MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
28.07.2025 / 07:40 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Europäische Union und die USA haben sich auf eine Grundsatzvereinbarung zur Beilegung des Zollkonflikts geeinigt, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump mitteilten. Der Zollsatz auf die meisten EU-Exporte in die USA soll bei 15 Prozent liegen. Damit wurde ein Handelskrieg mit dem größten Handelspartner der USA vermieden. Trump sagte, die USA würden einen Basiszoll von 15 Prozent auf europäische Waren, einschließlich Autos, erheben. Er sagte, die EU habe sich im Rahmen des Abkommens bereit erklärt, Energieprodukte im Wert von 750 Milliarden US-Dollar aus den USA zu beziehen und weitere 600 Milliarden Dollar in die USA zu investieren.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 FR/Essilor-Luxottica SA, Ergebnis 1H
07:00 NL/Heineken NV, Ergebnis 1H
09:00 DE/Audi AG, Ergebnis 1H (08:00 PK)
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Geratherm 0,10 EUR Nokia 0,035 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine relevanten Konjunkturdaten angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.561,00 +0,8% E-Mini-Future S&P-500 6.452,00 +0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.552,00 +0,6% Nikkei-225 (Tokio) 41.038,92 -1,0% Hang-Seng (Hongk.) 25.490,45 +0,4% Schanghai-Comp. 3.587,69 -0,2% Vortag: DAX 24.217,50 -0,3% DAX-Future 24.370,00 -0,1% XDAX 24.287,07 +0,3% MDAX 31.484,37 -0,5% TecDAX 3.855,70 -0,2% SDAX 17.829,48 -0,4% Euro-Stoxx-50 5.352,16 -0,1% Stoxx-50 4.510,26 -0,4% Dow-Jones 44.901,92 +0,5% S&P-500 6.388,64 +0,4% Nasdaq Composite 21.108,32 +0,2%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit Aufschlägen zum Handelsstart rechnen Händler an den Börsen. Wie erwartet ist es zu einem Handelsdeal zwischen der Trump-Administration und der EU mit 15 Prozent Zoll gekommen. Dies dürfte im üblichen Börsenreflex in Kursaufschläge münden. Ob die Gewinne längerfristig haltbar sind, ist aber offen. "Schlechter hätte man nicht verhandeln können", so ein Händler. EU-Chefin Von der Leyen sei auf sämtliche Tricks der Amerikaner hereingefallen, vor allem auf die jüngste Drohung von 30-prozentigen Zöllen. Wie erwartet sei man nun mit 15 Prozent zufrieden - einer massiven Kostenexplosion für die Wirtschaft gegenüber den alten Verhältnissen: Denn vor dem Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump lagen die US-Importzölle laut Berechnung von JP Morgan nur bei rund 2,3 Prozent. Wie das Handelsblatt berechnet hat, entsteht allein der deutschen Wirtschaft ein Schaden von 6,5 Milliarden Euro.
Rückblick: Knapp behauptet - Einige Gewinnwarnungen dämpften die Stimmung, die aber übergeordnet von der Hoffnung auf eine baldige Einigung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA gestützt wurde. LVMH gewannen 3,9 Prozent, da die Zahlen nicht ganz so schwach wie befürchtet waren. Für Remy Cointreau ging es um 8,1 Prozent nach oben. Das organische Umsatzwachstum war im ersten Quartal mit 5,7 Prozent klar besser als die Marktprognose von 2,3 Prozent ausgefallen. Auch hat der Getränkekonzern seine Ziele erhöht. Positiv wertete RBC die Zweitquartalszahlen von Eni (+1,8%). Vor allem beim Nettoergebnis habe der Versorger mit 1,13 Milliarden Euro die Markterwartung von 930 Milliarden Euro klar geschlagen. Die Ziele für das laufende Jahr seien teilweise angehoben worden. Beim französischen Zulieferer Valeo (-5,4%) brachen Umsatz und Nettogewinn im ersten Halbjahr ein. Michelin (-3,4%) hat die Ziele für das laufende Jahr bestätigt, obwohl die Halbjahreszahlen die Erwartungen verfehlten. Schwache Zahlen drückten Signify um 12,4 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - VW die Schätzungen für das Jahr gesenkt. Wegen ordentlicher Halbjahreszahlen stiegen die Aktien aber um 4,6 Prozent, dazu kam der gesenkte Ausblick nicht unerwartet. Um bis zu 2,8 Prozent im Plus schlossen BMW, Mercedes und Porsche. Unabhängig von Quartalszahlen trieb hier allein die Hoffnung auf einen bevorstehenden Deal mit den USA. Lkw-Hersteller Traton (-4,1%) hatte die Prognosen gesenkt. Schwache Quartalsdaten und eine heftige Gewinnwarnung ließen Puma um 16 Prozent einbrechen. Adidas schafften zum Handelsende den Dreh ins Plus und schlossen 0,2 Prozent höher. Bei Deutsche Börse ging es 1,7 Prozent tiefer nach Zweitquartalszahlen. JP Morgan kritisierte, wie bereits im Vorquartal habe die im Fokus stehende Sparte Investment Management Solutions (IMS) die Erwartungen verfehlt.
