MÄRKTE ASIEN/Aktien schwach - Börse in Seoul entzieht sich Abwärtstendenz

03.09.2025 / 09:15 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--An den asiatischen Börsen ist es am Mittwoch auf breiter Front abwärts gegangen. Zur Verkaufsneigung trugen auch leichtere Vorlagen der US-Börsen bei. Allgemein belasteten der globale Anstieg der Zinsen und die Unsicherheiten und negativen Folgen rund um die US-Zölle. Dass jüngst ein Berufungsgericht gegen Trumps Zölle entschieden habe, könne die diversen abgeschlossenen bilateralen Handelsabkommen erschweren, hieß es. Derweil machten die höheren Zinsen Aktien tendenziell weniger attraktiv. In Japan liegt laut Marktexperten beispielsweise die 30-Jahres-Rendite mit 3,27 Prozent auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1999.

Der japanische Nikkei-225-Index verlor 0,9 Prozent auf 41.939 Punkte. Hier drückten zusätzlich politische Turbulenzen auf die Stimmung. Der Generalsekretär der regierenden Liberaldemokratischen Partei hat seinen Rücktritt angeboten. Anlass ist das schwache Abschneiden der Regierungspartei bei den Oberhauswahlen im Juli. Der weiter nachgebende Yen sorgte derweil bei Aktien exportstarker Unternehmen dafür, dass sich die Verluste moderat ausfielen. Nissan Motor und die Halbleiteraktie Advantest gingen sogar mit kleinen Gewinnen aus dem Tag.

In Shanghai (-1,2%) und in Hongkong (-0,8% im Späthandel) half auch nicht, dass ein Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August im Vergleich zum Juli gestiegen ist und auf Expansion hindeutet. Die Volkswirte von Goldman Sachs lesen zudem aus den Daten Margendruck für chinesische Unternehmen heraus, denn der Subindex für die Einkaufspreise sei gesunken, ebenso jener für die Verkaufspreise. Im Handel war auch von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem es im August an den chinesischen Börsen sehr gut gelaufen sei.

Schlusslicht war der australische Aktienmarkt mit einem Minus von 1,8 Prozent. Zwar zeigte das BIP, dass die australische Wirtschaft im zweiten Quartal stärker als erwartet gewachsen ist; das habe aber zugleich die Erwartungen an eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbank gedämpft, hieß es. "Die Belebung der Inlandsnachfrage erhöht das Risiko, dass die RBA ihre Politik nicht so aggressiv lockert, wie wir es vorhersagen", so beispielsweise die Analysten von Capital Economics. Dazu passend zeigten australischen Einkaufsmanagerindex ebenfalls ein starkes Wachstum.

Lediglich Seoul entzog sich der Abwärtstendenz. Dort ging es den zweiten Tag in Folge nach oben, der Kospi legte um 0,4 Prozent zu. Im Handel wurde auf besser als erwartet ausgefallene BIP-Daten im zweiten Quartal verwiesen.

Der Widerruf der US-Genehmigung für Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), wichtige Ausrüstung an seinen chinesischen Standort zu liefern, belastet die Aktie kaum. Sie gibt um 0,4 Prozent nach.

In Seoul zeigte sich die Hyundai-Aktie mit einem kleinen Plus unbeeindruckt davon, dass gewerkschaftlich organisierte Beschäftigten diese Woche an drei Tagen für mehrere Stunden die Arbeit niederlegen wollen.

Ein Profiteur der verschlechterten Stimmung an den Börsen war im asiatischen Handel das Gold. Der Preis des Edelmetalls erreichte im Tageshoch knapp 3.550 Dollar und markierte damit ein neues Rekordhoch. Laut Börsianern profitiert das Gold aktuell besonders von seinem Ruf als sicherer Hafen.

 
Index (Börse)              zuletzt       +/- %       % YTD        Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)      8.738,80       -1,8%       +9,4%       08:00 
Nikkei-225 (Tokio)       41.938,89       -0,9%       +5,8%       08:30 
Kospi (Seoul)             3.184,42       +0,4%      +32,7%       08:30 
Shanghai-Comp.            3.813,56       -1,2%      +15,6%       09:00 
Hang-Seng (Hongk.)       25.296,78       -0,8%      +27,7%       10:00 
 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %       00:00   Di, 09:27   % YTD 
EUR/USD                     1,1634        -0,1      1,1642      1,1678  +13,1% 
EUR/JPY                     172,92         0,1      172,72      173,19   +5,8% 
EUR/GBP                     0,8697         0,1      0,8693      0,8679   +4,5% 
GBP/USD                     1,3376        -0,1      1,3393      1,3455   +8,3% 
USD/JPY                     148,64         0,2      148,36      148,31   -6,4% 
USD/KRW                   1.391,80        -0,3    1.395,81    1.393,45   -5,6% 
USD/CNY                     7,1153         0,1      7,1091      7,1149   -1,4% 
USD/CNH                     7,1453         0,1      7,1380      7,1451   -2,7% 
USD/HKD                     7,8061        -0,0      7,8062      7,8044   +0,4% 
AUD/USD                     0,6514        -0,1      0,6518      0,6523   +5,9% 
NZD/USD                     0,5855        -0,1      0,5863      0,5869   +5,5% 
BTC/USD                 110.835,95        -0,3  111.194,15  110.234,20  +13,8% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,46       65,59       -0,2%       -0,13   -8,3% 
Brent/ICE                    68,93       69,14       -0,3%       -0,21   -7,7% 
 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.534,62    3.530,15       +0,1%       +4,47  +32,5% 
Silber                       40,81      40,925       -0,3%       -0,11  +42,8% 
Platin                    1.194,64    1.208,53       -1,1%      -13,89  +38,0% 
Kupfer                        4,56        4,57       -0,3%       -0,01  +10,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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