MORNING BRIEFING - USA/Asien

28.07.2025 / 08:11 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Europäische Union und die USA haben sich auf eine Grundsatzvereinbarung zur Beilegung des Zollkonflikts geeinigt, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump mitteilten. Der Zollsatz auf die meisten EU-Exporte in die USA soll bei 15 Prozent liegen. Damit wurde ein Handelskrieg mit dem größten Handelspartner der USA vermieden. Trump sagte, die USA würden einen Basiszoll von 15 Prozent auf europäische Waren, einschließlich Autos, erheben. Er sagte, die EU habe sich im Rahmen des Abkommens bereit erklärt, Energieprodukte im Wert von 750 Milliarden US-Dollar aus den USA zu beziehen und weitere 600 Milliarden Dollar in die USA zu investieren.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Unternehmenstermine angekündigt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine relevanten Daten angekündigt.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

                            zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.455,50  +0,5% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  23.573,75  +0,7% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.699,30  +0,4% 
Nikkei-225 (Tokio)        41.057,18  -1,0% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.519,38  +0,5% 
Schanghai-Comp.            3.595,26  +0,0% 
Kospi (Seoul)              3.204,07  +0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Der Zollkompromiss zwischen den USA und der EU sorgt an den Börsen nicht für Euphorie - die Indizes fallen zum Teil sogar. Der große Vorbehalt gegenüber dem Abkommen sei, dass noch nichts schriftlich fixiert sei, urteilt ING-Ökonom Carsten Brzeski. Zudem hatten Marktakteure nach dem Abkommen USA-Japan bereits auf eine Einigung gesetzt, so dass auch Vieles bereits eingepreist ist. Von einigen Akteuren ist sogar Enttäuschung darüber zu vernehmen, dass die Einigung wenig konkret sei und Details fehlten bzw. offenbar noch gar nicht ausverhandelt seien. Gebremst werden die lokalen Aktienmärkte auch vom Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha. Asiatische Aktien mit Bezug zu Europa legen indes zu. Es wird aber auch deutlich, dass die lokalen Märkte mehr auf eigene Themen achten. So verliert der Nikkei-225 - belastet von Elektronik- und Bankaktien. Händler sprechen nach dem jüngsten Anstieg von Gewinnmitnahmen im Vorfeld der in dieser Woche anstehenden Sitzung der japanischen Notenbank. Zudem beschäftigt die japanische Innenpolitik. Ob Ministerpräsident Shigeru Ishiba mit wachsenden Widerständen im Amt bleiben wird, ist unklar. In China zeigen sich die Märkte uneinheitlich: Laut Berichten wollen China und die USA ihren Zollwaffenstillstand um weitere drei Monate verlängern. Allerdings sei dies ein Beleg, dass eine Einigung nicht unmittelbar bevorstehe, so kritische Stimmen. Peking dürfte auf der bevorstehenden Sitzung des Politbüros im Juli kein neues fiskalisches Stimuluspaket ankündigen, warnen die Ökonomen von Barclays vor entsprechenden Hoffnungen des Marktes. Auch an den Börsen in Australien und Südkorea tut sich wenig - auch hier löst die Einigung zwischen den USA und der EU kaum positive Impulse aus.

WALL STREET

INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                     44.901,92        +0,5%      208,01          +5,1% 
S&P-500                   6.388,64        +0,4%       25,29          +8,2% 
NASDAQ Comp              21.108,32        +0,2%       50,36          +9,0% 
NASDAQ 100               23.272,25        +0,2%       52,38         +10,5% 
 
Umsatzdaten 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,03 Mrd   1,12 Mrd 
Gewinner                1.675        957 
Verlierer               1.092      1.804 
Unverändert                73         84 
 

Etwas fester - Hoffnung auf Fortschritte bei der Beilegung des Zollstreits trug die Kurse weiter nach oben. Das für Sonntag geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump mit der Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen habe Erwartungen befeuert, dass sich beide Seiten bald auf ein Handelsabkommen einigen könnten. S&P-500 und Nasdaq-Composite erreichten Rekordstände, die aber erneut nur geringfügig über den vorigen lagen. Konjunkturseitig waren die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Juni kräftig zurückgegangen. Volkswirte hatten aber Schlimmeres befürchtet. Intel (-8,5%) hat im zweiten Quartal den Verlust ausgeweitet und entschieden, 15 Prozent seiner Belegschaft abzubauen. Außerdem begräbt der US-Konzern milliardenschwere Investitionspläne für neue Chipfabriken in Europa. Newmont stiegen nach Zweitquartalszahlen über Markterwartung um 6,9 Prozent, der Goldminenbetreiber profitierte von den jüngsten Rekordhochs des Edelmetalls. Die 8 Milliarden Dollar schwere Fusion von Paramount Global (-1,6%) mit Skydance hat die Zustimmung der Behörden erlangt. Edwards Lifesciences sprangen nach überzeugenden Zweitquartalszahlen um 5,5 Prozent nach oben. Um 11,4 Prozent schnellten Deckers Outdoor nach ebenfalls starken Quartalszahlen über Konsens empor.

