MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
17.06.2025 / 07:37 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
===
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die japanische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,5 Prozent und damit auf dem Niveau seit der letzten Anhebung im Januar belassen. Zudem beschloss die Bank of Japan (BoJ), das Tempo bei der Verringerung ihrer Anleihekäufe ab April 2026 zu verlangsamen. Im Rahmen ihrer Bemühungen, die jahrelange ultralockere Geldpolitik zu straffen, will sie zunächst am Plan festhalten, die Käufe japanischer Staatsanleihen bis März 2026 vierteljährlich um 400 Milliarden Yen zu reduzieren. Ab April 2026 soll dann pro Quartal um 200 Milliarden Yen reduziert werden. Dadurch werden die monatlichen Anleihekäufe bis zum ersten Quartal 2027 auf 2 Billionen Yen zurückgehen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
10:00 DE/MBB SE, HV
11:00 DE/Fresenius Medical Care AG (FMC), Kapitalmarkttag
15:00 DE/MTU Aero Engines AG, Capital Markets Day
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende Kontron 0,60 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Juni PROGNOSE: 35,0 Punkte zuvor: 25,2 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: -75,0 Punkte zuvor: -82,0 Punkte - US 14:30 Einzelhandelsumsatz Mai PROGNOSE: -0,6% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Import- und Exportpreise Mai Importpreise PROGNOSE: -0,1% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Mai Industrieproduktion PROGNOSE: -0,1% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,7% zuvor: 77,7% 16:00 Lagerbestände April PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 23.515,00 -0,4% E-Mini-Future S&P-500 6.015,50 -0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 21.865,50 -0,3% Nikkei-225 (Tokio) 38.510,69 +0,5% Hang-Seng (Hongk.) 23.972,71 -0,4% Schanghai-Comp. 3.385,01 -0,1% Montag: DAX 23.699,12 +0,8% DAX-Future 23.605,00 +0,4% XDAX 23.597,60 -0,4% MDAX 30.006,05 +0,9% TecDAX 3.849,06 +0,9% SDAX 16.904,98 +1,0% Euro-Stoxx-50 5.339,57 +0,9% Stoxx-50 4.527,64 +0,1% Dow-Jones 42.515,09 +0,8% S&P-500 6.033,11 +0,9% Nasdaq Composite 19.701,21 +1,5%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Angesichts einer erneuten Zuspitzung im Nahost-Konflikt werden zum Start kleinere Abgaben erwartet. US-Präsident Donald Trump hat die Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgerufen. Das löst neue Befürchtungen über eine Ausweitung des Konflikts aus, möglicherweise mit Beteiligung der USA. Dass Trump wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran den G7-Gipfel in Kanada vorzeitig verlassen habe, sei schwer zu deuten, heißt es bei QC Partners. "Im besten Fall will sich der US-Präsident einer diplomatischen Lösung widmen und unmittelbar in Gespräche mit den Kriegsparteien eintreten. Solange aber nicht klar ist, was der US-Präsident plant, ist die Unsicherheit hoch. Entsprechend skeptisch reagieren die Börsen deshalb auf die vorzeitige Abreise", heißt es. Größere Verluste zeichnen sich zumindest bislang aber nicht ab. Die Ölpreise haben auf die Trump-Äußerungen zwar mit Aufschlägen reagiert, in der Zwischenzeit sind sie von den Tageshochs aber wieder deutlich zurückgekommen.
