IAA-BLOG/Källenius: Kostenstruktur neuer E-Autos noch nicht auf Verbrennerniveau

09.09.2025 / 13:12 Uhr

Die wichtigsten Meldungen zur IAA Mobility in München in kompakter Form:

Mercedes/Källenius: Kostenstruktur neuer E-Autos noch nicht auf Verbrennerniveau

Trotz erheblicher Kostensenkungen werden auch die neuen Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz noch nicht das Margenniveau der vergleichbaren Verbrennermodelle erreichen. "Wir haben die Kosten der neuen Generation von Elektroautos im Vergleich zu den Vorgängergenerationen signifikant gesenkt", sagte CEO Ola Källenius. Das betreffe besonders die Batteriekosten. "Die Kostenstruktur der neuen Generation liegt (aber) noch nicht auf dem Niveau von vergleichbaren Verbrennermodellen, entwickelt sich aber in diese Richtung", so der Manager. BMW will mit seinem neuen Modell iX3 50 kommendes Jahr in Deutschland das Margenniveau vergleichbarer Verbrennermodelle erzielen.

Bosch peilt bei Mobility 2025 leichtes Umsatzplus an

Der Autozulieferer Bosch will dieses Jahr trotz des widrigen Umfelds in der Autobranche wachsen. "Wir erwarten für Bosch Mobility 2025 weltweit wechselkursbereinigt ein leichtes Umsatzplus von etwas weniger als 2 Prozent", sagte Mobility-Chef Markus Heyn. Auch diesen geringen Zuwachs zu erreichen sei anspruchsvoll. "Die weltweite Fahrzeugproduktion wird voraussichtlich bestenfalls stabil bleiben", so der Manager. Vergangenes Jahr war der Umsatz noch leicht gesunken. Bosch streicht derzeit tausende Stellen, investiert auf der anderen Seite erheblich in neue Technologien.

BMW peilt ab 2027 wieder Wachstum in China an

Angesichts des schwierigen Marktumfeldes auf dem weltweit größten Automarkt China rechnet BMW in zwei Jahren wieder mit steigenden Verkäufen. "Wir wollen in China 2026 auf dem Niveau dieses Jahres bleiben - und ab 2027 mit der Neuen Klasse wachsen", sagte Finanzvorstand Walter Mertl. Der Markt sei aktuell relativ volatil, weshalb etwa das vierte Quartal 2025 eine große Herausforderung werde. Im aktuell laufenden dritten Quartal sei BMW bei den Auslieferungen weltweit relativ gut unterwegs. "Die Preise haben sich in China zuletzt stabilisiert, teilweise sind diese auch wieder gestiegen", erklärte Mertl. Im Juli und August seien die Absätze in China in etwa auf Vorjahresniveau gewesen, aber noch leicht rückläufig. "Das gleiche Bild zeigt sich bisher im September." An der Preispolitik habe BMW trotz des wettbewerbsintensiven Umfelds nichts geändert.

Bosch: Chinesischer Automarkt wächst stärker als erwartet

Der weltweit wichtigste Automarkt China wächst nach Einschätzung von Bosch aktuell etwas stärker als gedacht und wird wohl auch künftig für gute Geschäfte sorgen. "Der chinesische Markt entwickelt sich etwas besser als prognostiziert und wächst weiterhin", sagte Bosch-Mobility-Chef Markus Heyn bei der Automesse IAA in München. Insbesondere die unteren Preissegmente entwickelten sich gut. Die höheren Segmente hingegen seien das zweite Jahr in Folge rückläufig. "Die Nachfrage bei Fahrzeugen um und unter 20.000 Euro nimmt dieses Jahr in China wieder stark zu", so Heyn.

BMW erwartet geringere Zollbelastungen - Regionalisierung setzt sich durch

BMW rechnet angesichts der nachteiligen Effekte resultierend aus Zöllen in den kommenden Jahren mit geringeren Belastungen. "Ich gehe nicht davon aus, dass die Zollsituation, so wie sie jetzt ist, Ende der Dekade in der aktuellen Form noch bestehen wird", sagte Finanzvorstand Walter Mertl bei der IAA in München. Er gehe davon aus, dass die globalen Zollbelastungen in drei bis vier Jahren geringer sein werden als aktuell. "Am Ende wird sich zeigen, dass Regionalisierung wichtig ist. Zölle sind immer ein Kostenfaktor, in nahezu jedem Land", so Mertl. Für BMW lagen allein im ersten Halbjahr die Belastungen für Zölle auf Stahl und Aluminium in den USA und Zölle in Europa für E-Autos aus China bei einem hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

Aumovio verfügt in den USA über ausreichend Expansionsfläche

Der vor dem Börsengang stehende Autozulieferer Aumovio plant auch wegen der anhaltenden Debatte um Zölle keine größeren neuen Investitionen in den USA. "Basierend auf der aktuellen Situation werden wir keine neuen großen Werksinvestitionen starten oder ganz neue Werke bauen", sagte CEO Philipp von Hirschheydt anlässlich der Automesse IAA in München. "Wir haben in den USA ausreichend Expansionsfläche." Aktuell wolle Aumovio aber abwarten, wie sich die Debatte um Zölle weiter entwickelt. Das Unternehmen hat Anfang 2025 ein Bremsenwerk im US-Bundesstaat Virginia geschlossen. "Aktuell halten wir das noch, sodass wir das Werk wieder hochfahren könnten, wenn es notwendig wäre", so der Manager.

BMW hält an strategischen Margenkorridor fest - 10% Rendite sind möglich

Angesichts der stetig besseren Profitabilität bei neuen Elektroautos könnte BMW in drei Jahren wieder den strategischen Margenkorridor im Autogeschäft erreichen. "Wir halten an unserem strategischen EBIT-Ziel im Autogeschäft von 8 bis 10 Prozent fest", sagte Finanzvorstand Walter Mertl anlässlich der IAA in München. Wenn die Rahmenbedingungen stimmten, könnte der DAX-Konzern das Margenziel auch schon im Jahr 2028 erreichen.

Aumovio will deutlich mehr Geschäft in China machen

Der vor dem Börsengang stehende Autozulieferer Aumovio plant trotz des harten Wettbewerbsumfelds auf dem weltweit wichtigsten Automarkt China mit weiteren Zuwächsen. "In China läuft es gut für uns. Der Wettbewerb ist zwar hart, wir sind aber überzeugt, gute Wachstumschancen zu haben", sagte CEO Philipp von Hirschheydt anlässlich der Automesse IAA in München. Aumovio gewinne gute Aufträge mit chinesischen Autoherstellern, die beispielsweise auch nach Europa kommen wollten.

Mercedes-Benz will weiter massiv in den USA investieren

Trotz des unsicheren Umfelds angesichts der anhaltenden Debatte um Einfuhrzölle will Mercedes-Benz in den USA weiter kräftig investieren. "Wir sind sehr sicher, dass der amerikanische Markt für uns strategisch wichtig als Wachstumsmarkt bleibt", sagte CEO Ola Källenius im Vorfeld der Automesse IAA in München. "Das ist der Grund, warum wir massiv in den USA investieren und warum wir dort auch mittel- bis langfristig deutlich wachsen können."

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September 09, 2025 07:11 ET (11:11 GMT)

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