MÄRKTE EUROPA/Weder EZB noch US-Inflationsdaten liefern Impulse
11.09.2025 / 18:15 Uhr
DOW JONES--Nach einem verhaltenen Handelsstart ging es an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag etwas nach oben. Der DAX legte um 0,3 Prozent auf 23.704 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,5 Prozent auf 5.387 Punkte. Mit Blick gen Frankreich waren die Investoren nach der jüngsten Entwicklung etwas entspannter, der CAC-40 legte um 0,8 Prozent zu. Weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die US-Verbraucherpreise lieferten größere Überraschungen, allenfalls die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen deutlich höher als erwartet aus.
EZB-Sitzung weitgehend unspektakulär
Wie weithin erwartet hat die EZB ihre Leitzinsen unverändert gelassen. Auch die Anpassungen der Projektionen waren für Martin Moryson, Chefvolkswirt der DWS, eher technischer Natur. Die Inflation sei da, wo die EZB sie haben möchte. Die europäische Wirtschaft habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als von vielen erwartet. Die Risiken, insbesondere jene für die Inflation, seien ausgewogener als zuvor, unter anderem, weil die EU auf - preistreibende - Vergeltungszölle gegen die USA "verzichtet" habe. Sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht wesentlich verschlechtern, müsse davon ausgegangen werden, dass die EZB mit ihren Zinssenkungen durch ist und nun von Sitzung zu Sitzung datenabhängig entscheide.
EZB-Präsidentin Christine Lagardes politisches und diplomatisches Talent waren gefordert, als die Frage nach Frankreich gestellt wurde. Sie wies auf die Vorzüge der Fiskalregeln hin. Außerdem funktionierten die Märkte für europäische Staatsanleihen hervorragend: ordnungsgemäß, reibungslos, ausgestattet mit reichlich Liquidität. Überdies sprach sie den politisch Verantwortlichen ins Gewissen, dass in diesen global unsicheren Zeiten die nationale Politik nicht weitere Unsicherheit schaffen solle.
In den USA stieg derweil der Inflationsdruck etwas, die US-Notenbank wird nach Aussage der Volkswirte der Commerzbank in der kommenden Woche die Leitzinsen trotzdem senken. Der Preisdruck hat im August zugenommen. Der Verbraucherpreisindex stieg um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der für den unterliegenden Inflationsdruck aussagekräftigere Kernindex - also die Verbraucherpreise ohne Nahrung und Energie - legte um 0,3 Prozent zu. Einige besonders importabhängige Warengruppen zeigten einen fortgesetzten Preisanstieg, offenbar werde die Wirkung der Zölle allmählich stärker sichtbar, hieß es.
Merz-Aussagen belastete Branchen-Sentiment für Erneuerbare
Die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz wiesen für die Jefferies-Analysten darauf hin, dass eine mögliche Verlangsamung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ansteht. In einem Artikel von "Recharge" hieß es, dass Merz angedeutet habe, Deutschland könnte den Ausbau der erneuerbaren Energien verlangsamen. An der Börse ging es für Werte wie Siemens Energy um 1,1 Prozent und Nordex um 5,9 Prozent nach unten.
Bei Covestro schoben Presseberichte über eine Einigung zwischen der EU und Adnoc zur geplanten Übernahme den Kurs um 7,9 Prozent nach oben. Die Aktie war vergangene Woche abgestürzt, nachdem es hier Probleme gegeben hatte.
Daneben sorgten Umstufungen und Analystenkommentare für Bewegungen. So legten Heidelberg Materials im DAX um 2,5 Prozent zu, nachdem sich JP Morgan zum Baustoffsektor positiv geäußert hat. Heidelberg Materials bleibe weiter der "Top Pick" im Sektor, so die Analysten. Adecco stiegen um 0,3 Prozent, nachdem Jefferies die Titel von "Underperform" auf "Hold" erhöht hat. Aurubis fielen indes um 0,7 Prozent - belastet durch eine Abstufung von Baader Helvea.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.386,77 +0,5% +9,5% Stoxx-50 4.577,67 +0,5% +5,7% Stoxx-600 555,33 +0,6% +8,8% XETRA-DAX 23.703,65 +0,3% +18,7% FTSE-100 London 9.225,39 k.A. +11,6% CAC-40 Paris 7.823,52 +0,8% +5,2% AEX Amsterdam 905,73 +0,5% +2,6% ATHEX-20 Athen 5.136,78 +0,4% +43,3% BEL-20 Bruessel 4.798,09 +0,3% +12,2% BUX Budapest 102.284,12 +0,7% +28,0% OMXH-25 Helsinki 5.061,51 +0,7% +16,4% ISE NAT. 30 Istanbul 10.382,89 k.A. +7,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.540,68 -0,8% -26,1% PSI 20 Lissabon 7.754,89 +0,3% +21,2% IBEX-35 Madrid 15.321,30 +0,7% +31,2% FTSE-MIB Mailand 42.432,42 +0,9% +23,0% OBX Oslo 1.575,77 -0,0% +18,5% PX Prag 2.293,85 +0,1% +30,1% OMXS-30 Stockholm 2.635,91 +0,3% +5,9% WIG-20 Warschau 2.855,75 +1,6% +28,3% ATX Wien 4.645,10 +0,3% +26,4% SMI Zuerich 12.292,72 +0,6% +5,3% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,1736 +0,3% 1,1701 1,1730 +12,9% EUR/JPY 172,60 +0,1% 172,49 172,73 +5,9% EUR/CHF 0,9339 -0,1% 0,9346 0,9339 -0,4% EUR/GBP 0,8646 -0,0% 0,8648 0,8653 +4,5% USD/JPY 147,06 -0,2% 147,41 147,25 -6,3% GBP/USD 1,3574 +0,3% 1,3531 1,3556 +8,1% USD/CNY 7,0922 -0,0% 7,0933 7,0938 -1,6% USD/CNH 7,1145 -0,1% 7,1183 7,1173 -2,9% AUS/USD 0,6659 +0,7% 0,6612 0,6647 +6,8% Bitcoin/USD 114.383,50 +0,4% 113.897,60 114.546,90 +20,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,42 63,67 -2,0% -1,25 -11,4% Brent/ICE 66,35 67,49 -1,7% -1,14 -9,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.636,46 3.642,65 -0,2% -6,19 +38,7% Silber 41,62 41,18 +1,1% 0,44 +42,6% Platin 1.182,90 1.188,03 -0,4% -5,13 +35,7% Kupfer 4,65 4,62 +0,7% 0,03 +13,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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