XETRA-NACHBÖRSE
Sehr ruhig ist der Handel am Freitag verlaufen. Im Gefolge der Wall Street liefen die Kurse etwas nach oben - getragen von der Hoffnung, dass sich die USA und die EU bald auf ein Handelsabkommen einigen werden. Ansonsten war die Nachrichtenlage dünn. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht bekannt.
USA - AKTIEN
Etwas fester - Hoffnung auf Fortschritte bei der Beilegung des Zollstreits trug die Kurse weiter nach oben. Das für Sonntag geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump mit der Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen habe Erwartungen befeuert, dass sich beide Seiten bald auf ein Handelsabkommen einigen könnten. S&P-500 und Nasdaq-Composite erreichten Rekordstände, die aber erneut nur geringfügig über den vorigen lagen. Konjunkturseitig waren die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Juni kräftig zurückgegangen. Volkswirte hatten aber Schlimmeres befürchtet. Intel (-8,5%) hat im zweiten Quartal den Verlust ausgeweitet und entschieden, 15 Prozent seiner Belegschaft abzubauen. Außerdem begräbt der US-Konzern milliardenschwere Investitionspläne für neue Chipfabriken in Europa. Newmont stiegen nach Zweitquartalszahlen über Markterwartung um 6,9 Prozent, der Goldminenbetreiber profitierte von den jüngsten Rekordhochs des Edelmetalls. Die 8 Milliarden Dollar schwere Fusion von Paramount Global (-1,6%) mit Skydance hat die Zustimmung der Behörden erlangt. Edwards Lifesciences sprangen nach überzeugenden Zweitquartalszahlen um 5,5 Prozent nach oben. Um 11,4 Prozent schnellten Deckers Outdoor nach ebenfalls starken Quartalszahlen über Konsens empor.
USA - ANLEIHEN
Staatsanleihen verzeichneten etwas Zulauf. Die Zehnjahresrendite sank um 3 Basispunkte auf 4,38 Prozent. Anleger positionierten sich für die Zinssitzung der Fed und eine Fülle wichtiger Konjunkturdaten in der kommenden Woche, hieß es. Es wird weithin erwartet, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt. Beobachter hoffen auf Aussagen zu etwaigen Zinssenkungen in den kommenden Monaten.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 7:50 % YTD EUR/USD 1,1749 -0,1 1,1762 1,1745 +13,4% EUR/JPY 173,57 -0,1 173,71 172,78 +6,3% EUR/GBP 0,8743 -0,1 0,8752 0,8701 +5,6% GBP/USD 1,3438 -0,0 1,3441 1,3498 +7,4% USD/JPY 147,74 0,0 147,69 147,11 -6,1% USD/KRW 1.383,64 0,8 1.383,64 1.379,05 -6,2% USD/CNY 7,1481 0,1 7,1481 7,1441 -0,8% USD/CNH 7,1690 0,1 7,1643 7,1631 -2,3% USD/HKD 7,8491 -0,0 7,8494 7,8492 +1,0% AUD/USD 0,6567 -0,1 0,6573 0,6578 +6,1% NZD/USD 0,6012 -0,1 0,6017 0,6027 +7,5% BTC/USD 119.236,85 -0,0 119.287,55 115.490,95 +24,8%
Von nachlassenden Zinssenkungsfantasien profitierte der Dollar, der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Hier dürften auch die Trump-Aussagen zu Notenbank-Chef Powell eine Rolle gespielt haben. Während eines Besuchs der US-Notenbank hatte der Präsident gesagt, dass er Jerome Powell wahrscheinlich nicht entlassen werde.
