MORNING BRIEFING - USA/Asien

30.07.2025 / 07:52 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach mehr als drei Jahrzehnten könnten erstmals wieder zwei Gouverneure der US-Notenbank eine abweichende Meinung zu einem Zinsbeschluss haben. Fed-Gouverneur Christopher Waller und die Chefin für Bankenaufsicht Michelle Bowman - beide von Präsident Donald Trump ernannt - haben öffentlich erklärt, dass sie eine Zinssenkung unterstützten. Der Offenmarktausschuss dürfte aber nach allgemeiner Erwartung den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen, insbesondere nachdem die Inflation im Juni auf 2,7 Prozent gestiegen ist, was zum Teil auf die Zollpolitik von Präsident Donald Trump zurückzuführen ist. Es sei zwar selten, dass Fed-Gouverneure mit dem Fed-Chef brächen, aber gegen Ende der Amtszeit eines Chairman komme dies häufiger vor, sagt Vincent Reinhart, Chefökonom von BNY Investments und ehemaliger Fed-Ökonom.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

09:25 JP/Nissan Motor Co Ltd, Ergebnis 1Q

12:30 US/GE Healthcare Technologies Inc, Ergebnis 2Q

13:00 US/Kraft Heinz Co, Ergebnis 2Q

22:00 US/Meta Platforms Inc, Ergebnis 2Q

22:00 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 3Q

22:05 US/Microsoft Corp, Ergebnis 4Q

22:05 US/Ebay Inc, Ergebnis 2Q

22:10 US/Ford Motor Co, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Juli 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +64.000 Stellen 
          zuvor:    -33.000 Stellen 
 
    14:30 BIP (1. Veröffentlichung) 2Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE: +2,3% gg Vq 
          1Q:       -0,5% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE: +2,5% gg Vq 
          1Q:       +3,8% gg Vq 
- CA 
    15:45 Bank of Canada (BoC), Ergebnisse des geldpolitischen Rats 
          Overnight Rate 
          PROGNOSE: 2,75% 
          zuvor:    2,75% 
- US 
    20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung 
          Fed-Funds-Zielsatz 
          PROGNOSE: 4,25% bis 4,50% 
          zuvor:    4,25% bis 4,50% 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

                            zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.383,60  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  23.368,00  +0,3% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.756,80  +0,6% 
Nikkei-225 (Tokio)        40.611,94  -0,2% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.377,32  -0,6% 
Schanghai-Comp.            3.633,98  +0,7% 
Kospi (Seoul)              3.262,47  +1,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den asiatischen Börsen überwiegt am Mittwoch eine vorsichtige Haltung der Anleger im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend. Es wird zwar erwartet, dass die Fed das Zinsniveau bestätigen wird. Allerdings wird nicht ausgeschlossen, dass Fed-Gouverneur Christopher Waller und die Chefin für Bankenaufsicht Michelle Bowman - beide von US-Präsident Trump ernannt - eine Zinssenkung unterstützten. Damit würde sich eine Spaltung innerhalb der Fed anbahnen. Nach Einschätzung von MFS Investment Management dürfte die Geldpolitik bei der Sitzung der US-Notenbank aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. "Denn Fed-Chef Jerome Powell wird auf der Pressekonferenz bestimmt zu seiner Amtszeit sowie zum allgegenwärtigen Druck und der Kritik, die aus dem Weißen Haus kommt, befragt werden. Wahrscheinlich wird er sich auch Fragen zur Unabhängigkeit der Fed und zu seiner Aufgabe, diese zu bewahren, stellen müssen", so Chefvolkswirt Erik Weisman. Mit Aufschlägen von 0,7 Prozent hält sich die Börse in Schanghai besser. Das liegt vor allem an Medienberichten, dass die USA und China die am 1. August auslaufende Frist für die laufenden Handelsgesprächen um 90 Tage verlängern könnten. US-Finanzminister Scott Bessent hat aber deutlich gemacht, dass eine diesbezügliche Entscheidung nicht getroffen worden sei und diese im Ermessen von US-Präsident Trump liege. Der Nikkei-225 notiert leicht im Minus und zeigt sich damit kaum belastet von einer Tsunami-Warnung nach einem schweren Erdbeben an der Ostküste Russlands. Die japanische Regierung hat Evakuierungen angeordnet.

