MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

27.06.2025 / 07:41 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die EU geht im Handelsstreit möglicherweise auf die USA zu. Die EU erwäge, die Zölle auf eine ganze Reihe von aus den USA importierten Produkten zu senken, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Darüber dürfte auf dem EU-Gipfel am Abend diskutiert werden. Andere Zugeständnisse könnten die Senkung von Handelsbarrieren, den Kauf von mehr US-Produkten wie Flüssiggas sowie das Angebot der Zusammenarbeit mit den USA im Streit mit China sein. Die Frist bis zum 9. Juli, die die US-Regierung für Handelsabkommen mit der EU und mehreren Ländern gesetzt hat, könnte derweil verlängert werden. Das sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. "Vielleicht könnte sie verlängert werden", sagte sie. Das sei eine Entscheidung für den Präsidenten.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Deutsche Euroshop AG, HV

11:00 DE/Adtran Networks SE, HV

13:00 DE/Stratec SE, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
Alexanderwerk            1,00 EUR 
Dermapharm               0,90 EUR 
Deufol                   0,30 EUR 
Hamborner REIT           0,48 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- FR 
    08:45 Privater Verbrauch Mai 
          PROGNOSE:     +0,2% gg Vm 
          zuvor:        +0,3% gg Vm 
 
          Verbraucherpreise (vorläufig) Juni 
          PROGNOSE:     +0,2% gg Vm/+0,8% gg Vj 
          zuvor:        -0,1% gg Vm/+0,7% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:     +0,3% gg Vm/+0,7% gg Vj 
          zuvor:        -0,2% gg Vm/+0,6% gg Vj 
- ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) Juni 
          HVPI 
          PROGNOSE:     +2,0% gg Vj 
          zuvor:        +2,0% gg Vj 
- EU 
    11:00 Index Wirtschaftsstimmung Juni 
          Wirtschaftsstimmung Eurozone 
          PROGNOSE:         95,1 
          zuvor:            94,8 
          Industrievertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:         -9,6 
          zuvor:           -10,3 
          Verbrauchervertrauen Eurozone 
          PROGNOSE:        -15,3 
          Vorabschätzung:  -15,3 
          zuvor:           -15,1 
 
          Geschäftsklimaindex Eurozone Juni 
- US 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Mai 
          Ausgaben / Einkommen 
          PROGNOSE:     +0,1% gg Vm/+0,3% gg Vm 
          zuvor:        +0,2% gg Vm/+0,8% gg Vm 
          PCE-Preisindex / Gesamtrate 
          PROGNOSE:     +0,1% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          zuvor:        +0,1% gg Vm/+2,1% gg Vj 
          PCE-Preisindex / Kernrate 
          PROGNOSE:     +0,1% gg Vm/+2,6% gg Vj 
          zuvor:        +0,1% gg Vm/+2,5% gg Vj 
 
   16:00  Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) Juni 
          PROGNOSE:     60,5 
          1. Umfrage:   60,5 
          zuvor:        52,2 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.881,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500      6.201,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  22.695,00  +0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        40.203,87  +1,6% 
Hang-Seng (Hongk.)        24.309,68  -0,1% 
Schanghai-Comp.            3.441,30  -0,2% 
 
Donnerstag: 
DAX               23.649,30  +0,6% 
DAX-Future        23.842,00  +0,9% 
XDAX              23.723,84  +0,3% 
MDAX              30.100,76  +0,6% 
TecDAX             3.839,42  +0,9% 
SDAX              17.147,55  +1,1% 
Euro-Stoxx-50      5.244,03  -0,2% 
Stoxx-50           4.419,80  -0,2% 
Dow-Jones         43.386,84  +0,9% 
S&P-500            6.141,02  +0,8% 
Nasdaq Composite  20.167,91  +1,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Weiter positiv blicken Marktteilnehmer auf die Aktienmärkte. An Wall Street ist es am Vorabend weiter aufwärts gegangen, auch den DAX zog diese Entwicklung im späten Handel mit nach oben. Die Augen sind vor dem Wochenende vor allem auf internationale Preisdaten gerichtet. So wurden in Japan bereits etwas zurückgehende Verbraucherpreise berichtet. In Europa stehen zahlreiche Länderdaten wie aus Frankreich und Spanien an, in den USA folgt dann am Nachmittag der von der US-Notenbank verfolgte PCE-Index. Dort wird ein Anstieg von 2,6 Prozent erwartet. Marktteilnehmer sehen gleichwohl sinkende Zinssätze und machen damit einen der jüngsten Kurstreiber aus. Ein weiterer stellt die Entwicklung der KI-Titel. Nachdem der US-Kongress eine weitgehende Regulierungsfreiheit über zehn Jahre vorgesehen hat, ging es auch hier weiter aufwärts. Nvidia stiegen auf Allzeithoch, der Nasdaq-Index ist erneut kurz davor.

