MÄRKTE EUROPA/Anleger vor Jackson Hole defensiver
20.08.2025 / 09:44 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Mittwoch im frühen Handel leichter. So verliert der DAX 0,6 Prozent auf 24.271 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,4 Prozent tiefer bei 5.462 Punkten. Nachdem die Geo-Politik in der ersten Wochenhälfte die Impulse setzte, stehen nun die Notenbanken im Blick. Und hier vor allem das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Im Vorfeld positionieren sich die Anleger defensiver. Dies war bereits an der Wall Street zu beobachten, an der aus Wachstums - in Value-Werte umgeschichtet wurde. In Europa sind die Sektoren der Nahrungsmittelhersteller, Versorger sowie Telekoms gesucht. Verkauft werden dagegen Industrie-Titel, Bau-, Rohstoff- sowie Technologiewerte.
Nachdem einige Marktteilnehmer, auch mit Blick auf die Bewertungen am Aktienmarkt, auf einen großen Zinsschritt der US-Notenbank gehofft und gesetzt hatten, wird nun mehrheitlich davon ausgegangen, dass Fed-Chairman Jerome Powell die Märkte auf einen "kleinen" Zinsschritt per September einstimmen wird. Die Marktzinsen haben einen hohen Einfluss auf die Multiples vor allem im Technologiesektor, also wird hier im Vorfeld ein wenig Luft abgelassen.
Bei den Notenbank-Entscheidungen aus Asien gab es keine Überraschungen. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent nach unten genommen. Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte im August trotz schwacher Kreditnachfrage und einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums erneut unverändert gelassen.
Das Pfund legt leicht zu, nachdem die britischen Inflationszahlen für Juli eine erneute Beschleunigung der Teuerung gezeigt haben. Der Headline-CPI stieg um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit im Einklang mit den BoE-Prognosen, mit einem erwarteten Peak von 4,0 Prozent im September. Kerninflation und Dienstleistungspreise blieben auf erhöhtem Niveau und klar über dem Inflationsziel von 2 Prozent. Haupttreiber waren steigende Lebensmittel- und Energiekosten sowie ein starker Anstieg der Flugpreise. Für die BoE dürfte dies nach Einschätzung von Pepperstone-Marktstratege Michael Brown die geldpolitische Einschätzung jedoch kaum verändern: nach dem knappen 5:4-Beschluss zur Zinssenkung vor zwei Wochen werde eine weitere Senkung wohl erst im November erfolgen.
Alcon und Geberit nach Zahlen schwach
Trotz neuer Produkte bleibt das Umfeld für Alcon - insbesondere in den USA - schwierig. Die Vontobel-Analysten stufen die Zahlen zum zweiten Quartal als "uneinheitlich" ein. Einem Umsatzwachstum von 3 Prozent, getrieben von Kontaktlinsen, stünden ein schwacher US-Markt und Druck im Implantate-Geschäft gegenüber. Die Core-EBIT-Marge sei mit 19,1 Prozent besser aus als erwartet ausgefallen, das berichtete EBIT jedoch wegen Einmalkosten deutlich schwächer. Der Ausblick sei leicht gesenkt worden. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor seien US-Zölle von rund 100 Millionen Dollar gewesen. Die Aktie fällt in Zürich um 10,6 Prozent.
Geberit notieren 1,6 Prozent im Minus, nachdem das Unternehmen die Erwartungen der Analysten verfehlt hat. Keinen Platz für Hochstufungen sehen die Analysten von Morgan Stanley nach den Zahlen zum zweiten Quartal. Nach verstärkten Käufen im Vorfeld der im April gestiegenen Preise habe sich die Neubautätigkeit schwach entwickelt und im zweiten Halbjahr werde ein Rückgang erwartet. Der 2025er Ausblick lasse keinen Raum für positive Anpassungen. An der Börse sei die Aktie mit einem erwarteten 2025er KGV von 36 bei einem fehlenden Gewinnwachstum überbewertet.
K+S verlieren 4,0 Prozent, nachdem die Analysten von Berenberg ihr Votum gleich um zwei Stufen auf "Sell" gesenkt haben. TAG Immobilien handeln 1,4 Prozent tiefer, nach einer Kapitalerhöhung und der zusätzlichen Aufstockung einer ausstehenden Wandelschuldverschreibung. TAG Immobilien hat sich damit fast 290 Millionen Euro am Kapitalmarkt besorgt. Der Schritt kommt nicht überraschend, nachdem das Unternehmen am Wochenende den Kauf von rund 5.300 Neubauwohnungen für 565 Millionen Euro in Polen bekannt gegeben hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.461,65 -0,4% -21,63 +11,0% Stoxx-50 4.590,95 -0,1% -5,79 +5,8% DAX 24.271,48 -0,6% -151,59 +22,1% MDAX 30.778,98 -0,7% -205,91 +21,1% TecDAX 3.748,01 -0,6% -22,22 +10,5% SDAX 17.014,37 -0,8% -136,58 +24,2% CAC 7.949,03 -0,4% -30,05 +6,8% SMI 12.184,89 -0,2% -27,30 +4,1% ATX 4.828,89 -0,4% -19,98 +30,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1645 +0,0% 1,1645 1,1674 +12,6% EUR/JPY 171,78 -0,1% 171,95 172,39 +5,8% EUR/CHF 0,9407 -0,0% 0,9408 0,9409 +0,3% EUR/GBP 0,8623 -0,1% 0,8634 0,8645 +4,3% USD/JPY 147,52 -0,1% 147,61 147,67 -6,0% GBP/USD 1,3505 +0,1% 1,3489 1,3504 +7,9% USD/CNY 7,1302 -0,1% 7,1370 7,1339 -1,0% USD/CNH 7,1829 -0,1% 7,1879 7,1853 -2,0% AUS/USD 0,6442 -0,2% 0,6456 0,6464 +4,9% Bitcoin/USD 113.714,80 +0,3% 113.410,30 113.709,40 +23,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,37 62,35 +0,0% 0,02 -12,2% Brent/ICE 66,33 65,79 +0,8% 0,54 -11,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.323,87 3.315,45 +0,3% 8,42 +27,0% Silber 37,19 37,33 -0,4% -0,14 +31,7% Platin 1.134,36 1.124,78 +0,9% 9,58 +29,9% Kupfer 4,44 4,42 +0,4% 0,02 +8,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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