WALL STREET

INDEX               zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA              44.632,99        -0,5%     -204,57       +5,4% 
S&P-500            6.370,86        -0,3%      -18,91       +8,6% 
NASDAQ Comp       21.098,29        -0,4%      -80,29       +9,7% 
NASDAQ 100        23.308,30        -0,2%      -47,97      +11,2% 
 
                     Dienstag   Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,08 Mrd   1,02 Mrd 
Gewinner             1.402        966 
Verlierer            1.364      1.792 
Unverändert             75         88 
 

Etwas leichter - Für Zurückhaltung sorgten die anstehende Zinsentscheidung der Fed und Vorsicht angesichts der am Freitag endenden Frist der USA für weitere Zollvereinbarungen. Zudem hieß es nach den zweitägigen US-chinesischen Sondierungen in Stockholm, dass noch keine Verlängerung der am 12. August endenden Zollpause beschlossen wurde. Am Aktienmarkt machte die Berichtssaison die Kurse. Unitedhealth sackten um 7,5 Prozent ab, nachdem der Versicherer weniger verdient und umgesetzt hatte als erwartet. Dazu fiel der Ausblick schwach aus. Merck & Co. verbuchte geringere Einnahmen und Umsätze und kappte die Prognose. Die Quittung war ein Kursminus von 1,7 Prozent. Starke Verluste verzeichneten im Pharmasektor auch Eli Lilly. Nach einer Gewinnwarnung und einem Kursabsturz des größten Konkurrenten bei Abnehmmitteln, Novo Nordisk, ging es für Eli Lilly um 5,6 Prozent abwärts. UPS meldete einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Für das laufende Jahr traut sich der Logistiker nach wie vor keine Prognose zu. Die Aktie sackte um 10,6 Prozent ab. Boeing schnitt umsatzseitig zwar besser ab als erwartet, schrieb aber dennoch rote Zahlen. Der Kurs sank um 4,4 Prozent. Spotify stürzten um 11,6 Prozent ab. Der Streaming-Dienst gewann zwar mehr Abonnenten hinzu, schrieb aber dennoch rote Zahlen. Paypal erhöhte die Jahresprognose nach einem guten zweiten Quartal. Der Kurs rutschte aber dennoch um 8,7 Prozent ab, weil der Unternehmenschef von einer schwächelnden Ausgabendynamik in den USA sprach.

US-ANLEIHEN

Nachdem im Rahmen der Umfrage zum US-Verbrauchervertrauen auch niedrigere Inflationserwartungen ermittelt worden waren, sanken am Anleihemarkt die Renditen kräftig. Im Zehnjahresbereich ging es um 11 Basispunkte auf 4,33 Prozent deutlich nach unten.

