XETRA-SCHLUSS/US-Inflation im Fokus - SAP und Munich Re belasten
12.08.2025 / 17:53 Uhr
DOW JONES--Knapp behauptet ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise (CPI) brachten nicht ganz die erhoffte Klarheit. Während die Gesamtrate mit 2,7 Prozent zum Vorjahr geringer als erwartet anstieg, legte die Kernrate ohne die volatilen Preise für Nahrung und Energie mit 3,1 Prozent stärker zu. An der Wall Street setzte sich die positive Interpretation durch, dass die US-Notenbank demnächst die Zinsen senken könne.
Der DAX fiel um 0,2 Prozent auf 24.025 Punkte. Der deutsche Index wurde zudem gebremst von starken Kursverlusten der Schwergewichte SAP und Munich Re.
Zusammensetzung der US-Inflation würde Zinsschritt erlauben
Eine Chance für US-Zinssenkungen machte Dan Siluk, Leiter im Renten-Handel und Portfolio-Manager von Janus Henderson Investors, in der Zusammensetzung der Daten aus. So fiel die Kern-Wareninflation geringer aus als erwartet - und nach wie vor gebe es keine eindeutigen Anzeichen für einen Anstieg durch die Zölle.
"Unserer Ansicht nach wird die Fed die Schwankungen bei der Wareninflation ausblenden und sich auf die allgemeinen makroökonomischen Signale konzentrieren", so Siluk. Dies seien vor allem die Schwäche des Arbeitsmarktes und die Kaufzurückhaltung der US-Verbraucher.
Europas Reedereien vorn - Deutsche Versicherer und Software hinten
Kursgewinner in Europa waren die Aktien der Reedereien. Der verlängerte Verhandlungszeitraum mit China setzt Strafzölle für weitere 90 Tage aus. Entsprechend aktiv dürfte nun der US-Import werden. Bei Hapag-Lloyd ging es um 2,9 Prozent höher.
Bei den Gesundheitswerten trieben überraschend gute Auftragseingänge bei Tecan aus der Schweiz, was mit fast 10 Prozent Plus gefeiert wurde. Dies zog auch Sartorius im DAX um 7,4 Prozent nach oben.
Für gute Laune im Reisesektor sorgte die erhöhte Jahresprognose von Tui. Die Aktien des Reisekonzerns stiegen um 3,5 Prozent. Tui erwartet nun einen Anstieg des bereinigten EBIT auf plus 9 bis 11 (zuvor: 7 bis 10) Prozent. Stark sei die Nachfrage nach Hotels und Kreuzfahrten.
Druck auf alle Aktien der Software-Branche
Kräftige Gewinnmitnahmen gab es in deutschen Software- und Berater-Aktien. So verloren SAP 7 Prozent, Bei Nebenwerten wie Cancom und Bechtle ging es um bis zu 4,9 Prozent tiefer. Nemetschek brachen sogar um 11 Prozent ein. Händler gehen davon aus, dass dies die Folge von Verkaufsempfehlungen im Sektor sei, vor allem bei den gut gelaufenen Cloud-Aktien.
Die Daten von Hannover Rück enttäuschten hingegen laut Jefferies. Selbst die Solvenzquote sei mit 261 Prozent zwar stark, habe aber trotzdem die Erwartungen um 11 Prozentpunkte verfehlt. Die Aktien fielen um 3,5 Prozent.
Unter Druck standen auch Munich Re (-2,6%). Nach ihren bereits vorgelegten Zahlen kritisierten Analysten nun Details: So hieß es von der RBC, dass eine Prognose zu den organischen Trends fehle. Der Preisrückgang im ersten Halbjahr dürfte nicht der letzte gewesen sein.
Relativ resistent gegen den schlechten Ausblick vom US-Chemieriesen Celanese zeigten sich Europas Chemie-Aktien. BASF, Bayer, Akzo schlossen leicht im Plus, während Celanese fast 12 Prozent einbrachen. Nur die ähnlich aufgestellten Lanxess fielen 1 Prozent. Celanese erwartet ein schwaches drittes Quartal.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 24.024,78 -0,2% +21,0% DAX-Future 24.091,00 -0,2% +19,0% XDAX 24.029,91 -0,2% +21,5% MDAX 31.001,37 -0,9% +22,3% TecDAX 3.740,29 -0,8% +10,3% SDAX 17.149,49 -0,3% +25,4% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 129,12 -51 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Aktien Umsatz Vortag Aktien Vortag DAX 27 13 0 4.181,8 55,5 3.088,7 41,6 MDAX 28 22 0 557,3 27,9 481,4 21,6 TecDAX 16 14 0 1.423,5 21,0 573,6 12,2 SDAX 28 40 2 113,2 8,1 101,0 7,6 Umsätze in Millionen Euro bzw. Stück ===
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