MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

12.08.2025 / 07:33 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Trump verlängert die Zollpause für China. Er unterzeichnete einen Erlass, der die Frist für die Einführung höherer Zölle auf Importe aus China bis zum 9. November verlängert, wie ein Vertreter des Weißen Hauses mitteilte. Die Zölle auf China sollten zum Ablauf der bisherigen Schonfrist am 12. August auf etwa 80-85 Prozent steigen. Nun verlängert sie sich um um weitere 90 Tage, was Zeit für weitere Verhandlungen und ein mögliches Treffen zwischen Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping im Herbst lässt. Vertreter der USA und Chinas trafen sich im vergangenen Monat in Schweden, um die Verschiebung der Zollfrist zu besprechen. Beide Seiten bezeichneten die Gespräche als konstruktiv.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

HANNOVER RÜCK (07:30)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (in Millionen Euro, Combined Ratio in Prozent)

                                    PROG  PROG  PROG 
2. QUARTAL                          2Q25  ggVj  Zahl   2Q24 
Rückversicherungsumsatz (brutto)   6.505   +4%    12  6.244 
Kapitalanlageergebnis                539   +5%    12    511 
EBIT                               1.118  +32%    12    847 
Ergebnis nach Steuern/Dritten        792  +31%    12    603 
Combined Ratio*                     82,0    --    12   87,6 
*Schaden-Rückversicherung 
 

07:00 DE/Ceconomy AG, ausführliches Ergebnis 9 Monate (9:00 Analystenkonferenz; 11:00 PK)

07:00 DE/K+S AG, ausführliches Ergebnis 1H (10:00 Analystenkonferenz)

07:00 DE/Schott Pharma AG & Co KGaA, ausführliches Ergebnis 3Q (11:00 Analysten- und Pressekonferenz)

07:10 DE/Norma Group SE, Ergebnis 2Q

07:30 DE/Indus Holding AG, Ergebnis 1H

07:30 DE/Mutares SE & Co KGaA, Ergebnis 1H

08:00 DE/Cancom SE, ausführliches Ergebnis 1H (16:00 Telefonkonferenz)

08:00 DE/Secunet Security Networks AG, Ergebnis 1H

18:10 DE/Patrizia SE, Ergebnis 1H

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- GB 
    08:00 Arbeitsmarktdaten Juli 
          Arbeitslosengeldbezieher 
          Arbeitslosenquote 3 Monate (ILO) 
          PROGNOSE: 4,7% 
          zuvor:    4,7% 
 
- DE 
    11:05 ZEW-Index Konjunkturerwartungen August 
          PROGNOSE: 38,0 
          zuvor:    52,7 
          Konjunkturlage 
          PROGNOSE: -65,0 
          zuvor:    -59,5 
 
- US 
    14:30 Realeinkommen Juli 
 
    14:30 Verbraucherpreise Juli 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,8% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+2,7% gg Vj 
          Verbraucherpreise Kernrate 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,0% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/+2,9% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                            zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.218,00  +0,3% 
E-Mini-Future S&P-500      6.401,75  +0,0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  23.638,00  +0,0% 
Nikkei-225 (Tokio)        42.876,26  +2,5% 
Hang-Seng (Hongk.)        24.922,57  +0,1% 
Schanghai-Comp.            3.666,75  +0,5% 
 
 
Montag: 
DAX               24.081,34  -0,3% 
DAX-Future        24.150,00  -0,4% 
XDAX              24.089,62  +0,0% 
MDAX              31.282,97  -0,7% 
TecDAX             3.768,62  -0,2% 
SDAX              17.194,55  -1,2% 
Euro-Stoxx-50      5.331,85  -0,3% 
Stoxx-50           4.482,77  +0,1% 
Dow-Jones         43.975,09  -0,5% 
S&P-500            6.373,45  -0,3% 
Nasdaq Composite  21.385,40  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften mit kleinen Aufschlägen in den Handel am Dienstag starten, nachdem sich die USA und China auf eine Verlängerung der Handelsgespräche um 90 Tage geeinigt haben. Gegenseitige Zölle von über 100 Prozent werden damit zunächst weiter nicht erhoben. Die Zollpause, die eigentlich heute enden sollen, ist aus Marktsicht keine Überraschung. Entsprechend dürften sich die Aufschläge in Grenzen halten. Die Anleger warten nun zunächst auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Nachmittag. Die Frage ist vor allem, inwieweit die Zölle Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben. Die Preisdaten könnten Auswirkungen auf die Zinssenkungserwartungen haben. Derzeit wird mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 85 Prozent eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im September eingepreist.

