MÄRKTE EUROPA/Kräftig aufwärts mit Friedens- und Zinshoffnungen

07.08.2025 / 13:53 Uhr

DOW JONES--Kräftig nach oben geht es am Donnerstagmittag an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX gewinnt 1,7 Prozent auf 24.333 Punkte und setzt sich damit wieder deutlich über der 24.000er Marke fest. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,6 Prozent auf 5.348 Punkte. Die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs stützt die Risikobereitschaft an den Märkten. Der Kreml hat nun einem Gipfel-Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin zugestimmt. Daneben stützen gute US-Vorlagen und die Zinssenkungsfantasie die Stimmung.

DAX und Euro-Stoxx-50 markieren neue Wochenhochs, Der Goldpreis als Krisenindikator bröckelt von den Tageshochs um rund 20 Dollar je Feinunze ab. In Großbritannien hat die Notenbank die Leitzinsen am Mittag zwar wie erwartet weiter zurückgenommen, um einen viertel Prozentpunkt auf nun 4,00 Prozent; allerdings fiel die Entscheidung unerwartet kann, was die Aussicht auf weitere Zinssenkungen dämpft. Der Leitindex FTSE-100 reagiert damit auf einen Rücksetzer ins Minus.

Besonders Stahlwerte und Bauaktien legen vielfach kräftig zu. Sie profitieren besonders stark von der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Spekulation um einen Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Heidelberg Materials gewinnen 4,4, Wienerberger 9,4, Saint-Gobain 2,9, Holcim 1,8 und Hochtief 2,8 Prozent. Arcelormittal verteuern sich um 6,9, Voestalpine um 5,6 und Thyssenkrupp um 2,5 Prozent.

Auf der anderen Seite geht es für Rüstungsaktien abwärts. Rheinmetall verlieren rund 6 Prozent, zumal auch die Geschäftszahlen unter den Erwartungen ausgefallen sind. Hensoldt und Renk verlieren ähnlich deutlich, in Mailand fallen Leonardo um 6,4 und in Paris Thales um 2,9 Prozent

Starke Ausschläge bei Einzelwerten nach Zahlen

Daneben steht die auf Hochtouren laufende Berichtssaison im Blick. Allianz steigen um 4,9 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallene Schaden-Kosten-Quote wird von Marktteilnehmern aus dem Datenkranz hervorgehoben. Das habe zu einem Gewinnanstieg des Bereichs um knapp 20 Prozent geführt.

BASF ziehen um 5 Prozent an. Händler verweisen auf einen Kurssprung um gut 13 Prozent von Harbour Energy. Der britische Konzern hat die Prognosen erhöht, weil unter anderem das Geschäft mit Wintershall gut läuft. BASF hatte seinen Wintershall-Dea-Anteil an Harbour Energy abgegeben gegen eine Beteiligung an den Briten.

Siemens gewinnen 4,2 Prozent, auch Siemens könnte vom Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine profitieren. Der Auftragseingang ist derweil stark ausgefallen, das Industriegeschäft hat sich aber noch etwas schwächer entwickelt als prognostiziert, wie es an der Börse heißt. Den Ausblick hat Siemens bekräftigt.

Unter Druck stehen Deutsche Telekom mit einem Minus von fast 4 Prozent. Analysten sprechen von einer Schwäche auf dem Heimatmarkt Deutschland mit enttäuschenden Zahlen bei den Breitbandkunden. Dies könnte die Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs durch alternative Glasfasernetzbetreiber weiter verstärken.

Merck fallen um 0,8 Prozent nach Zahlen, die überwiegend unter den Erwartungen ausgefallen sind. Etwas über den Erwartungen liegen die Zahlen von Henkel. Der Kurs zieht um 2,5 Prozent an. Henkel waren bisher einer der großen Verlierer des laufenden Börsenjahres im DAX mit Abschlägen von zeitweise über 20 Prozent.

In der zweiten Reihe brechen Carl Zeiss Meditec um knapp 10 Prozent ein und markieren ein neues Jahrestief. Damit erzeugt der Kurs ein neues Verkaufssignal. Die Quartalszahlen sind auf breiter Front unter den Erwartungen ausgefallen.

SGL Carbon geht es mit einem Rücksetzer um knapp 6 Prozent kaum besser. Das Unternehmen erwartet im Gesamtjahr nun einen Umsatzrückgang um 10 Prozent.

Ionos ziehen dagegen um gut 7 Prozent an. Das Unternehmen hat die Prognose für das operative Ergebnis im Gesamtjahr auf 530 von 520 Millionen Euro erhöht. Der Kurs der Mutter United Internet kann sich lediglich behaupten. Sie steigerte im zweiten Quartal den Umsatz und das operative Ergebnis, ließ den Ausblick aber unverändert. Um 6,3 Prozent abwärts geht es für Freenet, ebenfalls nach einer bestätigten Prognose. Dazu teilte Freenet mit, den Vorstand nach einem Überprüfungsprozess von sechs auf zwei Mitglieder drastisch zu verkleinern.