Rückblick: Uneinheitlich - Während der DAX zulegte, fiel der Euro-Stoxx-50 minimal zurück. Positiv für die Nachfrage nach deutschen Aktien wirkten zuletzt wieder erhöhte Wachstumsprognosen für Deutschland angesichts des gigantischen Fiskalpakets der Bundesregierung. Außerdem wurde der sogenannte Investitionsbooster für Deutschland beschlossen. Mit dem wachsenden Konjunkturoptimismus führten die zyklischen Rohstoffaktien mit einem Plus von 3,9 Prozent die Gewinnerliste in Europa an. Gesucht waren auch Rüstungsaktien, nachdem die Nato-Staaten eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des jeweiligen BIP beschlossen hatten. Trotz durchwachsener Zweitquartalszahlen legten H&M um 3,7 Prozent zu. Laut RBC fiel die Bruttomarge etwas besser als erwartet aus. Worldline erholten sich um 20,3 Prozent von ihrem knapp 40-prozentigen Absturz am Vortag. Im Handel war letzterer schon am Vortag als übertrieben bezeichnet worden. "Die Vorwürfe gegen ihre Tochter Payone gehen ja auch eher in Richtung Moral als ins Kriminelle", relativierte ein Händler.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Freundlich - Als große Stütze für den DAX wirkte das Kursplus von 7,3 Prozent auf 1.865 Euro bei Rheinmetall. Laut Händlern soll Mediobanca die Aktie mit einem Kursziel von 2.250 Euro zum Kauf empfohlen haben. Im MDAX legten auch auch die Wehrtechniktitel Hensoldt um 5,2 und Renk um 3,9 Prozent sehr stark zu. Für Henkel ging es um 0,6 Prozent nach oben. Stützend wirkte ein erhöhter Ausblick des US-Wettbewerbers HB Fuller. Traton verloren nach einer Verkaufsempfehlung durch Metzler 4,3 Prozent. Eon rückten nach einer Kurszielanhebung durch Berenberg um 1,2 Prozent vor.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Einzelkursbewegungen waren nicht zu beobachten. Jungheinrich zeigten sich kaum beeindruckt von der Nachricht, dass das Unternehmen vor dem kompletten Rückzug aus Russland steht und dafür einen Preis unter dem Buchwert erzielen wird.

USA - AKTIEN

Fest - Nach einem verhaltenen Start gewannen Käufe die Überhand, womit es an drei der vergangenen vier Handelstage nach oben ging. Während die Lage in Nahost in den Hintergrund rückte, beschäftigten sich die Marktakteure wieder mehr mit anderen Themen wie der Geldpolitik und den Zinsaussichten. Hier waren zuletzt Diskussionen aufgekommen, dass schon bei der nächsten Notenbanksitzung im Juli die Zinsen gesenkt werden könnten. Ungeachtet der Pläne der US-Notenbanker unter ihrem Chef Jerome Powell, geduldig und vorsichtig vorzugehen, fordert US-Präsident Donald Trump beharrlich weiter niedrigere Zinsen. Er verstärkte den Druck, indem er laut Kreisen die Benennung des Powell-Nachfolgers vorziehen will. Eine Reihe neuer bzw. revidierter Konjunkturdaten fiel eher robust aus. Unternehmensseitig übertraf Micron mit Drittquartalszahlen die Erwartungen deutlich. Auch der Ausblick übertraf diese. Die Aktie gab dennoch um 1,0 Prozent nach. Laut Stifel sprach die Kursreaktion für im Vorfeld teils sehr hohe Erwartungen. Meta Platforms gingen 2,5 Prozent fester aus dem Tag. Im Streben, die eigenen KI-Aktivitäten voranzutreiben, hat Meta-Chef Zuckerberg drei hochkarätige Experten von OpenAI abgeworben. HB Fuller schnellten um 10,8 Prozent nach oben. Der Klebstoffexperte hatte seinen Ausblick angehoben nach gut ausgefallenen Quartalszahlen.

US-ANLEIHEN

Die Renditen sanken mit den anhaltenden Spekulationen über eine möglicherweise schon im Juli kommende Zinssenkung erneut leicht. Im Zehnjahresbereich ging es um 3 Basispunkte auf 4,26 Prozent nach unten.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN                    zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Do, 18:12   % YTD 
EUR/USD                     1,1688        -0,1%       1,1698      1,1719  +12,5% 
EUR/JPY                     168,94        +0,0%       168,92      169,09   +3,9% 
EUR/CHF                     0,9366        +0,1%       0,9360      0,9362   -0,0% 
EUR/GBP                     0,8516        -0,1%       0,8521      0,8524   +3,1% 
USD/JPY                     144,54        +0,1%       144,38      144,29   -7,7% 
GBP/USD                     1,3725        -0,0%       1,3729      1,3748   +9,2% 
USD/CNY                     7,1580        +0,0%       7,1560      7,1572   -0,6% 
USD/CNH                     7,1705        +0,1%       7,1624      7,1609   -2,2% 
AUS/USD                     0,6543        -0,0%       0,6546      0,6554   +5,2% 
Bitcoin/USD             107.606,95        +0,5%   107.099,40  107.232,05  +13,7% 
 

Die intakte Zinssenkungsfantasie und die Sorge um die Unabhängigkeit der US-Notenbank hielten den Dollar weiter in Schach. Der Euro ließ die 1,17er-Marke hinter sich, zuletzt kostete er 1,1701 Dollar. Der Dollarindex gab um 0,4 Prozent nach.