Rückblick: Etwas leichter - Die Anleger hielten sich zurück angesichts der am Dienstag auslaufenden Schonfrist für China im Zollstreit mit den USA und vor den neuen Verbraucherpreisen aus den USA, die die derzeitigen Zinssenkungsspekulationen maßgeblich bewegen könnten. Die Frage ist, ob und wie stark sich die Trumpschen Strafzölle gegen den Rest der Welt in der Teuerung niederschlagen. Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen etwas nach oben, was den Bankaktien (+0,7%) gut tat. Leicht erholt zeigten sich Pharmaaktien, die in der Vorwoche unter Zolldrohungen gelitten hatten. Der Stoxx-Branchenindex stieg um 0,4 Prozent. Für Novartis ging es 2,1 Prozent nach oben, gestützt auch von günstigen Studienergebnisse. Eine Kapitalerhöhung von Orsted über umgerechnet rund 8 Milliarden Euro sorgte für einen Kursrutsch um fast 30 Prozent, Im Sog ging es für Vestas um 4 Prozent abwärts, während Nordex mit einem Minus von 0,3 Prozent davonkamen. Abgegeben wurden Rüstungsaktien mit der Spekulation über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine. Rheinmetall verloren 4,6, Renk 1,6 Prozent, Hensoldt 0,6 und Leonardo 0,7 Prozent. Salzgitter gaben 3,5 Prozent nach - der Konzern ist dabei, sein Rüstungsgeschäft auszubauen. Die endgültigen Zahlen von Salzgitter enthielten dagegen nichts Überraschendes.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - Gewinnmitnahmen belasteten Heidelberg Materials (-2,7%), die Aktie hatte zuletzt von der Hoffnung auf einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine und einen dann folgenden Wiederaufbau profitiert. Hypoport bestätigte trotz gut ausgefallener Halbjahreszahlen den Jahresausblick lediglich. Der Kurs des Immobilienfinanzierers knickte um 7,7 Prozent. Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen. Northern Data brachen nach einem als "extrem unbefriedigend" bezeichneten Übernahmegebot fast 20 Prozent ab. Die US-Video-Sharing-Plattform Rumble prüft ein Übernahmeangebot in Form eines reinen Aktientauschs. SMA Solar büßten nacvh den jüngsten satten Aufschlägen 7,5 Prozent ein. Zudem senkte Berenberg das Kursziel.