Die Grundsatzverständigung zwischen den USA und der EU dürfte die Risikoneigung stärken, mutmaßt Pepperstone-Analyst Michael Brown. Doch der Euro profitiert am Morgen nicht und fällt zum US-Dollar. Denn im Handel überwiegt Skepsis gegenüber der Einigung. Viele Akteure sind der Auffassung, Europa sei zu schlecht bei der Sache weggekommen. Die bislang nur mündlich geäußerten Abmachungen dürften der EU Wachstum kosten, so die Befürchtung.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD Brent/ICE 67,63 67,61 +0,0% +0,02 -9,7%
Der festere Dollar drückte auf die Preise, die schwächer tendierten. Weiterer Belastungsfaktor war ein höheres Angebot aus Venezuela. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 65,16 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.340,40 3.336,81 +0,1% +3,59 +27,2% Silber 32,54 32,45 +0,3% +0,09 +16,6% Platin 1.209,89 1.195,14 +1,2% +14,75 +36,7% Kupfer 5,76 5,76 0% 0,00 +42,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Die Aufwertung des Dollar belastete den Goldpreis - die Feinunze verbilligte sich um rund 1 Prozent. Die jüngst stärker als gedacht ausgefallenen Arbeitsmarktdaten dämpften die Zinssenkungsspekulationen, hieß es bei MUFG.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
ENERGIEVERSORGUNG EUROPA
Das Emirat Katar hat der Europäischen Union einem Zeitungsbericht zufolge damit gedroht, kein Gas mehr nach Europa zu liefern, sollte diese sich weigern, bestimmte Klimaschutzauflagen aus ihrer Lieferkettenrichtlinie zu streichen. Wie die Welt am Sonntag berichtet, liegen ihr die schriftliche Androhung des Embargos und eine Liste mit konkreten Änderungsvorschlägen zur EU-Direktive vor. Die EU-Kommission bestätigte der Zeitung, dass ein entsprechendes Schreiben eingegangen sei.
BAYER
Die US-Gesundheitsbehörde FDA lässt sich mehr Zeit mit der Prüfung des Menopause-Medikamentes Elinzanetant. Die Verlängerung des Prüfungszeitraums betrage bis zu 90 Tage, teilte Bayer mit. Die FDA habe keine Bedenken hinsichtlich der allgemeinen Zulassungsfähigkeit von Elinzanetant geäußert.
NORDEX
BERICHTET PROG PROG 2. QUARTAL 2Q25 ggVj 2Q25 ggVj 2Q24 Umsatz 1.874 +1% 1.756 -6% 1.860 EBITDA 108 +64% 102 +55% 66 EBITDA-Marge 5,8 -- 5,8 -- 3,5 Konzernergebnis 31,0 -- -- -- 0,5 AUSBLICK 2025 - das Unternehmen erwartet weiterhin: - Konzernumsatz: zwischen 7,4 bis 7,9 Mrd Euro - EBITDA-Marge: zwischen 5,0 und 7,0%
Der Windanlagenhersteller hat im zweiten Quartal bei weitgehend stabilen Preisen und Umsätzen Gewinn und Marge deutlich gesteigert und die Prognose bestätigt. Die Einnahmen im Servicegeschäft kletterten um fast 17 Prozent, insgesamt fiel der Umsatz höher aus als vor Jahresfrist aus.
LVMH
verhandelt informierten Personen zufolge über den Verkauf der Marke Marc Jacobs. Er könnte dem französischen Luxusgüterkonzern 1 Milliarde Dollar einbringen, hieß es.
AUTERION
Das amerikanisch-deutsche Softwareunternehmen Auterion wird Zehntausende seiner mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestatteten Drohnen-"Strike Kits" in die Ukraine liefern, um das Land bei der Abwehr massiver Angriffe durch russische Drohnen zu unterstützen. (Financial Times)
SAMSUNG / TESLA
Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung wird im Rahmen eines mehrjährigen Vertrags Halbleiter für Tesla im Wert von 16,54 Milliarden US-Dollar produzieren. Samsung lehnte eine Stellungnahme zu Medienberichten ab, denen zufolge es sich bei dem nicht genannten Kunden um Tesla handele.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 28, 2025 01:39 ET (05:39 GMT)
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