Der Dollar-Index erholt sich am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft um 0,3 Prozent. Die Möglichkeit, dass US-Präsident Donald Trump frühzeitig einen Nachfolger für US-Notenbankgouverneur Jerome Powell benennt, könnte letzteren zu einer "lame duck" degradieren, mutmaßen die Analysten der Commonwealth Bank of Australia. "Ein solcher Schritt könnte eine gewisse Volatilität in die Finanzmärkte bringen, wenn der Nominierte öffentliche Äußerungen macht, die sich deutlich von denen des aktuellen Vorsitzenden unterscheiden", heißt es von den Analysten.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,62        65,24        +0,6%        0,38   -9,3% 
Brent/ICE                    68,12        67,73        +0,6%        0,39  -11,0% 
 

Die Ölpreise wurden laut Händlern gestützt von den am Vortag veröffentlichten deutlicher gesunkenen wöchentlichen Ölvorräten der USA, konnten die Tageshochs aber nicht halten. US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,7 Prozent.

METALLE

METALLE                    zuletzt       Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.295,48     3.328,03        -1,0%      -32,55  +27,0% 
Silber                       31,23        31,35        -0,4%       -0,12  +11,6% 
Platin                    1.193,29      1215,04        -1,8%      -21,75  +33,2% 
Kupfer                        5,06         5,07        -0,0%        0,00  +23,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Mit den gestiegenen Hoffnungen auf ein Handelsabkommen zwischen der EU und den USA verliert Gold am Morgen als vermeintlich sicherer Hafen an Zuspruch.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

KONJUNKTUR CHINA

Die Gewinne der chinesischen Industrie sind im Mai im Vergleich zum Vorjahr wegen der schwachen Nachfrage und der Handelszölle gesunken. Die Industriegewinne fielen um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nachdem sie im April noch um 3,0 Prozent gestiegen waren. Der Rückgang sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter unzureichende Nachfrage, sinkende Preise für Industrieprodukte und kurzfristige Schwankungen, sagte Yu Weining, ein Statistiker der Zollbehörde.

MEXIKO - Geldpolitik

Die mexikanische Zentralbank hat ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt und die Tür für weitere Senkungen offen gelassen. Der fünfköpfige Gouverneursrat stimmte mit 4:1 Stimmen für eine Senkung von 8,5 auf 8,0 Prozent. Es war die vierte Senkung um einen halben Punkt in Folge und brachte den Zinssatz auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren.

JUNGHEINRICH

steht vor dem kompletten Rückzug aus Russland und will mit drei russischen Finanzinvestoren in abschließende Verhandlungen über die Veräußerung sämtlicher Anteile an der russischen Tochtergesellschaft Jungheinrich Lift Truck OOO eintreten. Die erforderliche Zustimmung der zuständigen russischen Regierungskommission setze voraus, dass der Verkaufspreis maximal 40 Prozent des durch einen russischen Bewertungsgutachter ermittelten Marktwertes der betroffenen russischen Gesellschaft betrage, so Jungheinrich.

AKZO NOBEL

verkauft ihre indische Sparte an die JSW Group. Der Verkauf von Akzo Nobel Indien basiert auf einem Gesamtunternehmenswert von etwa 1,4 Milliarden Euro, wobei ein Nettoerlös von etwa 900 Millionen Euro erwartet wird, wie Akzo Nobel am Freitag mitteilte. Diese Veräußerung bezeichnete das niederländische Unternehmen als den ersten Schritt in seiner strategischen Portfolioüberprüfung.

DAVIDE CAMPARI-MILANO

verkauft Cinzano Vermouth sowie die Grappe-Marke Frattina an die italienische Caffo Group 1915 für 100 Millionen Euro in bar. Der Nettoumsatz der beiden Marken belief sich im vergangenen Jahr auf etwa 75 Millionen Euro, was etwa 2 Prozent des Konzernumsatzes entsprach.

NIKE

hat das vierte Quartal des Geschäftsjahres mit knapp über den Erwartungen ausgefallenen Ergebnissen abgeschlossen. Der Umsatz sank zum Vorjahr zwar um 12 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar, von Factset befragte Analysten hatten mit 10,7 Milliarden Dollar aber noch etwas weniger erwartet. Das Quartalsnettoergebnis erreichte 211 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie von 14 Cents schlug die Konsensschätzung von 13 Cents knapp. Im Vorjahresquartal hatte er noch 1,01 Dollar erreicht.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 27, 2025 01:40 ET (05:40 GMT)

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