XETRA-NACHBÖRSE

Brockhaus Technologies wurden um 6,3 Prozent nach oben genommen. Das Unternehmen hatte vorläufige Zahlen zum ersten Halbjahr veröffentlicht und die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Vor den mit Spannung erwarteten Verbraucherpreisen am Dienstag hielten sich die Anleger zurück. Dass US-Präsident Donald Trump die Zollpause für China, die am Dienstag enden sollte, einem Vertreter des Weißen Hauses zufolge bis zum 9. November verlängerte, stützte nicht. Die Entscheidung war weithin erwartet worden. Im Fokus standen Nvidia und AMD mit einem ungewöhnlichen Arrangement. Die Chiphersteller treten im Gegenzug für Exportlizenzen nach China der US-Regierung 15 Prozent der Umsätze mit bestimmten Chips ab, die nach China geliefert werden. Die Kursverluste hielten sich mit je 0,3 Prozent für Nvidia und AMD in Grenzen, auch wenn sich der Deal stark auf die Gewinne auswirken dürfte. Micron gewannen 4 Prozent, gestützt von einer erhöhten Prognosen für das vierte Quartal. Der Kurs des Lithium-Produzenten Albemarle machte einen Sprung von 7 Prozent. Er profitierte davon, dass der chinesische Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology (CATL) die Förderung an einer seiner Minen wegen Lizenzproblemen eingestellt hat. Die US-Video-Sharing-Plattform Rumble prüft ein Übernahmeangebot für die deutsche Northern Data. Es bewertet Northern Data unter dem Schlusskurs von Freitag. Die Aktie gewann 3,1 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Am Anleihemarkt agierten die Anleger in Erwartung der Inflationsdaten vorsichtig. Die Zehnjahresrendite sank um 1 Basispunkt auf 4,27 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                   zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Mo, 17:15   % YTD 
EUR/USD             1,1620        +0,0%       1,1616      1,1592  +12,4% 
EUR/JPY             172,34        +0,2%       172,05      171,63   +5,6% 
EUR/CHF             0,9422        -0,1%       0,9434      0,9422   +0,2% 
EUR/GBP             0,8652        +0,0%       0,8649      0,8649   +4,7% 
USD/JPY             148,32        +0,1%       148,11      148,06   -6,1% 
GBP/USD             1,3431        -0,0%       1,3432      1,3403   +7,4% 
USD/CNY             7,1405        -0,0%       7,1426      7,1412   -1,0% 
USD/CNH             7,1928        -0,0%       7,1949      7,1946   -2,0% 
AUS/USD             0,6498        -0,2%       0,6514      0,6504   +5,4% 
Bitcoin/USD     118.764,85        +0,1%   118.653,00  120.001,20  +25,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich etwas deutlicher, der Euro kam auf 1,1615 Dollar zurück. Im Handel wurde auf die am Dienstag anstehenden US-Verbraucherpreise abgestellt. "Alle Augen werden darauf gerichtet sein, inwieweit die Kerninflation bei Waren von den Zöllen beeinflusst wird und ob diese Faktoren im Verbraucherpreisindex für August noch stärker ausgeprägt sein könnten", kommentierte Chris Weston von Pepperstone. Sollte die Inflation höher als erwartet ausfallen, dürften das dem Dollar Auftrieb verleihen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex     64,22        63,96      +0,4%       0,26  -11,9% 
Brent/ICE     66,92        66,63      +0,4%       0,29  -11,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise zeigten sich in engen Grenzen volatil und tendierten im späten Handel gut behauptet. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 0,1 Prozent. Der Fokus liege aktuell auf den Verhandlungen zwischen den USA und Russland über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs, hieß es. Ein Friedensabkommen könnte die Sanktionen gegen russisches Öl beenden und das Risiko eines Überangebots im Jahr 2025 erhöhen, hieß es.

METALLE

           zuletzt       Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold      3.354,62     3.345,13        +0,3%        9,50  +29,5% 
Silber       32,62         32,4        +0,7%        0,22  +18,1% 
Platin    1.148,65      1146,33        +0,2%        2,32  +30,8% 
Kupfer        4,46         4,44        +0,5%        0,02   +8,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis gab deutlicher nach, nachdem US-Präsident Trump gesagt hatte, Goldimporte in die USA würden nicht mit Zöllen belegt. In der Vorwoche war die Meldung umgegangen, dass Goldbarren aus der Schweiz mit 39 Prozent belegt würden, wie andere Schweizer Waren auch. Die Feinunze verbilligte sich um 1,4 Prozent 3.353 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

AUSTRALIEN - Geldpolitik

Die australische Notenbank hat wie allgemein erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt auf 3,60 Prozent.

