MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

21.08.2025 / 07:32 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Bei der jüngsten Sitzung der US-Notenbank im Juli haben sich wachsende Meinungsverschiedenheiten der Notenbanker bei den Themen Zölle, Inflation und Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Laut dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll waren einige Vertreter der Ansicht, dass mehr Zeit benötigt werde, um Klarheit über die Auswirkungen der Zölle auf die Teuerung zu erhalten. Anderen sagten, auf Klarheit zu warten sei nicht "machbar oder angemessen". Manche Teilnehmer betonten, dass die Frage, ob die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation anhalten würden, in hohem Maße von der geldpolitischen Haltung abhänge. Einige Teilnehmer sagten im weiteren, die Arbeitslosenquote sei weiterhin niedrig und die Beschäftigung nahe an den Schätzungen für das Maximalniveau oder bereits dort. Andere hoben hervor, dass die sich abschwächenden Lohnerhöhungen und der langsamere Stellenaufbau signalisieren könnten, dass die Nachfrage am Arbeitsmarkt schwächer werde. "Die Mehrheit der Teilnehmer beurteilte das Aufwärtsrisiko für die Inflation als das größere dieser beiden Risiken, während mehrere Teilnehmer die beiden Risiken als in etwa ausgeglichen betrachteten und einige Teilnehmer das Abwärtsrisiko für die Beschäftigung als das größere Risiko ansahen", heißt es im Protokoll. Die Fed hatte bei der Juli-Sitzung die Zinsen unverändert gelassen, allerdings bei zwei Gegenstimmen, die für eine Senkung plädiert hatten.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

CTS EVENTIM (07:30)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das zweite Quartal (in Millionen Euro, Marge in Prozent):

                                PROG  PROG  PROG 
2. QUARTAL                      2Q25  ggVj  Zahl  2Q24 
Umsatz                           853   +7%     4   794 
EBITDA bereinigt                 130  +18%     4   110 
EBITDA-Marge bereinigt          15,2    --    --  13,9 
 

Weitere Termine:

13:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 2Q

14:00 DE/Hamburg Commercial Bank AG, Ergebnis 1H

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- CH 
    08:00 Handelsbilanz Juli 
 
- FR 
    09:15 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 48,4 
          zuvor:    48,5 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 48,3 
          zuvor:    48,6 
 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 48,1 
          zuvor:    48,2 
 
- DE 
    09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 50,5 
          zuvor:    50,6 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 50,3 
          zuvor:    50,6 
 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 48,6 
          zuvor:    49,1 
- EU 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 50,9 
          zuvor:    51,0 
 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 49,5 
          zuvor:    49,8 
          Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) 
          PROGNOSE: 50,7 
          zuvor: 50,9 
- GB 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          zuvor: 51,8 
 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          zuvor: 48,0 
- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 225.000 
          zuvor:    224.000 
 
          Philadelphia-Fed-Index August 
          PROGNOSE: 7,0 
          zuvor:   15,9 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 55,0 
          zuvor:    55,7 
 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 49,5 
          zuvor:    49,8 
- EU 
    16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) August 
          PROGNOSE: -14,9 
          zuvor:    -14,7 
- US 
    16:00 Index der Frühindikatoren Juli 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,3% gg Vm 
 
          NAR, Verkauf bestehender Häuser Juli 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    -2,7% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               24.317,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500      6.389,60  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  23.242,80  +0,0% 
Nikkei-225 (Tokio)        42.594,46  -0,7% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.117,09  -0,2% 
Schanghai-Comp.            3.780,83  +0,4% 
 
Dienstag: 
DAX               24.276,97  -0,6% 
DAX-Future        24.349,00  -0,6% 
XDAX              24.301,30  +0,1% 
MDAX              30.877,87  -0,3% 
TecDAX             3.756,68  -0,4% 
SDAX              17.015,45  -0,8% 
Euro-Stoxx-50      5.472,32  -0,2% 
Stoxx-50           4.615,02  +0,4% 
Dow-Jones         44.938,31  +0,0% 
S&P-500            6.395,78  -0,2% 
Nasdaq Composite  21.172,86  -0,7% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Donnerstag leicht höher erwartet. Im Fokus stehen vor allem Einkaufsmanager-Indizes (PMI). Notenbanker und Ökonomen am Berichtstag in Jackson Hole ein, wobei die Rede von Fed-Chairman Jerome Powell am Freitag im Mittelpunkt steht. Hier erhoffen sich die Anleger Hinweise auf den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. Dabei geht es darum, ob aus seinen Aussagen in Richtung einer Zinssenkung um 25 Basispunkte per September zu interpretieren sind oder ob er sich alle Türen offen lässt. Gleichzeitig verschärft US-Präsident Donald Trump seine Angriffe auf die Fed und erwägt nach Medienberichten, Gouverneurin Lisa Cook zum Rücktritt zu drängen. Das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung setzt vor diesem Hintergrund keinen Impuls.

