MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

24.09.2025 / 07:32 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die US-Leitzinsen sind nach Aussage von Notenbankchef Jerome Powell auch nach der jüngsten Zinssenkung noch auf einem "moderat restriktiven" Niveau. Dies impliziert mehr Spielraum für weitere Zinssenkungen in diesem Jahr, falls der Offenmarktausschuss weiterhin der Meinung ist, dass die jüngste Abschwächung des Arbeitsmarktes schwerer wiegt als die Rückschläge bei der Inflation. Powell wiederholte laut veröffentlichtem Redetext weitgehend die Punkte, die er in seiner Pressekonferenz nach der Zinssenkung in der vergangenen Woche gemacht hatte. Er hob hervor, dass die Fed vor Herausforderungen stehe, ihre beiden Ziele zu erreichen: die Inflation niedrig und stabil zu halten und gleichzeitig für einen gesunden Arbeitsmarkt zu sorgen. "Zweiseitige Risiken bedeuten, dass es keinen risikofreien Weg gibt", sagte Powell. Er wiederholte seine Ansicht, dass eine Verlangsamung des Beschäftigungswachstums im Sommer den geldpolitischen Schwenk der vergangenen Woche rechtfertige, dem Arbeitsmarkt etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken als noch zu Beginn des Jahres. Er vermied es, deutliche Hinweise auf die nächste Sitzung der Fed am 28. und 29. Oktober zu geben, obwohl er sich den allgemeinen Markterwartungen einer weiteren Zinssenkung nicht entschieden widersetzte. Er bekräftigte auch seine Einschätzung, dass Zollerhöhungen wahrscheinlich zu einmaligen Preisanstiegen führen würden, deren Weitergabe über die Lieferketten einige Zeit in Anspruch nehmen könnte.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

09:30 ES/Iberdrola SA, Kapitalmarkttag

Im Tagesverlauf:

- NL/MFE Mediaforeurope NV, Ergebnis 1H

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex September 
          PROGNOSE: 89,2 
          zuvor:    89,0 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 86,5 
          zuvor:    86,4 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 92,0 
          zuvor:    91,6 
 
    11:30 Gemeinschaftsprognose der Konjunkturforschungsinstitute 
 
- BE 
    15:00 Geschäftsklimaindex September 
          PROGNOSE: -9,2 
          zuvor:    -8,9 
 
- US 
    16:00 Neubauverkäufe August 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,6% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.697,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500      6.665,70  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  24.613,80  +0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        45.526,93  +0,1% 
Hang-Seng (Hongk.)        26.396,49  +0,9% 
Shanghai-Comp.             3.841,36  +0,5% 
 
Dienstag: 
DAX               23.611,33  +0,4% 
DAX-Future        23.691,00  +0,1% 
XDAX              23.554,76  -0,2% 
MDAX              30.265,43  +0,4% 
TecDAX             3.643,56  +0,4% 
SDAX              17.008,73  +0,4% 
Euro-Stoxx-50      5.472,39  +0,6% 
Stoxx-50           4.599,90  +0,1% 
Dow-Jones         46.292,78  -0,2% 
S&P-500            6.656,92  -0,6% 
Nasdaq Composite  22.573,47  -0,9% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften mit Abgaben in den Handel am Mittwoch starten. Falkenhaft aufgenommene Töne von Fed-Chairman Jerome Powell drücken etwas auf die Stimmung. Nach den günstigen europäischen Einkaufsmanagerindizes vom Vortag steht am Mittwoch die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex im Fokus. Für September wird für den Sammelindex eine leichte Verbesserung auf 89,2 von 89,0 erwartet. Die deutsche Industrie hatte zuletzt einige Lebenszeichen von sich gegeben, und Investoren hatten sich in der jüngsten ZEW-Umfrage etwas optimistischer gezeigt.

