MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Tokio mit deutlichem Minus

20.08.2025 / 09:35 Uhr

DOW JONES--Abgaben bei den Technologiewerten haben zur Wochenmitte die Börsen in Ostasien mehrheitlich ins Minus gedrückt. Teilnehmer verwiesen auf die negativen Vorgaben der Wall Street, wo der Sektor ebenfalls unter Druck gestanden hatte. Hier wurde von Umschichtungen in defensive Aktien, aber auch von Gewinnmitnahmen nach der jüngsten starken Entwicklung gesprochen. Zudem herrschte übergeordnet Zurückhaltung vor der Rede von Fed-Chairman Jerome Powell auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole am Freitag. Teilnehmer erhoffen sich Hinweise auf die Zinsentscheidung im September.

Besonders kräftig fielen die Minuszeichen beim Nikkei-225 in Tokio (-1,5%) und beim Kospi in Seoul (-0,7%) aus. Für den Kospi war es der dritte Handelstag in Folge mit Abgaben. Gleichwohl konnten sich die Indizes von ihren Tagestiefs lösen. Auch bei den Einzelwerten kam es nach starken Abgaben im Verlauf vereinzelt zu einer Erholung. So stiegen Samsung Electronics in Seoul um 0,7 Prozent, dagegen knickten SK Hynix um 2,9 Prozent ein. Die Aktien von Advantest in Tokio reduzierten sich um 5,7 Prozent.

Der japanische Aktienmarkt, wo der Nikkei-225 am Vortag noch ein Rekordhoch markiert hatte, wurde auch von schwachen Exportdaten belastet. Diese sind im Juli wegen der Sorgen um die Auswirkungen der US-Zölle den dritten Monat in Folge gesunken und markierten den größten Rückgang seit über vier Jahren. Die Daten deuten darauf hin, dass die US-Zölle beginnen zu "greifen", so Marcel Thieliant von Capital Economics. Japans Exporte in die USA seien im Jahresvergleich um 10,1 Prozent gefallen, was den stärksten Rückgang seit 2020 darstelle, merkt der Leiter der Region Asien-Pazifik an. "Wir erwarten, dass eine schwächere Auslandsnachfrage in den kommenden Quartalen zu einem langsameren Exportwachstum führen wird", fügte Thieliant hinzu.

Dagegen holten die chinesischen Indizes anfängliche Verluste wieder auf und drehten teils deutlicher ins Plus. Der Shanghai-Composite legte um 1,0 Prozent zu, der Hang-Seng-Index notierte im späten Handel 0,3 Prozent höher. Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Leitzins für Kredite wie erwartet unverändert gelassen. Der Markt geht davon aus, dass Peking eher fiskalische Anreize setzen wird. Die PBoC dürfte den Leitzins im Jahresverlauf nicht senken, so die Ökonomen der BofA. Die PBoC habe nach den schwachen Kreditdaten vom Juli kaum Anzeichen für eine bevorstehende breit angelegte Lockerung gezeigt. Stattdessen habe sie in ihrem jüngsten Bericht einen starken Fokus auf strukturelle Kreditförderung für kleine und mittlere Unternehmen, Technologie und Konsum gelegt, hieß es von den Ökonomen.

Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent nach unten genommen. Ökonomen erwarten, dass eine weitere Lockerung notwendig sein werde, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu stoppen. Die Inflation befinde sich wieder im Zielband, und es gebe für die Zentralbank Spielraum, die Geldpolitik in den kommenden Monaten über ein neutrales Niveau hinaus zu lockern, meinen Ökonomen. Globale Faktoren wie der Handelskrieg belasten ebenfalls die Wirtschaft. Für den NZX-50-Index ging es um 0,8 Prozent nach oben.

Bei den Einzelwerten hat Xiaomi im abgelaufenen Quartal ein starkes Ergebnis erzielt. Die Aktie kletterte in Hongkong um 1,0 Prozent. Rekordeinnahmen im IoT-Geschäft und robuste Absatzzahlen im Elektroautosegment konnten etwas rückläufige Smartphone-Einnahmen ausgleichen. Die Bruttogewinnmarge von Xiaomi bei Elektrofahrzeugen dürfte im dritten Quartal auf 28 Prozent steigen, nach 26,4 Prozent im zweiten Quartal, so die Analysten von Daiwa. Sie führen den Anstieg auf einen besseren Produktmix aus Premiummodellen wie dem SU7 Ultra und dem YU7 Max zurück, die höhere durchschnittliche Verkaufspreise und Skaleneffekte hätten.

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Index (Börse)            zuletzt       +/- %       % YTD        Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    8.918,00       +0,2%       +9,8%       08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     42.888,55       -1,5%       +9,6%       08:30 
Kospi (Seoul)           3.130,09       -0,7%      +30,4%       08:30 
Schanghai-Comp.         3.766,21       +1,0%      +11,2%       09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     25.194,86       +0,3%      +25,8%       10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt       +/- %       00:00   Di, 09:15   % YTD 
EUR/USD                   1,1640        -0,0      1,1645      1,1676  +12,6% 
EUR/JPY                   171,55        -0,2      171,95      172,39   +5,8% 
EUR/GBP                   0,8627        -0,1      0,8634      0,8638   +4,3% 
GBP/USD                   1,3492         0,0      1,3489      1,3517   +7,9% 
USD/JPY                   147,38        -0,2      147,61      147,65   -6,0% 
USD/KRW                 1.398,24         0,4    1.393,29    1.389,95   -5,9% 
USD/CNY                   7,1303        -0,1      7,1370      7,1297   -1,0% 
USD/CNH                   7,1834        -0,1      7,1879      7,1849   -2,0% 
USD/HKD                   7,8092         0,1      7,7991      7,7968   +0,7% 
AUD/USD                   0,6443        -0,2      0,6456      0,6492   +4,9% 
NZD/USD                   0,5827        -1,1      0,5893      0,5926   +5,8% 
BTC/USD               113.797,70         0,3  113.410,30  114.890,30  +23,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  62,24       62,35       -0,2%       -0,11  -12,2% 
Brent/ICE                  66,25       65,79       +0,7%       +0,46  -11,6% 
 
METALLE                  zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                    3.325,82    3.315,45       +0,3%      +10,37  +27,0% 
Silber                     37,18      37,325       -0,4%       -0,14  +31,7% 
Platin                  1.135,93    1.124,78       +1,0%      +11,15  +29,9% 
Kupfer                      4,44        4,42       +0,4%        0,02   +8,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 20, 2025 03:34 ET (07:34 GMT)

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