MORNING BRIEFING - USA/Asien

12.06.2025 / 07:43 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA I +++++

China behält sich offenbar vor, die Lockerung der Exporte von Seltenen Erden wieder zu verschärfen. Peking werde die Exportlizenzen von Seltenen Erden für US-Autobauer und andere Hersteller auf sechs Monate begrenzen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Chinesische Unterhändler hatten bei den Verhandlungen in London der temporären Wiederherstellung der Exportlizenzen zugestimmt. Die Einigung in London soll die Handelsspannungen der beiden Länder lockern und ein im Mai in Genf erzieltes Abkommen aufrechterhalten. Im Gegenzug hatten sich US-Unterhändler laut den Informanten bereit erklärt, einige der jüngsten Restriktionen zum Verkauf von Industrieerzeugnissen wie Flugzeugtriebwerke und damit zusammenhängende Produkte zu lockern. Das betreffe auch den Export von Ethan, welches in der Plastikherstellung benötigt wird. Details der Vereinbarung würden noch ausgearbeitet, so die Informanten. Das Weiße Haus lehnte eine Stellungnahme ab.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Die USA reduzieren angesichts der Spannungen im Nahen Osten ihre Präsenz in Teilen der Region auf das notwendigste Personal. Das Außenministerium erklärte, es habe den Abzug aller nicht benötigten Mitarbeiter aus der US-Botschaft in Bagdad angeordnet und den Abzug von nicht benötigten Mitarbeitern und Familienangehörigen aus Bahrain und Kuwait genehmigt. Gleichzeitig genehmigte Verteidigungsminister Pete Hegseth die freiwillige Abreise von Angehörigen des Militärs aus dem gesamten Nahen Osten. Die in der Region stationierten US-Truppen seien nicht betroffen. US-Präsident Donald Trump hatte im Podcast "Pod Force One" gesagt, dass er "weniger zuversichtlich" sei, eine Einigung über das iranische Atomprogramm zu erzielen, was die Befürchtung schürt, dass die diplomatischen Bemühungen scheitern könnten. Die sechste Gesprächsrunde ist für dieses Wochenende in Oman geplant. Der iranische Verteidigungsminister Amir Aziz Nasirzadeh sagte am Mittwoch, dass "einige sagen, wenn die Verhandlungen scheitern, könnte die Situation zu einem Konflikt eskalieren. Wenn uns ein Konflikt auferlegt wird, sind alle US-Stützpunkte in unserer Reichweite und wir werden sie in den Gastländern mutig angreifen", warnte Nasirzadeh.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

14:00 US/Blackrock Inc, Investorentag

22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 246.000 
          zuvor:    247.000 
 
          Erzeugerpreise Mai 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    -0,5% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    -0,4% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

                            zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.010,75  -0,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.820,50  -0,3% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.584,70  -0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        38.199,91  -0,6% 
Hang-Seng (Hongk.)        24.183,85  -0,8% 
Schanghai-Comp.            3.403,26  +0,0% 
Kospi (Seoul)              2.914,94  +0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Für Verunsicherung sorgte laut Marktteilnehmern die Entwicklung um den Iran. Hintergrund ist, dass am Berichtstag die von Präsident Trump gesetzte Frist von sechzig Tagen für die Zustimmung des Landes zu einem neuen Atomabkommen abläuft. Die USA haben nun alle nicht benötigten Mitarbeiter der US-Botschaft im Nachbarland Irak und nicht benötigtes Personal aus Bahrain und Kuwait zurückgerufen. Laut dem Wall Street Journal warnte der iranische Verteidigungsminister: "Wenn uns ein Konflikt auferlegt wird, sind alle US-Stützpunkte in unserer Reichweite und wir werden sie in den Gastländern mutig angreifen." Hinzu kommt als Bremsfaktor, dass laut US-Präsident Donald Trump die USA in ein bis zwei Wochen Briefe mit Bedingungen für Handelsabkommen an Dutzende von anderen Ländern verschicken wollen. Zugleich ist weiter unklar, was das in London getroffene Rahmenabkommen zwischen den USA und China konkret bedeutet, zumal seitens China dazu bislang kaum etwas zu hören ist.

WALL STREET

INDEX                      zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     42.865,77       -0,0%       -1,10       +0,8% 
S&P-500                   6.022,30       -0,3%      -16,51       +2,1% 
NASDAQ Comp              19.615,88       -0,5%      -99,11       +2,1% 
NASDAQ 100               21.860,80       -0,4%      -81,12       +4,4% 
 
Umsatzdaten 
                     Mittwoch   Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,07 Mrd   1,01 Mrd 
Gewinner             1.292      1.768 
Verlierer            1.467        994 
Unverändert             88         86 
 

Etwas leichter - Günstige Inflationsdaten und die Rahmenvereinbarung im Handelsstreit zwischen den USA und China verpufften, zumal zu letzterem fast nichts Konkretes bekannt wurde. Händler sprachen von Ernüchterung, weil das Abkommen kaum über das früher schon einmal gefundene Genfer Abkommen hinausgehe, das nicht lange gehalten habe. Für Enttäuschung sorgte auch, dass sich China offenbar vorbehält, die Lockerung der Exporte von Seltenen Erden wieder zu verschärfen. Zudem kam negativ an, dass das Berufungsgericht in den USA die Trump'schen reziproken Zölle bis zur endgültigen Klärung bestätigt hatte. Meta verbilligten sich um 1,2 Prozent. Das Unternehmen befindet sich Kreisen zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen, rund 14 Milliarden Dollar in Scale AI zu investieren und den CEO des Startups bei sich einzustellen. Lockheed Martin verloren 4,2 Prozent. Laut einem Bericht bestellt die US-Luftwaffe wesentlich weniger F-35-Kampfflugzeuge als 2024 geplant. Der Videospielehändler Gamestop meldete sinkende Umsätze, schrieb aber schwarze Zahlen. Der Kurs des "Meme-Urgesteins" gab um 5,4 Prozent nach. Für General Motors ging es um 1,9 Prozent nach oben. Der Autohersteller gibt 4 Milliarden Dollar aus, um mehr Fahrzeuge in den USA zu produzieren und so seine Belastung durch Zölle zu reduzieren.