DEVISEN

DEVISEN       zuletzt       +/- %       00:00    Di, 7:21   % YTD 
EUR/USD        1,1554         0,0      1,1548      1,1585  +11,9% 
EUR/JPY        170,91        -0,3      171,47      171,79   +5,7% 
EUR/GBP        0,8654         0,0      0,8651      0,8680   +4,8% 
GBP/USD        1,3351         0,0      1,3351      1,3347   +6,7% 
USD/JPY        147,92        -0,4      148,47      148,28   -5,5% 
USD/KRW      1.381,94        -0,5    1.388,32    1.391,46   -5,8% 
USD/CNY        7,1540         0,1      7,1480      7,1531   -0,9% 
USD/CNH        7,1795        -0,0      7,1804      7,1799   -2,1% 
USD/HKD        7,8499         0,0      7,8494      7,8499   +1,0% 
AUD/USD        0,6513         0,0      0,6513      0,6524   +5,4% 
NZD/USD        0,5964         0,2      0,5955      0,5970   +6,7% 
BTC/USD    118.015,60         0,3  117.620,90  118.672,20  +24,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar baute die kräftigen Vortagesgewinne aus, der Euro kostete zuletzt 1,1552 Dollar. Als Folge des Zoll-Rahmenabkommens zwischen den USA und der EU sprechen Marktbeobachter von einem eher verstärkten Zinssenkungsszenario in der Eurozone, während zugleich die US-Notenbank länger im Wartemodus bleiben könnte.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL         zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex       69,20       69,21       -0,0%       -0,01   -3,3% 
Brent/ICE       72,62       72,51       +0,2%       +0,11   -3,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen erneut stark an, diesmal sogar um bis zu rund 4 Prozent. Sie wurden gestützt von Zuversicht hinsichtlich weiterer Zollabkommen und damit einhergehend zuversichtlicheren Konjunktureinschätzungen nach dem US/EU-Deal. Treiber waren laut Händlern aber auch drohende US-Sanktionen gegen Russland, sollte das Land nicht zu einem Waffenstillstand mit der Ukraine finden innerhalb des von Trump am Vortag verkürzten Ultimatums.

METALLE

METALLE       zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold         3.326,47    3.324,38       +0,1%       +2,10  +26,1% 
Silber          33,03        33,1       -0,2%       -0,07  +18,1% 
Platin       1.202,28    1.211,49       -0,8%       -9,21  +37,3% 
Kupfer           5,60        5,60          0%        0,00  +42,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis machte im US-Handel mit einem Anstieg um 0,4 Prozent auf 3.325 Dollar den Großteil der Vortagesverluste wieder wett. Stützend wirkten sinkende Renditen am Anleihemarkt, weil dadurch die Attraktivität des Edelmetalls als Anlage relativ betrachtet zunimmt.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++

ZOLLVERHANDLUNGEN USA - CHINA

Die USA haben es bei Gesprächen mit China abgelehnt, Beschränkungen für den Verkauf von High-End-Mikrochips und der zu ihrer Herstellung verwendeten Ausrüstung an China zu lockern, wie der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sagte. Die chineische Seite habe danach routinemäßig gefragt.

ZOLLVEREINBARUNG USA - EU

Laut US-Finanzminister Scott Bessent wird die Regierung genau beobachten, ob die EU 600 Milliarden Dollar in den USA investiere, die Teil eines am Wochenende erzielten Handelsabkommens seien. "Der Zollsatz von 15 Prozent könnte sich ändern".

MONDELEZ

hat im zweiten Quartal einen höheren Gewinn und Umsatz ausgewiesen. Treiber waren höhere Preise für Schokoladenprodukte, womit Mondelez die anhaltende Inflation der Kakaokosten auszugleichen versucht. Mondelez erzielte einen Gewinn von 641 Millionen Dollar, verglichen mit 601 Millionen im Vorjahresquartal. Der um einmalige Posten bereinigte Gewinn pro Aktie erreichte 73 Cents und übertraf damit die Schätzung von 68 Cents pro Aktie, die von FactSet befragte Analysten abgegeben hatten. Der Umsatz stieg um 7,7 Prozent auf 8,98 Milliarden Dollar und übertraf damit die von Analysten prognostizierten 8,86 Milliarden Dollar.

VISA

hat im dritten Quartal einen Gewinn von 5,27 Milliarden Dollar erzielt, verglichen mit 4,87 Milliarden ein Jahr zuvor. Bereinigt lag der Gewinn je Aktie laut FactSet bei 2,98 Dollar und damit über den von Analysten prognostizierten 2,85 Dollar. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 10,17 Milliarden Dollar. Die von FactSet befragten Analysten hatten mit 9,85 Milliarden Dollar weniger erwartet. Das Zahlungsverkehrsvolumen stieg um 8 Prozent.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2025 01:52 ET (05:52 GMT)

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