Rückblick: Die fortgesetzte Rekordjagd an der Wall Street sorgte für verhaltene Kaufneigung. Bremsend wirkte der weiter feste Euro. "Der starke Euro schadet der exportorientierten Wirtschaft", stellte QC Partners fest. Konjunkturseitig überraschten die Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe im September positiv und glichen eher enttäuschende Indizes für die Industrie mehr als aus. Europaweit stachen Aktien der Luxusgüterhersteller mit kräftigen Gewinne heraus. Der entsprechende Subindex der Konsumgüterhersteller stieg um 1,9 Prozent, ebenso jener der Einzelhandelsaktien. Verkauft wurden dagegen Rüstungsaktien. Sie hatten am Montag auf breiter Front noch stark zugelegt. Ungeachtet der aktuell wieder kurstreibenden KI-Fantasie wartete ASM International mit einer gesenkten Prognose auf. Die Aktie gab mit 1,6 Prozent aber eher moderat nach. Mit der anhaltenden Hausse bei Halbleiteraktien an der Technologiebörse Nasdaq ging es derweil für Infineon um 2,4, STMicro um 2,7, ASML um 1,1, Aixtron um 4,4, Siltronic um 3,9 und Suss Microtec um 1,4 Prozent nach oben.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Nach dem Abverkauf am Vortag in Folge der Gewinnwarnung von Porsche AG und VW erholte sich die VW-Aktie um 3,1 Prozent. Einen positiven Impuls lieferten die Analysten der RBC, die die Aktie auf "Outperform" hochstuften, begründet mit der vergleichsweise günstigen Positionierung der Autoproduktion in Mexiko. Denn auf Importe aus Mexiko dürften die US-Zölle letztlich niedriger ausfallen als für solche aus der EU. Das Papier der Porsche AG erholte sich um 2,3 Prozent, der Kurs der Porsche Holding stieg um 2,5 Prozent. Lanxess schossen um 9 Prozent nach oben mit der Nachricht, aus dem Gemeinschaftsunternehmen Envalior mit der Beteiligungsgesellschaft Advent International aussteigen zu wollen. Dabei steht eine Summe von rund 1,2 Milliarden Euro im Raum. Nach einem Zwischenbericht stiegen Tui um 2,6 Prozent. Für die anstehende Wintersaison lägen die Buchungen 1 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Durchschnittspreise weiterhin 3 Prozent, teilte der Reisekonzern mit.

XETRA-NACHBÖRSE

Mangels neuer Unternehmensnachrichten zeigten sich keine Sonderbewegungen bei Einzelwerten.

USA - AKTIEN

Leichter - Nach der neuerlichen Rekordjagd vom Wochenbeginn kam es zu Gewinnmitnahmen. Im frühen Geschäft hatte der Dow-Jones-Index noch ein Allzeithoch markiert. Neue Einkaufsmanagerindizes setzten kaum Impulse. Sie fielen sowohl für den Dienstleistungssektor wie auch für die Industrie nah an den Erwartungen aus. Im Blick hatten die Akteure Auftritte von US-Notenbankern, darunter auch Notenbankchef Powell. Dessen Aussagen verpufften aber weitgehend, weil Powell wie zu erwarten im Wesentlichen das wiederholte, was er erst in der Vorwoche zur Zinssenkung und den signalisierten weiteren Senkungen gesagt hatte. Boeing verteuerten sich um 2,0 Prozent und stützten als Schwergewicht den Dow. Laut US-Präsident Trump hat der Flugzeugbauer einen Auftrag von Usbekistan Airways im Wert von mehr als 8 Milliarden Dollar erhalten. Nvidia zeigten sich nach ihrem kräftigen Aufschlag vom Wochenstart mit einem Minus von 2,8 Prozent. Die am Montag und am Freitag ebenfalls sehr feste Apple-Aktie gab um 0,6 Prozent nach. Kenvue erholten sich um 1,6 Prozent. Am Montag war die Aktie auf ein Rekordtief gefallen, nachdem Präsident Trump angedeutet hatte, dass die Einnahme des Schmerzmittels Tylenol während der Schwangerschaft zu Autismus führen könnte. Aus Analystenkreisen hieß es, dieser kausale Zusammenhang sei nicht belegt.

US-ANLEIHEN

Am Anleihemarkt fehlten frische Impulse, die Zehnjahresrendite sank um 2 Basispunkte auf 4,12 Prozent, nachdem Notenbankchef Powell die Tür für Zinssenkungen offengehalten hatte.

