsteigerung des Bereichs und erwartet weitere Aufträge.

Im Pharmabereich liegen Novo Nordisk weiter auf Erholungskurs. Die Aktie gewinnt 3,8 Prozent und notiert mit 509,20 Kronen erstmals seit Ende März wieder deutlicher über der Marke von 500 Kronen. Händler verweisen auf den Einstieg von Parvus Asset Management, einem so genannten aktivistischen Investor. Dieser habe ein Paket von 3 Prozent an Novo Nordisk erworben.

Deutsche Telekom geben 1,0 Prozent ab. Der Chef von T-Mobile US will das Unternehmen früher als geplant verlassen. Wie das Handelsblatt berichtet, will der seit 2020 amtierende Mike Sievert früher als vertraglich bis 2028 geplant gehen. Sievert sei aber für den Erfolg der Telekom-Tochter verantwortlich, dank derer die deutsche Mutter mehrmals ihre Gewinnprognosen erhöhen konnte, heißt es im Handel.

In der zweiten Reihe steigen Kontron mit einem weiteren Auftrag um 6,7 Prozent. "Damit hat die Aktie ein charttechnisches Kaufsignal erzeugt, das zunächst einen Test des Jahreshochs auslösen sollte", so ein Marktteilnehmer.

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zuletzt                      +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.422,35       +0,0%        0,83      +10,7% 
Stoxx-50                  4.587,06       +0,1%        2,35       +6,4% 
DAX                      24.108,65       -0,3%      -65,67      +21,4% 
MDAX                     30.666,55       -0,7%     -205,24      +20,6% 
TecDAX                    3.930,49       -0,1%       -5,70      +15,2% 
SDAX                     17.068,72       +0,2%       37,78      +24,2% 
CAC                       7.800,36       +0,1%        8,89       +5,6% 
SMI                      12.343,58       -0,2%      -22,59       +6,6% 
ATX                       4.415,32       -0,5%      -20,61      +21,1% 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00   Fr, 17:04   % YTD 
EUR/USD                     1,1443       +0,2%      1,1422      1,1390  +10,4% 
EUR/JPY                     165,41       +0,2%      165,11      165,04   +1,4% 
EUR/CHF                     0,9393       +0,1%      0,9384      0,9380   +0,4% 
EUR/GBP                     0,8458       +0,3%      0,8429      0,8420   +1,9% 
USD/JPY                     144,55       -0,0%      144,56      144,90   -8,1% 
GBP/USD                     1,3530       -0,1%      1,3550      1,3529   +8,2% 
USD/CNY                     7,1761       -0,0%      7,1764      7,1854   -0,5% 
USD/CNH                     7,1835       +0,0%      7,1828      7,1926   -2,0% 
AUS/USD                     0,6528       +0,2%      0,6516      0,6486   +5,3% 
Bitcoin/USD             109.047,60       -0,9%  109.990,20  104.948,90  +17,9% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,48       65,37       +0,2%        0,11   -9,1% 
Brent/ICE                    67,28       67,13       +0,2%        0,15  -10,3% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                       3346,46     3328,10       +0,6%       18,36  +26,8% 
Silber                       32,03       32,17       -0,4%       -0,14  +15,2% 
Platin                     1069,04     1071,41       -0,2%       -2,37  +22,4% 
Kupfer                        4,92        4,93       -0,2%       -0,01  +21,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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