Rückblick: Fester - Nachlassende Angst vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten und wieder sinkende Ölpreise sorgten für eine Erholungsbewegung. Stützend wirkte im Tagesverlauf zusätzlich, dass das Wall Street Journal über Verhandlungsbereitschaft Irans berichtete. Demnach signalisierte Iran, die Feindseligkeiten mit Israel beenden und die Gespräche über sein Atomprogramm wieder aufnehmen zu wollen. Kräftig erholt zeigten sich Aktien aus dem Touristik- und Reisesektor, deren Subindex um 3,3 Prozent zulegte. Dagegen fielen mit der Aussicht auf fallende Frachtraten die Aktien der Containerlogistiker Moeller-Maersk um 2,6, Kühne + Nagel um 3,0 und Hapag-Lloyd um 1 Prozent. Gut im Markt lagen auch Bankaktien (+1,9%). Für die in London notierte Metro Bank gibt es Interesse von Finanzinvestoren. Metro Bank schossen um 18 Prozent nach oben. Renault sackten um 8,7 Prozent ab, belastet vom Weggang des Unternehmenschefs Luca de Meo. Der will zum Luxusgüterhersteller Kering wechseln. Der schwer gebeutelte Kering-Kurs stieg um 11,8 Prozent. Auf Renault drückte auch, dass Nissan laut der Zeitung Nikkei ein weiteres Paket an Renault-Aktien verkaufen will. Roche gaben 2,5 Prozent nach. Nach zwei Todesfällen haben Sarepta Therapeutics und der Kooperationspartner Roche die Auslieferung des Mittels Elevidys im Rahmen einer Studie bei einer bestimmten Patientengruppe ausgesetzt.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Fester - Im DAX zeigten sich Commerzbank mit einem Plus von 2 und Deutsche Bank von 2,4 Prozent. Mit im Tagesverlauf nachgebenden Renditen an den Anleihemärkten waren auch Immobilienaktien gefragt: Vonovia rückten um 2,2 und LEG um 1,6 Prozent vor. Um 3 Prozent nach unten ging es dagegen für Symrise, Jefferies hatte den Titel auf Untergewichten abgestuft. DAX-Tagesverlierer waren Beiersdorf mit einem Minus von 4,2 Prozent. Siemens Energy stiegen dagegen um um 4,6 Prozent auf 88,70 Euro. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel auf 100 von 95 Euro angehoben.
XETRA-NACHBÖRSE
In der dritten Reihe verloren Mister Spex rund 3 Prozent, nachdem der Brillenhändler seine Umsatzprognose gesenkt hatte.
USA - AKTIEN
Fest - Die Eskalation zwischen Israel und Iran wurde nicht mehr mit ganz so großen Sorgen gesehen, weil eine befürchtete flächenmäßige Ausweitung des Krieges in der Region bislang ausgeblieben war und die Ölpreise wieder deutlich unter den Höchstständen vom Freitag lagen. Zudem hatte Teheran einem Bericht des Wall Street Journal zufolge Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Demnach sollen mehrere Länder, darunter Saudi-Arabien, gebeten worden sein, US-Präsident Trump zu drängen, Druck auf Israel auszuüben, um einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen. Gesucht waren insbesondere Aktien aus dem Technologiesektor, die Nasdaq-Indizes legten stärker zu als der Dow und der S&P-500-Index. Unter den Einzelwerten brachen Sarepta Therapeutics um 42 Prozent ein. Nach zwei Todesfällen hatten der Pharmakonzern und der Kooperationspartner Roche die Auslieferung des Mittels Elevidys im Rahmen einer Studie bei einer bestimmten Patientengruppe ausgesetzt. Nach der genehmigten Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel zog der Kurs des US-Unternehmens um 5,1 Prozent an. Victoria's Secret legten um 2,3 Prozent zu, nachdem der aktivistische Aktionär Barington Capital eine Beteiligung an der Unterwäschemarke aufgebaut hatte.