US-ANLEIHEN

Staatsanleihen verzeichneten etwas Zulauf. Die Zehnjahresrendite sank um 3 Basispunkte auf 4,38 Prozent. Anleger positionierten sich für die Zinssitzung der US-Notenbank und eine Fülle wichtiger Konjunkturdaten in der kommenden Woche, hieß es. Es wird weithin erwartet, dass die Fed die Zinsen unverändert lässt. Beobachter hoffen auf Aussagen zu etwaigen Zinssenkungen in den kommenden Monaten.

DEVISEN

DEVISEN                    zuletzt       +/- %       00:00    Fr, 7:50   % YTD 
EUR/USD                     1,1741        -0,2      1,1762      1,1745  +13,4% 
EUR/JPY                     173,64        -0,0      173,71      172,78   +6,3% 
EUR/GBP                     0,8744        -0,1      0,8752      0,8701   +5,6% 
GBP/USD                     1,3428        -0,1      1,3441      1,3498   +7,4% 
USD/JPY                     147,90         0,1      147,69      147,11   -6,1% 
USD/KRW                   1.379,41        -0,3    1.383,64    1.379,05   -6,2% 
USD/CNY                     7,1483         0,0      7,1481      7,1441   -0,8% 
USD/CNH                     7,1692         0,1      7,1643      7,1631   -2,3% 
USD/HKD                     7,8490        -0,0      7,8494      7,8492   +1,0% 
AUD/USD                     0,6563        -0,1      0,6573      0,6578   +6,1% 
NZD/USD                     0,6008        -0,2      0,6017      0,6027   +7,5% 
BTC/USD                 119.569,95         0,2  119.287,55  115.490,95  +24,8% 
 

Von nachlassenden Zinssenkungsfantasien profitierte der Dollar, der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Hier dürften auch die Trump-Aussagen zu Notenbank-Chef Powell eine Rolle gespielt haben. Während eines Besuchs der US-Notenbank hatte der Präsident gesagt, dass er Jerome Powell wahrscheinlich nicht entlassen werde. Zugleich erhöhte er aber den Druck hinsichtlich baldiger Leitzinssenkungen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖEL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
Brent/ICE                    67,63       67,61       +0,0%       +0,02   -9,7% 
 

Der festere Dollar drückte auf die Preise, die schwächer tendierten. Weiterer Belastungsfaktor war ein höheres Angebot aus Venezuela. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 65,16 Dollar.

METALLE

METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.342,09    3.336,81       +0,2%       +5,28  +27,2% 
Silber                       32,61       32,45       +0,5%       +0,16  +16,6% 
Platin                    1.211,17    1.195,14       +1,3%      +16,03  +36,7% 
Kupfer                        5,76        5,76          0%        0,00  +42,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Die Aufwertung des Dollar belastete den Goldpreis - die Feinunze verbilligte sich um rund 1 Prozent. Die jüngst stärker als gedacht ausgefallenen Arbeitsmarktdaten dämpften die Zinssenkungsspekulationen, hieß es bei MUFG.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

BOEING

und gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer im Defense-Bereich bewegen sich auf einen möglichen Streik in der kommenden Woche zu. Wie die Gewerkschaft IAM mitteilte, hat eine Mehrheit der 3.200 Boeing-Beschäftigten im IAM-District 837 in der Gegend um St. Louis das Vertragsangebot von Boeing abgelehnt. IAM vertritt Beschäftigte aus dem Raum St. Louis, die militärische Ausrüstung wie die F-15 und F/A-18 Kampfjets bauen.

SAMSUNG / TESLA

Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung wird im Rahmen eines mehrjährigen Vertrags Halbleiter für Tesla im Wert von 16,54 Milliarden US-Dollar produzieren. Samsung lehnte eine Stellungnahme zu Medienberichten ab, denen zufolge es sich bei dem nicht genannten Kunden um Tesla handele.

CK HUTCHINSON

Der Hongkonger Konzern, der Häfen an beiden Seiten des Panamakanals betreibt, ist in Gesprächen mit einem von Blackrock geführten Konsortium, um einen strategischen Investor aus China in den geplanten Verkauf einzubeziehen. Damit will CK Hutchison ihre Pläne zum Verkauf von Häfen an beiden Enden des Panamakanals vorantreiben.

AUTERION

Das amerikanisch-deutsche Softwareunternehmen Auterion wird Zehntausende seiner mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestatteten Drohnen-"Strike Kits" in die Ukraine liefern, um das Land bei der Abwehr massiver Angriffe durch russische Drohnen zu unterstützen. (Financial Times)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 28, 2025 02:11 ET (06:11 GMT)

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