MÄRKTE EUROPA/Wenig Bewegung - Traton sehr schwach
07.10.2025 / 10:28 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich im Vormittagshandel am Dienstag kaum verändert. Der DAX notiert mit 24.349 Punkten knapp behauptet, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach. Der CAC-40 in Paris büßt 0,4 Prozent ein vor dem Hintergrund der andauernden Regierungskrise nach dem Rücktritt von Premierminister Lecornu. Er soll auf Geheiß von Präsident Macron gleichwohl noch bis Mittwoch weiterverhandeln. Die politischen Blöcke im Parlament stehen sich aber ohne Zeichen von Kompromissbereitschaft gegenüber, so dass dringend benötigte Haushaltsmaßnahmen angesichts der zu hohen Verschuldung des Landes weiter auf sich warten lassen.
Der Anstieg der Renditen französischer Anleihen scheint zunächst gestoppt. Mit 3,59 Prozent und einem Aufschlag von 85 Basispunkten gegenüber deutschen Zehnjahresanleihen ist Frankreichs Finanzierung teurer als die des ehemaligen EU-Sorgenkindes Italien. "Die politischen Turbulenzen bedeuten, dass der Haushalt für 2025 mit zunehmender Wahrscheinlichkeit auf 2026 ausgedehnt wird und somit fiskalische Konsolidierungsmaßnahmen nicht in Kraft treten werden", so Filip Andersson von Danske Bank Research. Dies dürfte die Staatsanleihen weiter unter Druck setzen.
Der Euro neigt zu Schwäche, er fällt auf 1,1680 Dollar. Er hatte am Vortag bereits deutlich nachgegeben in Reaktion auf die Entwicklung in Frankreich, hatte sich dann aber wieder auf 1,1710 erholt. Beim Gold kommt es zu leichten Gewinnmitnahmen, nachdem es zuletzt von Hoch zu Hoch bis fast auf 4.00 Dollar gestiegen war, gestützt von der allgemeinen Gemengelage, wozu auch die Erwartung sinkender US-Zinsen gehört.
Im Hintergrund schwelt weiter der US-Shutdown, der unter anderem die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten verhindert, was insbesondere für die US-Notenbank ein Problem ist. Der Präsident der Fed-Filiale Kansas City, Jeff Schmid, sagte, das aktuelle Inflationsniveau sei zu hoch. Die US-Notenbank müsse sie weiter in Richtung 2 Prozent drücken. Am Nachmittag stehen weitere Reden von Fed-Mitgliedern im Fokus.
In Deutschland wurde derweil der Auftragseingang der deutschen Industrie für August mitgeteilt. Er ist unerwartet gesunken.
US-Berichtssaison rückt in den Fokus
Die bald beginnende US-Berichtssaison wird von Analysten mit einem Mix aus Vorsicht und Hoffnung betrachtet. Gegenüber dem zweiten Quartal dürften ein stabilerer US-Dollar und höhere Importzölle vielen Unternehmen die Ausweitung der Gewinnmargen erschwert haben, erwartet Stratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.
Unter den Einzelwerten büßen Rheinmetall 1 Prozent ein, nach einem Analystentreffen des Unternehmens am Vorabend. Berenberg sieht ein besseres Geschäft bei Landfahrzeugen ab 2030 und hat das Kursziel erhöht auf 2.330 von 2.040 Euro. Die Zahlen zum dritten Quartal stehen am 6.November an.
SAP notieren 1,4 Prozent im Plus, obwohl in einem US-Kartellstreit mit dem Datenverarbeiter Teradata der Oberste Gerichtshof der USA einen Antrag des Walldorfer Konzerns auf Abweisung der Klage abgelehnt hat.
Shell gewinnen 1,8 Prozent. Der Ölriese rechnet im dritten Quartal mit deutlich höheren Gewinnen aus dem Handel in seiner integrierten Gassparte, daneben sollen steigende Raffineriemargen einen gewissen Ausgleich für die schwächeren Ölpreise bieten. Imperial Brands verteuern sich um 2,6 Prozent. Hier stützt, dass das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr gemäß den Erwartungen verlaufen ist. Weiter heißt es, dass Rückzahlungen an die Aktionäre, einschließlich Rückkäufe und Dividenden, im kommenden Geschäftsjahr 2,7 Milliarden Pfund übersteigen sollen.
Im MDAX sacken Traton um über 4 Prozent ab. Von Jefferies heißt es, der sogenannte Pre-Close-Call von Traton am Vortag habe größtenteils bekannte Trends bestätigt. Die Marktschwäche in den USA halte an. In Europa seien die Entwicklungen uneinheitlich. Auf die Stimmung dürfte auch drücken, dass US-Präsident Trump die Einführung der von ihm geplanten Zölle auf Lkw für den 1. November angekündigt hat. Daimler Truck kommen um 0,6 Prozent zurück.
Nordex legen um 0,6 Prozent. Der Windkraftspezialist hat über einen neuen Auftrag informiert. Ebenfalls im TecDAX geben Bechtle um knapp 1 Prozent nach. Das Unternehmen übernimmt die italienische Nuovamacut Automazione vom Softwarekonzern Teamsystem. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.615,14 -0,2% -13,58 +15,4% Stoxx-50 4.750,60 -0,1% -4,52 +10,4% DAX 24.349,44 -0,1% -28,85 +22,5% MDAX 30.744,66 -0,4% -133,37 +20,9% TecDAX 3.739,99 -0,1% -2,51 +9,3% SDAX 17.434,44 -0,2% -42,07 +26,7% CAC 7.936,41 -0,4% -35,37 +9,5% SMI 12.522,07 -0,2% -29,29 +7,8% ATX 4.703,76 -0,6% -26,38 +29,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 08:26 % YTD EUR/USD 1,1676 -0,3% 1,1709 1,1685 +13,2% EUR/JPY 175,87 -0,0% 175,95 176,08 +7,4% EUR/CHF 0,9312 -0,0% 0,9314 0,9312 -0,5% EUR/GBP 0,8690 +0,0% 0,8687 0,8689 +5,4% USD/JPY 150,63 +0,2% 150,28 150,70 -5,1% GBP/USD 1,3436 -0,3% 1,3481 1,3448 +7,5% USD/CNY 7,1157 -0,0% 7,1176 7,1138 -1,3% USD/CNH 7,1425 -0,0% 7,1431 7,1412 -2,7% AUS/USD 0,6590 -0,4% 0,6613 0,6594 +6,5% Bitcoin/USD 123.748,50 -1,1% 125.145,65 124.076,60 +29,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,25 61,34 -0,1% -0,09 -14,1% Brent/ICE 65,37 65,47 -0,2% -0,10 -12,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.945,38 3.960,25 -0,4% -14,87 +48,1% Silber 48,02 48,53 -1,1% -0,51 +66,2% Platin 1.379,30 1.391,69 -0,9% -12,39 +56,3% Kupfer 5,06 5,04 +0,4% 0,02 +23,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
DJG/thl/gos
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October 07, 2025 04:27 ET (08:27 GMT)
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