Rückblick: Nachdem in der ersten Wochenhälfte die Geo-Politik für viel Aufmerksamkeit aber letztlich wenig Impulse sorgte, rückte nun das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole stärker in den Blick. US-Notenbankchef Powell könnte dort die Märkte auf eine kleine Zinssenkung im September einstimmen wird, auch wenn aus der US-Politik zuletzt Forderungen nach einem großen Zinsschritt zu hören waren. Im Vorfeld hätten sich einige Akteure defensiver positioniert, hieß es. Favorisiert wurden defensive Aktien, beispielsweise aus dem Nahrungsmittelsektor. Nestle, Danone und Unilever verteuerten sich jeweils um über 3 Prozent. Sehr fest lagen auch die Verlagsaktien Wolters Kluwer (+5,1%) und Relx (+2,4%). Am Anleihemarkt stiegen die Kurse, die Renditen fielen also, nach günstig ausgefallenen neuen Preisdaten. Etwas Druck kam am Nachmittag von der anhaltenden Schwäche der Technologieaktien an der Wall Street. Weiter machten Sorgen über eine mögliche Blase bei KI-Aktien die Runde. SAP verloren 1,3, Infineon 1,6, STMicroelectronics 0,9 und die Aktie des KI-Infrastrukturanbieters Siemens Energy 2,9 Prozent. In Zürich verloren Alcon 9,4 Prozent. Das Augenheilkundeunternehmen hatte seine Jahresprognose gesenkt, weil es unter anderem mit einer Belastung durch die US-Zölle in Höhe von 100 Millionen Dollar rechnet. Auch Geberit wurden verkauft, das Papier büßte 3,0 Prozent ein. Der Sanitärtechnikhersteller wies laut Analysten Quartalszahlen aus, die die Erwartungen verfehlten. Dazu fiel auch der Ausblick eher mau aus.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Tagessieger im DAX waren Deutsche Börse (+1,9%) und Symrise (+1,8%). Weiter verkauft wurden Rheinmetall, die Aktie verbilligte sich um 0,7 Prozent. Hier wurde weiter Luft abgelassen. Die jüngsten von US-Präsident Trump initiierten diplomatischen Bemühungen um eine Lösung im Ukraine-Krieg, erhöhen nach Einschätzung von Analysten die Chance auf einen Waffenstillstand. Renk büßten im MDAX 1,4 Prozent ein, während Hensoldt knapp im Plus schlossen. K+S verloren 4,3 Prozent, nachdem die Analysten von Berenberg ihr Votum für die Aktie um zwei Stufen auf "Verkaufen" gesenkt hatten. Sie rechnen mit deutlich niedrigeren Agrarrohstoffpreisen ab 2026. TAG Immobilien schlossen 1 Prozent tiefer. Das Unternehmen hatte sich im Schnellverfahren fast 290 Millionen Euro am Kapitalmarkt besorgt.

XETRA-NACHBÖRSE

Nfon wurden bei Tradegate rund 5 Prozent nach unten genommen. Der Anbieter von Businesskommunikation hatte am frühen Abend den Ausblick gesenkt - basierend auf den vorläufigen Ergebnissen für das erste Halbjahr und der aktuellen Einschätzung des Marktumfelds. Die mittelfristigen Ziele wurden aber bestätigt. Rund 1 Prozent höher gestellt wurden Eurokai Vorzüge. Das Logistikunternehmen hatte die Prognose für das Konzernergebnis 2025 etwas angehoben.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Erneut waren es insbesondere Technologieaktien, die verkauft wurden. Für Nervosität in dem Segment sorgten weiter Kommentare und Warnungen wie jüngst von OpenAI-Chef Sam Altman. Er hatte von Anzeichen einer Überhitzung im globalen Markt für Künstliche Intelligenz gesprochen und erinnerte an die Internetblase der späten 1990er-Jahre, die später platzte. Nach Home Depot am Dienstag berichtete der Wettbewerber Lowe's über sein zweites Quartal und erhöhte die Jahresziele. Daneben kündigte Lowe's einen Zukauf für 8,8 Milliarden Dollar an. Für die Aktie ging es um 0,3 Prozent aufwärts. Mit Enttäuschung wurden die Zahlen von Target aufgenommen, der Kurs rutschte um 6,3 Prozent ab. Der Betreiber von Discountläden verzeichnete abermals einen Umsatzrückgang. Stark unter Druck standen Intel, sie verbilligten sich um 7 Prozent. Laut Händlern lastete zum einen die Sorge vor einem Einstieg des Staates auf dem Kurs. Der Kursverfall habe sich beschleunigt, nachdem CNBC unter Berufung auf Informanten berichtet habe, Intel erwäge eine Kapitalerhöhung durch Großinvestoren mit einem Abschlag auf den aktuellen Kurs.