EUROPA/USA/UKRAINE/RUSSLAND

Europäische Staats- und Regierungschefs planen laut europäischen Vertretern vor dem geplanten Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland ein weiteres Treffen mit US-Präsident Trump. Sie befürchten, dass Trump ein Abkommen mit Wladimir Putin schließen könnte, das die Ukraine untergräbt und die Sicherheit Europas gefährdet. Ziel sei es, die aus europäischer Sicht roten Linien zu bekräftigen, die Europa und die Ukraine daran hindern könnten, ein Waffenstillstandsabkommen zu akzeptieren. Trump soll dazu gedrängt werden, zusätzlichen Druck auf den russischen Präsidenten auszuüben.

NIEDERLANDE - Inflation

Die Inflation in den Niederlanden hat sich laut CBS im Juli auf eine Jahresrate von 2,9 von 3,1 Prozent im Juni abgeschwächt.

USA - Politik

US-Präsident Donald Trump hat einen Nachfolger für die von ihm gefeuerte Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik gefunden. Er will den Ökonomen E.J. Antoni ernennen, einen langjährigen Kritiker der Behörde und deren Umgang mit Arbeitsmarktdaten. Trump hatte die vorherige Chefin des Bureau of Labor Statistics (BLS), Erika McEntarfer, nach einem schwachen Arbeitsmarktbericht entlassen und gesagt, die Daten der Behörde seien gefälscht. "Unsere Wirtschaft boomt und E.J. wird sicherstellen, dass die veröffentlichten Zahlen EHRLICH und AKKURAT sind", so Trump auf Truth Social.

K+S

Nachfolgend die Zweitquartalszahlen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):

                                    BERICHTET* 
2. QUARTAL 2025                    2Q25  ggVj   2Q24 
Umsatz                            871,2    0%    874 
EBITDA                            109,7  -14%    128 
Ergebnis nach Steuern bereinigt  -1.780**  --      6,5 
Ergebnis je Aktie bereinigt       -9,94    --     0,04 
Free Cashflow bereinigt            -7,5    --    -24,2 
* K+S gab bereits am 29. Juli vorab Eckdaten bekannt 
** inkl. außerplanmäßige Wertberichtigung von 2.071,5 Millionen Euro 
 

Grund für die Wertberichtigung ist vorrangig eine Anpassung der Annahme zum langfristige Euro-Dollar-Wechselkurs um 10 Cent nach oben. K+S hatte den Finanzmarkt darüber bereits Mitte Juli darüber informiert. An der Jahresprognose hält K+S angesichts der zuletzt moderat gestiegenen Kalipreise trotz ungünstigerer Annahmen für den Dollar fest. Das EBITDA soll zwischen 560 Millionen und 640 Millionen Euro landen - nach 310 Millionen in den ersten sechs Monaten.

TAG IMMOBILIEN

Nachfolgend die Halbjahreszahlen (in Millionen Euro, je Aktie in Euro):

1. Halbjahr                      1H25  ggVj   1H24 
Netto-Ist-Miete                   184   +3%    178 
EBITDA bereinigt Gesamt           146   -8%    159 
Ergebnis nach Steuern             151    --   -7,1 
Ergebnis je Aktie unverwässert   0,64    --  -0,34 
FFO I                            91,6   +4%   88,1 
FFO I je Aktie                   0,52   +4%   0,50 
FFO II                          107,3  -12%  121,4 
FFO II je Aktie                  0,61  -12%   0,69 
 

CECONOMY

hat nach den endgültigen Zahlen für das dritte Geschäftsquartal auch unter dem Strich den Verlust verringert sowie die Margen verbessert. Für die im Juli beim bereinigten operativen Gewinn angehobene Unternehmensprognose für das Gesamtjahr sieht sich das Unternehmen auf Kurs und will weiter ein bereinigtes EBIT von 375 Millionen Euro erreichen, eine Steigerung um 23 Prozent zum Vorjahreswert. Der Umsatz soll weiterhin währungs- und portfoliobereinigt "moderat" steigen, was nach früheren Aussagen ein Umsatzplus in der Größenordnung 3 bis 5 Prozent bedeutet.

=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 12, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)

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