USA - ANLEIHEN
Die Erholung der Aktienmärkte ließ Anleger einen Bogen um sichere Häfen wie Staatsanleihen machen. Sinkende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger US-Treasurys um 3 Basispunkte auf 4,45 Prozent steigen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1560 -0,0% 1,1564 1,1583 +11,3% EUR/JPY 167,17 -0,1% 167,37 166,88 +2,2% EUR/CHF 0,9404 -0,1% 0,9411 0,9397 -0,2% EUR/GBP 0,8516 +0,0% 0,8515 0,8521 +2,8% USD/JPY 144,62 -0,1% 144,73 144,07 -8,3% GBP/USD 1,3574 -0,0% 1,3579 1,3594 +8,3% USD/CNY 7,1714 -0,0% 7,1729 7,1741 -0,4% USD/CNH 7,1807 -0,0% 7,1813 7,1826 -2,0% AUS/USD 0,6532 +0,1% 0,6526 0,6535 +4,8% Bitcoin/USD 107.267,70 -1,2% 108.558,95 107.631,20 +10,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar gab etwas nach. Nach Einschätzung der Commerzbank profitierte der Dollar zuletzt überwiegend vom Anstieg des Ölpreises. Insofern habe der Dollaranstieg am Freitag keine klassische Flucht in sichere Häfen dargestellt. Entsprechend kam er mit den Ölpreisen wieder etwas zurück.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,38 70,91 +2,1% 1,47 +2,5% Brent/ICE 73,80 72,50 +1,8% 1,30 +0,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Erdölpreise gaben nach zwischenzeitlich massiven Aufschlägen am Freitag in Reaktion auf Israels Angiff auf Iran weiter nach. Die Preise sanken mit der Nachricht über angebliche iranische Verhandlungsbereitschaft zeitweise um bis zu über 5 Prozent, nachdem sie bereits am Freitag deutlich unter den Tageshochs geschlossen hatten. Der Preis für ein Barrel US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um etwa 3,5 Prozent. Die Preisbewegung signalisiere, dass der Markt nicht von einem Worst-Case-Szenario ausgehe, hieß es im Handel.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.392,31 3.384,20 +0,2% 8,11 +30,8% Silber 31,49 31,45 +0,1% 0,04 +12,9% Platin 1.082,61 1081,23 +0,1% 1,38 +21,7% Kupfer 4,81 4,84 -0,4% -0,02 +17,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Nach dem Höhenflug mit Allzeithochs kam der Goldpreis zurück, die Feinunze verbilligte sich um 1,4 Prozent. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen.
+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++
DEUTSCHLAND - Rüstungsausgaben
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist bereit, die deutschen Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren auf bis zu 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern. "Wenn es am Ende heißt, drei Prozent, dann machen wir drei Prozent, wenn es heißt 3,5 Prozent, dann machen wir 3,5 Prozent", sagte Klingbeil der "Rheinischen Post".
G7-TREFFEN
US-Präsident Trump verlässt das G7-Gipfeltreffen in Kanada einen Tag früher ohne neue Handelsabkommen, nachdem er eine gemeinsame Erklärung unterzeichnete, die zu Frieden und Stabilität im Nahen Osten aufruft. "Wir, die Staats- und Regierungschefs der G7, bekräftigen unser Engagement für Frieden und Stabilität im Nahen Osten", heißt es in der Erklärung. "In diesem Zusammenhang bekräftigen wir, dass Israel das Recht hat, sich zu verteidigen." "Ich muss zurück", sagte Trump vor Reportern. "Sie sehen wahrscheinlich, was ich sehe, und ich muss so schnell wie möglich zurück sein". Wegen seiner vorzeitigen Abreise brach Trump mehrere Gespräche über Handel und globale Sicherheit ab, die darauf abzielten, die Spannungen über Zölle und andere Themen abzubauen.
USA / GROßBRITANNIEN
Die USA und Großbritannien haben sich auf ein Handelsabkommen geeinigt, nachdem sie bereits im Mai ein Rahmenabkommen dazu vereinbart hatten. "Das Abkommen sieht einen verbesserten Marktzugang in Milliardenhöhe für amerikanische Exporte vor, insbesondere für Rindfleisch, Ethanol und bestimmte andere amerikanische Agrarexporte", heißt es im Text des Vertrages.
MISTER SPEX
hat seine Umsatzprognose für das laufende Gesamtjahr 2025 gesenkt, begründet mit hohem Wettbewerbsdruck. Die Prognose für die EBIT-Marge bleibt unverändert bei minus 5 bis minus 15 Prozent. Der Umsatz wird nun 10 bis 20 Prozent niedriger erwartet statt 5 bis 15 Prozent.
KERING
Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze tritt Francois-Henri Pinault als CEO zurück. Er macht Platz für Luca de Meo, der dafür als Chef den Autobauer Renault verlässt.
T-MOBILE US / SOFTBANK
Die Softbank Group will nach Agenturinformationen mit einem Blockverkauf von T-Mobile-US-Aktien bis zu 4,9 Milliarden Dollar einsammeln. Laut Bloomberg bietet Softbank 21,5 Millionen T-Mobile-Aktien für je 224 bis 228 Dollar an.
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 17, 2025 01:36 ET (05:36 GMT)
Bitte beachten Sie das Regelwerk
DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG
Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CEST (UTC+2)

Top 5 Umsatz
Letzte Aktualisierung:
17.06.2025 @ 18:27:43