+++++ DEVISENMARKT +++++

Devisen         zuletzt        +/- %  0:00 Vortag   Di, 19:05   % YTD 
EUR/USD          1,1802        -0,1%       1,1815      1,1808  +13,9% 
EUR/JPY          174,49        +0,1%       174,38      174,42   +7,0% 
EUR/CHF          0,9348        -0,0%       0,9350      0,9349   -0,3% 
EUR/GBP          0,8735        -0,0%       0,8738      0,8732   +5,5% 
USD/JPY          147,85        +0,2%       147,59      147,72   -6,0% 
GBP/USD          1,3511        -0,1%       1,3522      1,3522   +8,0% 
USD/CNY          7,1115        +0,1%       7,1046      7,1045   -1,4% 
USD/CNH          7,1195        +0,1%       7,1130      7,1130   -3,0% 
AUS/USD          0,6620        +0,3%       0,6598      0,6605   +6,6% 
Bitcoin/USD  112.410,10        +0,2%   112.177,70  112.752,10  +19,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar schwächelte weiter, nachdem er am Vortag deutlicher nachgegeben hatte, belastet von der Aussicht auf einen sich verringernden Zinsvorteil gegenüber dem Euro. Der Euro ging mit 1,1818 Dollar um, in der Nähe eines Vierjahreshochs.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL           zuletzt  VT-Settlem.        +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         63,49        63,41        +0,1%        0,08  -13,3% 
Brent/ICE         67,70        67,63        +0,1%        0,07  -11,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen nach dem Rückgang an den Vortagen um rund 2 Prozent an. Treiber waren laut Händlern die Angriffe auf russische Ölanlagen durch die Ukraine und Berichte, wonach Russland erwägen soll, die Beschränkungen für Kraftstoffexporte zu verlängern, um den heimischen Bedarf zu decken. Dazu habe Trump seine Forderung an die EU-Länder erneuert, den Kauf von russischem Öl einzustellen.

METALLE

METALLE         zuletzt       Vortag        +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold           3.773,05     3.764,29        +0,2%        8,76  +42,8% 
Silber            44,17        43,98        +0,4%        0,20  +52,6% 
Platin         1.257,49     1.254,47        +0,2%        3,02  +37,5% 
Kupfer             4,64         4,64        -0,1%        0,00  +12,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Goldpreis war weiter kaum zu stoppen und stieg auf ein neues Rekordhoch von 3.793 Dollar. Zuletzt kostete die Feinunze 3.767 Dollar, 0,5 Prozent mehr als am Vortag. Das Edelmetall profitiert weiter von der Aussicht auf sinkende Zinsen und ist daneben auch als sicherer Hafen gesucht angesichts der aktuellen diversen globalen Risiken.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

AMADEUS FIRE

Der Personaldienstleister verstärkt sich im Markt für betriebliche Weiterbildung durch die Übernahme der E-Learning-Plattform Masterplan zu einem Unternehmenswert von 20 Millionen Euro.

LITHIUM AMERICAS

Die US-Regierung zieht in Erwägung, sich an dem Bergbauunternehmen zu beteiligen. Die USA schlugen eine Kapitalbeteiligung vor, um ein Darlehen des Energieministeriums in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar, das unter der Regierung Biden gewährt wurde, neu zu verhandeln. "Dies ist ein großartiger Kritische-Mineralien-Deal", sagte ein Vertreter der Trump-Administration zu Barron's, lehnte es aber ab, die genaue Höhe der Beteiligung zu nennen, die die Regierung anstrebt. "Es ist ein kleiner Anteil", sagte er lediglich und fügte hinzu, dass die Verhandlungen noch laufen.

MICRON TECHNOLOGY

hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres einen weiteren Umsatzsprung verzeichnet und die Erwartungen übertroffen. Der Hersteller von Speicherprodukten meldete einen Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar, verglichen mit 887 Millionen im Vorjahr. Bereinigt um einmalige Posten lag der Gewinn pro Aktie bei 3,03 Dollar, wohingegen der Analystenkonsens auf lediglich 2,86 Dollar lautete. Der Umsatz kletterte um 46 Prozent auf 11,32 Milliarden Dollar. Von FactSet befragte Analysten hatten mit 11,22 Milliarden gerechnet. Für das laufende Quartal rechnet Micron mit einem Umsatz von 12,5 Milliarden Dollar plus/minus 300 Millionen und einem bereinigten Gewinn von 3,75 Dollar pro Aktie plus/minus 15 Cent. Analysten kalkulierten bislang mit 11,91 Milliarden Dollar bzw. 3,10 Dollar je Aktie.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 24, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)

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