Deutz schießen um über 14 Prozent nach oben. Händler verweisen auf ein deutliches Umsatzwachstum von fast einem Viertel bei dem Motorenbauer.

Delivery Hero und Hellofresh steigen um 2,6 bzw. 1,7 Prozent. Der Wettbewerber Deliveroo hat die Jahresprognose erhöht, was die Stimmung für die Branchenwerte stützt.

zuletzt               +/- %      absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      5.347,65        +1,6%       84,36       +7,5% 
Stoxx-50           4.477,47        +1,3%       58,08       +2,6% 
DAX               24.333,03        +1,7%      408,67      +20,2% 
MDAX              31.377,01        +1,3%      413,24      +21,0% 
TecDAX             3.777,22        +0,1%        5,23      +10,4% 
SDAX              17.360,54        +2,0%      339,82      +24,1% 
CAC                7.731,70        +1,3%       96,67       +3,4% 
SMI               11.840,88        +0,7%       85,56       +1,3% 
ATX                4.681,97        +2,7%      124,12      +24,4% 
 
 
DEVISEN             zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 17:20   % YTD 
EUR/USD              1,1655        -0,0%      1,1657      1,1645  +12,5% 
EUR/JPY              171,80        +0,0%      171,79      171,47   +5,5% 
EUR/CHF              0,9408        +0,1%      0,9402      0,9383   +0,2% 
EUR/GBP              0,8686        -0,5%      0,8728      0,8724   +5,5% 
USD/JPY              147,40        +0,0%      147,36      147,25   -6,3% 
GBP/USD              1,3418        +0,4%      1,3358      1,3347   +6,7% 
USD/CNY              7,1332        -0,0%      7,1360      7,1373   -1,0% 
USD/CNH              7,1831        -0,0%      7,1850      7,1843   -2,0% 
AUS/USD              0,6522        +0,3%      0,6501      0,6502   +5,1% 
Bitcoin/USD      116.611,10        +1,3%  115.095,15  115.046,75  +21,6% 
 
ROHÖL               zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex             64,89        64,35       +0,8%        0,54  -11,1% 
Brent/ICE             67,45        66,89       +0,8%        0,56  -11,1% 
 
 
METALLE             zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold               3.380,77     3.368,45       +0,4%       12,32  +28,4% 
Silber                32,98        32,49       +1,5%        0,49  +16,5% 
Platin             1.140,97     1.147,67       -0,6%       -6,70  +31,0% 
Kupfer                 4,43         4,41       +0,4%        0,02   +7,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 07, 2025 07:38 ET (11:38 GMT)

(Wiederholung)

DOW JONES--Kräftig nach oben geht es am Donnerstagmittag an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX gewinnt 1,7 Prozent auf 24.333 Punkte und setzt sich damit wieder deutlich über der 24.000er Marke fest. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,6 Prozent auf 5.348 Punkte. Die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs stützt die Risikobereitschaft an den Märkten. Der Kreml hat nun einem Gipfel-Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin zugestimmt. Daneben stützen gute US-Vorlagen und die Zinssenkungsfantasie die Stimmung.

DAX und Euro-Stoxx-50 markieren neue Wochenhochs, Der Goldpreis als Krisenindikator bröckelt von den Tageshochs um rund 20 Dollar je Feinunze ab. In Großbritannien hat die Notenbank die Leitzinsen am Mittag zwar wie erwartet weiter zurückgenommen, um einen viertel Prozentpunkt auf nun 4,00 Prozent; allerdings fiel die Entscheidung unerwartet knapp aus, was die Aussicht auf weitere Zinssenkungen dämpft. Der Leitindex FTSE-100 reagiert damit auf einen Rücksetzer ins Minus.

Besonders Stahlwerte und Bauaktien legen vielfach kräftig zu. Sie profitieren besonders stark von der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Spekulation um einen Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Heidelberg Materials gewinnen 4,4, Wienerberger 9,4, Saint-Gobain 2,9, Holcim 1,8 und Hochtief 2,8 Prozent. Arcelormittal verteuern sich um 6,9, Voestalpine um 5,6 und Thyssenkrupp um 2,5 Prozent.

Auf der anderen Seite geht es für Rüstungsaktien abwärts. Rheinmetall verlieren rund 6 Prozent, zumal auch die Geschäftszahlen unter den Erwartungen ausgefallen sind. Hensoldt und Renk verlieren ähnlich deutlich, in Mailand fallen Leonardo um 6,4 und in Paris Thales um 2,9 Prozent

Starke Ausschläge bei Einzelwerten nach Zahlen

Daneben steht die auf Hochtouren laufende Berichtssaison im Blick. Allianz steigen um 4,9 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallene Schaden-Kosten-Quote wird von Marktteilnehmern aus dem Datenkranz hervorgehoben. Das habe zu einem Gewinnanstieg des Bereichs um knapp 20 Prozent geführt.