US-ANLEIHEN

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank um 6 Basispunkte auf 4,42 Prozent, nachdem die US-Verbraucherpreise im Mai etwas weniger gestiegen waren als erwartet. Das schürte Zinssenkungsfantasie.

DEVISEN

                  zuletzt       +/- %       00:00      Mi, 9:10   % YTD 
EUR/USD            1,1524         0,3      1,1488        1,1406  +10,4% 
EUR/JPY            165,77        -0,2      166,05        165,61   +1,6% 
EUR/GBP            0,8482         0,0      0,8478        0,8471   +2,3% 
GBP/USD            1,3586         0,3      1,3548        1,3465   +7,8% 
USD/JPY            143,85        -0,5      144,54        145,19   -7,9% 
USD/KRW          1.357,95        -0,9    1.369,71      1.372,88   -7,6% 
USD/CNY            7,1748        -0,2      7,1865        7,1784   -0,4% 
USD/CNH            7,1839        -0,2      7,1968        7,1887   -1,9% 
USD/HKD            7,8486        -0,0      7,8488        7,8493   +1,0% 
AUD/USD            0,6501        -0,0      0,6502        0,6508   +5,4% 
NZD/USD            0,6037         0,1      0,6028        0,6026   +8,2% 
BTC/USD        107.887,00        -0,6  108.536,95    109.622,35  +17,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Zinssenkungsfantasie nach einer unter Erwarten ausgefallenen US-Inflation im Mai drückten den Dollar. Der Dollarindex fiel um 0,4 Prozent, im Gegenzug stieg der Euro auf den höchsten Stand seit fast einer Woche. Im asiatischen Geschäft am Donnerstag sind der Yen und der Franken in ihrer Eigenschaft als sichere Häfen gesucht. Hintergrund ist eine erhöhte Bedrohungslage im Iran, weil eine von Präsident Trump gesetzte Frist für den Abschluss von Atomverhandlungen ausläuft und es neue Drohgebärden seitens Israels und des Irans gibt.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

               zuletzt  VT-Schluss       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        67,95       69,12       -1,7%         -1,17  -10,0% 
Brent/ICE        69,49       70,78       -1,8%         -1,29  -11,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Erdöl verteuerte sich im US-Handel massiv um über 5 Prozent. Hoffnungen auf ein Ende des Handelsdisputs zwischen China und den USA mit dann womöglich anziehender Nachfrage, die laut Trump festgefahrenen Verhandlungen um einen Atom-Deal zwischen den USA und dem Iran und deutlicher als gedacht gesunkene Rohöllagerbestände in den USA lieferten bullische Preissignale. Dazu trieb die Entwicklung im Iran, wo die von den USA gesetzte Frist zur Einigung auf ein neues Atomabkommen am Donnerstag abläuft. Im asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag kommen die Ölpreise wieder etwas deutlicher zurück.

METALLE

             zuletzt      Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold        3.374,80    3.358,45       +0,5%        +16,34  +26,6% 
Silber         31,62       31,57       +0,2%         +0,05  +14,7% 
Platin       1109,09     1096,44       +1,2%        +12,65  +22,5% 
Kupfer          4,83        4,81       +0,3%          0,01  +18,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis kletterte mit den Aussichten auf fallende Zinsen nach dafür sprechenden US-Preisdaten im Mai um 0,8 Prozent. Zusätzlicher Rückenwind kam vom schwächeren Dollar. Im asiatisch dominierten Geschäft steigt der Preis weiter. Dort ist das Gold als sicherer Hafen gesucht mit Blick auf die Spannungen um den Iran.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

USA - Handelsbeziehungen

Der US-Botschafter in Kanada, Pete Hoekstra, hat die Möglichkeit eines Durchbruchs in den Handelsgesprächen zwischen den USA und Kanada auf dem am Wochenende beginnenden G7-Gipfel im kanadischen Alberta angedeutet.

ORACLE

hat im vierten Geschäftsquartal den Umsatz prozentual zweistellig gesteigert und peilt für das laufende Geschäftsjahr noch größere Zuwächse an. Das Cloud-Service-Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatz von 67 Milliarden Dollar. Das wäre ein Zuwachs von 16 Prozent zum Vorjahr und mehr als 1 Milliarde Dollar höher als zuvor geschätzt. Im vierten Geschäftsquartal steigerte Oracle den Umsatz um 11 Prozent auf 15,9 Milliarden Dollar und übertraf damit die Prognosen der Analysten von 15,58 Milliarden. Der Gewinn betrug im vierten Quartal 3,43 (Vorjahr: 3,14) Milliarden Dollar, bereinigt und je Aktie 1,70 Dollar. Analysten hatten mit 1,64 Dollar gerechnet.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 12, 2025 01:43 ET (05:43 GMT)

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