US-ANLEIHEN

Am Anleihemarkt tat sich wenig, die Zehnjahresrendite verharrte bei 4,30 Prozent. Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sorgte für keinen Impuls, wohl auch, weil sich am Freitag ohnehin Notenbankchef Powell vom Notenbankertreffen in Jackson Hole melden wird. Die Erwartung vieler Marktteilnehmer ist, dass er dann Indikationen für den weiteren Zinskurs geben wird.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN         zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Mi, 18:15   % YTD 
EUR/USD          1,1646        -0,0%       1,1651      1,1660  +12,5% 
EUR/JPY          171,67        +0,0%       171,66      171,59   +5,6% 
EUR/CHF          0,9377        +0,1%       0,9367      0,9372   +0,2% 
EUR/GBP          0,8657        -0,0%       0,8660      0,8661   +4,3% 
USD/JPY          147,41        +0,1%       147,32      147,16   -6,1% 
GBP/USD          1,3453        -0,0%       1,3458      1,3461   +7,8% 
USD/CNY          7,1304        -0,1%       7,1348      7,1348   -1,0% 
USD/CNH          7,1765        -0,1%       7,1811      7,1810   -2,0% 
AUS/USD          0,6421        -0,2%       0,6433      0,6436   +4,3% 
Bitcoin/USD  113.814,10        -0,5%   114.391,10  113.869,70  +19,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar tendierte seitwärts, der Euro kostete zuletzt im US-Handel 1,1652 Dollar. Für einen kleinen Dollarrücksetzer hatte zwischenzeitlich gesorgt, dass US-Präsident Trump, der die Notenbank immer wieder hinsichtlich stärkerer Zinssenkungen unter Druck setzt, eine Notenbankerin zum Rücktritt aufforderte. Ihr wird Hypothekenbetrug vorgeworfen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL           zuletzt  VT-Settlem.        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         63,00        62,71        +0,5%        0,29  -13,4% 
Brent/ICE         67,08        66,84        +0,4%        0,24  -11,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Öl verteuerte sich im US-Handel um knapp 2 Prozent. Nachdem ein Branchenverband einen Rückgang der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche gemeldet hatte, zeigten die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration ebenfalls einen deutlichen Rückgang.

METALLE

METALLE         zuletzt       Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold           3.338,68     3.347,80        -0,3%       -9,12  +26,3% 
Silber            37,94       37,925        +0,0%        0,02  +29,4% 
Platin         1.148,81      1153,07        -0,4%       -4,26  +28,4% 
Kupfer             4,43         4,44        -0,3%       -0,01   +7,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis stieg deutlich um 33 Dollar auf 3.348 je Feinunze. Das Edelmetall habe sich aufgrund einer saisonalen Flaute bei der Goldnachfrage von Zentralbanken und institutionellen Anlegern seit mehreren Monaten weitgehend in einer Handelsspanne bewegt, so die Analysten von Goldman Sachs. Sie halten aber an der Preisprognose von 4.000 Dollar für Mitte 2026 fest mit Verweis auf die Zinssenkungserwartung und die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

BAYER

Fitch hat die Bonitätseinstufung mit BBB bestätigt. Der Ausblick ist stabil.

PROSUS

Der Technologieinvestor hat sein eigenes Gewinnziel im E-Commerce-Geschäft übertroffen. Der bereinigte operative Gewinn habe im ersten Geschäftsquartal über der internen Zielsetzung gelegen, teilte das Unternehmen mit, das der größte Anteilseigner des chinesischen Technologiekonzerns Tencent ist. Der Umsatz habe im Rahmen der Erwartungen gelegen.

FIELDAI

Das Robotik-Startup FieldAI hat in zwei Finanzierungsrunden 405 Millionen Dollar eingesammelt. Das Unternehmen, an dem die Risikokapitalgesellschaft von Bill Gates beteiligt ist, hat unter anderem von Nvidia und der privaten Investmentfirma von Amazon-Gründer Jeff Bezos Geld bekommen. NVentures und Bezos Expeditions seien neue Investoren, so FieldAI.

INTEL

ist auf der Suche nach weiteren Investoren. Wie CNBC berichtet, führt der angeschlagene Chipkonzern derzeit Gespräche mit einer Reihe größerer Investoren, die Eigenkapital mit einem Abschlag zeichnen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 21, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)

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