BASF ziehen um 5 Prozent an. Händler verweisen auf einen Kurssprung um gut 13 Prozent von Harbour Energy. Der britische Konzern hat die Prognosen erhöht, weil unter anderem das Geschäft mit Wintershall gut läuft. BASF hatte seinen Wintershall-Dea-Anteil an Harbour Energy abgegeben gegen eine Beteiligung an den Briten.

Siemens gewinnen 4,2 Prozent, auch Siemens könnte vom Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine profitieren. Der Auftragseingang ist derweil stark ausgefallen, das Industriegeschäft hat sich aber noch etwas schwächer entwickelt als prognostiziert, wie es an der Börse heißt. Den Ausblick hat Siemens bekräftigt.

Unter Druck stehen Deutsche Telekom mit einem Minus von fast 4 Prozent. Analysten sprechen von einer Schwäche auf dem Heimatmarkt Deutschland mit enttäuschenden Zahlen bei den Breitbandkunden. Dies könnte die Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs durch alternative Glasfasernetzbetreiber weiter verstärken.

Merck fallen um 0,8 Prozent nach Zahlen, die überwiegend unter den Erwartungen ausgefallen sind. Etwas über den Erwartungen liegen die Zahlen von Henkel. Der Kurs zieht um 2,5 Prozent an. Henkel waren bisher einer der großen Verlierer des laufenden Börsenjahres im DAX mit Abschlägen von zeitweise über 20 Prozent.

In der zweiten Reihe brechen Carl Zeiss Meditec um knapp 10 Prozent ein und markieren ein neues Jahrestief. Damit erzeugt der Kurs ein neues Verkaufssignal. Die Quartalszahlen sind auf breiter Front unter den Erwartungen ausgefallen.

SGL Carbon geht es mit einem Rücksetzer um knapp 6 Prozent kaum besser. Das Unternehmen erwartet im Gesamtjahr nun einen Umsatzrückgang um 10 Prozent.

Ionos ziehen dagegen um gut 7 Prozent an. Das Unternehmen hat die Prognose für das operative Ergebnis im Gesamtjahr auf 530 von 520 Millionen Euro erhöht. Der Kurs der Mutter United Internet kann sich lediglich behaupten. Sie steigerte im zweiten Quartal den Umsatz und das operative Ergebnis, ließ den Ausblick aber unverändert. Um 6,3 Prozent abwärts geht es für Freenet, ebenfalls nach einer bestätigten Prognose. Dazu teilte Freenet mit, den Vorstand nach einem Überprüfungsprozess von sechs auf zwei Mitglieder drastisch zu verkleinern.

Deutz schießen um über 14 Prozent nach oben. Händler verweisen auf ein deutliches Umsatzwachstum von fast einem Viertel bei dem Motorenbauer.

Delivery Hero und Hellofresh steigen um 2,6 bzw. 1,7 Prozent. Der Wettbewerber Deliveroo hat die Jahresprognose erhöht, was die Stimmung für die Branchenwerte stützt.

zuletzt               +/- %      absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      5.347,65        +1,6%       84,36       +7,5% 
Stoxx-50           4.477,47        +1,3%       58,08       +2,6% 
DAX               24.333,03        +1,7%      408,67      +20,2% 
MDAX              31.377,01        +1,3%      413,24      +21,0% 
TecDAX             3.777,22        +0,1%        5,23      +10,4% 
SDAX              17.360,54        +2,0%      339,82      +24,1% 
CAC                7.731,70        +1,3%       96,67       +3,4% 
SMI               11.840,88        +0,7%       85,56       +1,3% 
ATX                4.681,97        +2,7%      124,12      +24,4% 
 
 
DEVISEN             zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 17:20   % YTD 
EUR/USD              1,1655        -0,0%      1,1657      1,1645  +12,5% 
EUR/JPY              171,80        +0,0%      171,79      171,47   +5,5% 
EUR/CHF              0,9408        +0,1%      0,9402      0,9383   +0,2% 
EUR/GBP              0,8686        -0,5%      0,8728      0,8724   +5,5% 
USD/JPY              147,40        +0,0%      147,36      147,25   -6,3% 
GBP/USD              1,3418        +0,4%      1,3358      1,3347   +6,7% 
USD/CNY              7,1332        -0,0%      7,1360      7,1373   -1,0% 
USD/CNH              7,1831        -0,0%      7,1850      7,1843   -2,0% 
AUS/USD              0,6522        +0,3%      0,6501      0,6502   +5,1% 
Bitcoin/USD      116.611,10        +1,3%  115.095,15  115.046,75  +21,6% 
 
ROHÖL               zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex             64,89        64,35       +0,8%        0,54  -11,1% 
Brent/ICE             67,45        66,89       +0,8%        0,56  -11,1% 
 
 
METALLE             zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold               3.380,77     3.368,45       +0,4%       12,32  +28,4% 
Silber                32,98        32,49       +1,5%        0,49  +16,5% 
Platin             1.140,97     1.147,67       -0,6%       -6,70  +31,0% 
Kupfer                 4,43         4,41       +0,4%        0,02   +7,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

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DJG/hru/gos

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August 07, 2025 07:53 ET (11:53 GMT)

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